Review: Drzewiecki Designs Washington XP für X-Plane

Kurz nach der Version für den FSX und P3D erschien Washington auch für X-Plane. Doch X-Plane hat durch den vollkommen anderen Landschaftsaufbau eine Reihe von ganz eigenen Problemen und Möglichkeiten, mit denen sich die Designer auseinandersetzen müssen. Was hat sich also im Vergleich zu FSX und P3D geändert? Was ist besser geworden, was schlechter und lohnt sich das Gebotene für einen Preis von 34 Euro?

Wie immer gibt es eine Reihe von Unterschieden zu beachten. Da in diesen Fall selbst aktuelle Nutzer von X-Plane 11 nicht wissen könnten, wie X-Plane 11 diese Stadt jetzt darstellt beginnen wir mit einem Flug über den Auslieferungszustand.

Default

Der erste Flug erfolgt ohne jegliche Payware Addons. Da in einer Stadt-Szenerie eher Tiefflug benötigt wird, heben wir mit der Cessna 172 vom Flughafen Washington National (KDCA) ab.

Das wichtigste, was man über den Community Airport sagen kann: Es gibt einen.

Nach dem Start ergibt sich jedoch ein Problem. Man kennt zwar aus Bildern das Weiße Haus und den Kongress, aber in der Realität fallen sie eher durch ihre Umgebung und geplanten Sichtlinien ins Auge, nicht durch ihre Größe. Daher ist es mit den Defaultgebäuden praktisch nicht möglich die Wahrzeichen der Stadt zu erkennen, wenn man keine Landkarte zur Hand hat.

New York hat eine typische Skyline, Washington nicht. Niemand würde von diesen Gebäuden auf Washington kommen.

Kauf und Installation

Nach dem Kauf erhält man für Windows einen 530 MB großen Installer, unter Linux und auf dem Mac eine ebenso große ZIP-Datei. Nach dem Entpacken haben wir im Custom Scenery Ordner 3 Unterordner mit Layer 1,2 oder 3 im Namen und einem Dokumentationsordner, in dem ein kleines vierseitiges PDF liegt. Interessant wird es, wenn wir uns die Verzeichnisse und die scenery_packs.ini Datei ansehen: Layer 1 enthält gerade mal 2 KB an Daten ist also praktisch leer. Layer 2 schlägt hingegen mit über 1,5 GB zu Buche. Damit hat man praktisch die gleiche Größe, wie die P3D und FSX Szenerie.

Layer 3 enthält lediglich 55 MB an Daten. Er ist eindeutig das Custom Mesh: Schließlich hat man diese Datei entsprechend der alten Konventionen (bevor im Entwicklungszyklus von X-Plane 10 die scenery_packs.ini eingeführt wurde) mit zzz am Anfang markiert. Das Mesh ist damit etwas größer als die DefaultMeshes in diesen Gebiet, aber kleiner als das HD Mesh. Mit anderen Worten, man hat es selbst überarbeitet.

Wenn wir jedoch in das Overlay (Layer 2) hinein sehen, finden wir eine 600 MB große Fototextur. Für eine Flächenszenerie ist das eine schlechte Idee, da in X-Plane eine Fototextur die das Mesh überspannt, erst aufwändig an das Mesh angepasst werden muss, damit es nicht zu merkwürdigen Streifenmustern im Gebirge führt, wie es beim FSX der Fall war. Wenn die Fototextur im Overlay liegt, geschieht dies zur Laufzeit, wenn man sie hingegen in das Mesh packt geschieht dies bei der Erzeugung des Mesh.

Der Installer von Drzewiecki Design ist jedoch intelligenter geworden. Anders als früher werden Object Daten, Overlay und Mesh nicht direkt hintereinander in die scenery_packs.ini eingetragen, sondern der Installer sortiert das Mesh richtig bei den Meshes ein, zumindest wenn eine andere Drzewiecki Scenery installiert dun dieses Mesh richtig einsortiert wurde.

