Da wartet man lange auf ein Muster und schon hat man schlagartig die Qual der Wahl. In recht kurzem zeitlichen Abstand kamen im Frühjahr die Tinmouse 737 (Freeware), Captain Sims 737 und Justflights 737 auf den Markt. Ingo Voigt hat sich alle drei mal angeschaut. „Tja“ war einer der zentralen Gedanken beim Bearbeiten dieses Vergleichs. Zuerst gibt es gar nix und dann kommen schlagartig eine Freeware und 2 Payware Versionen eines Fliegers auf den Markt. So viel vorweg – es gibt für mich persönlich keinen klaren Gewinner und die Freeware läuft aufgrund ihrer Natur etwas außen vor. Da sich hier drei Rezensionen in einer vermischen, sieht die Struktur des Artikels etwas anders aus. Ich werde die einzelnen Rubriken durchgehen und dann jeweils für die Captain Sim, Justflight und Tinmouse 737 unterteilt kommentieren. Einen Pro/Contra Vergleich habe ich aufgrund der Natur des Artikels weg gelassen.
Download & Installation
Captain Sim
http://www.captainsim.com/store/co/x737_index.html Bei Captain Sim startet man mit dem 737-200 Base Package für knapp 40 Euro. Captain Sim Produkte gibt es inzwischen auch nur noch als Download Produkte, Boxen sind dort passé. Für jeweils 10 Euro kann man sich dann die 737-200ADV oder 737-100 dazu kaufen. Der Frachter kostet 15 Euro, ist aber ebenfalls verfügbar. Der Download und die Installation verlaufen nach dem bei Captain Sim üblichen Schema und laufen problemlos ab. Die Installation des CIVA INS ist hier nicht vorgesehen.
Justflight
Die 737 Familie gibt es in ähnlicher Form bei Justflight. Das Basis Paket umfasst die 737-200ADV und kostet ebenfalls knappe 40 Euro (allerdings einen guten Euro weniger als die Konkurrenz). Die 737-100 und -200 gibt es als Zusatzpakete in verschiedensten Konstellationen. Eine Frachter Variante gibt es nicht, dafür die T43A einer für die USAF umgebauten 737-200. Download und Installation laufen bei Justflight ebenfalls ohne Probleme ab.
Tinmouse
Die Tinmouse 737 von Bob Scott und Richard Probst ist auf Avsim in Version 1.3 erhältlich (http://library.avsim.net/esearch.php?CatID=fsxac&DLID=155227) und es gibt noch zwei Updates: Version 1.32 (http://library.avsim.net/esearch.php?CatID=fsxacrp&DLID=155732) und Version 1.40 (http://library.avsim.net/esearch.php?CatID=fsxacrp&DLID=158152) Die Installation erfolgt „zu Fuß“, ist aber gut beschrieben und eigentlich harmlos. Das Paket umfasst ausschließlich die 737-200ADV in verschiedenen Versionen (Hush Kit, Cargo, Pax) und wer möchte kann auch noch verschiedene GPS oder das CIVA INS einbinden. Anleitungen dafür sind vorhanden.
Handbuch, Support und andere Goodies
Captain Sim
Die Anleitung(en) muss man sich bei Captain Sim erstmal aus dem Netz herunterladen. Es stehen dann analog zu den anderen CS Paketen 4 Anleitungen zur Verfügung: Das Users Manual beschreibt die alltäglichen Dinge wie Installations-Vorgang, Umgang mit dem ACE, Panels, Animationen etc pp.
Das Systems Manual beschreibt dann die Systeme – hier hat Captain Sim basierend auf dem Boeing Manual geschrieben. Ich persönlich bevorzuge Aufnahmen der realen Panels aus dem Sim und mir muss noch einer erklären, warum das Water Service Panel in diesem Manual beschrieben wurde. So weit ist weder AES noch GSX … Hier hätte ich es auch gut gefunden, wenn man kenntlich macht, ob ein System simuliert ist. Die das Rain Repellant System im FSX simuliert werden soll, muss mir noch einer zeigen. Dass es in Europa auch schon gar nicht mehr erlaubt ist, ist noch ein weiteres Thema. Im Manual wird sehr schön der Control Wheel Steering Modus, CWS, beschrieben. Leider funktionierte dieser bei mir im FSX tatsächlich dann nicht, was bei der 737 ein großes Manko ist.
