Review: aeroflyFS von Ikarus

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Ikarus aus dem idyllischen Schwarzwaldörtchen Schramberg – nein, DIE hatte wirklich niemand auf dem Schirm, als nach der Schließung der ACES-Studios und dem (vorläufigen) Ende des Microsoft-Flugsimulators die Szene über einen würdigen Nachfolger diskutierte und schwadronierte. Und jetzt der Paukenschlag: ohne große Vorankündigungen veröffentlicht Ikarus den zusammen mit IPACS entwickelten aeroflyFS! Unser Rezensent Stefan Benzinger hat sich das Programm angesehen. Ob die anfängliche Euphorie über den gelungenen Coup anhält, erfahrt Ihr durch

Das Produkt und seine Herkunft

Ikarus – der Name ist in der R/C-Fliegerei eine feste Größe. Der Mann hinter dem seit 1977 bestehenden Unternehmen heißt Norbert Grüntjens und kann auf eine eindrucksvolle Karriere als hochdekorierter Wettkampfpilot, Flugzeug- und Hubschrauberkonstrukteur, Fluglehrer und erfolgreicher Unternehmer blicken – sozusagen ein Burt Rutan der R/C-Fliegerei.

Der in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler IPACS entwickelte aeroflyFS stellt dabei genaugenommen keine vollständige Neuentwicklung dar. Vielmehr wurde ein bekanntes Produkt der beiden Unternehmen konsequent weiterentwickelt. Einen Flugsimulator namens aerofly gibt es nämlich schon seit 2003 – allerdings “nur” für R/C-Piloten. Aktuell ist die Version 5.7 auf dem Markt. Das FS-Magazin hat diese Version übrigens in seiner Ausgabe 3/2010 vorgestellt.

Betrachtet man den aerofly und seinen großen Entwicklungssprung 2007, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das Programm erwachsen werden und endlich richtige Flugzeuge für richtige Piloten simulieren durfte (Achtung: Ironie!!!). Das ist nun jetzt geschehen, und so haben die Väter des Projektes an ihr Baby ein “FS” angehängt und den Titel in die Regale gestellt.

Interessant ist übrigens die Tatsache, daß die Entwickler des aeroflyFS ihr Ohr sehr nah an der Szene halten wollen. Es besteht prinzipiell die Möglichkeit und wohl auch die Bereitschaft, auf Wünsche der User einzugehen und die weitere Entwicklung des Produktes daran anzupassen. Inwiefern das Programm eine offene Plattform für Drittanbieter werden wird, bleibt leider aktuell (noch?) unbeantwortet.

Bezug, Preis und Installation

Der Simulator kann direkt im Ikarus-eigenen Shop für derzeit € 39,99 zum “Vorzugspreis” erworben werden. Was er später kosten soll, ist nicht zu erfahren, ebenso wenig ob es noch weitere Vertriebswege geben wird. Dafür bekommt man eine Box mit 2 DVD’s, die insgesamt etwas über 24 GB auf die Platte schaufeln.  Angesichts der Datenmenge erübrigt sich die Frage nach einer Download-Version.

Ebenfalls enthalten ist eine deutschsprachige Broschüre mit den wichtigsten Schritten zu Installation und Bedienung. Etwas versteckt findet sich darin übrigens der Hinweis auf die Download-Variante des eigentlichen Handbuches. Dieses kann als PDF-Datei online angezeigt oder auch ausgedruckt werden. Das Dokument umfasst 47 Seiten, ist gut gegliedert und gibt weitergehende wertvolle Tipps.

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Die Installation gelingt mühelos und in deutscher Sprache. Nach dem Programmstart muss ein mitgelieferter Code zur Freischaltung eingegeben werden. Der PC nimmt dazu einmalig über das Internet Kontakt zu Ikarus auf. Steht kein Internet zur Verfügung, gibt es alternative Wege zur Aktivierung. Es braucht für den weiteren Betrieb weder eine aktive Internetverbindung, noch eine verbleibende DVD in einem Laufwerk.

