Die nunmehr dreizehnte Version der X-Plane 11-Public-Beta ist am abgelaufenen Dienstag erschienen und per Updater erhältlich. Während sich über die gesamte Laufzeit der Public Beta bereits einiges getan hat (ich für meinen Teil habe beispielsweise keine desaströsen Bildraten mehr), dürfte sich das Interesse der Nutzerschaft momentan auf das Verhalten der Triebwerke konzentrieren.
Hintergrund des Ganzen ist eine Änderung des Triebwerkmodells, die in der PB12 eingeführt wurde, und beispielsweise einen abnormal niedrigen Leerlauf von Triebwerken bei 3rd-Party-Addons hervorgerufen haben.
Nun, tatsächlich dürften einige Interessierte auf den ersten Blick enttäuscht gewesen sein, denn in der Public Beta 13 ist dieses Phänomen bei Drittherstellerflugzeugen nach wie vor vorhanden. Hierbei liegt aber das klassische Problem vor, das Dritthersteller haben, wenn sie mit den Betas von X-Plane 11 Schritt halten wollten. Sie müssen das Tempo von Laminar Research bestmöglich mitgehen und ihre Produkte in Hinblick auf diese Änderungen anpassen.
In diesem Fall hatte Ben Supnik in seinem letzten Blog-Post zur Public Beta 12 darauf hingewiesen, dass Entwickler bei ihren Flugzeugen den Idle Fuel Flow erhöhen müssten, damit die Drehzahl ausreichend hoch ist. Bei vielen ist dies wohl bisher nicht passiert, zeigt aber auch, dass Laminar Research hier wenig tun kann. In den nächsten Tagen und Wochen wird man hier sicherlich bei einigen Herstellern mit Fixes rechnen können.
Soviel zu einem möglichen Missverständnis – aber was ist in der Public Beta 13 neu?
Public Beta 13
Key Features & Improvements
- Starting 3rd party engines from cold & dark fixed.
- Fixed man pressure needles disappearing due to divide by zero bug.
Additional Bug Fixes
- XPD-7426 Cursor location too far off from mouse click.
- XPD-7521 Birds fully disabled when manual failure is off and MBTF is not in use.
- XPD-7725 Add explanation to HDR mode hover text.
- XPD-7730 Update notices displayed incorrectly on high res monitors.
- XPD-7747 Restore washed out control effectiveness in reverse airflow. Apply AoA effectiveness washout to all control surface types.
Wir erkennen also unter den Key Improvements auch hier wieder ein direkt motorbezogenes Problem, um das sich gekümmert wurde. Der Cold-and-Dark-Start, der bei einigen Flugzeugmodellen nicht funktionierte, weil die Motoren schlicht und ergreifend nicht hochfuhren. Während einige findige Nutzer diesen Bug zu umgehen wussten, indem sie im mitgelieferten Plane Maker das Drehmoment, das der Starter beim Zünden ausübt, erhöhten, hat Philipp Münzel im X-Plane.org-Forum darauf hingewiesen, dass das zugrundeliegende Problem im Code von X-Plane 11 lag, und entsprechend darauf hingewiesen, dass Workarounds mithilfe des Plane Makers nicht notwendig sind.
Das zweite Key Improvement ist etwas, das jedem, der ein wenig mit Informatik oder Programmierung zu tun hat, bekannt vorkommt. So ein Prozessor kann tatsächlich ziemlich viel. Was er aber nicht schafft, ist die Division durch 0 – ich übrigens auch nicht. Wenn nun also Umstände auftreten, an die man als Programmierer nicht gedacht hat, und es dazu kommt, dass der Prozessor eben einen Wert durch 0 teilen soll, dann geht etwas schief. In diesem Fall verschwanden die Nadeln der Manifold Pressure Instrumente der Motoren. Bis jetzt.
“Sie müssen das Tempo von Laminar Research bestmöglich mitgehen und ihre Produkte in Hinblick auf diese Änderungen anpassen.”
Naja. “Müssen” tun sie/wir das nicht. Und sollen laut Ben Supnik ebenfalls nicht. Das ist nämlich ziemlich ineffizient, v.a. wenn man mit jeder Beta aufs Neue von Änderungen überrascht wird. Auch aus Nutzersicht wäre es nervenschonender, einfach auf das offiziell erhältliche Produkt zu warten und “richtiges” Fliegen bis dahin mit XP10 zu machen.
Das Hinterherrennen kann man machen, wenn man Vollzeit an seinen Flugzeugen arbeitet, oder ein größeres Team hat, aber nicht, wenn man nur am Wochenende oder abends zwischen 9 und Mitternacht daran arbeiten kann. 🙂
Ich kann dir da nur beipflichten, Mario. Die Add-On Hersteller tun gut daran, die laufenden Äderungen zu verfolgen, aber die endgültigen Anpassungen sollten sie wirklich erst beim Erscheinen der Vollversion publizieren. Sonst gibt das ein heilloses Durcheinander. Geholfen ist damit dem User nämlich nicht. Es ist ja auch so, dass die meisten 10er Add-Ons zu einem grossen Prozentsatz auf Version 11 lauffähig sind. Bei einigen Carenados sind dann halt die Fahrwerkstore noch offen, bei andern funktioniert dies und das noch nicht ganz, aber Fliegen kann man damit mit ganz wenigen Ausnahmen trotzdem. Und wenn halt ein Triebwerkstart nicht funktioniert, kann man ja jetzt beim Flugstart jedesmal definieren, ob man das Flugzeug Cold & Dark oder mit laufenden Triebwerken laden will. Geht ja vieles jetzt so viel einfacher… 😀 Das einzige, was ich mir gewünscht hätte (und ebenfalls schon vor einigen Jahren vorgeschlagen…), wäre, dass die jeweilige Konfiguration spezifisch für einen Flugzeugtyp mitgespeichert (vielleicht einfach wahlweise) würde.
Ja, ja, ich weiss, das geht auch mit einem kleinen Batchfile (mach ich seit Jahren bei FSX/P3D und X-Plane), aber schöner wäre es, wenn Laminar diesen Komfort anbieten würde.
>>>Das Hinterherrennen kann man machen, wenn man Vollzeit an seinen Flugzeugen arbeitet, oder ein größeres Team hat,…<<< – Auf uns bei Peters Aircraft LLC treffen beide Vorraussetzungen zu. Aber dennoch ist unsere Zeit einfach zu kostbar, als daß wir unsere eigene Entwicklung ruhen zu lassen könnten, um Experimenten in XP betas hinterher zu bauen.
Unter beta 11 liefen unsere neuen Modelle noch perfekt, mit beta 13 ist alles im Eimer. Um es hier einmal ganz klar zu sagen: Es ist schön, daß interessierte User und Entwickler den Werdegang einer neuen XP Generation mit verfolgen und sogar beeinflussen können. Leider aber werden zu viele zahlende XP Kunden, die lediglich ein funktionierendes Produkt für ihr Geld erwarten, mit einer Baustelle bedient, und fragen dann bei uns Add-On Herstellen nach, wann WIR die Fehler endlich beheben würden. – Würden auch wir völlig unfertige Flieger mit gravierenden Funktionsfehlern verkaufen, gingen die Wogen aber ganz schön hoch, und Rückforderungen des Kaufpreises wären die Folge.
Fazit: Laminar Research sollte die Entwicklungsphase einer neuen XP Generation klar von dem fertigen Produkt trennen, anstatt allein die beta Version zu bewerben. Früher ging das ja auch! So aber schafft man mehr unzufriedene, als zufriedene Käufer wie Add-On Hersteller. Das kann auf Dauer nicht im Interesse von LR sein.