Review: Aerosofts Oslo für X-Plane

Oslo wurde bereits 2013 für den FSX und P3D aktualisiert und nun ist er auch für X-Plane 10 und 11 erschienen. Wie macht sich der Flughafen in der neuen Umgebung und ist er den Preis von 24.95 € wert?

Der internationale Flughafen von Oslo ist mit fast 26 Millionen Passagieren hinter Kopenhagen der zweitgrößte nordeuropäische Flughafen. Er liegt 35 Kilometer nordöstlich von Oslo und besitzt 2 Landebahnen mit 3600 bzw. 2950 Metern Länge.

Der bisherige X-Plane 11 Auslieferungszustand ist leicht umschrieben: Landebahn, Taxiways, Standflächen und ein einziges Gebäude, dafür sind die Zufahrtstrassen inklusive der Eisenbahnlinie dabei. Das optisch beeindruckteste ist die Alabeo PA44 Seminole.

Als Häuserlieferanten haben wir hier Norway Pro im Einsatz.

Kauf und Installation

Wie üblich besteht der Download aus einer knapp 340 MB großen Zip-Datei, die 3 Verzeichnisse enthält: Zum einen den Flughafen selbst, der entpackt über 900 MB groß ist, ein Roads Verzeichnis und schließlich ein Mesh des Flughafens, denn Oslo nutzt die sloped Runways.

Allerdings bemerkt man auch bei der Installation, dass der Entwickler mit X-Plane möglicherweise etwas unerfahren ist: Dass das (mit zzz markierte) Mesh zunächst weiter oben steht ist kein Beinbruch.  Das sind die meisten X-Plane Nutzer gewohnt. Allerdings sind die meisten Nutzer auch gewohnt, dass die Entwickler die Verzeichnisse passend nach dem Alphabet einträgt, damit sie automatisch von Haus aus soweit funktionieren wie möglich. Nicht so Oslo. Die Roads müssen über dem Flughafen selbst stehen, doch nachdem Alphabet werden sie hinter dem Flughafen einsortiert. Wir werden im weiteren sehen, was das Ergebnis ist, wenn es nicht richtig einsortiert wird.

Erster Überblick

Wieder nehmen wir die Piper 44 Seminole, allerdings mit einer anderen Textur. Besonders die sehr klaren Bodentexturen fallen ins Auge.

Der Flughafen selbst ist dabei lediglich mit einem sehr schmalen Texturrand umgeben. Ganz anders sieht es mit dem Custom-Mesh aus. Da es noch nicht richtig eingetragen ist, blockiert es Norway Pro und setzt stattdessen das Autogen ein.

Der wichtigste Bereich sind für uns natürlich die Passagierterminals, allen voran der große holzverschalte Neubau. Selbstverständlich verwendet dieser Flughafen auch die seit X-Plane 10.50 verwendeten static Aircrafts.

Der eigentliche Zentralbereich des Flughafens macht einen recht guten Eindruck, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Etwas anders sieht es im zentralen Zufahrtsbereich aus. Dort bleibt uns nur eine leidlich scharfe Fototextur, sowohl für die Zufahrtstrasse, die Bahnstrecke wie auch die Parkplätze. Es gibt auch keinerlei Verkehr in diesen Bereich. Dafür kann der Flughafen mit einem Punkt auftrumpfen: Sein Resourcenverbrauch ist unmerklich. Egal ob mit oder ohne Szenerie, die Performance ist unverändert.

Damit man einen besseren Überblick über den Flughafen bekommt hier noch ein Überflug mit der Bell 407:

Detailbetrachtung

Wir fangen mit einer FlightFactor 757 v2 an, die in Oslo am Gate steht, natürlich am neuen Terminal.

Wieder tut die Nachtbeleuchtung von X-Plane ihre Arbeit. Man kann durch die Fenster in die Wartehalle hineinsehen, während auf dem Vorfeld Service Fahrzeuge herum fahren.

Wir lösen die Bremsen, woraufhin der Flugsteig automatisch zurückfährt, und stellen die Beleuchtung um auf Tag. Jetzt ist es weitaus schwieriger, durch die getönten Fenster in die Wartehalle zu sehen. Dafür kommt die Holzverkleidung des Terminals besser zum Tragen.

Von den neuen Standard-Serrvicefahrzeugen von X-Plane 11 lassen wir uns aus der Halteposition bugsieren. XXX Während wir zum Start rollen sehen wir auch leichte Anzeichen des unebenen Taxiways, wie auch den Bodentexturen vom Taxiway und Gras, wier auch kleinen Grasmodellen die eingesprenkelt sind.

Regenlandung

Wir wechseln um auf FLyJSims Erstlingswerk, die uralte Dash 8 Q 400, die er gerade erst für X-Plane 11 angepasst hat, wenn auch nur als Platzhalter, denn im Verlauf von X-Plane 11 will er eine komplett neue Dash 8 entwickeln.

Wie man sieht ist das Wetter ein wenig durchwachsen, als wir uns nach der Landung, über das Cargoterminal,  zum Passagierbereich vorarbeiten.

Am alten Terminal vorbei suchen wir uns den freien Standplatz 64. Sobald wir uns nähern erwacht die Anzeigetafel zum Leben und weist uns ein. Allerdings hat das AutoGate auf diesen Flughafen einen relativ hohen Sicherheitsabstand.