Einrichtung, Steuerung und Support

Die Menüstruktur ist übersichtlich und einfach. Damit ist das Programm auch für Handbuchmuffel nahezu intuitiv bedienbar. Vorhandene Hardware wird über Windows erkannt und kann via Konfigurationsmenü ausgewählt werden. Sowohl mein altbackener Microsoft-PrecisionPro-Joystick wie auch meine Saitek-Hardware (Yoke/Throttle und Ruderpedale) waren schnell eingebunden. Grundsätzlich ist der aeroflyFS auch über Tastatur und Maus oder einen Game-Controller fliegbar. Head-Tracker wie Track-IR 4 und 5 werden unterstützt,was ich mangels Hardware aber leider nicht testen konnte.

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Der Support läuft über das produkteigene Forum in deutscher und englischer Sprache und wird direkt von den Entwicklern bedient. Das Programm verfügt über eine wahlweise aktivierbare automatische Update-Funktion via download.

Die simulierte Welt

Eines vorab: aeroflyFS versteht sich als reiner VFR-Simulator für Flüge bei Tageslicht und oberhalb der gesetzlichen Wetterminima. An diesen Vorgaben orientieren sich auch die Einstellmöglichkeiten in den Umweltmenüs. Es gibt folgerichtig weder Nachteffekte oder Beleuchtung, noch Funknavigationshilfen. Wie bei fast allen fotorealen Szenerien fehlen auch jahreszeitliche Texturen – es herrscht ewiger Sommer. Bei meiner Frau Birgit hat das Programm somit schon einen dicken Pluspunkt.

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Die virtuelle Wetterküche erlaubt freie Kompositionen ganz nach eigenem Gusto. Der Chef kocht hier noch selbst – es gibt keine Anbindung an externe Wetterdienste wie Jeppesen oder vergleichbare Angebote aus dem Internet. Bemerkenswert ist die unmittelbare Wirkung vorgenommener Änderungen auf die Darstellung – so entfällt lästiges Herumprobieren. Man sieht sofort, was man angerichtet hat.

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Mitgeliefert wird eine fotoreale Szenerie der Schweiz. Diese beinhaltet die wichtigsten GA- und Segelflugplätze dieses schönen Landes sowie die internationalen Plätze von Zürich und Genf. Die Szenerie ist mit 1 m nicht überaus hoch aufgelöst, bietet aber ausreichende Orientierung für ausgedehnte VFR-Touren. Es findet sich eine plastische Ausstattung der Szenerie mit autogenen Objekten wie Bäumen und Häusern, die in ihrer Dichte einstellbar ist und die mit fixen Objekten, beispielsweise Industriebauten oder markanten Gebäuden, ergänzt wird. Vereinzelt werden Bäume falsch platziert und stehen dann auf der Straße oder im Flussbett. Das ist allerdings verschmerzbar und tut der Fliegbarkeit keinen Abbruch.

Das Höhengitter (Mesh) ist detailliert und lässt die Landschaft sehr plastisch erscheinen. Insbesondere die hochalpinen Regionen sind sensationell gut gemacht. Die Kargheit und Lebensfeindlichkeit  der Gletscherregionen jenseits der 2000-Meter-Marke werden sogar im virtuellen Cockpit sehr spürbar.

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Die Flugplätze sind unterschiedlich genau umgesetzt und rangieren von liebevoller Modelleisenbahn-Landschaft bis zur öden Betonpiste auf der grünen Wiese. Die Bodentexturen und Markierungen sind hochauflösend und realistisch. AI-Verkehr fehlt vollständig, und außer einer animierten Winde für die Segelflieger herrscht an allen Plätzen auch sonst ziemlich tote Hose. Eine Schau für sich sind allerdings die Windsäcke und Flaggen: die bewegen sich absolut wirklichkeitsgetreu und können so als Referenz benutzt werden.