Das Procedures Manual gibt es Informationen zu den Prozeduren und die Checklisten. Auch hier wurde einfach das AOM abgeschrieben.
Das Training Manual greift nochmal die Prozeduren auf und vertieft das Thema sehr stark. Auch dieses Manual sieht stark nach AOM aus.
Extrem bedauerlich finde ich, dass sich in den gesamten Unterlagen keine V-Speeds oder Power Settings finden. Das gehört in eine anständige Dokumentation dazu. Argumente wie „hatten wir nicht“ lassen dann Rückfragen zum Flugmodell zu oder man hatte einfach keine Lust die Tabellen manuell abzutippen. Vom 727 Manual her weiß ich, dass das eine Heidenarbeit ist, aber ohne kann man nicht gescheit fliegen.
An dieser Stelle möchte ich zwei Goodies erwähnen: den ACE, über den Texturen für die einzelnen Modelle in den FSX integriert oder gelöscht werden können (funktioniert gut) und das Steuerungs-Modul für das Außenmodell im FSX selbst. Captain Sim hat bezüglich der Optik einen glänzenden Ruf und auch bei der 737 kann man wieder Unmengen an Spielereien (Chocks, Pitot Covers – allerdings schmelzen diese nicht bei eingeschaltetem Pitot Heat g – Öffnen der Cowlings, des Radomes usw) hinzuschalten, wegschalten – ganz wie es beliebt.
An Support finden sich bei Captain Sim mehrere Möglichkeiten – es gibt ein Support Forum (http://captainsim.org/yabb2/YaBB.pl?board=x7371X), eine Knowledge Base in der die üblichen Probleme und ihre Antworten nachgelesen werden können und man kann über ein Ticket System ebenfalls seine Sorgen platzieren.
Ebenso lassen sich bei Captain Sim die extra Bemalungen über das User Profil herunterladen.
Justflight
Bei Justflight fällt das Paket noch übersichtlicher aus. Es gibt ein knappes (Englisches und Deutsches!) Manual, das alle wesentlichen Punkte abhandelt, sogar einen kleinen Einführungsflug und etwas Tabellen Werk mitliefert. Auch wenn die Beschreibungen dadurch sicherlich etwas knapp sind und die Übersetzung manchmal für mein Empfinden etwas unpassend ist (Blendschutzschild für das Glareshield als Beispiel), so behandelt es meines Erachtens alle wesentlichen Punkten und bringt dem User mehr als der Anleitungs-Wust von Captain Sim. Ein User, der noch nie ein AOM in der Hand hatte und somit eine Idee von der Struktur hat, dürfte mit der Justflight Anleitung weiter kommen.
Ansonsten kommt mit der 737 nur ein Paint Kit mit, aber kein Tool zum Einbinden von Liveries oder gar zum Laden vorkonfigurierte Cockpit-Stände (Cold & Dark, Turnaround, etc pp).
Weitere Liveries finden sich im Forum oder bspw. Bei Avsim – diese müssen, wie bereits angedeutet, manuell installiert und eingebunden werden.
Weiterer Support findet sich bei Justflight analog über ein Ticket System oder ein Forum.
Besonders positiv möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass Justflight eine voll funktionsfähige Demo der 737 anbietet – wer also mal reinschnuppern möchte: klick.
Tinmouse
Die Tinmouse kommt erstaunlich geordnet daher – es gibt ein Zip-File mit verständlicher Installations-Anleitung und man installiert die Tinmouse durch Kopieren/Verschieben der entsprechenden Ordner. Bis man alle Updates installiert hat, ist man etwas beschäftigt, aber dafür kostet sie ja nichts. Sogar an etwas Dokumentation zur Maschine und zum PDCS wurde gedacht.
Für Rückfragen wird bei Avsim ein Tinmouse-Forum gehostet.
Außenmodell
Captain Sim
Die Captain Sim 737 reiht sich ein in den Reigen der schönen Außenmodelle. Man kann meckern, was man will, aber die Optik haben die Jungs von Captain Sim gut im Griff. Das Modell wirkt stimmig, die Texturen sehen gut aus und es gibt eine Unzahl an Animationen, die über das bereits angesprochene Kontroll Panel gesteuert werden können. Einige Ideen werden auch von der Konkurrenz kopiert, so kann man die 737 mit Chocks auch nicht mehr taxeln. Also quasi „chocks do brake“ … vielleicht erinnert sich noch jemand an den analogen Werbespruch von vor ein paar Jahren. Bezüglich Optik ist die Captain Sim für mich ganz klar der Gewinner, wenn auch mir bis heute mißfällt, wie Captain Sim die Animation des Elevators gestaltet. Dieser fährt viel zu steil. Positiv erwähnen möchte ich aber, dass der Reverser unabhängig von der Drehzahl (egal ob idle oder full reverse) sich komplett öffnet. Das können die JF737 und Tinmouse nicht.