Erster Flug: Orientierung

Der erste Flug dient dazu einen Überblick zu bekommen. Dabei nehme ich jedoch einen etwas anderen Weg, als Thomas für den P3D. Erst mal halten wir uns in den Randgebieten der Szenerie auf um die Integreation von AutoGen, Fototextur und Custom Gebäuden zu betrachten. Erst später gehen wir dann in die eigentlichen Kernbereiche wo Drzewiecki die Kontrolle an sich genommen hat. Als Maschine dient dabei ein vFlyteAir Cherokee 140 Classic. Sie hat zwar schon PBR Texturen, ist jedoch im Flugprofil noch nicht wirklich an X-Plane 11 angepasst.

Wir befinden uns auf einem etwas besser aussehenden Flugfeld. Allerdings fällt auch auf, dass sich um uns herum nichts bewegt. Für einen Flughafen dieser Größe eigentlich ein Unding, denn das heißt, dass er weder an X-Plane 11 angepasst wurde, noch hat er eingezeichnete AI Wege oder auch nur Ground Traffic. Da hilft es auch nicht, wenn man hier und da durch die Fenster in den Innenraum sehen kann. Er wird von AI Flugzeugen weder bedient noch angeflogen.

Man hat ganz einfach darauf verzichtet aus einer toten Konvertierung von FSX/P3D Gebäuden einen lebendigen X-Plane Flughafen zu machen. Spätestens wenn mit X-Plane 11.01 und/oder 11.02 zahlreiche Default Flughäfen derartige Features unterstützen werden, kann man mit so einem Flughafen niemand mehr überzeugen.

Nach dem Start sieht es jedoch etwas besser aus. Die Nachtbeleuchtung ist recht nett und auch am Tag sieht der Flughafen von oben ganz passabel aus. Noch stärker als der Flughafen selbst fallen jedoch die Hochhäuser im Hintergrund ins Auge. Auch die wesentlich ordentlicheren Highways fallen auf. Wenn man dem AutoGen derart komplexe Verbindungen überlässt kommt es gerne durcheinander. Hier wurde offensichtlich regelnd eingegriffen und es wurden noch kleine Löcher in die Auf- und Abfahrten platziert, damit der simulierte Autoverkehr nicht zu viele Entscheidungen treffen muss. Ein Auto kann in der Grafikkarte einen Weg folgen, aber wenn ein Auto entscheiden muß ob es rechts oder links lang geht, muss der Prozessor ran.

Vor den Hochhäusern liegen Eisenbahnschienen, die auch von den X-Plane-eigenen Eisenbahnen genutzt werden, genauso wie auf den Straßen der Standard-Autoverkehr fließt. In der direkten Umgebung der Custom-Gebäude wirkt das Gelände etwas flach und unscharf, doch direkt dahinter sieht es verdächtig nach den Default Gebäuden aus.

Seit der letzten Version von X-Plane 11 ist selbst mein alter i7-950 in der Lage, das AutoGen auf den maximalen Einstellungen zu betreiben und genau das macht sich hier positiv bemerkbar. Während auf freien Stellen, wie einem Golfplatz, die niedrig aufgelöste Fototextur ein wenig verloren wirkt, ziehen hier die scharfen Straßen und Gebäude den Blick auf sich.

Im Tiefflug ist es unübersehbar: X-Plane Autobahnen, X-Plane Autobahnschilder und X-Plane Standard-Gebäude dominieren das Bild. Dadurch spielt auch die falsche Einordning der Fototexturen keine große Rolle. Wenn die Texturen in die Grafikkarte geladen werden, stellt die Grafikkarte fest, dass diese durch die Straße oder die Standardtexturen der Gebäude überdeckt werden und gibt diesen Speicher sofort wieder frei. Damit müssen diese ersetzten Texturabschnitte nicht erst aufwändig an das Bodenprofil angepasst werden, sondern das AutoGen platziert sofort seine Objekte an der gewünschten Stelle.

Die Szenerie kann schneller gerendert werden und benötigt weniger Ressourcen, da man nur noch kleinere Flächen mit der Fototextur überziehen muss.

