Erster Eindruck: Simcoders Reality Expansion Pack for Carenado CT210 (X-Plane 10)

Title

SimCoders (bekannt durch das Headshake Plug-in) hatten vor einiger Zeit die Idee vorgestellt, bestehenden Maschinen mittels eines Plug-ins einen größeren Realismus zu geben. Das erste Resultat dieser Überlegungen ist bei simMarket erschienen: das Reality Expansion Pack für Carenados CT210 (REP).

CarCT210-01

Carenado CT210

Die CT210 war bei Carenado alles andere als vom Glück verfolgt. Nach Flugzeugen wie der Baron 58 oder der Bonanza 36 war die Veröffentlichung eines Flugzeuges, das auf den ersten Blick nichts Neues brachte als einen schnelleren Motor, gewagt. Sie wirkte eher wie eine übermotorisierte Cessna 172, deren übergroßer Torque Effekt wieder als Beispiel für die schlechte Simulation in X-Plane herhalten musste. Im Rahmen der v2 Updates war die 210 ausgerechnet das letzte Flugzeug, das nicht von Carenado mit einer Torque Kompensation ausgestattet wurde.

Als endlich Version 3 dieses Flugzeuges erschien (mit dem Super Manipulator), war die 210 nichts Besonderes mehr. Es gab nichts was diese Maschine auszeichnete. Sie war schlichtweg langweilig, verglichen mit den Alternativen die alleine Carenado im Programm hatte.

Das Plug-in

KRNO-03

SimCoders verspricht nun mit Hilfe eines einfachen Plug-ins das Flugverhalten dieser Maschine auf eine ganz andere Grundlage zu stellen und sie zu einer Study-Sim zu machen.

Installation

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Nach dem Herunterladen der 6 MB großen Zip-Datei haben wir neben einer PDF Anleitung drei Verzeichnisse und ein Saitek-Konfigurationsdatei vor uns. Diese ganzen Dateien sollen wir in das Verzeichnis unserer Carenado CT1120v3 kopieren. Aus Sicherheitsgründen würde ich vorschlagen, zunächst eine Sicherheitskopie des Verzeichnisses der CT210 anzulegen.

Nachdem wir eine unserer CT210 jetzt entsprechend modifiziert haben, ist es an der Zeit X-Plane zu starten und als Flugzeug unsere modifizierte 210 zu wählen. Diese besitzt nun ein neues SimCoders.com – REP plug-in, das uns die Option Enable Package zur Verfügung stellt.

Wenn wir diese Option anwählen, sollen wir unseren mitgelieferten Lizenzcode eintippen. Wenn wir dies richtig erledigt haben, modifiziert das Plug.in unsere CT210 und wir müssen X-Plane neu starten um das Flugzeug neu zu laden (da die CT210 das SASL Plug.in nutzt, sorgt ein einfaches „Öffne Flugzeug“ gerne für einen Absturz).

Erste Schritte

KRNO-STart

Sobald man die neue CT210 geladen hat, fällt der erste Unterschied auf: Das Flugzeug ist wirklich ausgeschaltet und man hat eine Checkliste auf dem Bildschirm. Im Vergleich dazu liefen bei der normalen CT210 die GPS Systeme auch bei ausgeschalteter Batterie.

Die Checkliste ist bei der REP-Version natürlich nicht ohne Grund vorhanden. Wenn man sich die ersten paar Male nicht an die Checkliste hält, sind die Chancen für einen erfolgreichen Flug ziemlich klein. Denn der Start hat relativ wenig mit dem zu tun, was in der normalen Carenado Version üblich is: Batterie ein, Alt ein, Mixture auf Full und Flugzeug per Schlüssel starten. Welche Lampen und Beleuchtungen man einschaltet ist optional und die Instrumente erwachen beim Einschalten der Batterie zum Leben.

Bei der REP erleuchten beim Einschalten nur ein paar Statuslampen, wie für das Fahrwerk. Und das hat einen guten Grund. Wenn das Triebwerk ein- oder ausgeschaltet wird, kommt es zu Spannungsschwankungen, wodurch die empfindlichen Teile der Elektronik wie GPS, Funkanlagen usw. Schaden nehmen könnten.

Battery-On

Anschließend werden Throttle, Mixture und Prop voll nach vorne geschoben und der gelbe Schalter der Treibstoffpumpe betätigt, aber nur so lange, bis man einen Fuel Flow von 60 lbs pro Stunde hat.

