Γειά σου!
Jiá su! Kalimera und willkommen auf der griechischen Insel Korfu. Die siebtgrößte Insel Griechenlands liegt im Ionischen Meer (unterhalb der Adria), westlich der albanischen Küste und im Nordwesten Griechenlands. Auf der 61 km langen und 9km breiten Insel leben ca. 100 000 Einwohner, knapp 32 000 davon in der Hauptstadt Korfu. Während die Sommermonate angenehm warm und trocken sind, gibt es zwischen Oktober und März doch zum Teil auch regenreiche Monate, welche die Flora und Fauna mit Wasser versorgen und Korfu den Beinamen „grüne Insel“ bringen.
Neben dem Hauptzweig des Tourismus wird die Inselfläche zu großen Teilen aber auch landwirtschaftlich genutzt. Vor allem Wein, Oliven und Zitrusfrüchte sind wahre Exportschlager, die aus Korfu stammen. Es gibt auf der Insel viele Urlaubsorte mit schönen und schattenspendenden Sandstränden und Korfus kulturelles Erbe stammt aus der venezianischen, französischen und britischen Vergangenheit beziehungsweise Herrschaft.
Während der Flugverkehr außerhalb der Hauptsaison deutlich abnimmt, gibt es in den Sommermonaten ein starkes Verkehrsaufkommen. Aber nicht nur die Flugverbindungen sind gefragt, sondern auch die Fähren aus Italien (ca. 18h Fahrtzeit). Die Flugzeit aus Deutschland beträgt knappe zwei Stunden und es gibt beinahe tägliche Verbindungen aus dem deutschsprachigen Raum.
Der Flughafen in der Realität
Die erste Flugbewegung am Flughafen Korfu fand im März 1937 mit einer Heston Phoenix statt. Nach dem Krieg wurde der Bauschutt aus den Ruinen dafür verwendet, das Gelände innerhalb des Halikiopoulos Sees aufzuschütten. Das endgültige Flughafenlayout entstand zwischen 1957 und 1959, als die Landebahn auf 2400 Meter verlängert wurde und sie so fast an die Brücke zwischen Kanoni und Perama reichte. Das erste Passagierterminal entstand 1962 und 1965 wurde der Flughafen international. Das heutige Terminal wurde zwischen 1968 und 1972 gebaut und durch den neuen Betreiber FRAPORT im Jahr 2021 modernisiert und erweitert, auch weil das alte Terminal jedes Jahr durch eine massive Überlastung für Unmut der Passagiere sorgte.
Heute ist der Flughafen mit 12 Gates, einem modernen Gepäck-Transportsystem und 28 Check-in-Schaltern ausgestattet und aufgrund seiner Lage – von drei Seiten von Wasser umgeben – bei Planespottern sehr beliebt: Es gibt unzählige gute Positionen und sogar gute Hotels mit perfekter Sicht, allerdings sollte man sich auch vor der großen Schlangen-Population auf Korfu in Acht nehmen. Die einzige Start/Landebahn ist 2373m lang und 2019 wurden knapp 3,3 Mio. Passagiere abgefertigt. Neben der B737 und A320 Familie gibt es manchmal auch noch B757 und B767 am Flughafen zu sehen.
Die Umsetzung im Simulator
Zu Beginn des eigentlichen Reviews ein paar Hinweise: Ich möchte vorweg nehmen, dass ich beim Testen AI-Flugverkehr von AIG und PSX benutzte. Alle Flugzeuge auf den Bildern, bis auf die AN-2 im GA-Bereich, sind nicht Bestandteil des Produkts. Ein Problem für das Review ist der Drohnenmodus: hier werden gelegentlich Texturen (vor allem Bodentexturen) herunterskaliert und wirken damit deutlich minderwertiger, und es kann vorkommen, dass manche Objekte nicht angezeigt werden. Für diese Review habe ich den normalen und der Drohnenmodus verwendet.
Auf flightsim.to (LGKR – Corfu International Airport “Ioannis Kapodistrias” v1.3 » Microsoft Flight Simulator) findet sich ürbrigens auch eine 11 MB kleine, kostenlose Version, die den Flughafen und die Umgebung etwas aufhübscht im Vergleich zur Standard-Szenerie. Wer Korfu nur einmalig anfliegt oder nur vereinzelt, sollte sie sich ggf. anschauen. Aus meiner Sicht ist sie jedoch aufgrund ihrer Einfachheit kein Konkurrenzprodukt, aber wie gesagt ganz nett und aktuell gehalten.
