Kurz-Review: FSS 727-200 Freighter

Kurz vor der FS Expo angekündigt, nun schon veröffentlicht: Der 727 Freighter von der FlightSim Studio AG ist da!
Darauf folgt natürlich ein Kurz-Review von uns, das euch diesen Flieger noch einmal näher bringt. Wie üblich schauen wir uns zunächst die echte Boeing 727 an.

Das reale Vorbild

Die Boeing 727 ist ein dreistrahliges Verkehrsflugzeug, das ursprünglich in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es wurde sowohl als Passagier- als auch als Frachtversion angeboten. Die Frachterversion der Boeing 727 hat sich aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Robustheit in der Luftfrachtindustrie etabliert.

Der Dreistrahler hat eine Spannweite von etwa 28,96 Metern und eine Länge von 46,61 Metern. Die maximale Startmasse beträgt rund 70.000 Kilogramm. Drei Pratt & Whitney JT8D-Triebwerke ermöglichen eine maximale Geschwindigkeit von etwa 850 km/h. Die Reichweite variiert je nach Modell und Konfiguration und liegt typischerweise zwischen 4.000 und 5.000 Kilometern.

Obwohl die Boeing 727 seit den 1980er Jahren nicht mehr neu produziert wird, sind viele Exemplare weiterhin im Einsatz, insbesondere in der Frachtluftfahrt. Betreiber sind häufig kleinere Frachtfluggesellschaften und Charterunternehmen, die die Flexibilität und die kostengünstigen Betriebskosten der 727 schätzen. In einigen Regionen, oftmals in Entwicklungsländern, wird die 727 aufgrund ihrer Fähigkeit, auf kürzeren und weniger gut ausgebauten Pisten zu operieren, weiterhin eingesetzt. Beispiele für heutige Betreiber sind Aerosucre (Kolumbien) oder auch USA Jet Airlines (USA).


Was liefert die FSS?

Nachdem wir einiges über die “echte” 727 erfahren haben, widmen wir uns nun der Nachbildung der FlightSim Studio AG. Wir starten mit einer kurzen Übersicht zum Produktumfang:

  • 727-200 Freighter
  • Preis: 39,95 € bei simMarket kaufen
  • 16 Liveries von echten Airlines inkludiert:
    • Air Class Lineas Aereas
    • Zero-G
    • Aerosucre
    • FedEx
    • Astral Aviation
    • Amerijet International
    • AeroLatin
    • DHL
    • Raya Airways
    • Transmile
    • Capital Cargo Airlines
    • Custom Air Transport
    • European Air Transport
    • HeavyLift Cargo
    • Hinduja Cargo Services
    • Kalitta Charter II
  • Online-Manual, Checklisten, Performance-Tabellen und mehr (hier zu finden)
  • GSX- und Simbrief-Profile integriert

Walk-Around

Wir fangen ganz klassisch an und beurteilen den Flieger erst einmal nach seinem Äußeren. Beim Walk-Around ist direkt zu erkennen, dass der Entwickler bei der Modellierung keine Mühen gescheut hat. Auch die Texturen der Livery sind beeindruckend scharf. Obwohl diese Schärfe sehr bewundernswert ist, wirkt die Außenhaut der 727 irgendwie etwas flach und nicht immer zu 100 Prozent lebensecht. Das ist jedoch nur mein eigenes Empfinden; jeder mag dies vermutlich anders beurteilen.

Wir beenden den Walk-Around zügig, um nun das Innere des Dreistrahlers zu begutachten. Wir wechseln in die Cockpit-Kamera und bewegen uns in Richtung des Frachtraums. Bevor wir jedoch dort ankommen, öffnen wir eine kleine Luke per Clickspot. Der Blick fällt direkt auf die detailliert modellierten Frachtpaletten. Wir gehen weiter zum Heck des Flugzeugs und bemerken, dass wir heute auch ein paar Pferde transportieren werden. Dazu hören wir ein leises Wiehern im Hintergrund. Das ist zwar ein ganz nettes Gimmick, es lässt sich jedoch darüber streiten, ob es wirklich nötig gewesen wäre. Am Ende des Frachtraums angekommen, lässt sich noch eine weitere Tür öffnen. Hinter dieser verbirgt sich eine ausfahrbare Treppe.

Unser Arbeitsplatz – das Cockpit

Endlich ist es soweit – wir öffnen die Cockpittür und betreten den Platz, an dem wir wohl die meiste Zeit des Fluges verbringen werden. Sofort fallen die vielen Details ins Auge, wie z.B. eine Warnweste oder die FSS-T-Shirts. Außerdem merkt man dem Flieger sein beträchtliches Alter wahrlich an. Überall gibt es kleine Verschmutzungen oder Kratzer, sodass das gesamte Cockpit wesentlich realistischer wirkt. Hierbei hat die FlightSim Studio AG es aber auch nicht übertrieben, was genau nach meinem Geschmack ist! Jedoch ist mir ein kleiner Modellierungsfehler aufgefallen, welcher im dritten Bild ersichtlich wird

Nachdem wir uns nun ausreichend mit der Modellierung und Texturierung beschäftigt haben, fahren wir mit dem Start-Up fort. Das führen wir jedoch nicht alleine durch, denn wir bekommen durch den integrierten Crew Manager Unterstützung vom FE (Flight Engineer). Dennoch gibt es genug für uns zu erledigen. Dazu gehört auch das voll simulierte INS. Da momentan kein FMS integriert ist (dieses wird mit einem kostenlosen Update nachgereicht), navigieren wir wie in den 60er Jahren. Das heißt, dass wir bei der Flugvorbereitung die Koordinaten der einzelnen Wegpunkte im INS eingeben müssen. Dieser Vorgang dauert zwar etwas, sorgt aber für ein richtiges “Retro-Airliner-Feeling”. 😉

Für alle, die sich nicht in die 60er Jahre zurückversetzen wollen, gibt es auch mehrere Optionen, das INS durch ein GPS zu ersetzen.