Dann muss die Pumpe sofort ausgeschaltet werden, sonst ersäuft das Triebwerk. Und genau hier haben wir einen Unterschied zur A2A. Dort muss man sich allein an den Geräuschen orientieren, während bei REP eine Textzeile erscheint und so lange angezeigt wird, bis das entsprechende Problem behoben wurde. Und diese Zeile Text sagt im Allgemeinen auch, wie das Problem behoben werden kann.

fuelsoak

In diesen Fall zieht man einfach den Mixture Regler zurück und startet das Triebwerk, so lange bis sich das Triebwerksgeräusch verändert und die Textzeile verschwindet. Wenn man das erst einmal verstanden hat, ist der Frustrationslevel gering. Es mag auf den ersten Blick unrealistisch erscheinen, doch in der Realität hat man derartige Fehler zunächst auch erst mal, wenn ein Fluglehrer neben einen sitzt.

Man muss erst einmal ein Gefühl für die Maschine bekommen. Das brauchen wir hier zunächst beim Zünden der Triebwerke. Dafür zieht man Throttle voll zurück und versucht das Triebwerk zu starten. Dabei erhöht man den Schub, bis das Triebwerk anfängt zu zünden. Dabei muss man immer aufpassen nicht zu viel Schub zu geben, sonst würde man das Triebwerk abwürgen. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, geht das Starten des Triebwerks recht gut von der Hand.

Die Ausstattung

Flight08

Doch was beinhaltet dieses REP überhaupt? Zunächst einmal bringt es seine eigenen airfoils mit, das heißt die REP CT210 hat aerodynamisch ein ganz anderes Flugmodell als die Carenado selbst.

Dann hat es vollkommen andere Toneffekte dabei. Erst durch diese kann man die Motorleistung oder Zündprobleme erst hören. Genauso liefert es jede Menge Windeffekte, mit denen man zum einen die Geschwindigkeit, aber auch andere Effekte darstellen kann. So muss man nur mal die Ruder während des Fluges stark auslenken und schon merkt man was am Heck plötzlich los ist. Und auch die Bremsen hören sich vollkommen anders an. Es ist eher die Frage ob man außer Clickgeräuschen so viele Effekte übernommen hat.

Und dann hat man natürlich noch das Plug-in selbst, das den kompletten Antrieb wie auch die Elektrik simuliert. Hier muss man wirklich an Öldruck und der Temperatur von Öl und Zylindern arbeiten, während diese in der Carenado automagisch funktionierten. Ohne Warmlaufphase oder den Einsatz der Cowlflaps kann der Flug sehr schnell zu Ende sein.

In den Plugin Optionen findet man jetzt auch das REP Plugin, mit folgenden Möglichkeiten: Settings (gibt es Warnungen und Tips, treten Schäden auf und soll der Status des Flugzeugs zwischen den Sessions gespeichert werden).

Plug-in SettingsDann haben wir ein grafisch sehr schlichtes aber funktionales Beladungsmenü

Lpading Manager

Und schließlich einen ebenfalls sehr schlichten Hangar, in dem Schäden begutachtet und repariert werden können.

Und dann gibt es noch die Möglichkeit, REP ausser Betrieb zu setzen.

Fazit

Für 21 Euro bekommt man im Wesentlichen ein vollkommen neues Flugzeug. Das Flugverhalten und die Toneffekte unterscheiden sich vollkommen und das Triebwerk spielt in einer vollkommen anderen Liga. Funktional hat man es tatsächlich geschafft die Carenado Maschine im Wesentlichen auf ein A2A Level zu ziehen, auch wenn die zusätzlichen Funktionen im Vergleich zu A2A eher grafisch schlicht aussehen.

Doch dafür hat man jetzt auch noch Warnungen und Tips integriert, so dass man zu Beginn weitaus besser versteht, was schief gelaufen ist. Dabei kann man sehr günstig auf die durchaus vorhandenen Stärken des Modelles aufbauen und sich auf eine Verbesserung der Schwächen beschränken. Dadurch wird auch dieses “langweilige” Flugzeug zu einer echten Herausforderung.

Wenn man die Carenado CT210 schon besitzt, ist dieses Plug-in eine klare Kaufempfehlung. Wenn man sich hingegen noch die Carenado CT210 kaufen muss, wird die Sache erheblich schwieriger, da man zu dem Preis unter dem FSX und P3D auch eine echte A2A bekommen kann.