Auch hier hinten kann man bei Dunkelheit durch die Fenster gut in das Terminal sehen. Doch wenden wir uns jetzt erst mal einem anderen Thema zu: Dem Mesh.  Vor allem die 1R/19L ist von dem Thema unebene Landebahn betroffen, während der Taxiway so mancher Berg- und Talbahn Konkurrenz macht.

Sehen wir uns dazu auch gleichen einen Landeanflug mit einer Carenado Bonanza F33 mit dem dazugehörigen REP Plug-in an.

Nicht nur, dass der Abend und die Nebelfelder sehr stimmungsvoll sind, man bekommt auch einen Eindruck wie der Flughafen in die Umgebung eingebettet wurde. Doch wenn wir schon diese Maschine im Einsatz haben kann sie auch gleich noch ein paar Bilder schießen.

Auch auf der anderen Seite des Flughafens sind die Bahnen nicht wirklich eben. Außerdem finden wir genauso wie in Zürich unterirdische Zufahrten.

Außerdem sehen wir die neuen Service-Fahrzeuge, mit einem anderen Aussehen. Hier gibt es aber noch ein Problem in X-Plane 11. X-Plane kennt nur eine Gruppe von Service-Fahrzeugen, die auf allen Flughäfen eingesetzt werden. Daher hat der Flughafen noch ein kleines Tool dabei, mit dem man die neuen Service-Fahrzeuge wieder durch die alten ersetzen kann. Es lohnt sich also noch nicht bei den Flughäfen allgemeine Custom Fahrzeuge auszuliefern. Hoffen wir das Laminar dafür so schnell wie möglich eine Lösung anbietet.

Wenden wir uns nun den Terminals zu.

Auch aus der Nähe kann man nur schwer in das Terminal hineinsehen, weil es im Innenraum dunkler ist als in der Umgebung. Die spiegelnden Oberlichter wirken deutlich heller. Und dabei besteht der Wartebereich aus zwei Etagen. Die Texturen sind zwar nicht besonders detailliert, allerdings kommt man meist auch nicht so nahe an die Szenerie heran.

Im Vergleich sind die alten Terminals wesentlich kleiner und enger.  Doch genauso wie in Dallas fehlen alle Menschen. Ob das nun aufgrund von Lizenzen oder der Performance gemacht wurde, darüber können wir an dieser Stelle nur spekulieren.

Straßen

Auch RWDesigns Twin Otter wurde inzwischen an X-Plane 11 angepasst.

Wieder werfen wir einen Blick auf die Texturen und einige Terraindetails. Dabei finden wir auch den „Ausgang“ der Bahnstation, die unter dem Flughafen liegt.

Danach wenden wir uns den eigentlichen Hauptzufahrten zu. Wenn die Roads Datei richtig oberhalb des Flughafens in der scenery_pans.ini Datei eingetragen wurde, sehen wir innerhalb der Fototextur zwar keine Straße, aber der normale X-Plane Autoverkehr folgt dem Verlauf der Fototextur. Allerdings überfahren sie dabei auch die Bilder von Autos, die auf der Straße waren, als die Aufnahme gemacht wurde – das hätte man auch retuschieren können.

Bahnverkehr gibt es jedoch keinen, was nicht zuletzt deshalb Schade ist, weil in Oslo immerhin 70% der Fahrgäste öffentliche Verkehrsmittel nutzen, um zum Flughafen zu kommen. Dabei spielen die Züge eine recht große Rolle.

Fazit

Im Vergleich zu den Riesenflughäfen der letzten Zeit ein geradezu entspannender „kleiner“ Flughafen. Doch dabei nimmt er auch einige Dinge in die Hand, die bei zahlreichen anderen Flughäfen ignoriert wurden. Allen voran das Flughafen-Mesh, eine vernünftige Transparenz der Flughafengebäude, Custom Service Fahrzeuge. Da nimmt man auch gerne solche Dinge in Kauf wie schwächeren Texturen, wenn dabei selbst auf kleineren Rechnern die Performance des Flughafens selbst keine Rolle spielt. Außerdem haben wir damit einen recht zentralen Hub für die zahlreichen kleineren Flughäfen, die in der Gegend bereits zur Verfügung stehen oder in Kürze zur Verfügung stehen werden.

Informationen

Pro Contra
  • Custom Mesh
  • Detaillierte Gebäude
  • Glasfassaden
  • Ordentliche Performance
  • Teilweise schwache Texturen
  • Keine Menschen zu sehen
  • Strassen und Parkplätze überwiegend flach
Informationen Testsystem
  • Entwickler: Aerosoft
  • Preis : 24,95 €.
  • Kauf:  simMarket
  • Größe: 340 MB
  • Intel Core i7 950, 3.1 Ghz
  • GeForce 770, 4 Gb VRAM
  • Windows 8.1×64, 18 Gb RAM
  • X-Plane 11.01

Karsten Schubert

 

1 Kommentar
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Johan
Johan
7 Jahre zuvor

Vielen Dank für das sehr umfangreiche und gute Review. Damit bekomme ich, und sicherlich alle anderen auch, ein schönen Einblick in das Produkt. War sicher viel Arbeit, und hat sich gelohnt.