Schon seit einigen Wochen wurde von VATSIM Germany die (Test-)Umstellung auf 8,33kHz Frequenzen angekündigt. Ab dem 7. September soll’s in Deutschland, den Niederlanden und im Vereinigten Königreich losgehen. Ein Überblick, was das für Piloten beutetet, gibt’s in diesem Artikel.
Kurze Theoriestunde
VATSIM operiert seit der Gründung Juli 2001 mit 25kHz Frequenzen. Das heißt, eine Frequenz liegt mindestens 25kHz neben einer anderen. Beispiel: 122.800 nächste Frequenz daneben wäre 122.825. In echt werden in Europa seit 2018 flächendeckend 8,33kHz Frequenzen genutzt, damit die Flugsicherung größere Lufträume besser unterteilen kann und auf mehreren Frequenzen operieren kann. Ganz simpel heruntergebrochen: wenn man in Hamburg auf den Approachlotsen geschickt wird, will man nicht auch noch Langen hören oder im schlimmsten Falle bei zwei Losten angemeldet sein und ein großes Chaos verursachen. Also, kleineres Raster = mehr Frequenzen und Lotseneinteilungen.
Mehr Möglichkeiten und realitätsnäherer Ablauf
Gründe für die Testphase gibt es mehrere. Zum einen ist das eben beschriebene Beispiel in manchen Fällen eingetreten, da es schlichtweg zu viele Lufträume für die 25kHz Frequentierung gibt. Ein anderer Grund ist die Erhöhung des Realitätslevels. Somit können z.B. die echten Frequenzen, die auch in Echt für den Luftraum vorgesehen sind, benutzt werden. Nun kann man davon ausgehen, dass man mit den Frequenzen, die auf den Charts stehen (wenn aktuell), auch wirklich einen Lotsen am anderen Ende erreicht (natürlich nur, wenn der Lotse online ist).
Wenig Änderungen für die meisten Piloten
Nach einer selbst durchgeführten “Studie” von VATSIM Germany, sollen die Änderungen die allerwenigsten Flüge betreffen. „In den letzten Monaten wurde eine netzwerkweite Verbindungsprüfung durchgeführt, die ergab, dass diese Änderung weniger als 5 % der Flüge betreffen wird“, so VATSIM. Leider ist das nicht die einzige Änderung für ein paar Piloten, denn ein paar wenige Flugzeuge und Simulatoren unterstützen die 8,33kHz Frequentierung nicht.
Betroffene Simulatoren:
- Microsoft Flight Simulator X (FSX) und ältere Versionen
- Lockheed Martin Prepar3d v4 und ältere Versionen
Betroffene Flugzeuge:
- PMDG Flugzeuge (für FSX & P3D)
- Quality Wings 787 Series
- Majestic Software MJC8-Q400
Weiterfliegen geht trotz Beschränkung
Wer jetzt aufschreit und denkt seinen geliebten Simulator oder sein geliebtes Flugzeug nicht mehr auf VATSIM während der Testphase nutzen zu können, liegt falsch. Denn man kann über den Command .com1[Frequenz in Megahertz] die Frequenz im Chat einstellen. Um den Command auszuführen, muss dieser nur über die ATC Softaware (z.B. vPilot) in den Chat geschrieben werden. Beispiel: .com1 122.800.
Einfacher geht es, in dem man einen Rechtsklick auf die Frequenz in der Liste macht und auf die richtige Schaltfläche klickt.
Maximal 3 Monate Testzeit
Das Datum für den Start steht fest – 7. September, aber nicht für das Ende. Laut VATSIM Germany soll das Experiment aber nicht länger als 3 Monate dauern, wahrscheinlich sei die Phase schon früher vorbei. Eine Umfrage nach dem Testzeitraum ist sehr wahrscheinlich, da jede Änderung immer verbesserungswürdig ist. Falls euch etwas Negatives – oder auch Positives auffallen sollte, teilt dies bitte VATSIM Germany mit! Nur durch Feedback könnt ihr eueren VATSIM-Flug verbessern.
Allzeit happy landings!