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Die simulierten Maschinen

Ein Rundgang durch den virtuellen Hangar liefert einige Begegnungen mit guten alten Bekannten wie der Cessna 172SP, der F/A 18 “Hornet” oder der Sopwith Camel. Als GA-Maschine gibt es noch die Jodel Robin DR 400 dazu. Interessant wird es mit verschiedenen Segelflugzeugen und Motorseglern (Discus bM und Swift S1). Für die virtuellen Kunstflieger gibt es eine Pitts-2B und die berühmte Extra in der Version 330 LX. Größeres Gerät sucht man – dem thematischen Schwerpunkt des Programmes folgend – allerdings vergebens.

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Die Maschinen lassen sich leider nicht weiter konfigurieren – die Beladung ist vorgegeben und auch der Tankinhalt lässt sich nicht verändern. Bei den Seglern suchte ich vergebens nach Ballasttanks oder Ausgleichsgewichten. Genauere Angaben zur Performance fehlen leider auch. So wird jeder Start zur Lotterie, und man muss kein Hardcore-Simmer sein, um das völlige Fehlen brauchbarer Handbücher für die verschiedenen Typen schmerzlich zu vermissen. Nicht einmal grobe Orientierungen werden gegeben. Man ist auf sich alleine gestellt.

Vermisst habe ich in den Maschinen auch eine gewisse Systemtiefe. Das Fehlen jeglicher Funknavigationshilfen habe ich bereits erwähnt. Bei nicht vorhandenem AI-Verkehr braucht man dann natürlich auch keine virtuelle Flugsicherung, denn man kann ja eh fliegen, wie man lustig ist. So sind die verbauten Instrumentengruppen und Funkgeräte auf den Panels denn auch zu sehen, bleiben funkionell aber reine Dummies. Immerhin: eine einblendbare Karte im GPS-Stil hilft dem PC-Piloten bei der Navigation. Über eine zuschaltbare Funktion kann der Flusianer auch wichtige Landmarken wie Orte, Gewässer oder Berge beschriften lassen.

Das alles kann man in einem reinen VFR-Simulator ja noch verschmerzen.

Was aber wirklich wehtut, ist das völlige Fehlen jeglicher System- und vor allem Motorsimulation, und zwar sowohl bei den Anzeigeinstrumenten wie auch der Bedienbarkeit. Gemischverstellung – unwichtig, Zylinderkopftemperatur – für Korinthenka..er, QNH – bo, ey, jetzt kommt der mit Höhenmesserkalibrierung… Vergaserenteisung? Sagte ich glaub’ schon, oder? Denn die Aussentemperatur wird tatsächlich angezeigt.

Die Simulation der Systeme beschränkt sich wirklich auf die austrimmbaren Steuerflächen inklusive Bremsklappen bei den Seglern, Landeklappen und Einziehfahrwerk. Der Motor wird nur mit einem “laut/leise”-Hebel bedient, und in der Pitts kann man dann noch die Propellerneigung verstellen. Im Cockpit gibt es die “holy six”, also die wichtigsten Anzeigeinstrumente für den Sichtflug. In den Seglern ist ein fahrtkompensiertes Vario mit akustischer Untermalung vorzufinden. In der Simulation auch umgesetzte Bedienhebel sind animiert.

Die grafische Darstellung der Maschinen ist etwas unterschiedlich. Der Hauptarbeitsplatz vorne links ist am realen Vorbild orientiert. Die Qualität der VC ist wie die Aussenmodelle größtenteils hervorragend. Kein Wunder: als Co-Autor taucht der Name Jochen Schweigler auf. Genau – der mit dem aerosoft-Huey. Und der kann ja nun wirklich was!

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Vereinzelt hätte vielleicht etwas mehr Abnutzung nicht geschadet; vor allem die Robin wirkt recht steril. Leider sind die Standard-Kamerapositionen etwas unglücklich gewählt; vor allem in der Platzrunde ist die Sicht aus der Robin und der Cessna nicht berauschend.

