Hej!
Kristiansand und Kristiansund trennt laut Alphabet nur ein einziger Buchstabe, dazwischen liegen geographisch allerdings fast 900 Kilometer. Der eine Ort liegt in Norwegens Süden, der andere an der rauen Westküste. Heute statten wir allerdings nur Kristiansand einen Besuch ab. Auch ich habe den Ort verwechselt, beziehungsweise dachte, dass es ein Übersetzungsthema ist und es sich um den ein und denselben Ort handeln könnte, bis ich selbst dann allerdings 2015 die Stadt im Rahmen eines Dänemark-Urlaubs besuchen durfte. Es sollte bis heute und der Pandemie geschuldet leider mein einziger Trip nach Norwegen bleiben. Was mir persönlich in Erinnerung geblieben ist, war eine gemütliche und sehr saubere Innenstadt und eine üble Überfahrt mit der Schnellfähre von Hirtshals aus, bei 6 Meter hohen Wellen. Für das nächste Mal nehme ich mir da definitiv das Flugzeug zur Anreise vor.
Die Stadt und Umgebung
In der Metropolregion, welche vor allem von Öl, Gas, dem Bergbau und der Fischerei lebt, haben knapp 112.000 Menschen ihr Zuhause gefunden. Somit logiert die Stadt auf Rang 6 der größten Städte in Norwegen. 1641 wurde sie offiziell gegründet, auch wenn Ausgrabungen bewiesen haben, dass bereits die ersten Siedlungen in der Steinzeit entstanden sind. Ebenfalls vor der eigentlich Gründung gab es bereits Festungsanlagen, welche die strategische Lage direkt am Skagerrak ausnutzten. Viele große Brände führten im 18. und 19. Jahrhundert dazu, dass sich das Stadtbild grundlegend änderte. Wer heute durch die Stadt schlendert, findet eine moderne, aber nicht typische norwegische Stadt vor, ganz ohne die vielen roten Häuser. In der Stadt leben viele junge Menschen und Familien. Aufgrund der Lage im Süden des Landes, der vielen touristischen Möglichkeiten (Zoo, Museen, Theater, Konzerte und Musikhallen) und natürlich der Strände, ist Kristiansand ein beliebtes Touristenziel in den Sommermonaten. Dann hat auch die Zeit der Kreuzfahrtschiffe begonnen und tausende Tagestouristen strömen in die Innenstadt. Spätestens dann bildet die Stadt den größten Verkehrsknotenpunkt im Süden von Norwegen. Die größte Rolle spielt natürlich dabei der Hafen. Aber auch per Auto, Bus und Zug gelangen die Gäste in die Stadt, eben weil sie auch an der Autobahn (Oslo – Stavanger) liegt. Eben weil die Verbindungen mit diesen Verkehrsmitteln so gut sind, spielt der Flugverkehr nur eine untergeordnete, aber steigende Rolle (das Jahr 2020 ausgenommen). Aus Deutschland erreicht man Kristiansand mit dem Flugzeug, allerdings nicht direkt, oder mit der Fähre ab Dänemark.
Der Flughafen in der Realität
Im Stadtzentrum befand sich bis 1937 zunächst der einzige (Wasser-)Flughafen der Stadt. Es folgte der Bau eines kleinen Flugfeldes am heutigen Standort und den ersten Flug führte eine DC-2 der KLM auf der Route Amsterdam-Oslo durch. Am 9. April 1940 wurde der Flughafen dann von der deutschen Luftwaffe eingenommen und ausgebaut. Während des Krieges waren hier BF-109 und JU-52 stationiert. Nach Kriegsende übernahm die Royal Air Force das Gelände und begann mit Mienenräumung und Instandsetzung des Flugplatzes. 1947 wurde der Flughafen an den Staat übergeben und zeitgleich der Kjevik Flyklubb gegründet. Bereits 1946 wurde die Route mit KLM von Amsterdam über Kristiansand nach Oslo wieder aufgenommen, es folgten weitere, mehr oder weniger erfolgreiche, Routenöffnungen.1966 wurde die Start-/ Landebahn auf 1.960 m verlängert. Mit steigendem Fluggastaufkommen wurde auch die Infrastruktur in den folgenden Jahren ausgebaut. Im Jahr 2012 wurde dann eine Besonderheit am Flughafen eingebaut: An jedem Bahnende ist ein “Engineered Materials Arrestor System” installiert. Dies soll ein Überrollen der Runway im Notfall materialschonend verhindern und das Flugzeug zum Stehen bringen. Dies ist vor allem in den USA sehr populär, findet aber auch in Madrid, Zürich, Saarbrücken und eben in Kristiansand Anwendung. 2013 wurde dann der neue Tower gebaut, und 2015 kam das neue internationale Terminal hinzu. 2020 sanken die Passagierzahlen aufgrund der Pandemie von ca. 1,1M Passagieren auf nur noch knappe 400.000 Fluggäste.
