Nachdem ich mich unlängst in Lviv – Lwiw – Lemberg umgeschaut habe möchte ich noch einen kurzen Blick auf einen anderen ukrainischen Entwickler werfen. Und zwar auf Northern Sky Studio, die ich in meinem Übersichtsartikel ja schon eingeführt hatte.
Jetzt gehts aber fast maximal von der Ukraine entfernt weiter: Northern Sky Studio ist viel auf Hawaii (maximal) und in Alaska (fast maximal) unterwegs. Ich habe mir Ketchikan rausgepickt – das ist etwa 130 km von Stewart entfernt (ein “handcrafted” Flugplatz von Asobo) und damit eine schöne Tour, zum Beispiel mit der Twin Otter. Ketchikan sieht in der Realität aber auch Jet-Verkehr: Alaska Airlines fliegt von hier zum Beispiel nach Seattle, aber auch zu anderen Flugplätzen in der Nähe. Die Landebahn mit 2.2 km (Richtung 11/29) hatte auch schon zu Beginn des Flugbetriebs, 1973, Besuch von Jets. Unter anderem von der Boeing 720, von der ich bis eben nicht wusste dass es sie gab.
Besonderheiten an diesem Flugplatz gibt es einige: Er liegt erstens auf drei Ebenen – die Landebahn am höchsten, Terminal deutlich tiefer, der General-Aviation-Flugplatz nochmal etwas darunter. Der Flugplatz ist zweitens nicht mit dem Straßennetz verbunden, es gibt dafür eine Fähre über die Tongass Narrows. Außerdem gibt es drittens einen Anlegeplatz für Wasserflugzeuge, und zusätzlich auf der anderen Seite des Wassers, im Hafen, noch einen. Neugierig? Dann lest gerne weiter!
Das verspricht der Hersteller, Installation, Lieferumfang
Northern Sky Studio verkauft Ketchikan für den MSFS (es wäre auch für X-Plane verfügbar) für gut 19 Euro im simMarket. Beworben wird es erfreulich unaufgeregt: Es gäbe PBR überall, ein detailliertes Mesh (sicher erforderlich bei den drei Ebenen), eigens erstellte Umgebung und Bodentexturen, hochaufgelöste Gebäudetexturen. Was diese hoch effizienten gITF-Modelle sind, das kann ich auch nicht sagen.
Hier die vollständige Auflistung:
- The most detailed replica of airport buildings and vehicles
- Detailed mesh for the airport area
- Custom surroundings
- All materials converted and reworked for full PBR
- Shading and occlusion (texture baking) effects on all airport buildings
- High-resolution building textures
- Use of native, highly efficient gITF models
- Custom orthophoto for the airport and surrounding areas
Der Download ist 1.2 GB groß, die sich zu 2.3 GB im Community-Ordner entpacken (muss man selbst dorthin kopieren), eine Anleitung gibt es nicht. Charts entsprechend auch nicht: Hier werdet ihr fündig. ILS-Anflüge gibt es übrigens nur auf die 11er-Bahn, also vom Ozean kommend.
Anreise aus der Luft
Für meine Erkundung hatte ich mich für einen Flug bei echtem Wetter und Echtzeit entschieden; Nordamerika ist da ja sehr dankbar, da kann man ja auch abends noch bei Tageslicht fliegen. Das Wetter war tatsächlich ähnlich wie bei mir daheim in Köln: Temperaturen knapp über 0, wolkig, leichter Schnee, Nebel. Man könnte es auch “stimmungsvoll” nennen.Nach der Landung, bei der ich doch deutlich zu tief über die aufgeständerte Anflugbeleuchtung eingeschwebt war, ist vom eigentlichen Flugplatz – vor allem bei diesen Wetterbedingungen – wenig zu erkennen: Die Taxiways führen von den beiden Bahnenden runter zum noch nicht sichtbaren Terminal-Bereich.
Auf dem Weg kommen wir an der Feuerwehr vorbei; die ist vermutlich aus Gründen der Erreichbarkeit der Landebahn hier oben.
Am Terminal angekommen erwartet mich ein einiges an Objekten, der AI-Traffic steht auch schon da und blockiert die einzige Jetway.
Das Terminalgebäude glänzt so, als wäre es aus Marmor – vermutlich ist es aber eher aus Beton. Schön ist das Muster darin.
Anreise vom Land
Gedanklich wechseln wir jetzt mal die Rolle. So sieht der Flugplatz aus, wenn ihr aus der Stadt weg wollt. Ihr parkt in der Nähe der Fähre, und dann fahrt ihr einfach rüber.
Hier kommt ihr dann an, am Fähranleger.
Auf dem Weg zum Terminal hat mich dieses Schild dann doch überrascht – entweder hier hat jemand vergessen, ein Wort einzutragen, oder aber rechts geht’s nur zum Campingbereich.
Am Terminal angekommen – nicht zum bla-bla abgebogen. Los geht’s also zum Flieger.
Flughafen im Einzelnen
Die Flughafengebäude sind nicht alle so detailliert wie das Terminal, gefallen mir aber ganz gut. Das Terminal wirkt nur leider etwas dunkel, es gibt keine durchsichtigen Fenster.
Der Wasserflugzeug-Teil ist unspektakulär.
Hier ein paar Bilder vom anderen Landebahnende: Richtung 29, weniger wichtig und ohne ILS ausgestattet. Dafür mit Straßentunnel.
Nachts finde ich den Flugplatz sehr gelungen – immerhin zeigen die Fenster nun etwas – zwar nur flache Texturen, aber immerhin.
Hafen von Ketchikan
Zur Flughafenszenerie gehört auch der Hafen auf der anderen Seite der Tongass Narrows; hier gibt es neben dem schon angesprochenen zweiten Wasserflugzeuganleger ein markantes Werftgebäude. Alles nicht wirklich detailliert, aber eine schöne Ergänzung.
Fazit
Ketchikan ist ein kleiner, aber interessanter Flugplatz in Alaska. Nett gelegen auf einer Insel im Fjord, auf drei Ebenen, mit Wasserflugplatz, schön gestaltet. Die Performance ist mir nicht negativ aufgefallen, und man kommt von Stewart, einem “okayen” Asobo-Flugplatz, ganz gut hierher. Wer Faible für die Buschfliegerei hat und/oder einen ukrainischen Entwickler unterstützen mag, der kann hier zugreifen!
Informationen
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Dr. Patrick Seiniger