Justflight
Justflight / Blackbox 737 ist solide Hausmannskost. Das Modell ist eindeutig als 737 erkennbar, es gibt einige Animationen und die Texturen sind ok. Man hätte sicherlich feiner modellieren können und auch besser texturieren können. So wird jeder seine Stellen zum Meckern finden – ich finde es bspw. Unsäglich, dass manche Entwickler es immer noch nicht schaffen, die Animation des Reversers Drehzahl-unabhängig zu gestalteten. Ein Reverser geht immer voll auf, egal ob idle thrust oder full reverse. Tut er das in Realität nicht, ist er defekt oder deaktiviert.
Tinmouse
Auch das Außenmodell der Tinmouse ist ansehnlich – es gefällt mir persönlich etwas besser als die Justflight, ist aber nicht so verspielt wie Captain Sims 737. Kritisieren möchte ich hier ebenfalls die Reverser, dafür hat das Tinmouse Team als einziges Team daran gedacht, dass die Inlet Guide Vanes am JT8D sich nicht drehen und der Fan dahinter sitzt. Formal drehen sich also die ersten Schaufeln nicht – IGVs sind statisch.
2d Panel, VC und Kabine
Captain Sim
Die Captain Sim bringt kein 2d Panel mit. Das VC ist schön anzuschauen und bringt gut die Atmosphäre des 737 Cockpits (einfach nur eng) herüber. Von Seiten der Modellierung sind mir keine wesentlichen Fehler aufgefallen – es sind alle Schalter, Knöpfe etc 3-dimensional ausgeführt und animiert. Auch die Beleuchtung ist nett anzuschauen.
Wer gerne im Flug in die virtuelle Kabine streunen geht, kann das auch bei der Captain Sim tun. Ich persönlich bin kein Fan dieser Kabinen und sehe darin nur verbrauchte Polygone, aber hier können die Meinungen ja verschieden sein.
Justflight
Hier setzt sich fort, was beim Außenmodell schon besprochen wurde. Das VC ist vorhanden und auch anschaubar. Ich empfinde es nicht als Schönheit aber funktional. Die Texturen sagen mir persönlich weniger zu und ich finde das VC etwas steril. Die Beleuchtung ist ok, aber in den Dämmerungsphasen etwas kontrastarm – da spielen sicherlich FS-interne Schwierigkeiten mit dem Umschalten zwischen Tag- und Nacht-Texturen eine Rolle, aber das kann man auch hinbekommen. Eine virtuelle Kabine schleppt man nicht mit sich herum, die mir auch nicht fehlt. Das 2d Panel gefällt mir etwas besser als das VC. Allerdings gefallen mir die Texturen der Tinmouse im 2d Panel tatsächlich besser.
Tinmouse
Die Tinmouse bringt für mein Empfinden das schönste 2d Panel mit. Die Bleuchtung sagt mir ebenfalls sehr zu. Eine virtuelle Kabine gibt es nicht und ein VC gibt es „offiziell“ auch nicht. Björn Kesten hat sich die Mühe gemacht und ein VC modelliert. Er spricht aber deutlich an, dass er sich mit dem Texturen keine Mühe gibt / geben will. Vielleicht findet sich hier aber noch ein anderer 737 Fan, der dem VC auch noch schicke Texturen spendiert? Durch den „Fast-noch-Beta-Status“ möchte ich das VC nicht näher bewerten.
Sound
Captain Sim
Atmosphärisch finde ich das Paket in Ordnung. Sowohl in der Außenansicht als auch im Cockpit. Der Triebwerks-Sound gefällt mir ganz gut, allerdings ist mir das Klackern im Cockpit zu leise. Dennoch finden sich hier und da Schleifen, wie beispielsweise bei den Flaps – das geht gar nicht.
Justflight
Die Justflight 737 steht hier ähnlich da wie das Paket von Captain Sim. Die Atmosphäre halte ich für stimmig und der Sound passt außen wie innen. Das Klackern im Cockpit finde ich hier besser getroffen. Leider hat auch die Justflight 737 Schleifen im Sound beim Fahren der Flaps.