Heute ist die Bahn, in Richtung 03/21, mit 2.035 m Länge angegeben, sie verfügt nur über ein CAT-1 ILS. In Kristiansand herrscht oft Nebel und schlechtes Wetter, daher müssen aus diesem Grund Flüge hin und wieder ausweichen oder zurück zum Ausgangsflughafen fliegen. Für das Jahr 2021 sind bisher folgende Linienverbindungen geplant:
KLM: Amsterdam (E75L), SAS: Alicante (B73W), Oslo (B73W und B738), Split (B738), Norwegian: Oslo (B738), Wideroe: Bergen, Bodo, Harstad-Narvik, Kopenhagen, London SEN, Trondheim (DH8D), Wizz: Danzig (A320). Sprint Air bietet zudem aktuell Frachtflüge nach Kopenhagen an (Saab 340).
Der Flughafen im Simulator
Die Geschichte im Flugsimulator ist schneller erzählt als die Geschichte des Vorbilds: Kristiansand hat nie eine große Rolle im Addon-Markt gespielt. Lange Zeit war die einzige Option das Freeware Paket (FSX bis P3Dv4, mit vielen anderen norwegischen Flughäfen) von flightsimnorway, dies wurde allerdings bis 2019 immer aktuell gehalten und war kompatibel zur ORBX Produkten. Die Flughäfen waren in einer ordentlichen Qualität für Freeware-Massstäbe.
Am 6. März veröffentlichten dann Gaya-Simulations ihr Werk vom Flughafen Kristiansand für den MSFS und P3D. Es ist somit der 7. Flughafen, der unter diesem Label und unter dem ORBX-Schirm veröffentlicht wurde. Das 40 Mitarbeiter zählende Unternehmen arbeitet zudem mit Asobo zusammen am MSFS und zeichnet sich auch bisher mit sehr detaillierten Adaptionen im Flugsimulations-Bereich aus. Wir schauen uns heute die Version für P3D v4 und v5 an.
Kauf, Installation und Umfang
Die Szenerie erhaltet ihr wie alle ORBX-Produkte über ORBXdirect oder die ORBX Central App. Der Flughafen kostet knapp 23€ (für den MSFS 16€). Je nach Verbindung läuft das Herunterladen der 1,4 GB großen Datei stabil. Bei der automatischen Installation kann man zudem angeben, ob man in den normalen ORBX-Ordner installieren möchte oder in eine andere Bibliothek. 1,8 GB benötigt dann der Flughafen auf der Festplatte. Über Central hat man zudem die Möglichkeit, verschiedene Einstellungen im Konfigurationsmodul vorzunehmen.
Gaya liefert folgenden Installationsinhalt für Kristiansand:
- Akkurate Umsetzung des Flughafens Kristiansand mit hochwertigen Objekten und Gebäuden.
- Innengestaltung von Terminal und Tower.
- Individuell erstellte Flughafenfahrzeuge mit Design und Marken des Flughafens.
- Individuelle Animationen auf der Luft- und Bodenseite.
- Ultra HD und akkurates Boden-Layout und Texturen.
- Individuell gestaltete Winterlandschaft und Schnee auf Gebäuden und Objekten um den norwegischen Winter besser darzustellen.
- Ausführliches Orthofoto für Kristiansand und den Anflugüber den Topdalsfjorden Fjord.
- Individuelle Nachtbeleuchtung mit einzigartiger Taxi- und Runwaybeleuchtung, plus Anflugsbefeuerung.
- Flughafen wurde zu Gunsten bester Performance erstellt.
- Selbsterstellte statische Flugzeuge – können an/ausgeschaltet werden.
