Carenado hat ein weiteres Flugzeug aus dem FSX-Produktpalette ins X-Plane-Universum geholt. Die Dornier Do 228 ist eines der gefragtesten Flugzeuge, wenn es um Missionen in entlegenen Gegenden geht. Nun ist die X-Plane-Umsetzung des soliden Dauerbrenners, der sogar in der Antarktis eingesetzt wird, für 41,53€ bei simMarket.de erhältlich. Wir schauen uns an, wie sich die Carenado Dornier 228-100 für X-Plane 11 schlägt und ob sie den Preis wert ist.
Das reale Vorbild
Zumindest wer dann und wann Videos von Starts und Landungen in Lukla im Himalaya ansieht, wird mit hoher Wahrscheinichkeit auch die Dornier Do 228-100 schon das eine oder andere Mal gesehen haben. Für den Betrachter muss sich hier der Eindruck aufdrängen, dass es sich hierbei um ein Flugzeug für alle Fälle handelt. Falls dabei Zweifel bestehen, sollten sich diese in Luft auflösen, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Do 228 auf jedem Kontinent der Erde im Einsatz war. Im Rahmen der Indienststellung bewies die Dornier Do 228-100 bereits, dass sie auch unter widrigen Bedingungen, wie in Paro auf ~2230m AMSL umzingelt vom Himalaya, mit einem Triebwerksausfall bei maximaler Startmasse ohne weiteres fliegbar ist. Bald setzte das Alfred-Wegener-Institut sie zur Forschung in der Antarktis ein. Muss ich noch mehr zur Vielseitigkeit schreiben?
Aber setzen wir die Dornier Do 228 der Vollständigkeit halber noch ein wenig in einen zeitlichen Kontext. 1979 entschloss sich der Vorstand von Dornier, die weiteren Anstrengungen für eine Weiterentwicklung der Do 28D zu genehmigen, womit der offizielle Startschuss für eine neue Baureihe abgegeben wurde. An die Öffentlichkeit gelangten die Konzepte der Do 228-100 und Do 228-200 dann 1980 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Hannover und bereits im darauffolgenden Jahr war der Erstflug der Do 228-100 zu verzeichnen. Der Entwicklungs- und Zertifizierungsprozess wurde vergleichsweise zügig durchschritten. Trotz eines tödlichen Unfalls im Rahmen des Zulassungsprozesses für die britische CAA erlangte die Do 228 bereits 1981 (die längere -200 folgte 1982) die Zulassung des LBA und zwei Jahre später dann auch die der FAA und CAA.
Seitdem wurde die Do 228 in verschiedensten Rollen auf der ganzen Welt eingesetzt. Von simplen Zubringerflügen in infrastrukturschwachen Gebieten über Flüge zum Zweck von Pollution Control für die Deutsche Marine bis hin zu Forschungsflügen in der Antarktis für das Alfred-Wegener-Institut.
Kauf und Installation
Für den geneigten Simmer steht die Carenado Do 228-100 HD Series für X-Plane 11 für 41,53€ bei simMarket zum Kauf und Download bereit. Soweit so gut, das Archiv, das man sich dann herunterladen kann, wiegt 669 MB, also grundsätzlich schon einmal ein Pfund. Entpackt und auf der Platte findet sich dann ein Ordner mit einer Größe von 898 MB wieder.
Mit dem Lieferumfang in Bezug auf die Dokumentation bin ich soweit ganz zufrieden, man wird von Carenado zumindest nicht allein gelassen. Ein umfangreiches FCOM (Flight Crew Operating Manual) oder ähnliches findet man hier nicht, aber nun… logisch, ich hätte es super gefunden, aber nötig ist es bei so einem Flugzeug, das sich nicht explizit als Study-Level-Add-on vermarketet, ganz sicher auch nicht. Insofern kein wirklicher Grund zur Klage. Weiter machen!
Der erste Eindruck
Als ich mir die Do 228 das erste Mal genauer angesehen habe, war der Eindruck ein sehr positiver. Definitiv auch ein Addon für Simulanten, die etwas fürs Auge suchen. Die PBR-Texturen reflektieren die Umgebung abhängig von den Lichtverhältnissen ganz wunderbar, die Chocks sind gesetzt, die Türen sind geöffnet und bieten einen ersten Einblick ins Innere. Wie bei so einer doch eher kleinen Maschine zu erwarten – so ganz ohne räumliche Trennung zwischen Cockpit und Kabine – ist die Passagierkabine ausmodelliert und macht in dieser Umsetzung auch keine schlechte Figur. Im Gegenteil. Ebenfalls deutlich wird das ein wenig begrenzte Platzangebot in der Kabine, man kann sich den ebenso begrenzten Komfort gut vorstellen.