Tinmouse
Das Sound Paket der Tinmouse gefällt mir von allen am besten. Die Atmosphäre stimmt, mir sind keine Schleifen aufgefallen und auch das Klackern ist da.
Systeme
Captain Sim
Kommen wir zum Eingemachten. Leider zeigen sich hier bis heute einige Fehler bei Captain Sim. Die Druck-Kabine ist nicht wirklich simuliert (Die Cabin Alt Anzeige läuft abhängig von der Flughöhe herauf unabhängig von der Position des FLT/GRD Switches – das wäre neu), die Uhr läuft auf lokaler Zeit, hier und da sind kg und lbs in den Anzeigen gemischt. Leider zeigen auch die beiden für mich zentralen Systeme: ds Control Wheel Steering, CWS und das Performance Data Control System, PDCS, einige Schwächen. Der CWS Modus ist ziemlich unempfindlich und man muss teilweise sehr radikale Steuer-Inputs geben, um das Verstellen des Pitch zu erwirken. Wie es zu befürchten ist, bewegt sich die Nase dann auch gleich um einige Grad rauf oder runter, was in Realität in der Heftigkeit vermutlich eine ausgiebige Kabinen-Reinigung nach sich ziehen würde. Ebenso ist das PDCS sehr haklig, nimmt Eingaben mal an und mal nicht und steuert auch nicht wirklich den EPR Bug an – so nutzt mir das System leider nicht viel. Interessant finde ich, dass an allen 3 Fliegern das Starten der Triebwerke über die APU mit zwei laufenden Packs möglich ist. Für mein Verständnis ist das falsch, da bei der alten 737 noch keine automatisierte Steuerung der Pressluft-Verteilung stattfindet.
Justflight
Die Justflight 737 bringt Licht und etwas Schatten mit; die Druck Kabine hat bei mir nicht einwandfrei funktioniert (beim Umschalten von FLT auf GRD sollte ich auf FL-280 mindestens ein Cabin Alt Warning bekommen), wenn auch sie im normalen Betrieb getan hat, was sie soll. Auch hier ist das Engine Start mit 2 laufenden Packs möglich. Etwas unschön fand ich noch, dass der Pack Trip Reset Schalter nur im 2d Panel funktioniert hat, aber nicht im VC. Die 737 von Justflight spielt aber beim CWS und PDCS ihre Stärken aus – beide Systeme haben mir beim Fliegen viel Freude bereitet und sind gut und tief modelliert.
Tinmouse
Die Tinmouse gefällt mir auch hier recht gut, wenn sie sich auch eine Idee hinter der Justflight einsortieren muss. Das PDCS ist gut simuliert, bietet aber weniger Funktionen als das Pendant bei Justflight – für den normalen Betrieb sind die simulierten Funktionen aber ausreichend. Das CWS hat mir relativ gut gefallen, ist stellenweise aber etwas sensibel. Ausnehmen gut gefällt mir die Integration der V-Speeds in den ASI – das ist bei der Tinmouse toll gelöst und würde auch Justflights Paket extrem aufwerten.
Flugdynamiken
Captain Sim
In diesem Kapitel muss ich leider viel mit Relationen arbeiten. Die Flugdynamiken der Captain Sim sind für Captain Sim relativ gut. Dennoch gibt es ein paar übliche Themen, die mir nicht gefallen – die Trimmung ist wieder einmal zu grob, so dass es schwer ist die Maschine manuell im Griff zu behalten. Das Triebwerks-Verhalten passt überhaupt nicht – Startschub ist bei einem Rolling Takeoff erst beim Abheben erreicht – das ist zu spät. Dafür spulen die Triebwerke beim Start viel zu schnell hoch. Die JT8Ds sind nicht groß, stimmt, aber so klein auch nicht. Um die Hochachse (auch eine übliche Captain Sim Thematik) ist die Maschine wacklig wie ein Lämmerschwanz.
Justflight
Die Flugdynamiken sind in sich stimmig. Bei der Justflight gefällt mir, dass sie mit Idle Thrust roll (immer öfter bekommen die Entwickler das hin) und der Spritverbrauch scheint auch bei allen drei Modellen ähnlich zu sein. Jedenfalls haben sie bei viel Pendelei zwischen Anchorage und Fairbanks alle die gleiche Menge Sprit verbraucht. Das Verhalten der Triebwerke beim Anschalten stimmt leider nicht ganz, ist aber danach besser getroffen als bei Captain Sim.