Erster Eindruck
Wir gelangen an Bord eines SAS Airbus A320 zum Flughafen Kristiansand, zunächst von Süden her über das Topdasfjord (bei aktiviertem Schiffsverkehr schippern ein paar Boote im Anflug unter uns hinweg) und überfliegen die Stadt (bei unserem Test mit FTX Norway aufgewertet worden und so nicht im Produkt enthalten). Ab der Varoddbrua-Brücke greift dann das Addon in den Simulator ein. Es geht in den Endanflug der Bahn 04. Je nach Jahreszeit wirken die Farben angemessen und der Flughafen passt sich toll in die Umgebung ein. Kämen wir nördlich an, so würden wir das hügelige Tal des Tovdalselva- Flusses überfliegen, ein ebenfalls sehr unterhaltsamer Anflug. Da es Winter ist, liegt Schnee, und das nicht wenig.”Velkommen til Kristiansand Airport!” schallt es aus den Bordlautsprechern. Wir sind gelandet, und es war sicherlich nicht einfach die Bahn zu treffen bei soviel Schnee. Bis vor einigen Jahren war Norwegen eines der wenigen Länder, welches gelbe Markierungen auf Runway und Taxiways nutzte, um eben diese vom Schnee abzugrenzen. Dies war jedoch auch umstritten und in den letzten Jahren passte man dies dann auch an die ICAO-Vorgaben an und besinnte sich wieder auf weiss. Der Anflug und das Flughafengelände wirkt auf den ersten Blick stimmig und scheut nicht den direkten Vergleich mit diversen YouTube-Videos. Wir parken zwischen drei illustren statischen Flugzeugen. Auch wenn ich eher Fan des realen AI-Traffic Fan bin, so dürfen diese aktiviert bleiben, viel wäre in der Realität momentan eh nicht los. Jetways oder moderne Leitsysteme für die Parkpositionen gibt es keine. Wir sehen allerdings vom Vorfeld in die Gebäude und können die Inneneinrichtung begutachten. Ebenfalls passen die PBR-Texturen und lassen den Flughafen je nach Tages-/ Nachtzeit ins rechte Licht rücken. Auch die wenigen vorbeifahrenden Fahrzeuge steigern die Atmosphäre. Trotzdem merkt man, dass ENCN Kristiansand ein sehr kleiner Flughafen ist. Ohne die statischen Flugzeuge würde er sehr ausgestorben wirken – wie eben auch in der Realität.
Die Umsetzung von Kristiansand im Simulator
Der Flughafen ist wie nun bekannt nicht sehr groß und dementsprechend gilt es nicht so viele Gebäude darzustellen wie zum Beispiel in Wien. Luftseitig passt das auch. Nach meiner Recherche sind die Gebäude da wo sie hingehören und auch in dementsprechender guter Qualität, auch wenn man Sie mit den Koordinaten vergleicht. Sie sind bis auf eine kleine Ausnahme auch gut texturiert (siehe übernächsten Punkt). Auch die photorealen Texturen schaffen je nach Jahreszeit eine gute Atmosphäre und sind gestochen scharf. Sie sind aus einem Guss, was bedeutet, dass sie harmonisch wirken und sich nicht das ein oder andere Gebäude falsch texturiert von den anderen abhebt. Das platzierte 3D-Gras wirkt zudem und schafft durch die Fülle einen guten Effekt beim Rollen. Auch auf dem Weg zur Startbahn wurde die Beschilderung der Rollwege korrekt umgesetzt. Saisonale Unterschiede der Texturen gibt es für Winter (Frühling ist gleich) und Sommer (Herbst ist gleich). Beim Winter handelt es sich um einen starken Winter, mit viel Schnee und Eis. Ein netter Zusatz wären De-Icing Fahrzeuge auf dem Apron O gewesen, diese fehlen allerdings. Was hingegen nicht fehlt ist der Zugang von der Landseite zum Terminal. PKW und Menschen “bevölkern” die Eingänge. Was richtig gut umgesetzt wurde ist der Tower. Das Bild des Flughafens prägend, thront er erhaben über allem. Auch das Innenleben wurde umgesetzt, wenn auch einfach gehalten. Das Tor zum GA-Bereich öffnet sich, wenn man sich ihm nähert. Auch der Bereich der Militär-Flugschule und des Feuerwehrübungsplatzes wurde gut umgesetzt, auch wenn er sich etwas ausserhalb befindet. Das “Engineered Materials Arrestor System” findet sich ebenso in der Szenerie wie zwei “Gate-Guards” in Form einer Spitfire und einer RF-84F Thunderflash.
