Vor ein paar Wochen veröffentlichte die italienische Szenerie-Schmiede FSDreamTeam ihr neuestes Werk, den nahe zur amerikanischen Ostküste gelegenen Flughafen Charlotte-Douglas (KCLT). Unser Rezensent Maximilian Haschke teilt seine ersten Eindrücke zum Aiport unter
Kauf und Installation
Wie immer gibt es bei FSDT die Möglichkeit, das Produkt für ein paar Minuten in vollem Umfang zu testen. Dazu einfach den frei verfügbaren Installer herunterladen und ausführen. Dieser sucht sich dann selbstständig den Weg in den gewünschten Simulator (FSX oder Prepar3D) und installiert die gut 400 MB problemlos. Damit das Produkt jedoch funktioniert ist auch eine Installation des (erneuerten) Virtuali-Addon-Managers nötig. Wer GSX noch nicht nutzt, wird gegebenenfalls dieses auch installieren müssen, um alle Features des Airports nutzen zu können. Der Kauf von GSX ist für KLCT jedoch nicht notwendig (free-Version reicht lt. Herstellerangaben aus). Wem der Airport gefällt, kann sich eine Lizenz für diesen Aiport im simMarket oder auch direkt bei FSDreamTeam für jeweils gut 35 € erstehen.
Überblick Charlotte-Douglas
Einen ersten Überblick über die Umsetzung des Charlotte Douglas Aiports gibt es im folgenden Anflug:
Einige Details in Bildern:
Umsetzung
Die Gebäude
Der Flughafen Charlotte Douglas wurde von FSDreamTeam mit vielen Details umgesetzt. Nicht nur wurden alle Flughafengebäude ansehnlich modeliert, auch wesentliche Gebäude am Rande des Airports – wie diverse Hangar, Eisenbahn-Frachtterminal und Parkhäuser – finden sich wieder. Parkplätze, Vorfeld und Frachtbereiche sind mit unzählbar vielen statischen Objekten wie Autos, Frachtcontainer, Statuen usw. gestaltet. Die Gebäudetexturen werden hochaufgelöst mitgeliefert. Die Glasfassaden wurden auch als solche gestaltet, d.h. Spiegelungen der Sonne am Glas, aber auch Einblicke ins Terminalinnere hinterlassen einen guten Eindruck vom Terminalgebäude. Die Texturen des Vorfeldbodens zeugen von reger aviatischer Nutzung: Reifenpuren sowie Abnutzungen der Markierungen hinterlassen einen gelungenen Eindruck des Vorfeldbodens. Die Jetways sind ebenfalls detailiert gearbeitet und mittels SODE animiert. Neben zahlreichen statischen Fahrzeugen wurde der Apron auch mit dynamischen Fahrzeugen geschmückt.
In Dunkelheit bzw. Dämmerung schaut der Anflug auf Piste 23 wie folgt aus:
Leider ist in der Nacht das Vorfeld nur spärlich beleuchtet. Auch hinsichtlich des Terminals hält sich die nächtliche Beleuchtung in Grenzen. In den dunklen Tageszeiten wirkt die FSDT-Umsetzung von Charlotte daher regelrecht duster, bzw. zu dunkel.
Umgebung und Jahreszeiten
Umgesezt wurde von den Entwicklern der Bereich der Flughafenparkplätze und -parkhäuser in der unmittelbaren Flughafenumgebung. Darüber hinaus wurde – neben markanten Objekten im Anflugbereich – die Umgebung nicht umgesetzt. Da sich die Szenerie allerdings problemlos in ORBX Global Base und Global Vector einfügt, ist zumindest in einiger Entfernung die Skyline von Charlotte zu erkennen. Auch in den Anflugbereichen finden sich sowohl entsprechende Flughafengebäude, als auch Waldbereiche wieder.
Unterschiede zwischen den einzelnen Jahreszeiten sind kaum erkennbar. Insbesondere für dem Winter wirkt die Vegetation unstimmig, der Boden wird selbst im Januar und im Schneesturm bei -10°C nicht schneebedeckt. Auch wenn ob des subtropischen Klimas von North Carolina selten massive Schneefälle vorkommen, bei winterlichen -10°C ist es dennoch möglich, dass die Region bzw. Landschaft “angezuckert” wird. Der Unterschied hinsichtlich Vegetation und Schneelage zur ORBX-Umgebung lässt sich in den folgenden Bildern erkennen. Eine bessere Umsetzung der Jahreszeiten wäre durchaus schön gewesen.
Fazit
Insgesamt zeigt FSDreamTeam wieder einmal, was sie können. Mit Charlotte haben sie eine weitere durchaus gelungene Umsetzung in der für sie üblichen Qualität geliefert. Der Flughafen wirkt insgesamt stimmig umgesetzt. Die Texturen zeugen von hoher Qualität, die Gebäude wirken originalgetreu. Auch der animierte Vorfeldverkehr steigert den positiven Eindruck des Flughafens und belebt den doch eher kühl-amerikanischen Apron. Das Zusammenspiel von GSX und SODE rundet den guten Eindruck vom Airport ab. Positiv fällt weiterhin auf, dass der Käufer dieser Szenerie in-game die Möglichkeit hat, verschiedene Optionen des Airports (bspw. staatische Flugzeuge) zu ändern.
