Wir beginnen mit einigen Details über das kommende X-Plane 11.10. +++ Danach wenden wir uns JustSims Jerez zu, das beweist, dass JustSim auch kleine Flughäfen beherrscht. +++ Dann springen wir in die USA, nach Arizona zum Flughafen Sedona. +++ Und zum Abschluss blicken wir auf zwei Freeware Flughäfen: Zum einen TonyWobs Oceano und zu MisterX6 KCUB, die mal wieder so manches ORBX Werk alt aussehen lassen.
So langsam sickern immer mehr Infos über neue Features von X-Plane 11.1 durch.
Sehr informativ war unter anderem ein gestreamter Flug von Philipp Muenzel, in dem er mit einer neuen Cessna 172 mit G-1000 einen Flug unternahm.
Dabei konnte man nicht nur das G-1000 im Einsatz sehen konnte, sondern er erwähnte auch ein anderes sehr lange gewünschtes Feature: User Profile, so dass man schnell zwischen verschiedenen Konfigurationen hin und her wechseln kann.
Man kann diese Profile auch bestimmten Flugzeugen oder Flugzeugkategorien zuordnen.
Das neue G-1000 wird mit seinen sehr schnellen Reaktionen nicht zuletzt in der Pilotenausbildung gut ankommen und genau darauf hat der Entwickler das System auch ausgerichtet, weil er selbst Ausbilder ist. Für ein Default-System scheint es nach den bisherigen Eindrücken einen neuen Standard zu setzen, der sich nicht zuletzt im kommerziellen Umfeld auswirken dürfte.
Auch eine Reihe von weiteren Details wird dort sehr positive Reaktionen nach sich ziehen. Sowohl die elektrisch, wie auch Vakuum getriebenen Kreiselkompasse werden ab X-Plane 11.10 einer wesentlich stärkeren (und realistischeren) Drift unterliegen und mit den aktualisierten Instrumenten kann man diesen Problemen gegensteuern, sie aber nicht beseitigen.
Auch der Autopilot wird eine kleine aber wichtige Eigenschaft bekommen, die allerdings bislang auch schon eine Reihe von 3rd-Party Produzenten in ihren Flugzeugen ermöglichten: Der Autopilot kann einem GPS Flugplan folgen, bis er die Signale eines eingestellten ILS Senders empfängt. Von dem Moment an, wird er dem ILS folgen, wenn er auf Approach eingestellt ist.
Außerdem hat man die automatische Größenerkennung von Flugzeugen verbessert, was sowohl den automatisch generierten Icons, wie auch dem Schattenwurf, zugutekommt.
Bislang wurde die Berechnung eines recht großen Bereiches genutzt, in dem die Designer zum Beispiel noch Wartungsfahrzeuge unterbringen konnten. Mit X-Plane 11.10 prüft X-Plane in welchen Bereich sichtbare Objekte des Flugzeugs sind und berechnet damit einen Schattenwurf auf eine Standard Bitmap die danach entsprechend verkleinert oder vergrößert wird. Da die neue Bitmap einen deutlich kleineren Bereich umfasst, ist sie weitaus genauer und detaillierter, ohne dass die Berechnung mehr Zeit in Anspruch nimmt, als zuvor.
Im Hintergrund führt man außerdem eine neue Kategorie von Flugzeugen ein: AI Flugzeuge.
Da immer mehr Flugzeuge immer komplexere Plug-ins einsetzen, sind diese Maschinen mit dem X-Plane eigenen AI Piloten nicht mehr zu steuern. Deshalb gibt es eine neue Einstellung unter der Hersteller ein vereinfachtes AI Modell zur Verfügung stellen können, ohne dass dieses in der Auswahl für den Piloten angeboten wird.
Außerdem wird X-Plane 11.10, soweit möglich, versuchen seine verschiedenen Datenbanken sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
So werden in den aktuellen NavDaten Unterschiede in der magnetischen Drift zukünftig soweit möglich kompensiert. Wenn in den Navdaten die Startbahn von einer magnetischen Ausrichtung von 114° auf 115° wechselt wird X-Plane dennoch erkennen, dass die gleiche Landebahn gemeint ist, wenn von 11L oder 12L die Rede ist. Das heißt auch eine veraltete WED Scenery wird richtig unterstützt. Bei Global Airports geht es sogar so weit, dass bei abweichenden Angaben die Lage und Ausrichtung der Landebahn nach den Navdaten korrigiert wird.
Jerez ist ein verhältnismäßig kleiner Flughafen in Südspanien, etwa 8 Kilometer nordöstlich von Jerez de la Frontera.
Er besitzt eine Landebahn von 2.300 Metern Länge und wird primär von Spanien oder Deutschland aus angeflogen. Er hatte 2007 über 1,5 Millionen Passagiere abzufertigen, doch die Finanzkrise beutelte ihn deutlich, so dass er erst jetzt wieder an der Millionengrenze kratzt.
man benötigt wirklich nicht lange um ihn zu begutachten, dafür verlangt JustSim auch keine 19 Euro für diesen Flughafen. Doch was von ihm da ist wurde ordentlich gemacht.
Es sind viele Bodenfahrzeuge unterwegs und auch die Nachtbeleuchtung kann sich sehen lassen. In diesen Elementen ist wohl auch der Grund zu sehen, das JustSim hier erstmals nur noch X-Plane 11 und P3D v4 unterstützt.
Diese Elemente lassen sich natürlich in Standbildern nur unzureichend beurteilen, daher hier jetzt das Video des gesamten Flugs.
Falls sich jemand wundert: das REP Plug-in dieser Default C172 war bei der Aufzeichnung nicht auf dem aktuellen Stand.