Tinmouse
Die Tinmouse scheint mir bei den Flugdynamiken am nächsten „dran“ zu sein. Sie fliegt sich ausgewogen, läßt sich gut trimmen und auch die Triebwerke sind gut in den Griff zu bekommen. Hier überwiegt vielleicht der Vorteil, dass die Flugdynamiken der Tinmouse bereits eine Evolution durchlaufen haben.
Fazit
Es ist interessant – in den Einzelrubiken stehen soweit nur Stichworte. Dennoch schreibe ich bereits jetzt das Fazit und ich schreibe es guten Gewissens. Hätten sich Captain Sim und Justflight zusammen getan, wäre hier Potential für ein richtig tolles Produkt entstanden. So muss man nach derzeitigem Stand konstatieren, dass Optik-Gourmets zur Captain-Sim 737 greifen sollten und Piloten mit System-Anspruch lieber zu Justflights 737 greifen sollten. Wer sich nicht entscheiden kann und auch auf ein VC verzichten kann, der sollte erstmal bei der Tinmouse bleiben und bspw. abwarten, was Service Pack 1 von Captain Sim tatsächlich an Problemen aus der Welt räumt.
Informationen | Testsystem |
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Ingo Voigt
@Ingo: Danke für diese sehr aufschlussreiche Review. Ich denke, es ist an der Zeit, daß sich so mancher Publisher ernsthaft Gedanken machen sollte, was er da als payware anbietet.
Zum zweiten Mal in kurzer Zeit schneidet Freeware deutlich besser ab als alles andere. Ist das gar ein Zeichen von “Schwarm-Intelligenz”?
Es bleibt spannend 🙂
Stefan
Wo siehst Du, dass die Tinmouse “besser” abschneidet? Und zum ewigen Geseiere, dass Publisher auch nicht Perfektes als Payware anbieten: Willkommen in einer Welt, in der Leute ihre Zeit verkaufen, um etwas zum Essen zu haben. Dieses blasierte Konsumgehabe geht mir schon so auf die Nerven. Das musste mal raus, und es war nicht persönlich gemeint.
@darem: lies doch mal genauer. Und das ist kein “blasiertes Konsumgehabe”. Stell Dir vor, auch ich muss meine Zeit verkaufen, um etwas zum Essen zu haben. Die, die mich bezahlen, erwarten auch 100% von mir. Und ich bin auch gerne bereit, diese zu bringen. Nichts anderes erwarte ich, wenn jemand von mir Geld für seine Arbeitsleistung will.
Das ist kein ewiges Geseiere. So tickt unsere Welt.
Wie recht er doch hat, der Stefan 😉
Ja, vor allem glauben alle von sich, dass sie immer hundert Prozent geben. Bullshit 🙂
Der Glaube an sich ist ja auch nicht schädlich.
Sollten allerdings die Empfänger der Leistung das deutlich anders sehen, kann das ein guter Punkt sein, mit dem Nachdenken anzufangen.
@All – bitte keine persönlichen Zankereien anfangen.
Haben wir das nötig?
Viele Grüße,
Ingo
Das Problem ist, dass wir in unserer Branche für komplexe Airliner Add-ons und aufwändige Szenerien nicht genug Kunden haben, um für 100% Arbeit 100% Bezahlung bekommen zu können. Von Ausnahmen natürlich abgesehen. Und wer weiß, vielleicht sind viel mehr Optik-Gourmets glücklich im FS unterwegs, als es uns hier lieb ist. 🙂
Hi Marcel,
stimmt – da spielt neben anderen Dingen auch die Popularität des realen Musters eine große Rolle.
Vor allem glaube ich inzwischen, dass wir Hardcore Simmer immer noch nicht verdrahtet haben, dass die Mehrzahl der Addons von Leuten gekauft werden, die weder simFlight, noch das FSM oder die Flight oder was auch immer kennen. Dementsprechend lesen diese Simmer keine Rezensionen und sind auch nicht in Foren anzutreffen.
Denken wir doch alle mal zurück, was so die ersten Addons waren, die man gekauft hat. Ist man da vorher ins Netz gegangen und hat nach Foren, nach Rezensionen etc gesucht?
Oder hat man viel eher nach einigen Versuchen den Weg ins Netz gefunden, um herauszufinden, ob man zu dusselig oder das Produkt tatsächlich so beschissen ist?