Der Parkplatz vor der Militär-Schule ist allerdings leider leer. Vielleicht herrschen ja momentan Ferien. Der Unterschied zu FTX Norway liegt größtenteils an der Stadt Kristiansand. Nutzt man den Zusatz nicht, so ist ein “Schnitt” am Fluss Otra. Alles was nördlich ist, wurde mit Orthophoto und Autogen bestückt. Alles im Süden, also der komplette Hafen, bleibt Standard, und weist je nach Shader, oder anderen Zusätzen schon deutliche Farbunterschiede auf.
Der Flughafen bei Nacht
Der Flughafen wird dynamisch beleuchtet. Aus meiner Sicht wirkt das allerdings deutlich zu hell. Die Anflugbefeuerung passt dagegen und scheut auch nicht den Vergleich mit Flughafenkarten. Auch die reale Touchdownzonenbeleuchtung ist da. Im Süden passt auch die Rollwegs-Beleuchtung. Allerdings sind dann ab der Vorfeldmitte keinerlei Taxiway-Lichter mehr sichtbar. Von Position 13 über Rollweg Y und B bleiben die Rollwege komplett dunkel. In einem Vergleich mit einem YouTube Video war auch dort Befeuerung vorhanden.
Die Performance
Ich habe meinen Simulator generell auf eine Bildwiederholrate von 30 extern begrenzt und konnte während des Tests keine Abweichungen feststellen. Weder am Tag, noch in der Nacht. Auch die Auslastung hat sich nicht verändert. Der Flughafen verwendet performancesparende Techniken und Texturen. Selbst bei schlechtem Wetter gab es nur minimale Einbußen. Was mir allerdings aufgefallen ist: Es entstanden Mikroruckler im Anflug über die Stadt. Nach dem Aktivieren und Deaktivieren von FTX Norway fand ich darin auch den Schuldigen. Die ORBX-Szenerie ist zwar in P3Dv5 lauffähig und harmonisiert mit ENCN, allerdings ist FTX Norway an sich nun auch etwas framehungrig. Trotzdem ist Kristiansand auch MIT FTX Norway durchaus anfliegbar, man muss nur eben mit kleinen Rucklern rechnen.
Was mir nicht gefällt
Hand auf’s Herz, jetzt kommt meine unbeliebteste Kategorie: Die aufgefallenen Fehler. Und die gibt es leider in dieser Szenerie viel zu oft. Die meisten davon fallen zwar beim Anflug oder Rollen gar nicht auf, sie sind aber trotzdem da. Die zu helle Nachtbeleuchtung habe ich ja bereits angesprochen. Es gibt aber noch mehr. Beginnen wir mit dem Vorfeld: Zum dynamischen Verkehr zählen lediglich ein einzelner Marshaller-Jeep und ein E-Wagen. Letzterer verkehrt mitten auf dem Fußweg der Passagiere. Zum Glück läuft da niemand. Wo wir beim zweiten Punkt, der Dynamik, wären. Es werden zwar statische Flugzeuge platziert, jedoch wirken diese wie langfristig abgestellt. Eine GPU zwar dran und ein E-Wagen, aber keine Treppen, keine Abfertigungsfahrzeuge und – was ich schade finde – keine Passagiere oder Mitarbeiter.
Im Terminal fällt uns gleich das chaotische Innenleben in Form von lieblos platzierten Objekten auf. Ich glaube nämlich nicht, dass in der direkten Boarding-Area so viele Koffer und Gepäckscanner stehen. Auch lieblos sind die aufgeklebten Laden-Texturen im Hintergrund und die auf den Abflugtafeln (es gibt sicherlich keine Flüge nach Seattle). Hier muss ich einfach sagen: Dann lieber keine Innengestaltung, sondern nur eine dunkle Scheibe ohne Blick ins Terminal.
Verlassen wir das Terminal und schauen uns die Flughafenumgebung an, denn hier liegt meiner Meinung nach die größte Schwäche. Es beginnt bereits direkt vor dem Terminal. Wer bei Google Maps in der Street View schaut, wird sehen, dass im Mai 2019 dort ein Parkhaus gebaut wird. Dieses fehlt in der Szenerie von Gaya komplett. Es gibt auch keine Anzeichen einer Baustelle. Schade! Ein kleiner Fehler ist auch das Gras landseitig, welches so platziert wurde, dass Teile noch auf den Asphalt ragen und ausserdem ist es fast so hoch wie ein Auto gewachsen.