Wenn man sich die Fototexturen ansieht, liegt das AutoGen in den meisten Fällen richtig, nur manchmal gibt es Unstimmigkeiten zwischen den gewählten Gebäuden und der daneben liegenden Bodentextur.

Im nächsten Bild erreichen wir auch schon die Joint Base Andrews Naval Air Facility, die auf den ersten Blick recht ansprechend wirkt, doch wenn man genau hinsieht, sieht man doch zahlreiche Gebäudeabschnitte die auch schon in KDCA im Einsatz waren. Was auf den ersten Blick interessant wirkte, wird schnell langweilig und wie schon zuvor: tot.

Weiter geht es über den Interstate 95, bis zum FedEx Stadion.

Wenn man schon so verlockend mit der Flutlichtanlage winkt, muss die auch gleich getestet werden.

Bei Dunkelheit suchen wir den nächsten Orientierungspunkt. Die Verschmelzung der niedrig aufgelösten Fototextur und des AutoGen verliert so langsam ihren Reiz. Wir folgen dem Lockruf des nächsten Stadions: dem RFK Stadium.

Jetzt wird es etwas interessanter. Der Anteil derCustom Gebäude nimmt deutlich zu. Im Hintergrund kann man  auch schon KDCA erkennen. Zunächst folgen wir dem Flußarm.

Genug gewartet, jetzt nehmen wir Kurs auf die Touristenmagnete.

Zunächst einmal das Pentagon. Beim Anflug fällt wieder der Autoverkehr ins Auge.

Das Pentagon sieht eigentlich richtig aus. Nur, wie üblich bei solchen Monumentalbauten: sie sind darauf ausgelegt vom Niveau eines Fußgängers oder des Autoverkehrs betrachtet zu werden. Nur dann erzielen sie den gewünschten Eindruck: Macht auszustrahlen und den einzelnen Menschen zu einem unbedeutenden Staubkorn zu machen. Ein durchaus legitimes Ziel für Regierungsgebäude von 1941, auch wenn es nur ein ganz normales Bürohaus ist.

Grotesker Weise schützte dies auch das Gebäude vor Terrorangriffen. Man legte das Gebäude darauf aus tonnenschwere Aktenberge zu beherbergen. Massive Wände und Decken sind hier im Vorteil, wie auch eine ordnungsgemäße Sprinkleranlage. Daher wurde das Pentagon nur zu einer Randnotiz der Terroranschläge von 9/11. 189 Tote waren im Vergleich zum World Trade Center bedeutungslos. In Wirklichkeit war einer der 5 Innenflügel des Pentagons ausgebrannt, aber erst 19 Minuten nach dem Einschlag. Kein echtes Problem in einem Gebäude wo die meisten Menschen noch gar nicht bei der Arbeit waren und das darauf ausgelegt war, das Angestelle zu Fuß innerhalb von 7 Minuten  jeden beliebigen anderen Ort im Gebäude erreichen können.

Gleichzeitig zeigte sein Bau, dass Washington eine geplante Hauptstadt ist, die beeindrucken soll, denn Roosewelt bestand darauf dieses Gebäude nicht am ursprünglichen Ort zu bauen, da es ansonsten den Blick vom Soldatenfriedhof Arlington aus auf die größten Bauten Washingtons beeinträchtigen könnte.

Am Lincoln Memorial und dem Washington Monument vorbei geht es weiter durch die Parkanlagen.

Und genau im richtigen Moment klart es auf, als wir uns dem Capitol nähern.

Allerdings werden wir direkt mit einer Bastelei von Drzewiecki Design konfrontiert. Das irreguläre Mesh von X-Plane ist deutlich komplizierter, als das reguläre Mesh vom FSX und seinen Ablegern. Daher gibt es noch keine wirklich komfortablen Möglichkeiten, das Mesh anzupassen. Manche Hersteller kommen damit zurecht , Drzewiecki Design nur mit Schwierigkeiten Während der Anflug an den Kongress halbwegs stimmt gibt es auf der anderen Seite, nach dem Überflug, kein derart starkes Gefälle, das abrupt endet.