Informationen

Pro Contra
  • Realisitische Aerodynamik
  • Realistisches Triebwerksverhalten
  • Neue Toneffekte
  •  Optisch sehr schlicht
Informationen Testsystem
  • Entwickler: SimCoders
  • Preis : 21,18 €.
  • Kauf:  simMarket
  • Größe: 6 MB
  • Intel Core i7 950, 3.1 Ghz
  • GeForce 770, 4 Gb VRAM
  • Windows 8.1×64, 18 Gb RAM
  • X-Plane 10.40b3

Karsten Schubert

 

11 Kommentare
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Mario Donick
Mario Donick
9 Jahre zuvor

Auf jeden Fall ein sehr lohnenswertes Produkt, und wenn man nur X-Plane nutzt, aber nicht FSX oder P3D, dann kommt man bei Interesse an systemtiefer GA daran nicht vorbei.

In Version 1.0 sind noch einige Bugs enthalten, die in Version 1.0.1 behoben sind (das Update dürfte in Kürze rauskommen). In 1.0.1 erst ist auch der übermäßige Rolleffekt behoben, den 1.0 noch vom Original übernimmt. Zur Behebung wird ein anderes Verfahren genutzt als das von Carenado selbst genutzte.

Größter Unterschied zu A2A ist neben der grafischen Anmutung der Menüs und Fenster (das ist Geschmackssache und mir gefällt der überladene A2A-Stil nicht so), dass es außer dem Öl keine auswechselbaren Komponenten gibt und dass man keinen Außencheck machen kann. In der A2A C172 kann man ja z.B. direkt im Tank nachgucken, ob die Treibstoffmenge wirklich der Anzeige im Cockpit entspricht, sowas kann man hier nicht.

StefanK
StefanK
9 Jahre zuvor

Interessanter Ansatz, für aber ein absolut uninteressantes Flugzeug 🙂 Weis man ob solche Erweiterungen auch für andere Flugzeuge geplant sind?

Mario Donick
Mario Donick
Beantworten  StefanK
9 Jahre zuvor

Die 210 ist das Flugzeug, dass der Entwickler selbst fliegt. Er denkt auch über andere nach.

Ich verstehe nicht, wieso die 210 an sich (also auch nichtvirtuell) so uninteressant sein soll… Die Meinung zieht sich ja durch alle Foren.

StefanK
StefanK
Beantworten  Mario Donick
9 Jahre zuvor

Ich entschuldige, habe mich etwas falsch formuliert. Das Flugzeug für sich finde ich nicht uninteressant. Der Grund liegt bei mir Persönlich, ich habe zur Zeit kein Verwendungszweck 🙂

Oski
Oski
Beantworten  StefanK
9 Jahre zuvor

Nun ja, ich habe mich trotz andersweitiger Belastung entschlossen, einen Blick auf das REP zu werfen und – ich bin etwas erschüttert 🙂
Karsten, ich bin geneigt, deinen Einwand in einem anderen Thread (du weisst schon welchen 😀 ) sinngemäss zu übernehmen:

“Kannst du einen einfachen Piloten mit ca.15’000 Flugstunden, fast 40 Jahren Flugerfahrung auf ca. 70 verschiedenen Flugzeugtypen erklären, wieso du ein “realistisches Triebwerkverhalten” attestierst …. und vor allem, wenn man nichts über die Centurion weiss… 😀 :-D”

Na gut, ich will jetzt nicht so böse sein 🙂 Es ist aber schon nach dem ersten Eindruck nicht gerade so, als würde hier etwas “simuliert”, sondern es werden offensichtlich einfach einige Parameter manipuliert und bei Überschreitung mit einem Failure bestraft. Und zwar JEDES MAL und bei JEDER Überschreitung. So einfach ist die Fliegerei denn doch nicht. Ich kann und will hier aus Zeitmangel nicht weiter in die Details gehen (meine Arbeit bei A2A lässt dies im Moment nicht zu, da gerade die Comanche 250 veröffentlicht wurde).