Wir folgen der Strasse in unmittelbarer Umbgebung zur Runway und müssen (dank Street View) feststellen, dass die Lichtmasten komplett fehlen. Bei den Nachteffekten sind komischerweise die Lichter auf dem Boden sichtbar. Da man sich nahe der Start-/ Landebahn befindet, müssten sie meiner Meinung nach auch dargestellt werden, ebenso wie zwei Bushaltestellen. Mir ist durchaus bewusst, dass das Kleinigkeiten sind.
Trotzdem ist eben auch der Flughafen klein und sollte gerade dann diese Objekte enthalten. Fehlende Objekte in Form von Häusern gibt es im Norden des Flughafens genügend. Dort fällt die flache Fototapete auf, wo zwar Häuser abgebildet wurden, diese aber nicht modeliert sind. Ärgerlich, weil sie direkt im Endanflug sind. Eben diese Fototapete zeigt auch große Fehler im Osten des Flughafens, dort stehen einfach nur sehr wenige Häuser, die zudem auch schlecht texturiert und modeliert sind. Diese Ecke wirkt sehr lieblos, vor allem wenn man auch noch die Mesh- und Grafikfehler entdeckt.
Dieses Mesh-Problem gibt es auch noch im Westen. Es sind also doch einige Punkte zusammengekommen, welche dringend nachgebessert werden sollten.
Fazit
Mittlerweile hat sich das Team von Gaya einen guten Ruf erarbeitet und das absolut zurecht. Die Veröffentlichungen sind solide, gute Arbeit. Das Repertoire ist mittlerweile groß. Von Flugplatz bis Großflughafen wird eine große Sparte bedient und auch weiterhin entwickelt und das in einem ordentlichen Tempo, ohne dass die Qualität darunter leidet. Vielleicht hat man sich gerade auf diesen Ruf bei Kristiansand zu sehr verlassen.
Mit Kristiansand wurde ein Flughafen entwickelt und veröffentlicht, der sich gut in die große Sammlung von norwegischen Flughäfen im Payware-Gebiet von ORBX und der restlichen Szene einreiht (ich bin immer wieder erstaunt wie gut Norwegen im Simulator abgedeckt ist). Die Adaption des Flughafens ist zu empfehlen, allerdings auch mit Mängeln die behoben werden sollten. Er schafft durch nahezu korrekte Wiedergabe eine realistische Atmosphäre, zu jeder Tages-/ Nachtzeit und zu jeder Jahreszeit. Zusammen mit FTX Norway (ORBX) wirkt die Umgebung und Stadt deutlich realer, benötigt aber auch mehr Performance, gerade im Anflug. Nutzt man diesen Zusatz nicht, so wirkt die Stadt Kristiansand etwas zu klein aus meiner Sicht und deutlich trostloser. Die oben genannten Unzulänglichkeiten trüben das Gesamtbild allerdings deutlich.
Eine andere, berechtigte Frage ist dagegen, für wen sich der Flughafen lohnt. Aus meiner Sicht kann man da geteilter Meinung sein. Persönlich würde ich sagen nein. Der Preis für einen Flughafen dieser Größe ist für mich zu hoch angesetzt. Natürlich wird er im MSFS deutlich günstiger verkauft, da der Markt sicherlich auch ein anderer ist, aber dies wäre durchaus auch ein Preis, den ich in P3D für angemessen halten würde. Die Designer mussten das Rad nicht neu erfinden und erlernte Techniken konnten mit einfließen, gerade desshalb ist es schade, dass man es trotzdem nicht geschafft hat, die vorhandenen Mängel vorab zu beseitigen, und es gerade im Umland des Flughafens sehr lieblos wirkt. Vielleicht folgt da ja noch ein Update.
Begeisterte Norwegen-Fans oder KLM-, Norwegian-, SAS- und Wideroe-Flugzeugführer mit Lust auf neue Ziele, kommen sicherlich auf ihre Kosten. Virtuelle Piloten, die Kristiansand nur einmal anfliegen bzw. Gelegenheitssimmer sollten hingegen zur kostenlosen Freeware Version greifen oder auf einen Sale warten.
Informationen
Pro | Contra |
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Michi Joerg