Für viele virtuelle Piloten, die auf Netzwerken wie VATSIM oder IVAO unterwegs sind, ist das Fliegen mit vollständiger Flugverkehrskontrolle (ATC) vom Start bis zur Landung der Inbegriff einer realistischen Simulation. Allerdings kann es oft eine Herausforderung darstellen, während eines gesamten Fluges die notwendige ATC-Abdeckung zu finden, ohne irgendwann auf die unbemannte Frequenz “Unicom” wechseln zu müssen. Dies ist besonders ärgerlich, wenn man eine möglichst realitätsnahe Simulation anstrebt. Hier kommt Unicom Avoider ins Spiel – eine Website, die von einem leidenschaftlichen virtuellen Piloten ins Leben gerufen wurde, um dieses Problem zu lösen.

Was bietet Unicom Avoider?

Martin S, der Entwickler dieser Website beschreibt, dass er selbst gerne mit voller ATC-Abdeckung fliegt, jedoch die Erfahrung gemacht hat, dass es oft schwierig ist, eine ausreichende Anzahl von Fluglotsen für die gesamte Flugdauer zu finden. Selbst auf einem 60-minütigen Flug kann es vorkommen, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt keine Kontrolle mehr vorhanden ist und man auf die Unicom-Frequenz wechseln muss.

Um dieses Problem zu umgehen, hat der Entwickler ein Analyse-Tool geschaffen, das zwei Mal pro Minute überprüft, ob für eine bestimmte Flugroute zwischen zwei Flughäfen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass alle relevanten Controller für mindestens zwei Stunden online bleiben. Wenn diese Anforderung erfüllt ist, wird die Route als „grün“ auf der Hauptseite markiert. Sollte die ATC-Abdeckung zwar vorhanden, aber die Zeitvorgabe nicht gesichert sein, erscheint die Route in der „orangen“ Liste. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein Controller während des Fluges offline geht.

Welche Anforderungen werden gestellt?

Der Entwickler hat persönliche Mindestanforderungen definiert, um eine Route als „vollständig abgedeckt“ zu betrachten. Dazu gehören in den meisten Fällen:

• Abflugflughafen: Ein Tower- oder Departure-Controller.
• Zwischenräume: Volle Area Control (auch wenn es nur ein einzelner Controller ist).
• Zielflughafen: Ein Tower- oder Approach-Controller.

Diese Anforderungen sind flexibel und werden je nach Verfügbarkeit der Controllers angepasst. Das System ist nicht perfekt, da Fluglotsen ihre Schichten nach eigenem Ermessen beenden können, aber es bietet eine gute Orientierungshilfe für Piloten, die möglichst ohne Unterbrechungen durch Unicom fliegen möchten.

Technische Herausforderungen

Das System zur Überprüfung der Controllerverfügbarkeit ist nicht trivial. Fluglotsen sind in der Regel 2 bis 2,5 Stunden online, und es gibt oft wenig Koordination zwischen ihnen. Das bedeutet, dass das Tool sicherstellen muss, dass die Controller entlang der Route für die gesamte Flugdauer verfügbar sind, was nicht immer einfach ist. Zudem variiert die Zuständigkeit der Area Controller je nach vertikaler und horizontaler Aufteilung des Luftraums, die sich dynamisch mit der Anzahl der Fluglotsen und Piloten ändern kann.

Aktuelle Informationen

Auf der Hauptseite von Unicom Avoider (Stand: 2024-09-08) werden regelmäßig aktualisierte Informationen zu den verfügbaren Routen auf VATSIM und IVAO angezeigt. Zum Zeitpunkt der letzten Überprüfung gab es keine Routen auf VATSIM, die die Zeitanforderungen erfüllten, aber die Route ENGM – ENVA/ENBO (Oslo nach Trondheim/Bodø) war mit einer ATIS-Only-Abdeckung verfügbar. Auf IVAO war die Route LFPO – LFRN (Paris Orly – Rennes) ohne maximale Zeitbeschränkungen verfügbar.

Push-Benachrichtigungen und weitere Funktionen

Unicom Avoider bietet auch die Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen zu aktivieren, sodass Piloten über neue verfügbare Routen informiert werden, sobald diese die ATC-Anforderungen erfüllen. Dies ist besonders praktisch für Piloten, die nicht ständig die Website aktualisieren möchten, um eine passende Route zu finden.

Fazit

Unicom Avoider ist ein hilfreiches Tool für virtuelle Piloten, die auf möglichst realistischen Flügen mit vollständiger ATC-Abdeckung bestehen. Es nimmt dem Piloten die mühsame Suche nach geeigneten Routen ab und bietet eine schnelle Übersicht über mögliche Flugstrecken mit ausreichender Flugverkehrskontrolle. Während das System nicht fehlerfrei ist und sich auf die Verfügbarkeit der Fluglotsen verlassen muss, bietet es dennoch einen wertvollen Service für alle, die dem „Unicom-Land“ entkommen wollen.

Für weitere Informationen oder Fragen steht der Entwickler per E-Mail (siehe Website) zur Verfügung.