Ich möchte aber wenigstens einen ersten grundsätzlichen Fehler hier beschreiben. Beim Take-off lässt sich der Throttle nicht bis an den Anschlag schieben, weil dann sofort ein Engine Failure (auch noch mit Avionics Failure wegen Abstellens des Motors mit eingeschalteter Avionik) “simuliert” wird. Nun hat aber die Centi einen Wastegate-Controller, der den Landedruck auf dem Maximum hält und eine Überschreitung verhindert. Ein etwas zu schnelles Vorschieben der Throttle ergibt ein leichtes Überschwingen der MP, aber keinesfalls einen sofortigen Engine Failure. Im Gegenteil, ein Überschwingen um ca 2 ” wird vom Motorenhersteller sogar ohne irgendwelche Einschränkungen toleriert. Dass die Avionik beschädigt werden KANN, wenn man sie beim Triebwerkstart oder -Abstellen eingeschaltet lässt, ist unbestritten, nur geschieht dies vielleicht einmal unter 1000, aber nicht JEDESMAL 🙂

Als mein erstes Fazit – zugegebenermassen völlig unvollständig und sehr einseitig auf einen bestimmten Vorgang abstellt, müsste lauten: alles zu digital! Scheinbar wird jede Überschreitung eines Parameters mit Failure bestraft. Gott, wären das paradiesische Zeiten für die GA-Maintenance Betriebe… 😉

Ein Vergleich zu A2A AccuSim ist ehrlich gesagt schon etwas mutig 😀 Aber lassen wir das mal aussen vor, vielleicht ist es für X-Plane wenigstens ein Anfang einer besseren Systemsimulation. Allerdings, und da liegt wohl das
Hauptproblem, müssten dazu nämlich am Basismodell, in diesem Falle also der Carenado Centurion, erst mal viele Änderungen/Verbesserungen vorgenommen werden. A2A AccuSim ist ncht nur eine Motorensimulation. Sie umfasst so ziemlich alle Systeme und Komponenten. Deshalb setzt AccuSim auch nicht auf wildfremden Modellen, sondern nur auf Eigenentwickungen auf. Es lebe der kleine Unterschied… 😀

Karsten Schubert
Karsten Schubert
Beantworten  Oski
9 Jahre zuvor

Dass das Modell im Moment noch seine Lücken hat und etwas sehr schematisch vorgeht, das stimmt. Allerdings ist es etwas weniger Schematisch als ich auf meinen ersten Flügen dachte. Es ist nicht immer aso, dass dir die gesamte Elektronik um die Ohren fliegt.

Was allerdings um das ändern des Basismodelles geht, da haben sie die absolute Kontrolle. Schließlich bringen sie schon ihre eigenen Airfoils mit und alles andere können sie im Prinzip per Plug-in übersteuern bzw. ersetzen. Nur wenn sie SASL ausbauen wollten, würde es kompliziert werden.

Diese tiefgreifenden Möglichkeiten hast du im FSX und P3D überhaupt nicht.

Ralf Hürst
Ralf Hürst
9 Jahre zuvor

Ich kann sowohl Karsten, als auch Oski recht geben.
Für X-Plane ist das REP eine absolute Bereicherung. Alles ist viel lebendiger und es macht einfach Spaß, die Herrausforderung zu meistern einen Flug von A nach B ohne Motorschaden oder Ausfall der Avionic zu meistern und nach der Landung festzustellen, daß Fahrwerk und Bremsen auch noch in Ordnung sind. Ich ertappe mich dabei, nur noch mit der Ceturion in X-Plane zu fliegen und bereue keinen Cent (mußte mir extra die 210 zusätzlich kaufen).
Als bekennender A2A Fan muß ich aber auch Oski zustimmen – an Accusim kommt REP nicht ran! Alles ist einfach zu schematisch: z. B. fliegt dir die Avionic grundsätzlich um die Ohren, wenn der Motor auch nur daran denkt auszusetzen. Ein Umschalten des Treibstofftank im Flug bewirkt immer einen Schaden an der Avionic. Und so ist es auch mit allen anderen Systemen – Grenzwert überschritten PENG.
Aber der Ansatz ist richtig und ich hoffe mit zukünftigen Updates wird das ein oder andere noch realistischer.
Mein Fazit: es lohnt sich auf jeden Fall.
So – und jetzt hol ich mir die A2A Comanche, damit mein P3d noch eine Existenzberechtigung hat. (Stellt euch mal vor es gäbe A2A Flieger für X-Plane. Träum!)

Mario Donick
Mario Donick
Beantworten  Ralf Hürst
9 Jahre zuvor

Das hast du gut zusammengefasst. Ich hoffe sehr, dass sich der Entwickler durch Kritik nicht entmutigen lässt und weiter an der 210 arbeitet. Da steckt noch viel Potenzial drin, die Grundlagen sind gelegt und besser als alles was X-Plane bisher im GA-Sektor hatte. Es wäre schön, wenn man eines Tages jemandem, der wissen will, wo er eine systemtiefe, realistische GA-Smulation findet, neben dem FSX/P3D auch guten Gewissens X-Plane nennen könnte. Derzeit (in Version 1.0.1 beta) würde ich das nur mit einem “ja, aber” machen, aber vielleicht schafft es der Entwickler ja, das “aber” irgendwann überflüssig zu machen.