Beim Start fällt die sehr hohe Anzahl von Bodenfahrzeugen auf, die sich in Marsch setzen. Allerdings ist diese Anhäufung von Servicefahrzeugen auch eine Methode um ein anderes Problem zu umgehen.
Das Problem: Die Autostraße überquert die Eisenbahnlinie nicht. Das heißt der normale Default Autoverkehr erreicht den Flughafen nicht. Dafür hat man eine Eisenbahn, die nahe dem Flughafen vorbeifährt.
Für JustSim eigentlich ein ungewöhnlich kleiner Flughafen, der dafür mit Objekten nur so voll gepackt wurde und auch nicht soviel kostet. Sie verstehen einfach ihr Handwerk, egal ob es um Taxi-Routen geht, die für die AI-Flugzeuge, aber auch so manches Traffic Plugin von entscheidender Bedeutung sind, über Beleuchtung und Spiegelungen, Verkehrsintegration oder Static Planes geht. Bei ihnen wirkt vieles so einfach, während so manch anderer ,angeblich bessere Hersteller, sich anstellt, wie der Hahn zum Eier legen. Dafür muß man auch hier und da etwas einfacher gehaltene Gebäude akzeptieren-
Ich muss zugeben, dass die Payware von Sedona für mich ein gewisses Problem darstellt.
Dieser kleine in Arizona liegende Flughafen ist sehr beliebt da er relativ einsam und verlassen auf einem Hochplateau liegt, während der dazugehörige Ort unten im Tal liegt. Und dabei wird das ganze eingerahmt durch Canyons.
Und im Grunde liefert die Szenerie auch genau das, was versprochen wurde, wie wir beim Testflug mit der Cherokee sehen.
Er liefert lauter kleine Details , die ihn von einem normalen Flughafen abheben. Passende Pflanzen, Hinweisschilder und ein teilweise atemberaubendes Panorama. Doch aus irgend einem Grund will bei mir der Funke nicht wirklich zünden, auch nachdem zahlreiche Fehler bei den Gebäuden behoben wurden.
Zum erheblichen Teil dürfte das Problem darin bestehen das der Flughafen unbelebt wirkt, trotz der herumfahrenden Tankwagen von X-Plane 11.
Zum anderen dürfte es einfach daran liegen, dass der Flughafen nun einmal sehr einfach gehalten ist. Der Flughafen hat nun einmal weder einen Tower, noch eine Nachtbeleuchtung. Airliner haben hier nichts zu suchen, aber für kleine Flugzeuge und auch kleinere Geschäftsreiseflugzeuge ist er ein gutes Ziel das von Phoenix, Las Vegas oder dem Grand Canyon erreicht werden kann.
Und hier noch das dazugehörige Video:
Und zum Abschluss wenden wir uns zwei Freeware Flughäfen zu, die mit ihren Details viele Paywares wieder sehr alt aussehen lassen. TonyWob hat sich mit dem Oceano County Airport (L52) beschäftigt, der jeden Nutzer von PilotEdge ein Begriff sein sollte.
MisterX6 wiederum nahm sich den Jim Hamillton – LB Owens County Airport vor (KCUB), im Geschäftsdistrict von Columbia. Wieder kommen entweder die Glass Cockpit Cherokee oder die Original Cherokee zum Einsatz.
Oceano
Diese ganzen Details wären bei einer Payware kaum zu finanzieren, wobei es nicht nur um den Flughafen selbst ging, sondern auch die ganze Umgebung ausgebaut wurde. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
KCUB
Während MisterX6 sich bei den Wohnvierteln auf das AutoGen verlässt, beschäftigte, er sich mit dem Güterbahnhof und dem Football-Stadion.
Eine kleine Korrektur: Aus Philipp Münzel wurde Philipp Ringler. Er hat seinen Namen geändert.
Darf man alles nicht so eng sehen. Auf meinen neuen Pass warte ich noch immer…
Korrekt, um genau zu sein, er hat geheiratet. Ich weiß nicht ob jeder an diese, im Grunde die naheliegenste Sache gedacht hätte. Nur als ich den Artikel schrieb dachte ich auch: Wer kennt ihn in der X-Plane Welt unter dem Namen. Ok, ich nehme mir vor das nächste mal ein Ringler (ehemals Münzel) zu schreiben.
Kleines Detail am Rande: In KCUB ist Austin’s Flugzeug stationiert – wurde Austin als Easter-Egg platziert? Ich hab ihn jedenfalls noch nicht gefunden.
Auf dem Flugplatz hab ich fliegen gelernt!
Interessant, wäre mir aber neu. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, lag der Flughafen schon eine Zeitlang fast fertig bei ihm herum. Daher vermute ich, dass er am Ende weniger an Easter Eggs dachte, sondern eher daran, das Ding fertig zu bekommen.
Danke karsten für die infos zum bevorstehenden 11.1 update und dem philipp für die arbeit am g1000. Einfach super was sich nun für optionen im homecockpitbau eröffnen. Kein zusätzlicher softwarebedarf, alle nötigen in und outputs von haus aus vorhanden und mit hilfe von zb. ardsimx nutzbar. Ich freue mich riesig und bin gespannt wie sich die nun entstanden möglichkeiten auf dem markt und natürlich auch im homecockpitbau auswirken werden. Für die piloten der allg. Luftfahrt ist der einstieg in ein standard xplane flugzeug bald um eine lehrreiche erfahrung und einem zuwachs an parametern reicher.
Und bei aller durchaus wirkungsvollen scenerygewalt der simulatoren ist das fliegen und navigieren von flugzeugen doch die eigentliche herausforderung. Mit einem glascockpit ala garmin nun einfach auch zeitgemäß als standard im sim umgesetzt.
Nun bleibt abzuwarten ob sich die vorfreude mit dem erlebten deckt. Bin da aber recht zuversichtlich und sende grüsse
silvio