Doch dafür hat X-Plane auch einige Stärken, die Drzewiecki so langsam kennengelernt hat. Die Nachtbeleuchtung zum Beispiel. Zwar setzt man immer noch vereinzelt spezielle Beleuchtungstexturen ein, wie es der FSX und P3D tun um jegliche Beleuchtung zu simulieren, aber wenn es um das Ausleuchten von Straßen oder Gebäuden geht, bringt man einfach ein paar Lampen an und überlässt X-Plane den Rest.

Mit durchaus überzeugenden Ergebnis.

Beim Washington Monument geht es erst mal rechts weiter zum Weißen Haus. Auch hier taucht in den Strassenschluchten der Autoverkehr auf.

Auch wenn das Gebäude 1792 erbaut wurde (1814 von britischen Truppen niedergebrannt) war es lange Zeit vor allem eine Fassade. Von außen sollte das Wohnhaus des Präsidenten repräsentieren, doch im inneren war es eben nur die Wohnung des amtierenden Präsidenten. Und dafür Geld vom Parlament zu bekommen…

Lange Jahre wurde der Unterhalt sträflich vernachlässigt. 1901 erfolgte eine erste Sanierung (nachdem einige Zimmerdecken herunter gekommen waren…), doch erst nach einem vernichtenden Urteil über den Bauzustand (1948) wurde von 1949 bis 1952 eine Kernsanierung durchgeführt. Erst zu diesen Zeitpunkt wurde aus dem ursprünglichen Holzhaus im inneren ein Stahlbetonbau.

Zurück zum Lincoln Memorial, nach rechts geht es über den Watergate Gebäudekomplex in Richtung des hohen Gebäudes, das schon mehrfach in der Entfernung zu sehen war.

Auf dem Weg zum Ziel geht es allerdings über eine merkwürdige Steigung und wir sehen sogar einen Schnitt in der Fototextur. Kurz darauf haben wir jedoch unser Ziel, die Washington National Cathedral, erreicht.

Und zurück nach KDCA, an den nächtlichen Bürotürmen von Rosslyn vorbei.

Zweiter Flug

Der erste Flug hat uns einen Überblick über die Szenerie verschafft. Aber obwohl der Dunst und Nebel eine spannende Atmosphäre mit sich brachten, brauchen wir jetzt klare Sicht, um den Texturen wirklich auf den Zahn zu fühlen. Wir nutzen fast das gleiche Flugzeug, nämlich die vFlyteAir Cherokee 140 G in der Glascockpit-Version.

Wir fliegen dieses Mal vom Jefferson Memorial zwischen  dem World War II Memorial und dem Washington Monument hindurch, weiter zum Weißen Haus um dort abzubiegen.

Die deutlich andere Lichtsituation springt ins Auge.

Bei einer so genauen Betrachtung können die Gebäude natürlich ihr wahres Aussehen nicht verbergen: Sie sind relativ einfache geometrische Strukturen, die erst durch die Fototextur lebending wirken.  Das spart auf der einen Seite Arbeitszeit und damit Geld, doch gleichzeitig sinkt damit auch die benötigte Rechenleistung deutlich. Vor allem letzteres dürfte  hier die entscheidende Rolle gespielt haben. Man spart Polygone und damit gehen auch schwächere Rechner nicht in die Knie.

Damit kommen wir zur bekannten Union Station. Ursprünglich als zentraler Umsteigebahnhof geplant, um den Wechsel zwischen verschiedenen Privatbahnen zu ermöglich, spielt heute der klassische Bahnverkehr eine untergeordnete Rolle. Statt dessen ist es eine sehr zentrale U-Bahn-Station, und auch mehrere Buslinien haben hier einen Halt. Bei Touristen ist es gleichzeitig ein sehr beliebtes Baudenkmal, in dessen Foodcourt man etwas günstiges zu essen findet. Doch es ist kaum zu übersehen, dass Drzewiecki Design hier rationiert hat. Die Züge stehen nur in der Gegend herum und die Autos sind reine Fototexturen. Dadurch bricht die Performance auch bei unseren Tiefflug nicht ein.