Karsten Schubert
Karsten Schubert
Beantworten  Mario Donick
9 Jahre zuvor

Also entmutigt hörte er sich wirklich nicht an als er sich bei mir meldete. Er gab vollkommen zu, dass das Problem im Prinzip besteht.
Aber wie ich sschon ahnte, als ich den Review schrieb.
Er war schlöießlich von der Idee beseelt den Leuten sauberes Fliegen beizubringen.
Zahlreiche der falschen Verhaltensweisen sorgen ja nicht gleich für einen Ausfall, sondern sie führen zu Wartungsproblemen. Da ist es eher der Flugleghrer und nicht die Maschine die protestiert. Und das halte ich durchaus für einen wichtiogen Punkt.
Gerade bei solchen Flugzeugen kann es durchaus passieren, das jemand am SImulator denUmgang mit der Maschine gelernt hat und dann sollte er bitte keine falschen Angewohnheiten werlernt haben.

Das ist zum Beispiel bei der Beaver anders. DIe Maschinen die in Betrieb sind werden recht stark gehegt und gepflegt. Die wirst du nicht aml eben ausleihen, sondern da sitzt dann meistens der Besitzer daneben, der darauf aufpasst, das du seinem Baby nichts antust.
Da kannst du dann ohne weiteres auf die Worte der alten Piloten hören, die dir sagen, was geht und was nicht geht.

Mario Donick
Mario Donick
Beantworten  Karsten Schubert
9 Jahre zuvor

Ja, ich bin auch ganz optimistisch, dass er sich die teils harsche Kritik, die wir ihm in den letzten Tagen geschickt haben, konstruktiv versteht und nicht demotiviert wird.

Zurzeit ist die REP 210 noch zu sehr wie ein behavioristisches Lernprogramm aufgebaut, dass nach Reiz-Reaktion funktioniert, um dir abzugewöhnen, bestimmte Dinge zu tun. Das ist aber zu lehrerhaft gedacht.

Aber er hat schon geschrieben, dass er das etwas realistischer gestalten wird.

Marcel
Marcel
Beantworten  Mario Donick
9 Jahre zuvor

Auf der einen Seite muss man natürlich etwas übertreiben, da man virtuell nicht so viele Stunden mit dem Flieger unterwegs ist, damit sich ein Schaden bemerkbar macht. Und weil ein Schaden virtuell auch keine großen Konsequenzen an der eigenen Gesundheit oder wenigstens am Geldbeutel hat, würde ein möglicher Motorfehler nach 2000 Betriebsstunden durch eine Fehlbedinung niemanden motivieren, sich mit der Motorbedienung auseinanderzusetzen.

Bei meinen Fliegern knallt die Avionik auch nicht bei jedem Anlassen oder Abstellen des Motors, aber einmal unter tausend Vorgängen würde vermutlich keinem Simmer auffallen, also passiert es virtuell eben doch deutlich schneller.

Auf der anderen Seite kommt es bei der Recherche immer darauf an, mit wem man über die Thematik spricht. Es gibt Piloten, die sagen, eine PT6A ist beim Anlassen absolut unproblematisch. Andere machen mit hochgezogenen Augenbrauen und erhobenem Zeigefinger darauf aufmerksam, wie kritisch dieser Vorgang ist. Einem der ersten Piloten, mit dem ich über die PT6A gesprochen habe, ist das Triebwerk kurz nach dem Abheben um die Ohren geflogen, die anderen hatten nie ein Problem.

Bei meinem ersten Flug mit der Katana kam es direkt im Steigflug zu Vergaservereisung. Alles im Video festgehalten. Ich habe das entsprechend umgesetzt. Dann haben sich einige reale Piloten – zu Recht beschwert – dass das unrealistisch ist, sie haben eine Vereisung nie erlebt.

Von daher wird man den Erfahrungen eines Piloten wohl nie gerecht. Aber es geht darum, die Nutzer des Simulators ein wenig zu erziehen oder ihnen etwas Nervenkitzel zu verschaffen. Wenn sie an dem einen oder anderen Freude haben. 😉

Und schön zu sehen, dass hier bei X-Plane auch Potential ist – nach dem man uns über gefühlte Jahrzehnte erzählt hat, dass X-Plane alles, was wir im FSX außenherum simulieren, von Hause aus könnte. 😉