Ein wichtiger thematischer Schwerpunkt des Simulators liegt nach Bekunden seiner Schöpfer auf der Umsetzung der “realistischsten Flugphysik in einem Simulator überhaupt”. Und wo spielt die Physik eine größere Rolle als bei der Königsdisziplin der Flächenfliegerei: dem Segelflug. Ganz den Vögeln gleich, ohne Eigenantrieb durch die simulierten Lüfte gleiten – da kommen Erinnerungen an Leonardo da Vinci und Otto Lilienthal hoch.

Schwingen wir uns dazu also in einen der Segler und legen mal los:

Natürlich stelle ich das Flugmodell gleich auf  “Experte”. Ordentlich Wind und Thermik dazu und auf zum Windenstart mit dem Discus. Was soll ich sagen: Der Flug endet keine 30 Sekunden später auf einem Acker bei Birrfeld… Also alles nochmal von vorne und siehe da: das antriebslose Fliegen – eigentlich nicht so mein Ding im Flusi – wird zum Hochgenuss! Negatives Wendemoment, sideslip, alles da! Auch die Bedienung der Motorflieger braucht einiges an Umgewöhnung.

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Übersteht man diese  Phase, macht es immer mehr Spass, mit dem aeroflyFS einfach drauf los zu fliegen. Eine wirklich harte Nuss sind übrigens die Pitts und auch die Extra. Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen, liebe Leser. Mich haben die Maschinen ganz schön herausgefordert.

Kurzum: die Flugmodelle sind überaus realistisch und zu Beginn für einen Microsoft-Flusianer zumindest im Experten-Modus ein bis zwei Schuhnummern zu groß. Auch die Einflüsse der Thermik sind sehr deutlich. Selbst ein gepflegter straight-and-level-Flug in der Cessna verlangt nach einem konzentrierten, aktiven und vorausschauenden Piloten. Leider erscheint die Cessna motorseitig etwas sehr schwachbrüstig – vielleicht ist sie aber auch nur überladen, und das kann man ja im Programm nicht ändern.

Es gibt übrigens auch eine kleine Flugschule, die mit zu lösenden Aufgaben verbunden ist. So kann man sich vom Programm spielerisch an die Besonderheiten der jeweiligen Typen heranführen lassen und erhält auch noch einen kleinen Kunstflug-Unterricht.

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Performance

AeroflyFS lässt sich umfangreich an verschiedene Hardware-Ausstattungen anpassen und kann wahlweise im Fenster- oder Vollbildmodus betrieben werden. Mit den gängigen Windows-Versionen ab XP besteht Kompatibilität. Auch eine Mac-Version ist in Kürze verfügbar. Auf meinem Testsystem erzielte ich auch mit höchsten Einstellungen bei performancefeindlichstem Flugverhalten (F18-Tiefstflüge mit Vollgas über Zürich – hallo Oski!!!) immer die gelockten 60 fps. Bei niedrigeren Einstellungen kletterten die Zahlen in den mittleren dreistelligen Bereich! Hier haben die Entwickler sehr ordentlich programmiert. Die Leistung der Grafikengine ist beachtlich, und mit etwas Geduld können so auch Besitzer älterer PCs in den Genuss einer schönen VFR-Szenerie der Schweiz kommen. Übrigens sind auch die Ladezeiten bei einer üblichen SATA-Platte absolut im erträglichen Bereich.

Zusammenfassung

Jetzt wird es schwierig – sogar schwieriger als sonst. Das Produkt hat seine Stärken, aber ich fand auch schmerzliche Lücken. Ein Empfehlung für eine bestimmte Gruppe unter unseren Lesern auszusprechen, fällt mir schwer.

Wer wird am ehesten glücklich mit diesem Simulator?