Der Blick ins Cockpit enthüllt den Arbeitsplatz und sicherlich den interessantesten Platz für reale und virtuelle Piloten. Man sieht dem Flugzeug dankenswerterweise das etwas fortgeschrittene Alter an, sowohl von umgesetzten Abnutzungserscheinungen als auch sinnigerweise vom allgemeinen Ausrüstungsstand her. Es wurde zwar das X-Plane-GNS530 verbaut, das ist aber auch das einzige, das nicht nach Steamgauges schreit. Hier fühle ich mich wohl.
Ich werfe einen Blick in die Handbücher, um dieses Flugzeug zu starten, denn immerhin sind mir die Systeme der Do 228 herzlich unbekannt. Der Aufwand, allerdings, hält sich in Grenzen, schließlich ist das keine Boeing 707. Insofern hat man den Dreh nach einigen Probe-Startups auch gut ohne Manual heraus.
Das Rollen gestaltet sich ebenso angenehm wie der Start. Der Ruf, für “Short-Take-off-and-Landing”-Missionen prädestiniert zu sein, kommt nicht von ungefähr. Nicht gerade knapp an Leistung katapultieren die beiden Propellerturbinen einen sehr schnell in Richtung der ohnehin nicht sehr hohen Abhebegeschwindigkeit und schließlich in die Luft. Und was fliegt dieses Flugzeug… ein grundsätzlich unheimlich angenehmes Fluggefühl, das ich in Sachen Realismus mangels Vergleiche nicht seriös bewerten kann. Einzig die Pitchachse fühlt sich für meine Begriffe ein wenig zu sensibel an, aber – noch einmal – ich kann da leider keine harten Gegenargumente liefern. Insofern belasse ich es bei dem reinen Gefühl und erkenne an, dass es genauso realistisch sein könnte.
Im Pattern lässt sich die Dornier unheimlich angenehm manövrieren, ich kann die Maschine genau so positionieren, wie ich es gern hätte. Gleiches gilt für den Approach und die Landung, bei denen mir hier allerdings die Pitchachse wieder negativ auffällt, da man tatsächlich Vorsicht walten lassen muss, dass man nicht das Gefühl bekommt, das Bugfahrwerk mit Schwung in den Boden zu rammen.
Davon ab? Ein rundherum guter erster Eindruck.
Optik
Ja, nun. Man darf von diesem Flugzeugdesign halten, was man möchte – ich für meinen Teil finde dieses Flugzeug nicht unschön, aber elegant ist nun einmal auch anders – aber Carenado hat hier in meinen Augen eine gute Adaption für X-Plane 11 abgeliefert. Dieses beinahe schuhkartonartige Werk – wobei es dem Vergleich mit der Short 330 nun auch nicht standhält – hat, soweit ich es beurteilen kann, ein akkurates Ebenbild in der Simulation gefunden.
Aber wie sieht es mit dem Addon selbst aus, kann die Carenado Do 228-100 HD für X-Plane 11 überzeugen? Ja, auch das.
Ihr möchtet einen möglichst positiven ersten optischen Eindruck haben? Guckt euch den Flieger in der frühen Abenddämmerung an. Je nach Lichteinfall zaubern einem die PBR-Texturen einen wirklich schönen Anblick auf den Bildschirm. Die Nieten und die Beplankung sorgen für ein angenehmes Relief, das eben besonders in entsprechenden Lichteinfällen sehr deutlich erkennbar ist und so eine schöne Plastizität vermittelt.
Am Fahrwerk erkennt man sehr schön den Detailgrad, der hier angestrebt und erreicht wurde. Die Texturen außen sehen im Allgemeinen überzeugend aus und werden erst bei näherem Hinsehen leicht unscharf.
Mich stört so etwas nun selten, erwähnen möchte ich es trotzdem.
Auch das Innere der Dornier macht diesen Eindruck. Ein angenehmer Detailgrad und überzeugende Texturen. Carenado hat hier ein sehr angenehmes Flair erzeugt, indem dem Cockpit deutlich sichtbare Gebrauchsspuren verpasst wurden, das gefällt mir richtig gut. Die Kabine hatte ich vorhin auch angesprochen, auch hier gibt es in meinen Augen nichts zu mäkeln. Die Texturen sind mehr als ausreichend scharf, das 3D-Modelling ebenfalls überzeugend, was will man mehr? Dass sich die Beschriftungen (Sicherheitshinweise o. Ä) innerhalb der Kabine von Livery zu Livery vielleicht nicht ändern, geschenkt. Ich halte mich während des Fluges sowieso nicht in der Kabine auf und wenn es nicht für dieses Review gewesen wäre, hätte ich insgesamt sicherlich nicht mehr als eine Minute in die Kabine geschaut.
