Hardware Review: Wingwing EFIS Links + FCU + EFIS Rechts

Die Winwing FCU und EFIS Einheiten sind hochwertige Nachbildungen von Airbus-Cockpit-Elementen im Maßstab 1:1, speziell für die Heim-Flugsimulation und Heimcockpits gefertigt.

Sie bieten eine realistische Haptik und Funktionalität, darunter taktile Tasten, Drehregler, ein authentisches LCD-Display sowie Metallschalter mit physischem Verriegelungsmechanismus für ADF/VOR.

Die EFIS-Einheiten ergänzen die FCU und teilen sich einen USB-Anschluss über SATA-Ports.

Sie sind kompatibel mit Flugsimulationen wie Microsoft Flight Simulator, Prepar3d und X-Plane und lassen sich nahtlos über die gelieferte SimAppPro-Software, sowie MobiFlight und Spad.next integrieren. Zudem bieten sie flexible Montagemöglichkeiten für Desktop- und Cockpit-Setups.

Sie sind zudem preislich attraktiv, insbesondere im Vergleich zu Konkurrenzprodukten auf dem Markt.

Winwing stellte mir eine FCU sowie zwei EFIS-Einheiten für einen Test zur Verfügung, und im Folgenden teile ich meine Eindrücke.

Unboxing und Montage

Nach dem Öffnen und Entnahme, der sehr gut verpackten und gesicherten Einheiten saß ich nun da, mit Unmengen Plastiktütchen voller Schrauben, Innensechskantschlüsseln und sogar einem Schraubenzieher, aber ohne jegliche Anleitung, weder aus Papier noch in Form eines QR-Codes.

Also hieß es, tüfteln und ausprobieren… Nach einiger Zeit gelang es mir schließlich, alle Einheiten fest miteinander zu verbinden und die beiden SATA-Kabel anzuschließen. Allerdings war der Prozess weder einfach noch intuitiv – eigentlich hätte man dafür drei Hände gebraucht.

Erst im Nachhinein, wie es natürlich oft der Fall ist (mea culpa), habe ich die Anleitung auf der Herstellerwebseite zum Download gefunden. Beim Lesen wurde dann auch der Zweck der vielen mitgelieferten Schrauben klar – es gibt eine Vielzahl von Befestigungsoptionen, was sehr positiv ist!

Anschließend habe ich schnell die seitlichen Stützen montiert, damit die gesamte Einheit stabil steht. Auch hier gab es verschiedene Möglichkeiten, da für jede Einheit zwei Stützen beilagen. Letztlich habe ich von den sechs mitgelieferten Stützen nur zwei verwendet.

Erster Eindruck und Haptik

Die Größe der Winwing-Einheiten entspricht dem Original im Maßstab 1:1, ebenso die Farbgebung. Auch die Schalter wirken sehr authentisch, aber ohne eigene Erfahrung im echten Cockpit kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob sie exakt dem Original entsprechen, insbesondere was die Druckpunkte betrifft. Das erscheint mir jedoch in der MSFS-Umgebung, in der sich die meisten Simmer bewegen, nicht wirklich entscheidend.

Was ich jedoch definitiv sagen kann: Alle Schalter, egal ob Druck- oder Drehvarianten, fühlen sich deutlich präziser an als bei allen Konkurrenzprodukten, die ich bisher verwendet habe.

Die LED-Anzeigen leuchten in einem angenehmen Orange, und ihre Helligkeit lässt sich sowohl über die hauseigene SimAppPro-Software von Winwing als auch direkt im Flugzeug anpassen.

Passend dazu sind auch alle Tasten und Schalter mit einer dezenten Hintergrundbeleuchtung ausgestattet.

Im Flugzeug

Nach dem Anschließen über das mitgelieferte USB-C-Kabel und nachdem SimAppPro sowie MSFS2020 geladen sind und die FlybyWire A320 auf dem Vorfeld steht, kann das Ausprobieren des Geräts beginnen. Sobald die Extern Power Taste im Overhead-Panel gedrückt wird, erwacht es zum Leben.

Alle Displays, die über Drehschalter gesteuert werden, reagieren präzise auf die Eingaben. Besonders angenehm ist es, Höhe und Kurs nicht mehr umständlich mit der Maus einstellen zu müssen.