Es geht zurück zu den Hochhäusern von Rosslyn, doch bei einem Besuch in Arlington erblicken wir wieder eine etwas merkwürdige Mesh-Panne. So sehen die Häuser in der Realität mit Sicherheit nicht aus.

Es geht noch einmal im Tiefstflug an den Museen vorbei, wobei an den Statuen vor dem Capitol das Fehlen der dritten Dimension auffällt.

Es war eben von Anfang an ein Ort, wo sich die ursprünglich sher junge Demokratie selbst feiern wollte. Die Stadt wurde geplant und darauf ausgerichtet um auch ausländischen Königen die Macht einer Demokratie zu präsentieren. Daher ist auch das Capitol und nicht das Weiße Haus der zentrale Punkt der Stadt.

Der Präsident war zwar mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet, aber in letzter Konsequenz ging diese Macht vom Volke aus. Daher waren auch ausländische Staatsgäste, Gäste der Demokratie und wurden dort und nicht beim Präsidenten empfangen. Dort ging es auch darum sich als kulturell hoch stehende Nation zu zeigen und nicht als Wilde die ihren König verjagt haben.

Daher ballen sich hier, in unmittelbarer Umgebung der zentralen Aministration, die Museen und viele davon verlangen keinen Eintritt.

In der Realität macht diese Stadt dabei auf ausländische Besucher einen leicht surrealen Eindruck, denn viele Besucher kommen ja nicht hier in den USA an, sondern sie kommen aus Großstädten wie New York. Und hier steht plötzlich der Preis einer Taxifahrt bereits beim Einsteigen fest. Er richtet sich vereinfacht ausgedrückt nach der Luftlinie. Wenn der Taxifahrer also Staus umfährt oder durch Parks fährt, macht er dies nur in der Hoffnung auf ein höheres Trinkgeld.

Als die Stadt geplant wurde dachte natürlich auch niemand an Autoverkehr und mit diesen die Stadt verschandeln?

Daher ist hier die U-Bahn das zenrale Verkehrsmittel. Fast jeder ist auf sie angewiesen und sie ist sauber und billig. Doch an so einem Ort erhalten damit auch einfache Funktionsbauten plötzlich monumentale Ausmaße, wie eben die Union Station. Firmen, wie auch ausländische Botschaften sind in so einem Umfeld gezwungen mit zu machen. Und genau dies kann Drzewiecki Design hier zeigen.

Und nun zum Abschluss noch einmal ein Überblick aus der Höhe.

Flughäfen

Bislang hatten wir nur 2 der 5 Flughäfen besucht.  Daher geht es noch schnell mit der Pipistrel Panthera los.

Fazit

Auch die X-Plane Fassung ist ihren Preis durchaus Wert, doch die Schwerpunkte sind eindeutig unterschiedlich. Drzewiecki Design ist bei den Flughäfen überhaupt nicht auf dem aktuellen Stand. Sowohl X-Plane 10.50 wie auch X-Plane 11 Flughäfen benötigen zusätzliche Angaben, um sinnvoll zu arbeiten. Ohne diese Angaben und PBR Texturen werden die Flughäfen in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen, wenn im Vergleich selbst die meisten Default Flughäfen mit statischen Flugzeugen, AI Flugzeugen und Bodenverkehr aufwarten werden.

Was hingegen deutlich besser funktioniert als im FSX und P3D ist die Verschmelzug des AutoGen, der Straßen und der neuen Custom Gebäude zu einem gemeinsamen Ganzen. Das hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen gibt es keine deutlich sichtbaren Kanten in der Bebauung. Zum anderen sparen diese immer gleichen Standardgebäude jede Menge Rechenzeit. Für die Grafikkarte ist der Aufwand für 5 oder 500 gleiche Gebäude nahezu gleich groß! Man kann also nahezu ohne Kosten weit mehr Gebäude der gleichen Art platzieren.  Dadurch geht die unscharfe Fototextur im Umkreis nahezu unter und gleichzeitig erzeugt die Szenerie wenig Last.