Wer gerne VFR unterwegs ist, auf Systemtiefenwahn und “as-real-as-it-gets” gut und gerne mal verzichten kann, wird sicher auf seine Kosten kommen. Wer mal über den Tellerrand kucken möchte und gerne realistisch ohne Motor unterwegs sein will. Wer nicht erst drei bis fünf hochpreisige Add-ons kaufen möchte, damit sich der Simulator auch so anfühlt, wie er sich bitteschön anfühlen soll. Und wer gerne eine sehr gute Fotoszenerie der Schweiz erleben möchte sowieso.

Ich gestatte mir hier noch ein Wort an die Macher des aeroflyFS: lenken Sie die weitere Entwicklung doch etwas in Richtung Flugsimulations-Mainstream. Ein bisschen mehr Technik im Flieger, vor allem unter der Cowling, vielleicht auch eine offene Programmstruktur für externe Entwicklungen bei Flugzeugen und Szenerie. Das reicht schon. Im Augenblick merkt man dem aeroflyFS seine Abstammung von einem Trainigsprodukt für R/C-Piloten noch zu deutlich an.

Wir User halten hier ein Produkt in der Hand, das ganz sicher das Potenzial hat, in Zukunft weit vorne mitzuspielen. Ich habe keinerlei Zweifel am Können der Entwickler. Es liegt am Willen zur Weiterentwicklung. Liebe Doktoren bei IPACS, der Ball liegt in Eurem Feld! Vom seinerzeit bahnbrechenden Trainingsgerät über den unbestrittenen König der R/C-Simulatoren zum erwachsenen Flugsimulator. Das schreit doch nach der Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte!

Pro Contra
  • übersichtliche Menüs und Einstellbarkeit
  • detailreiche, fotoreale Szenerie
  • innovative Grakik-Effekte (Spiegelungen, Wolken, Licht/Schatten)
  • hohe optische Qualität der Maschinen
  • hervorragende Umsetzung der Flugphysik
  • problemlose Einbindung von Hardware
  • Unterstützung von Track IR

 

  • sehr geringe Systemtiefe der Flugzeuge
  • virtuelle Cockpits weitgehend nur eye-candy
  • fehlende Konfigurierbarkeit der Maschinen (Zuladung, Betankung)
  • sehr begrenzte Szenerie (nur Schweiz)
  • teilweise dürftige Dokumentation
Informationen Testsystem
  • Intel i5, 3,2 Ghz, 8GB RAM, Win 7 64 bit
  • nVidia GTX 470-Grafikkarte
  • 24″ Monitor
  • Installation auf herkömmlicher SATA-Festplatte

Bildquellen: in-game-Screenshots durch den Autor, erstellt mit FRAPS

Dr. Stefan Benzinger

11 Kommentare
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ebi
ebi
12 Jahre zuvor

Die Flugphysik kann ich von der Cessna her beurteilen, bin jahrelang auf der Maschine geflogen.
Das Modell stimmt meiner Meinung nach nicht. 2 Beispiele:
Fliegt man (bei Windstille) mit den vorgeschriebenen 70 Knoten an, wird das Modell völlig unstabil. Erst nahe am Stallspeed (40 Knots) und überladen fliegt die richtige 172 so schwammig.
Die Reaktionen bim Touchdown sind völlig übertrieben! Auch bei einer perfekten Landung (Greaser) schüttelt die ganze Kiste, wie wenn man sie aus 50 cm mittels Strömungsabriss plumpsen lässt.

Was hingegen wirklich Spass macht, sind die Segelflieger!
Sightseeing per Segelflieger, dafür lohnt sich das Geld auszugeben.
Irgenwann erscheinen sicher die fehlenden Flugplätze und man kann dann vielleicht sogar von jedem Flugplatz aus starten und seine letzte Position sichern… und Wintertexturen.
Tia da hat es noch sehr viel Entwicklungspotential.
Der Simulator ist hervorragend programmiert, ich habe nie unter 130 Frames erhalten! Da könnten man also noch einiges reinbuttern an Systemtiefe, Traffic und Flughafendetails.
Also Jungs, an die Arbeit!