Carenado hat darüber hinaus zwei Piloten ins Cockpit gesetzt, die man von außen betrachten kann, solange die Static Elements (u. A. die Chocks) abgewählt sind. Und während ich mich persönlich kaum weniger dafür interessieren könnte, sieht es doch zumindest recht überzeugend aus. Das habe ich schon weitaus weniger ansehnlich gesehen.
Ein wenig wichtiger ist mir natürlich der Anblick des Cockpits in der Nacht und auch hier finde ich nichts, das ich an dieser Do 228-100 auszusetzen hätte. Die gut umgesetzte Instrumentenbeleuchtung sorgt dafür, dass ich alle wichtigen Anzeigen auch in der Dunkelheit gut ablesen kann.
Was bleibt also zur Optik zu sagen? Man hat sich hier keine Blöße gegeben. Ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich mich in ruhigen Flugphasen oder am Boden einfach im Cockpit umgesehen habe oder in der Außenansicht mit verschiedenen Perspektiven gespielt habe, weil der Rumpf das Licht einfach so schön reflektiert. Nun muss man natürlich sagen, dass Carenado schon immer für Eye-Candy bekannt war, insofern ist die Überraschung in dieser Kategorie mitnichten groß.
Atmosphäre
Optik? Passt. Mehr als das, wenn man es genau nehmen möchte. Wie sieht es mit der Atmosphäre im Allgemeinen aus, für die der Sound maßgeblich mitverantwortlich ist?
Nun habe ich hier das Problem, dass ich das Flugzeug aus dem Realen nicht kenne, sodass ich mich hier nicht auf meine Erfahrung, sondern nur auf mein Empfinden und natürlich YouTube-Videos verlassen kann. Und wenn ich danach gehe, bin ich doch sehr zufrieden.
Jeder bedienbare Schalter hat einen passenden Klicksound, der Sound der Triebwerke hört sich unter allen Umständen sehr beeindruckend und nachvollziehbar an, auch im Vergleich zu YouTube-Videos. In der Betarange bekommt man das zu erwartende mehr als mächtige Dröhnen zu hören, Änderungen in der Drehzahl lassen sich ebenfalls akustisch wahrnehmen. Darüber hinaus hat man beim Take-off-Roll oder beim Rollout nach der Landung einen sehr angenehmen Abrollsound im Ohr, das fühlt sich schon sehr organisch an – auch wenn es in dem Kontext sicher eigentlich nicht das passende Wort ist.
Was mich allerdings überzeugt hat – haltet mich bitte nicht für verrückt – war der Klicksound beim Trimmen, der einfach vom Schalter am Steuerhorn herrührt. Noch dazu ist es so eine Kleinigkeit. Ich genieße es, wenn ich von einem Flugzeug mehr höre als nur Fahrwerk, Klappen und die Triebwerke und so eine Kleinigkeit sorgt dafür, dass ein Flugzeug so ein wenig lebendiger erscheint.
Nun, den Eindruck die Carenado Do 228-100 HD für X-Plane 11 aufgrund der Optik und der Sounds macht, kann ich nur als immersiv beschreiben. Man bekommt in diesem Allzweckflieger zu jedem elementaren Input auch ein angemessenes akustisches Feedback. Ich bin dementsprechend zufrieden.
Systemtiefe
Ein weiteres Vorurteil, das ich bei Carenado-Flugzeugen entwickelt habe – immer in der Hoffnung, es widerlegen zu können – ist die nicht allzu große Systemtiefe.
Aber, wenn man ehrlich ist, dann ist die Do 228 selbst auch kein Flugzeug, das unendlich viele und komplexe Systeme hat. Natürlich funktionieren die grundlegenden Systeme dieses Flugzeugs wie sie es sollten. Zum Start der Triebwerke wird elektrische Energie gebraucht, zum Bewegen des Fahrwerks wird Hydraulikdruck benötigt, der wiederum durch eine elektrische Pumpe aufrechterhalten wird. Solche Dinge sind soweit natürlich auch von Carenado umgesetzt. Ebenso sind die Start Locks implementiert, die man gemäß der Checkliste erst einmal außer Kraft setzen muss, bevor man ans Rollen oder gar ans Starten denken kann.