Diese Verschmelzung der verschiedenen Elemente wirkt hier in zahlreichen Bereichen nahezu mühelos. In Wirklichkeit müssen dem AutoGen jedoch klare Grenzen gestzt und Straßen sauber geplant werden um eine belebte Stadt mit Autoverkehr und monumentaler Größe performant zu realisieren

Tagsüber bringt das neue Rendering und der Dunst deutlich mehr Dynamik in die Beleuchtung und nachts konnte schon X-Plane 10 auftrumpfen. Doch diese Techniken sind hier noch mal etwas verfeinert worden und sie arbeiten vor allem schneller. Das Ergebnis ähnelt wirklich sehr stark der Realität. Washington D.C. wird nachts tatsächlich derart ausgeleuchtet.

Und genau dies kann Drzewiecki Design hier auch zeigen. Die Fehler im Mesh sind zwar vorhanden und auch Drzewiecki räumt die Probleme ein, auf der anderen Seite sind sie nicht derart prägend, dass sie die Szenerie entwerten.

Das fehlen geeigneter Tools um das Mesh zu überarbeiten ist eine Schwierigkeit, die nicht nur von ihnen bemängelt wird. Doch auf der anderen Seite zeigt sich immer wieder, dass sie von Haus aus keine X-Plane Entwickler sind. Immer wieder werden Standards nicht eingehalten und Neuerungen schlichtweg verschlafen.

Trotzdem schafft man es immer wieder ordentliche Szenerien mit einer guten Performance zu präsentieren. Und es geht schon lange nicht mehr darum nur irgendwelche Features vom FSX oder P3D in X-Plane nachzuahmen sondern man setzt auch zunehmend Methoden ein die in der Form bislang nur in X-Plane funktionieren.

Interessant dürfte es auch noch werden, wenn P3D weiter modernisiert wird. X-Plane und P3D orientieren sich nach den heute üblichen Methoden und damit werden mittelfristig die Kniffe für den FSX teurer.

Informationen

Pro Contra
  • Sehr viele Objekte
  • Überwiegend sehr detailliert gezeichnet
  • Gute Einbettung in die Umgebung
  • Gute Nachtbeleuchtung
  • Gute Performance
  • Einfach gehaltene Flughäfen
  • Eine Reihe von Meshfehlern
  • Mangelhafte Umsetzung von SDK Vorschriften
Informationen Testsystem
  • Entwickler: Drzewiecki Design
  • Preis : 33,86 €.
  • Kauf:  simMarket
  • Größe: 530 MB
  • Intel Core i7 950, 3.1 Ghz
  • GeForce 770, 4 Gb VRAM
  • Windows 8.1×64, 18 Gb RAM
  • X-Plane 11.0

Karsten Schubert

 

3 Kommentare
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Mario Donick
7 Jahre zuvor

Sehr schönes Review!

Thomas S.
Thomas S.
7 Jahre zuvor

Danke für das umfangreiche Review … und auch für die zusätzlichen Hintergrundinformationen.

Martin
Martin
7 Jahre zuvor

Hallo Karsten,

danke für das gut geschriebene Review!
Ich habe bisher auch New York u. Moskau im P3Dv3 verwendet, muss aber sagen, dass die X-Plane Versionen (selbst vom noch älteren Miami) wesentlich besser in XP11 aussehen als jemals im FSX od. P3D.

Eines würde mich noch interessieren. Du schreibst “Seit der letzten Version von X-Plane 11 ist selbst mein alter i7-950 in der Lage, das AutoGen auf den maximalen Einstellungen zu betreiben”. Welche Grafikeinstellungen und Szenerien verwendest du? Ich habe einen 4770k mit einer GTX1080 und muss die Szeneriedichte eine Stufe zurückstellen, da es sich mit unter 20 FPS nicht flüssig fliegt. Muss gestehen ich verwende auch die VFR Landmarks bzw. VFR Germany.

Besonders beim Default Autogen ist leider ein großer Unterschied zwischen der Maximaleinstellung u. einer Stufe niedriger.