Ein authentisches EFB …

Das EFB – eine Art Multitool für die Simmer, bei dem sich die Entwickler mit viel Kreativität austoben können. Und das hat die FSS mit ihrer Umsetzung des EFBs als Klemmbrett wahrlich getan. Obwohl es dadurch keinesfalls modern, sondern eher rustikal wirkt, enthält es folgende Funktionen:

  • Steuerung von Ground-Ops (GPU, Chocks, Türen, etc.)
  • Beladung von Fracht und Treibstoff (auch mit Simbrief-Import)
  • Take-off-, Descent- und Landing-Calculator
  • Navigraph-Charts

Hierbei hätte ich mich auch noch über eine Funktion zum Importieren des kompletten Simbrief-Flugplans gefreut. Abgesehen davon ist der EFB-Umfang aus meiner Sicht ausreichend.

Fluggefühl, Sounds, Performance und mehr

Nun geht es darum, welchen bleibenden Eindruck der Flieger beim Piloten hinterlässt. Wir starten dabei mit dem Fluggefühl, das sich äußerst stimmig und passend anfühlt. Besonders beim Take-Off muss ordentlich am Yoke gezogen werden, damit sich die 727 langsam, aber sicher in die Luft erhebt. Bei der Landung war sie (meiner Meinung nach) bei den Steuereingaben sehr empfindlich. Ob dies jedoch der Realität entspricht oder davon abweicht, können letztendlich keine Simmer, sondern nur echte 727-Piloten beurteilen.

Weiter geht es mit der Beurteilung der Soundkulisse. Persönlich finde ich diese sehr gelungen. Sowohl aus dem Cockpit als auch von außen hören sich die Triebwerke beim Start einfach nur klasse an. Die verschiedenen Geräusche von Türen und Luken wirken ebenfalls sehr realitätsnah. Generell gibt es hier nichts Negatives zu bemängeln.

Auch aus Sicht der Performance des Fliegers gibt es keine Auffälligkeiten. Diese hängt natürlich immer von der persönlichen Hardware ab. Auf meinem Mittelklasse-System läuft die 727 jedoch ruckelfrei und ohne Probleme.

Das Gleiche gilt für die Systeme des Fliegers, die, zumindest bei meinen Tests, einwandfrei funktionierten. Lediglich einmal hat der Flieger das ILS nicht eingefangen (dies kann aber in diesem Fall auch ein Pilotenfehler gewesen sein). Einen kleinen Bug habe ich dennoch gefunden: Die Trimmung funktioniert zwar tadellos, jedoch bewegt sich der horizontal stabilizer nicht (nur visuell). Die Entwickler haben bereits angekündigt, dass dies in einem kommenden Update behoben werden soll. Sonst konnte ich keine gravierenden Bugs oder Ähnliches feststellen.


Fazit

Nachdem wir so viele Bereiche der 727-200 bewertet haben, kommen wir nun zu einem Fazit. Das Produkt von FSS konnte überall gut abschneiden und hat nirgends große Fehler gezeigt. Die Entwickler haben durch verschiedene Details (Verschmutzungen, Klemmbrett-EFB und mehr) ein sehr authentisches “Retro-Feeling” erzeugt. An der ein oder anderen Stelle benötigt es zwar noch ein paar feine Korrekturen, doch ich bin mir sicher, dass dies schnell erledigt wird. Für den Preis von knapp 40 € lohnt sich dieses Produkt definitiv!

– Vielen Dank an die FlightSim Studio AG für das Bereitstellen einer Testversion. Dennoch wurde das Review aus unserer neutralen Perspektive verfasst. –


EDIT:

Die FSS hat bereits das erste Update für die 727 veröffentlicht. Dieses enthält neben vielen bug fixes auch weitere Verbesserungen, wie z.B. ein Gravel Kit. Das komplette Changelog ist hier zu finden.

1 Kommentar
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Tom
Tom
3 Monate zuvor

Sorry,abeer an diesem Flieger funktioniert rein garnix.Völlig verbuggt das gesammte Navigationssystem.Ich weis nicht ob es hier nur um schnellen Profit geht?Keine Ahnung…und erzählt mir nicht ich habe keine Ahnung.Ich bin echt sauer wegen dieser finanziellen Fehlinvestition.Ich fliege seit Jahren sämmtliche Captain sims zb…da hat wenigstens alles funktioniert.Am Ende musste ich FS-Trump einsetzen.Aber auch dieses System ist nicht fliegbar von A nach B.Ich bin es leidt als Endverbraucher ständig um Support Hilfen ewigen Aufwand zu betreiben.Vielleicht sollte endlich mal als erstes das Navigationssystem im MSFS überhaubt überarbeitet werden.Fängt schon an mit dem QNH welcher nicht sauber arbeitet.
Aber es gibt ja auch was positives,.. schöne Landschaften und tolle Liveries..

Toll….:(