Bei mir waren das so die ersten Sammlungen mit Fliegern und Szenerien auf CD für den FS95 oder so *ggg*
Viele Grüße,
Ingo
Vor allem ist es auch so, dass die Masse an Add-on Nutzern gar nicht den Realitätsgrad und die Funktionsvielfalt braucht, der laut einigen “Kommentar- oder Forenschreibern” zum Standard werden muss. Und schade, dass man das weder den Nutzern zugesteht auf einfache Weise die Faszination Fliegen am PC nachzuspielen noch den Entwicklern durchgehen lässt, wenn sie für eine größere Zielgruppe mit überschaubarem Aufwand produzieren wollen. 😉 Wenn die Qualität höher sein soll, muss auch am Preis etwas geändert werden, und das ist dann auch nicht gern gesehen.
Aber ich verstehe auf der anderen Seite auch, dass man am liebsten die Optik von Captain Sim, die Systemtiefe von Justflight zum Preis der Freeware kombiniert haben möchte. 😉
Was man beim FS-Addon Geschäft auch nicht vergessen darf: Viele Projekte entstehen aus der Initiative eines Einzelnen, der eine Schwäche für das Flugzeugmuster oder einen bestimmten Flughafen hat. Und nicht jeder dieser Entwickler ist ein Design-/Programmierprofi geschweige denn Projektmanager. Da schwankt die Qualität schon mal, ohne dass der Kunde gezielt übers Ohr gehauen werden sollte…
Hallo Ingo, bei mir waren die Anfänge beim FS 2. Ende der 80ger mit dem C64. Da fing das ganze an mit einem Offlinereader, vom “Netz” haben wir noch nicht einmal geträumt. Vielleicht wäre es nicht schlecht, alle hier würden da mal eine Gegenüberstellung Damals-Heute sehen. Dann wären alle, egal mit was wir heute (Freeware-Payware) beglückt werden, grenzenlos begeistert. Damals Grüner Matsch mit weißen Strichen, heute….oh Mann das sind Quantensprünge kosmischen Ausmaßes. Könnten wir damit nicht zufrieden sein?
@Ulrich: ich bin auch seit 1991 dabei – Du hast wohl recht. Aber viele kombinieren heutzutage halt das “größer – schneller – weiter”-Denken mit einer “Geiz-ist-geil”-Attitüde. Und am Ende resultiert vor allem eines daraus: ständige Unzufriedenheit mit dem hier und jetzt. Kann auch sein, daß derartiges Denken von einer absatzorientierten Konsumindustrie gefördert wird.
Wie so oft, tut auch hier etwas Gelassenheit mehr als gut.
… dann sind euch sicher noch die HQ-Aircraft Collection ein Begriff? Wie freuten wir uns, als die ersten moving parts funktionierten 🙂 Und heute? Tja, da wird ein Forum mit gaaanz wichtigen Beiträgen geflutet, weil wohl nicht der richtige RAL-Ton am Panel verwendet wurde! Kein Wunder, dass immer weniger Entwickler wirklich Lust haben etwas neues zu bringen. Und ständiges Meckern auf “hohem Niveau” macht die Situation nicht gerade besser. Inwischen habe ich den Eindruck, dass hier von einigen sehr guten Beiträgen mal abgesehen, mit hohem Zeitaufwand viel Mist verzapft wird statt sich an dem eigentlichen Hobby, der Flugsimulation am PC, wirklich zu erfreuen! mea culpa 🙂
Ja klar! Die HQ Aircraft Collection war klasse und die 3 mitgelieferten Videos haben mich damals begeistert und später immer wieder motiviert, die Add-ons noch realistischer zu bekommen. 🙂 Die CD liegt nie weit vom Arbeitsplatz entfernt. Ich schaue die Filme heute noch gerne an, obwohl sie eine gefühlte Auflösung von 4×3 Pixeln haben.
Die Gamespy-Server vom FSX wurden abgeschaltet !!!
🙂
Das gehört zwar nicht zum Thema hier, aber ja, stimmt. Allerdings ist das schon seit ca. einem halben Jahr so – mir ist damals bereits aufgefallen, dass das Mulitplayer-Modul von FSX nicht mehr funktioniert. Warum erst jetzt die Meldung bei Avsim zu lesen ist, wundert mich. Angesichts von IVAO und VATSIM ist es wohl niemandem aufgefallen.