Quirkige oder ganz eigene Eigenschaften oder Phänomene, wie sie eigentlich jedes Muster mit sich bringt, lassen sich hier nicht finden. Ich möchte deswegen festhalten, dass dieses Flugzeug das macht, was ich von ihm erwarten würde, aber das ist es auch. Und da nirgends mehr als das beworben wird, meine ich das nicht als Vorwurf.
Es ist kein Verfahrenstrainer und möchte es auch nicht sein. Und dennoch macht die Do 228 einen sehr soliden Eindruck. Was sind denn kritische Punkte, an denen man bei der üblichen Benutzung Anstoß nehmen könnte, wenn sie denn schlecht umgesetzt worden wären? Das sind das Flugverhalten, der Autopilot und die Navigationseinrichtungen.
Das Flugverhalten hatte ich im ersten Eindruck bereits beschrieben. Es macht unheimlich viel Spaß, das Flugzeug von Hand zu manövrieren, weil die Inputs smooth und immer nachvollziehbar verarbeitet werden. Wie geschrieben, hatte ich zunächst ein wenig Probleme mit dem Pitch bei der Landung, allerdings gewöhnt man sich daran auch.
Der Autopilot arbeitet auch wie er soll, was bei längeren Flügen Gold wert sein kann. Und wenn ein Flugzeug meine VATSIM-Abenteuer ohne weiteres über sich ergehen lässt und mir dabei nicht in irgendeiner Weise im Weg steht, dann hat es schon einmal ein Stein im Brett. Auch, wenn ich erstere selten verwandt habe, war der Autopilot im Zusammenspiel mit dem GNS530 und dem X-Plane-FMC ebenso zuverlässig, wie beim Navigieren mit Funkfeuern oder nach ATC-Vektoren.
Und was das soeben angeschnittene Navigationsequipment anbelangt, habe ich hier auch keinen Grund zu klagen. Für mich persönlich bräuchte es das X-Plane-FMC nun nicht, aber auch das funktioniert wie eh und je und bietet für Neuankömmlinge, die eventuell Airliner gewohnt sind, sicher eine gute Möglichkeit, sich an das Muster zu gewöhnen, ohne alte Gewohnheiten aufgeben zu müssen. Das GNS530 ist wiederum jedem bekannt, der sich in der Allgemeinen Luftfahrt bei X-Plane auskennt – und auch das funktioniert tadellos.
Ein wunderbares Instrument, das mir sehr gefällt, und das eben auch darauf hindeutet, dass das Flugzeug nicht primär für Knöpfchendrücker gedacht ist, sondern fürs manuelle Fliegen, ist der AoA-Indicator, der in dem Fall keine absoluten Werte anzeigt, sondern dessen Nadel sich zwischen Slow und Fast bewegt. Gerade Piloten, die häufiger ein wenig am Rande des Flight Envelopes unterwegs sind, um die Performance auszureizen, freuen sich darüber, direkt ein Instrument zu haben, das mit dem Angle of Attack, dem Anstellwinkel, korrespondiert.
Also in Anbetracht der Tatsache, dass die Carenado Do 228-100 HD sich nicht zu viel Höherem aufschwingt als einem vernünftigen Feierabendflieger, bin ich sehr zufrieden. Ob jetzt die Performance beim Single-Engine-Flug exakt stimmt, sei dahin gestellt, aber unrealistisch hat diese auch nie gewirkt.
Nun aber auch mal hier zu einem kurzem Fazit… für das angestrebte Niveau bin ich sehr zufrieden. Das, was offensichtlich vorhanden ist, funktioniert wie beworben und die Do 228 hat mich soweit auch nichts vermissen lassen. Die große Bandbreite an Navigationsmöglichkeiten bereitet auch Einsteigern einen recht angenehmen Weg, um mit diesem Flugzeug durch die Weltgeschichte navigieren zu können. Insofern ist mein Fazit bezüglich der Systemtiefe in Anbetracht des angestrebten Niveaus ein gutes. Der Vollständigkeit halber sei aber trotz alledem erwähnt, dass Systemtiefe-Fetischisten aus der Richtung REP und Air Foil Labs sich hier nicht unbedingt wohlfühlen werden, so sie denn Vergleichbares suchen.
Bedienung
Zur Bedienung habe ich auch nicht großartig etwas zu meckern, das wird beinahe lästig, aber ernsthaft traurig bin ich darüber auch nicht.
Carenado-typisch lassen sich die Drehknöpfe mit dem Scrollwheel manipulieren und die normalen Schalter und Knöpfe haben ebenfalls angenehm zu erreichende Clickspots, wenngleich man manchmal die Kameraposition ein wenig ändern muss, aber teilweise ist das auch nicht anders zu lösen.
