Spätestens seit der Flughafen Rio de Janeiro für X-Plane erschien, gab es in der Hauptstadt von Brasilien ein Problem, denn wie auch Tropical Sims Santos Dumont besaß der Flughafen ein eigenes Mesh. X-Plane akzeptiert in einer 1×1 Grad Kachel jedoch nur ein Mesh. Richard N. Gunes fand seine eigene Lösung: Er entwickelte einfach ein eigenes Santos Dumont.
Das Umfeld
Wie wir wissen war Tropical Sims Santos Dumont nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss.
Zu sehr sah man ihm an, das er für den FSX entwickelt worden war, was sich in mangelnden statischen Flugzeugen und einer schlechten Nachtbeleuchtung niederschlug. Auch die Umgebung sieht trotz des verwendeten HD Mesh nicht optimal aus, was sich nicht zuletzt am viel zu spitzen Zuckerhut zeigt.
Da ist Rio de Janeiro Galeao aus einem anderen Holz geschnitzt, wie man schon bei einem kurzen Überflug sieht. Außerdem brachte die Szenerie jede Menge Brücken sowie die Christus Statue auf dem Corcovado mit.
Installation
Der Flughafen besteht aus einem 520 MB großen Zip-File. Dieses enthält 5 Verzeichnisse, von denen 4 ins Custom Scenery von X-Plane gehören, während das Verzeichnis SBRJ-Documents mit Anleitungen und Anflugkarten an einer beliebigen Stelle gespeichert werden kann.
Danach ist es am gescheitesten X-Plane in einer einsamen Gegend zu starten, so kann der Simulator die neuen Verzeichnisse in die scenery_packs.ini Datei eintragen. Anschließend stoppt man X-Plane wieder um diese Datei per Hand zu editieren.
Der Ordner „BR-SBRJ-Santos Dumont“ muss oberhalb der beiden „BR-RJ Rio Niteroi Traffic“ Verzeichnisse platziert werden. Das Verzeichnis „BR-RJ Mesh“ muss hingegen unterhalb von OSM und W2XP Einträgen stehen, aber oberhalb von allen anderen Meshes und Fotoszenerien eingeordnet werden. Dabei ist vor allem zu beachten, dass die Meshes von Rio und vom Tropical Sim SRBJ entweder DISABLED werden oder unterhalb des neuen Mesh stehen.
Der neue Santos Dumont
Schon wenn man am Terminal steht fallen sofort Unterschiede ins Auge. Alles wirkt großzügiger und geräumiger, das Terminal wirkt plastischer und die Glasflächen realistischer, während sich Mechaniker und Fahrzeuge durch das Bild bewegen.
Die Landungsbrücken sind außerdem mit Marginals Autogate ausgestattet, so dass die Brücken automatisch entsprechend ausgerüstete Flieger einweisen und an diese andocken, was natürlich nicht bei General Aviation Fliegern möglich ist.
Wenn wir danach zum Start rollen, sehen wir, wie sich die Berge verändert haben. Plötzlich sieht der Zuckerhut wirklich glaubhaft aus. Ein deutlicher Unterschied zu den anderen Meshes.
Beim Start wird deutlich, dass der Flughafen tatsächlich von anderen Flugzeugen benutzt wird und nicht mehr einsam in der Gegend steht, sondern Bestandteil einer Stadt ist. Mit diesen Santos Dumont hat Rio de Janeiro auch in X-Plane Hochhäuser bekommen. Kein Vergleich mehr zum leeren Flughafen von Tropical Sim.
Kommen wir nun zu einem Element, das auch Tropical Sim in seinem Flughafenpaket versucht hatte umzusetzen. Im Anflug fliegen wir nicht mehr nur auf ein kleines Schloss zu, sondern die vorgelagerte Insel ist ebenfalls bebaut. Hier hat man einen Detailreichtum an den Tag gelegt, von dem Tropical Sim nur träumen konnte.
Wie soeben andeutungsweise zu sehen war, besitzt der Flughafen als natives X-Plane 10 Produkt natürlich dynamische Beleuchtung. Das ermöglicht vollkommen neue Eindrücke.
Wie man schon bei der Installation erkennen konnte, hat man auch bei Santos Dumont eine weitere große Brücke inklusive eigenen Verkehr eingefügt. Die Brücke ist so lang, dass sie für X-Plane aus zwei Teilen besteht.
Der Zuckerhut sieht nicht nur aus der Ferne gut aus. Er wird jetzt auch in X-Plane mit einer Seilbahn befahren und die Umgebung ist mit Custom Gebäuden und Beleuchtungen versehen.
Des Weiteren hat man jede Menge zusätzlichen Schiffsverkehr eingebaut. An einigen Stellen eindeutig zu viel.
Da man die absolute Kontrolle über das Mesh hat, hat man natürlich auch darauf geachtet den Platz für die Christus Statue auszuarbeiten, die mit dem Hauptflughafen von Rio de Janeiro ausgeliefert wurde. Dadurch vertragen sich die beiden Flughäfen gut miteinander und verleihen der ganzen Gegend einen realistischeren Eindruck, was nicht zuletzt den Hochhäusern zu verdanken ist.
Sehen wir uns nun noch einmal den Flughafen selbst etwas genauer an. Wie wir schnell erkennen, wirken die Fenster sehr realistisch, denn an einigen Stellen schaut man wirklich durch transparente Texturen in modellierte Innenräume. So kann man sich auch in die Haupthalle oder in den Eingangsbereich stellen und das Vorfeld beobachten.
Bei all dem Aufwand hält sich die Framerate noch in erträglichen Grenzen. Mit einer REP modifizierten Carenado F33 Bonanza oder einer Carenado CT210M kommen wir im Allgemeinen über 20 FPS und das mit erweiterten DSFs in einem HD3 Mesh. Erst in der Nähe des Flughafens mit einem Blick auf die Hochhäuser macht sich so langsam das Alter meines Prozessors bemerkbar.
Fazit
Momentan wirkt es noch ein wenig wie Verschwendung in der X-Plane Welt, wenn ein Flugplatz modelliert wird den es schon von einem anderen Hersteller gibt. Doch der neue Santos Dumont spielt schlichtweg in einer anderen Liga, ohne dabei so viel mehr Leistung zu verbrauchen.
Gerade durch das neue Mesh und die neue Skyline hat die ganze Gegend an Attraktivität gewonnen. Jetzt bräuchte man primär noch solche Dinge wie typische Gebäude und ein regionspezifisches Autogen, wie es zum Beispiel für Europa existiert, um dieser Gegend den letzten Schliff zu geben. W2XP Szenarien dürften auch helfen.
Informationen
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