Doch nun zum eigentlichen Text: Pünktlich zu den Sommerferien Anfang August veröffentlichte FlyTampa ihre Umsetzung des Flughafens von Corfu. Versprochen wird neben dem Flughafen auch eine Umsetzung der gesamten Insel, eine gute Nachtbeleuchtung, die Inneneinrichtung des Terminals, animierte Menschen, Fahrzeuge und sogar Schiffe um die Insel herum, ähnlich wie bereits für P3D und X-Plane 11 verfügbar. Vielversprechender Inhalt zu einem Preis von knappen 23€ und einer Downloadgröße von rund 2GB. Die Installation verläuft automatisch und die Dateien werden im Community Ordner abgelegt. Nach der Installation findet man den Flughafen hervorgehoben mit einem Addonsymbol im Auswahlmenü. Platziert werden kann das eigene Flugzeug auf der Start/Landebahn, dem Vorfeld und dem Bereich der allgemeinen Luftfahrt auf der anderen Seite.
Nach einer angemessen Ladezeit befindet man sich also auf Korfu. XXX Das Kursive würde ich eher rausnehmen. OK? Entweder man startet gleich oder begibt sich in die Pre-Flight Phase. Wir schwenken in den Drohnenmodus und entdecken die Insel samt Flughafen aus der Vogel- bzw. Ich-Perspektive. Wir beginnen dabei an den markantesten Punkten, dem Anflug von Süden her.
Schon früh fallen die zwei kleinen Inseln und die Brücke auf. Beim Überfliegen erkennen wir zudem Spotter, Yachten und sogar Menschen im Swimming-Pool des Hotels.
Durch die Texturen erkennt man dann, dass der Flughafen deutlich in die Jahre gekommen ist, er aber auch vor Kurzem erst modernisiert wurde. Deutlich zu erkennen, der Putz und die Farbe blättern hier und dort von den älteren Gebäuden ab. Es wurden zudem die Stellplätze angepasst, die nun ein Push-Back Verfahren benötigen. Beim Erreichen der Parkposition erkennen wir auch, dass das Terminal über eine Inneneinrichtung samt Passagieren verfügt. Während sich in der Ferne die Insel-Hauptstadt abzeichnet breitet sich bei mir schon Urlaubsfeeling aus. Auf dem Flughafen selbst kann man von der Terrasse das geschäftige Treiben bestens beobachten.
Im Norden des Flughafen erkennt man die Gebäude der Versorgung, des kleinen Frachtbereichs und andere unmittelbar angrenzende Gebäude, inklusive zweier Sendemasten.
In der Hauptstadt findet man großen Detailreichtum, was Modellierung von Objekten und Texturierung angeht. Ob Festung oder Hafen, auch hier sind viele Stunden des Entwicklers hineingeflossen. Selbst die Glocken der Kirchen kann man erkennen.
Auch wenn man diese beiden Top-Spots verlässt, findet man auf der restlichen Insel ebenfalls noch viele kleinere Details, wenn auch nicht mehr in dieser Hülle und Fülle. Ob die Radarstation auf dem höchsten Punkt, oder die Sonnenschirme und Liegen an den Stränden, FlyTampa hat auch hier den Sichtfliegern viele kleine Details miteingearbeitet.
Texturen
Die Texturen im gesamten Paket sind in einer erstklassigen Qualität. Dem Flughafen ist absolut anzusehen, dass Fraport hier noch einiges zu erledigen hat. Man erkennt den bröckelnden Putz, die absplitternde Farbe an den Gebäuden, die Abnutzung und den Schmutz der Reifen auf der Vorfeldfläche und sowohl geöffnete, als auch geschlossene Airport-Shops innerhalb des Terminals. Hier ist FlyTampa einfach Spitzenreiter. Zusätzlich bringt dabei die MSFS Engine Wetter und Tageszeit-bedingt noch sehr gute Reflektionen mit ins Spiel. Selbst die Glocken der Kirchen sind erkennbar.
Bei der Inneneinrichtung kann man von außen sehen, dass auch hier sehr viel Wert auf das Detail gelegt wurde. Es ist allerdings nicht möglich via Drohnenmodus in das Terminal zu gelangen. Ebenfalls wurde das Innenleben des Tower mitgestaltet auch wenn man die Lotsen leider nicht findet.
Nachtbeleuchtung
Da der Flughafen auch bis spät in den Abend hinein betrieben wird, ist die Nachtbeleuchtung kein unwichtiger Aspekt. Hier schafft das Entwicklerteam, auch aus meiner Sicht, eine stimmige Atmosphäre, da auch spezielle Bereiche indirekt beleuchtet werden, zum Beispiel das Kloster im Anflug.
Auch stimmt die Anflugs- und Runwaybeleuchtung. In wie weit hier aber auf MSFS Standard Befeuerung zurückgegriffen wird, kann ich nicht beurteilen. Was ebenfalls nicht auf das Zurückführen auf das Produkt ist, ist das die AI-Flugzeuge im MSFS zum Teil noch nicht so dynamisch beleuchtet werden, wie wir es zum Beispiel aus dem P3D her kennen.