Bei einigen der jeweils fünf Druckschalter (CSTR, WPT, VOR.D, NDB und ARPT) in beiden EFIS-Kontrolleinheiten sind die Funktionen teilweise vertauscht, und eine Taste ist nicht belegt. Dies ließe sich schnell mit dem hauseigenen SimAppPro Programm beheben, wenn dieses doch etwas angenehmer in der Bedienung wäre. Ist es aber nicht und ich meine das es unnötig kompliziert, schlecht designt und für Laien recht unverständlich ist. Es ist mir bewusst, das dieses Programm Belegungen für recht viele Simulationen zulässt, die meisten sind militärischer Natur. Wir testen es hier nur mit dem MSFS.

Dass es deutlich einfacher geht, zeigen die Programme MobiFlight (kostenlos). und Spad.Next (kostenpflichtig). Mit beiden lassen sich die Winwing-Tasten und -Schalter problemlos belegen, anpassen, erweitern und steuern. Zudem gibt es für beide Tools zahlreiche vorgefertigte Profile, die beispielsweise auf Flightsim.to verfügbar sind.

Deshalb habe ich mich gar nicht lange mit der SimAppPro-Software aufgehalten und bin direkt zu MobiFlight gewechselt – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwiesen hat, da es hervorragend funktioniert.

Das Fliegen

Die Bedienung der FCU- und EFIS-Einheiten mit echten Schaltern und Knöpfen erfordert zunächst eine Umstellung im eigenen Kopf. Doch schon bald wird das übliche Gefummel mit der Maus am Bildschirm zu einer vertrauten und angenehmen Routine.

Extra Tipp: Verbunden mit den StreamDecks von Elgato und entsprechende Profile von Flight Panels lässt sich praktisch das ganze Cockpit ohne Maus bedienen.

Preise

Die FCU kostet €134,26 und die EFIS jeweils €81,55, was insgesamt rund 300 Euro ergibt. Angesichts dessen, was hier geboten wird, und im Vergleich zur aktuellen Konkurrenz ist das ein unschlagbar günstiger Preis.

Zusätzlich möchte ich anmerken, dass mir die Verarbeitungsqualität und die Haptik bei den Produkten von Wingwing deutlich besser gefallen haben.

Fazit

Die Winwing FCU- und EFIS-Einheiten sind durch ihre hochwertige Verarbeitung und realistische Haptik eine ausgezeichnete Wahl für Heim-Flugsimulatoren und Cockpit-Enthusiasten. Mit ihrem 1:1-Nachbau von Airbus-Cockpit-Elementen, der präzisen Funktionalität und der soliden Materialqualität heben sie sich deutlich von Konkurrenzprodukten ab. Besonders hervorzuheben sind die taktilen Schalter, die authentischen Drehregler und die gut lesbaren LCD-Anzeigen, die in einem angenehmen Orange leuchten.

Die Montage erfordert aufgrund der fehlenden beiliegenden Anleitung etwas Geduld, doch die Vielzahl an Befestigungsoptionen und die stabile Konstruktion bieten Flexibilität für verschiedene Setups. Ein kleines Manko ist die SimAppPro-Software, die in der Handhabung unnötig kompliziert wirkt. Alternativ bieten Programme wie MobiFlight und Spad.Next eine benutzerfreundlichere Lösung, um die volle Funktionalität der Geräte auszuschöpfen.

Insgesamt bieten die Winwing FCU- und EFIS-Einheiten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit einem Gesamtpreis von etwa 300 Euro für das Set erhält man ein qualitativ hochwertiges Produkt, das nicht nur optisch, sondern auch funktional überzeugt und das Fliegen im Simulator spürbar erleichtert.

Bezugsquelle direkt bei Winwing: https://eu.winwingsim.com/view/shopping.html

4 Kommentare
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Holger
Holger
1 Monat zuvor

Danke für das Review. Allein für die Farbe meines selbstgebauten Panels habe ich vermutlich schon soviel ausgegeben wie hier ein EFIS kostet …
Wieviel Raster haben die Drehgeber (für eine volle Drehung), könntest das mal testen?

Dirk Brandenburg
Dirk Brandenburg
1 Monat zuvor

Moin Miguel, auch von mir vielen Dank für Dein Review. Eine Frage dazu: lässt sich die Helligkeit der Anzeigen dimmen? Das funktioniert nämlich bei dem EFIS von Minicockpit leider nicht. LG Dirk

Dirk Brandenburg
Dirk Brandenburg
Beantworten  Dirk Brandenburg
1 Monat zuvor

Ja… richtig lesen und schon wird es klar… Es geht. Irgendwie hatte ich den Part übersehen…