Stefan B
Stefan B
Beantworten  ebi
12 Jahre zuvor

@ebi: ich sehe das genauso – und so steht es ja auch im Text – kann es sein, daß die Cessna im aerofly einfach völlig überladen ist? Mir kommt es wirklich so vor. Man kann das Gewicht ja leider nicht ändern; sonst hätte ich es ausprobiert.

Gruß

Stefan

Hannes
Hannes
12 Jahre zuvor

Ich hatte aerofly bereits ein paar Tage vor Weihnachten in der Post und bin schon ein bißchen damit geflogen. Für Segelflug-Fans ist es fantastisch. Ein Motor-Schlepp wäre noch schön gewesen. Ein Tipp: Die Bremsklappen werden bei den Segelfliegern über den Schubhebel am Joystick herein- bzw. herausgezogen.

Hannes
Hannes
12 Jahre zuvor

Wegen der Grafik-Leistung … Ihr habt sicher alle Fermi-Chips. Bei einer GTS 250 (entspricht in etwa einer GTX 9800 oder 8800) wird es trotz eines schnellen i7-Prozessors mit den Frames etwas eng und ruckelig. Bei höchsten Einstellungen (1680×1050) und AF auf 2x sind es da nur 25-29 FPS. Was beim FSX ein Traum wäre, ist bei aeroflyFS mit TrackIR nicht mehr flüssig. Der Hersteller empfiehlt wahrscheinlich auch daher mindestens 35 FPS.

Also, ein bißchen schneller muss die Grafikkarte bei aeroflyFS schon sein.

Boerries
Boerries
Beantworten  Hannes
12 Jahre zuvor

Sorry,

aber nen i7 mit ner GTS 250 ist wie Porsche mit Polomotor 😉 da muss man sich über (fehlende) Performance nicht wundern.

Gruss

Börries

Hannes
Hannes
Beantworten  Boerries
12 Jahre zuvor

Für den FSX reicht die Zusammenstellung i7 und GTS 250 aber vollkommen. Da wird bei höchsten Einstellungen die GPU nur Badewannen-warm – sprich nicht ausgereizt. (47°C) Wenn die GTS 250 ausgereizt wird, so steigt die Temperatur hier normalerweise auf über 80°C. Deswegen ein i7, aber nur eine etwas bescheidenere Grafikkarte.

Ich beschwere mich ja nicht über die Leistung sondern wollte nur sagen, dass man für aeroflyFS schon bessere Grafikkarten besitzen sollte.

Phil
Phil
Beantworten  Hannes
12 Jahre zuvor

Kurze zusätzliche Info für Leute die vielleicht neu dabei sind: Der FSX war so wie andere FS vorher mehr auf den Prozessor ausgerichtet; von daher ist es nicht so verwunderlich das eine GTS250 (vor allem in Kombination mit einem Power-Prozi wie dem i7) nicht so stark ausgereizt wird.

Mirko
Mirko
12 Jahre zuvor

Irgendwie schein es kein Autogen zu geben wenn ich mir die Screenshhots ansehe?

Stefan B
Stefan B
Beantworten  Mirko
12 Jahre zuvor

Doch, gibt es. Ich finde Deine Frage sehr interessant (im positiven Sinne!). Die Bauernhäuser, die im Final und rund um die Plätze stehen, sind z.B. autogene Gebäude.

Man ist als MS-FS’ler halt viel weniger Qualität beim Autogen gewöhnt. Denk’ doch mal an diese überdimensionierten US-amerikanischen Pappdeckel-Fabrikhallen im FS9 und FSX.

Hannes
Hannes
Beantworten  Mirko
12 Jahre zuvor

Überall ist Autogen bis zur Baumgrenze. Die Dichte kann in den Einstellungen eingestellt werden. Die meisten werden dort Ultra einstellen und haben überall dichtes Grün.

Nemesis
Nemesis
12 Jahre zuvor

“Jochen Schweigler”? Wie peinlich! 😉 “JOACHIM Schweigler”!