Flughafenumgebung
Generell gibt es in der Umgebung viele Animationen. Bei denen ist mir erst nach einigen Testrunden aufgefallen, dass diese an das Wetter gekoppelt sind. Dies bedeutet, dass zum Beispiel bei gutem Wetter die Menschen in den Swimmingpools der Hotels schwimmen, während bei Regen niemand plantscht. Auch die Spotter, bzw. Luftfahrt-Fans befinden sich nur auf der Brücke im Anflug wenn es nicht regnet.
Es gibt programmierten Straßenverkehr um den Flughafen und verschiedene Schiffe, welche die Schifffahrtswege um die Insel herum befahren.
Performance
Natürlich obliegt es jedem selber, wie er/sie seinen Flugsimulator aufstellt beim jeweiligen häuslichen Equipment. Auch in kann meine Einstellungen so weit hochschrauben, dass Korfu von FT, bzw. der MSFS generell, auch bei mir nicht mehr flüssig läuft. Auch ist es nicht verwunderlich, dass ein Unwetter mit der Darstellung von vielen Wolken, einem detaillierten Flugzeug wie von FENIX oder PMDG und voller AI-Traffic, die Bildwiederholrate negativ beeinflussen. Wer jedoch seinen Simulator soweit reguliert, dass er flüssig läuft, wird bei der hier vorgestellten Szenerie keinerlei Einschnitte erleben. Fairerweise muss man allerdings auch betonen, dass die platzierten Gebäude, Objekte usw. auch nicht in der Vielzahl vorhanden sind, wie zum Beispiel bei Flughäfen der Größenordnung von Amsterdam oder Kopenhagen.
Kritikpunkte
Was die Szenerie angeht, so kann ich höchstens drei Kleinigkeiten ansprechen, die aus meiner Sicht allerdings überhaupt nicht ins Gewicht fallen, außer man sucht das Haar in der Suppe:
- Die AI-Flugzeuge, die etwas zu weit hinten auf den Standplätzen parkieren (bzw. platziert werden) und so womöglich etwas auf den Taxiway herausragen.
- Die Detaildichte nimmt etwas ab sobald man das Flughafengelände, bzw. die Hauptstadt verlässt und es wird mit Standardgebäuden und Standardobjekten gearbeitet.
- Die Terminalzufahrt wirkt bodenseitig etwas verlassen, es gibt zwar vereinzelt dynamische Autos und statische Busse, Passagiere sind allerdings keine zu sehen.
Ihr seht also, mit welchem Haar in der Suppe ich mich beschäftigen muss, da ich sonst nichts finden kann, was bemängelt werden könnte.
Fazit
Mit Corfu liefert flyTampa wieder ein Schwergewicht in der Szene ab – an dieser Destination führt nahezu kein Weg vorbei. Ob für griechische Inlandspiloten, Flugzeugführer im Sommertourismus oder VFR-Flieger, hier wird jeder fündig und kann die zum Teil speziellen Anflugverfahren realistisch nachfliegen und simulieren oder einfach die Landschaft genießen.
Der wirklich extreme Detailgrad hängt die Messlatte für andere Payware-Entwickler sehr hoch. Man kann die Liebe des Entwicklers zum Detail deutlich erkennen. Natürlich ist der Preis für einen Flughafen dieser Größe vlt. etwas zu hochgegriffen, da allerdings die gesamte Insel mit abgebildet wurde durchaus nachvollziehbar. Kleinere Fehler wurden zudem bereits zeitnah in einem ersten Update korrigiert, so dass bei Review-Ende keinerlei Wünsche übrig bleiben. Klare Kaufempfehlung! Selbst das Planespotting kann man am heimischen PC durchführen, bzw. sich mögliche Aussichtspunkte anschauen bevor man real nach Korfu reist. Hier zum Abschluss ein paar Spotter-Impressionen:
Informationen
Pro | Contra |
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Informationen | Testsystem |
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Michi Joerg
Sehr schönes Review, kann ich auch alles nur unterstreichen. Das ist eine wunderschöne Umsetzung. Und wer schon mal im Cafe oberhalb des Flughafens gespottet hat, fühlt sich sofort heimisch.
Unter dem ersten Bild sind noch 2 Randnotizen mit XXX, die sollten vermutlich nicht im Reviee stehen, ansonsten sehr, sehr toll gemacht…
Die AI Parkpositionen kann jeder, der möchte, selber mit ADE nacharbeiten.
Oder man macht FT darauf aufmerksam und sie bieten eine neue afcad an 🙂
Wunderbares Review. Vielen Dank für die EInblicke in die neue Tampa Scenery.
Hat schon jemand “Borat am Pool” ausfindig gemach? :-))
Der Flughafen und auch seine Umgebung hat eine sehr hohe Qualität, schönes und ausgewogenes Review, top!