Bei den Tests zu diesem Produkt zeigte sich – trotz der hoch detailierten Darstellung des Airports seitens der Entwickler – im Prepar3d v3.4 eine stehts gut Performance, sowohl hinsichtlich des VAS-Verbrauchs als auch der Frames.
Negativ zu werten ist leider die mangelhafte Umsetzung des Winters. Die Laubbäume sehen für mein Dafürhalten eher herbstlich aus, schneebedeckte Flächen sind am Airport nicht zu finden. Das zweite Manko des Airports ist die Umsetzung der Dunkelheit. Die Runway- und Taxiway-Beleuchtung ist insgesamt – abgesehen von ein paar kleineren Fehlern – gut umgesetzt. In der Nacht und bei Dämmerung wirken Apron und Gebäude jedoch sehr dunkel. Das Zurechtfinden wird bisweilen schwierig.
Insgesamt hinterlässt der Airport einen durchaus positiven Eindruck und bietet neben den großen Destinationen der Ostküste eine gelungene Alternative für Transatlantik- aber auch inneramerikanische Flüge.
Informationen
Pro | Contra |
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Informationen | Testsystem |
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Ein gutes Review, das mit vielen Screenshots aus den unmöglichsten Perspektiven mein zögern hinsichtlich Kauf zuletzt bei FSDT Szenerien unterstreicht. Früher habe ich die “blind” am Releasetag zugeschlagen.
Mir erscheinen diese Szenerien nicht mehr aus einem Guss, viel mehr aus unterschiedlichsten Designerhänden zu einem großen Ganzen zusammengestoppelt. FSDT ist für mich heute nur noch ein Pionier was Gimmicks anbelangt. Das mit KMEM eingeführte EMAS System und die Option, dass der Avatar den Tower erreichen kann. Freilich zumeist gepaart mit guter Performance.
Aber hinsichtlich Texturierung ist mittlerweile der Output durchwachsen. Eine großartige Weiterentwicklung kann ich leider nicht erkennen. Zu Zeiten von LSZH waren die bei der Elite des FS-Designs. Auch KLAX war bis auf die 4096er Bodenplatte noch tolle Arbeit.
Aber wenn ich mir das Groundpoly von KIAH (am besten bei Nacht) in Erinnerung rufe, das von KJFK, dann bekomm ich das Gefühl die Jungs hat nach 70% der Arbeit die Lust verlassen.
Natürlich gibt es auch bei dieser Szenerie hübsche Perspektiven, wenn man zB. auf die geschwungene Glasfassaden des Hauptterminals sieht.
Werfe ich aber einen Blick auf Bild #49 hier und schaue mir Tower-Texturen an, dann ist das Ergebnis weit unterhalb der Erwartungshaltung, die ich an FSDT habe. Oder das Blau der Dächer sieht generisch aus wie aus dem Malkasten und nicht annähernd wie auf den Fotos die ich mir von echten Airport zum Vgl. herangezogen habe. Da stört mich die fehlende Ausgestaltung von Jahreszeiten noch weniger. Ein künstlich geschärftes Bild nicht hochaufgelöster SAT-Aufnahmen sieht immer noch übel (als Ösi würd ich sagen “zum Speiben” :)) aus. Das war schon bei ORBX nicht anzusehen. Dass es jetzt auf KCLT so finster ist und man kaum etwas sieht, würde ich daher lieber bei den pro Argumenten eingeordnet sehen. 😉
Ich würde mir in Zukunft weniger Gimmicks von FSDT wünschen sondern wieder mehr Homogenität in der Gesamtausführung und sehr viel mehr Mut, was die Auswahl ihrer Projekte anbelangt. Ich möchte auch nicht durch Kauf signalisieren, dass die USA auch bis zum Regional-Aiport vollständig auszustatten, ein Weg ist, den ich laufend mittragen möchte.
Ich bin richtig froh, dass die Neuauflage von KLAS nicht von FSDT sondern von FlyTampa kommen wird, der war damals auch so durchwachsen.
Auf jeden Fall ein Review, mit dem man etwas anfangen kann und der sehr gut zeigt, was man bekommt, Danke!
Finde ich auch so, an der Spitze befindet sich nun meiner Meinung nach Flightbeam. Bei FSDT geht die Entwicklung nur langsam voran, sie sind etwas stehen geblieben. Ich bin froh, dass Flightbeam in naher Zukunft auch nicht mehr auf den Add-on Manager setzen wird, und so wie ich das verstehe, auch auf Couatl. FSDT sollte auch diesen einmal weiterentwickeln, mit Couatl bin ich schon einige Male auf Kriegsfuss gestanden