Man hat sich darüber hinaus erfreulicherweise dem Mittel der 2D-Panels bedient und damit das FMC, GNS530 und eben zusätzlich auch das Bedienfeld des Autopiloten als 2D-Fenster verfügbar gemacht, sodass man nicht immer den Blick auf das Pedestal wenden muss, um Einstellungen vorzunehmen. Hier wurde dementsprechend praktisch gedacht, sodass einem die Bedienung des Flugzeugs zu keinem Zeitpunkt im Weg steht, was besonders in Situationen mit hoher Belastung entscheidend ist. Ich erinnere mich da an einen VATSIM-Abend um Hamburg, an dem die Luft gebrannt hat, sodass ich ins veröffentlichte Holding über dem Elbe VOR (LBV) geschickt wurde und dieses dann klassisch mit Radionavigation und Stoppuhr abgeflogen habe. Hier hätte ich mir eine Handvoll Möglichkeiten vorstellen können, mit denen mir die Do 228 von der Bedienung her einen Knüppel zwischen die Beine hätte werfen können. Hat sie aber nicht.
Daumen hoch also für die Bedienung.
Fazit
In diesem Review habe ich mich sehr häufig ertappt, wie ich meine Beschreibung oder Beurteilung in Beziehung zum “angestrebten Niveau” gesetzt habe. Das relativiert sehr und klingt vielleicht ein wenig negativ. So möchte ich es nicht verstanden wissen. Ich bin zufrieden mit diesem Flugzeug. Sehr sogar. Sicher, ich fände eine umfangreiche Fehlersimulation traumhaft und genauso diese und jene Finesse, die man erst zu schätzen weiß, wenn man sie in dem entsprechenden Flugzeug erleben würde, weil man nicht weiß, was man verpasst. Aber die Do 228 macht einfach Spaß. Es macht Spaß, die Performance auf kurzen Pisten auszuprobieren – das übrigens bei sehr vertretbarer Bildrate im Vergleich zu anderen Flugzeugen – oder einfach einen Sightseeing-Flug über die ostfriesischen Inseln zu machen. Man fühlt sich sehr schnell zuhause und kann individuell für sich sehen, welche Art der Navigation man nutzen möchte. Vom Sichtflug bis zu RNAV-Prozeduren an großen Flughäfen kann man mit dieser Do 228 mehr oder weniger alles absolvieren.
Der Preis von 41,53€ macht dieses Flugzeug sicher nicht zum Schnäppchen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass man hier eine sehr runde und nutzbare Geschichte vorfindet, geht er in meinen Augen in Ordnung.
Die Carenado Dornier Do 228-100 HD tut eben das, was sie soll, und vor allem tut sie das richtig gut. Sie hat mir großen Spaß gemacht und wann immer ich mal einen Flugzeugtyp für sehr kurze Pisten aus dem Hanger holen möchte, wird die Do 228 ganz sicher ganz weit vorn in der Reihe sein.
Informationen
Pro | Contra |
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Informationen | Testsystem |
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Jonas Lapp
Der Sound ist typisch für Carenado wieder unter aller S..
Ich war soweit tatsächlich zufrieden mit den Triebwerkssounds, muss ich zugeben. 1:1-Vergleiche mit Videos sind dank unterschiedlichem Aufnahmeequipment sowieso mehr als schwierig, aber ich hatte schon das Gefühl, dass Sounds da in die richtige Richtung gehen. Insbesondere beim Umkehrschub.
Wie schaut denn die Instrumentenbeleuchtung aus? Ich kenne die Do nicht im Original, aber sind Instrumenten- Flood- und Backgroundlichter umgesetzt? Dimmbar? Da hätte ich mir noch bissl mehr Nachtflüge gewünscht. 🙂
Hi Stefan,
danke für die Anregung, ich sehe was du meinst. Die Instrumentenbeleuchtung lässt sich für Captain und FO getrennt einstellen, Flood- und Panelbeleuchtung lassen sich für das gesamte Cockpit regeln. Die Instrumenten- und Panelbeleuchtung ist dimmbar, das Flood Light ist ein Schalter. 🙂
Grüße
Jonas
Aloha!
Die Cockpitbeleuchtung hat einen Schalter fuer full/off/emergency, die Kabinenbeleuchtung laesst sich auf full/off/half einstellen, Instrumenten-/Panel-/Flood ist dimmbar.
safe landings
Lem
Danke Euch für die Antworten.