Schon wieder Taxi2Gate? Ja! Diesmal aber weitab von den großen Hubs, die das Team unlängst veröffentlicht hat. Quasi zurück zu den Wurzeln, in die Karibik. Aber warum sollten wir uns St. Kitts ansehen?
Nun, zwei Gründe: erstens ist es eigentlich ganz schön hier. Und zweitens sind es von hier 100 km Luftlinie nach St. Maarten, und damit kann man dann auch mal bei weniger Zeit einen Feierabendflug in der Region machen. Zum Beispiel mal eine MD-11 umparken? Mal mit der Turboprop zwischen den Inseln pendeln? Was ich mich aber zunächst fragte, und was aus den Screenshots nicht klar wurde – kann man denn auch ohne Zusatzszenerie was mit der Insel selbst anfangen?
Installation, erster Eindruck und Anflüge
Die Installation erfolgt wie mittlerweile üblich bei Taxi2Gate mit Online-Aktivierung, St. Kitts gibt es im simMarket für knapp 18 €. Leider besteht die Anleitung im Wesentlichen aus einem englischen Auszug aus Wikipedia. Es gibt keine Charts, und es finden sich im Netz auch nur rudimentäre Informationen, wie denn hier angeflogen werden kann. Das, was die Informationen hergeben, ist: es gibt ein DME, und es gibt ein NDB – das war’s. Die Sichtanflüge sehen dann ungefähr so aus:
Beachtet insbesondere die schön gemachte Stufe vor der Schwelle von Bahn 25 – der Flughafen liegt auf einem leichten Plateau. Bei etwas schlechterem Wetter sieht das dann so aus:
Aus der anderen Richtung führt der Anflug über die Stadt Basseterre, die im Wesentlichen mit Autogen-Gebäuden dargestellt ist:
Im Folgenden ein paar Impressionen von meinen Anflügen auf St. Kitts. Die Landschaft hier ist beeindruckend, und auch die Anflüge auf die Bahn 07 und 25 sind bei der Annäherung vergleichsweise gut mit Autogen-Gebäuden ausgestattet.
Flughafengelände
Nach der Landung erwartet euch dann ein vergleichsweise geschäftiger Flughafen – ständig fahren hier irgendwelche Tankwagen, Treppen und dergleichen herum. An vielen Parkpositionen stehen Techniker mit Ground Power Units bereit. Das, was man aus dem Cockpit sieht, ist wirklich schön gemacht.
Auch beim Außencheck kann man hier nicht meckern. Die Texturen sind scharf, das etwas eigenartige Gras, das mich eher an Pusteblumen erinnert, passt gut hierher.
Generell sind die Texturen auf dem Boden und an den Gebäuden wirklich ansehnlich, so machen Landungen und auch das Herumrollen Spaß.
Im Terminal
Falls ihr von einem kleinen, virtuellen Flug in die Karibik etwas Virtuelles mitbringen wollt, könnte das ein virtuelles T-Shirt von “Pirates of the Carribean” sein. Das gibt es vermutlich im sehr detaillierten Terminal im Piratenshop, gleich neben den Getränkeautomaten.
Auf der Insel
Eingangs formulierte ich meine erste Frage, als ich von St. Kitts las – gibt es eine Insel, oder gibt es nur FSX-Default-Scenery? Der Hersteller schreibt zwar von angepassten Landklassen, Mesh, Luftbild und dergleichen, aber aus den Promovideos und den Fotos geht nicht hervor, über welchen Bereich wir dabei reden.
Hier also die Antwort:
Ja, die Insel ist deutlich aufgewertet worden. Es gibt ein Luftbild um den Flughafen herum, die Stadt Basseterre beinhaltend, und es gibt auch angepasste Landklassen – das angepasste Mesh gilt vermutlich besonders für das Flughafen-Plateau.
Bei Taxi2Gate ist die Insel deutlich grüner als im Standard-FSX. Das scheint so auch der Realität zu entsprechen – zumindest zeigt dieses Video ziemlich gut, dass es hier tatsächlich grün ist.
Das Gelände außerhalb des Flughafens ist mit einem relativ groben Luftbild unterlegt und mit Autogen dargestellt. Neben dem Flughafen gibt es zusätzlich noch ein offensichtlich eigens modelliertes Industriegelände (Kiesgrube?), das man auch vom Vorfeld aus sehen kann. Schade, dass die Vektordaten nicht angefasst wurden, und dass das Luftbild beim Anflug auf die 25 erst kurz vor der Schwelle der Bahn beginnt.
Was sonst noch wichtig ist
St. Kitts ist weit weg von vielem – zum Beispiel auch von Performanceproblemen. Ich hatte sowohl mit NGX als auch mit der Dash und teilweise noch vielen Wolken keinerlei Einbrüche der Framerate. Die Bahn in St. Kitts ist etwa 2,5 km lang. Hier landet regelmäßig British Airways mit 777-200, und Wikipedia spricht von 747-400ern und A340. Klar, mit solchen Kalibern wird es auf dem Vorfeld eng- bis zu 6 Widebody-Jets sollen hier aber gleichzeitig abgefertigt werden können.
Was meinen Spaß mit der Szenerie eindeutig getrübt hat, sind die fehlenden Charts. Deswegen habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, hier im Dunkeln herzufliegen.
Fazit
St. Kitts ist ein netter kleiner Flughafen, an dem es zugegebenermaßen nicht besonders viel zu sehen gibt. Das, was zu sehen ist, ist allerdings wunderbar detailliert. Die Insel ist solide aufgewertet. Für einen schnellen Feierabendflug von oder nach St. Maarten eignet sich St. Kitts ganz gut.
Informationen
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Patrick Seiniger