Sind Sie schon mal bis zum Ende gefahren….so richtig, bis zum Ende? In Alaska kein Problem, denn auf der Homer Spit endet mit dem Sterling Highway das Amerikanische Autobahn-System. Doch dank ORBX können wir von dort aus jetzt weiterfliegen…
Im Jahre 1867 vom Russischen Kaiserreich für 7,2 Millionen Dollar gekauft, wurde Alaska erst 1959 der 49. Staat der USA. Durch Fernsehsendungen über Krabbenfischer, Goldsucher und Buschpiloten ist die Unwirklichkeit dieser Region etwas vorstellbar. So kann es im Sommer durchaus bis zu 15 Grad warm werden, im Winter jedoch auch bis zu -25 Grad kalt. Im gemäßigteren Süden sind 300 Regentage im Jahr durchaus möglich.
Die Stadt Homer liegt in der Kachemak Bay im Süd-Westen Alaskas und entstand in den 1890er Jahren als Siedlung für Kohlearbeiter. Der Flugplatz PAHO verfügt über eine 2000 Meter lange mit ILS ausgestattete (03) Landebahn und ermöglicht so Linienflüge von Turbopropmaschinen nach Anchorage oder Kodiak. Darüber hinaus werden von hier viele Wild- und Erlebnisflüge angeboten. Neben dem Flugplatz an sich gehört auch eine Wasserflugzeugbasis am nahgelegenem Beluga Lake mit zum Flughafenbereich.
Kauf, Installation und Umfang
Im FlightsimStore erhält man den Homer Airport für 22,35€. Der Installer unterstützt dabei die Verzeichnisstrukturen des FSX, P3D V.1 und V.2.4 und kopiert die Daten bereits an den korrekten Ort. Voraussetzung zur Nutzung der Szenerie ist die vorherige Installation der ORBX FTX South Alaska Flächenszenerie.
Die Installation verläuft nach Eingabe der Seriennummer, der Order-Nummer sowie des Datums problemlos und kopiert über 500 MB an Daten auf den Computer.
Neben dem Flughafen mit angeschlossener Wasserflugzeugbasis auf dem Beluga Lake, ist ein Konfigurator zu Einstellung des Darstellungsumfangs mitenthalten. Darüber hinaus wurde die Stadt Homer und die Landzunge mit Gebäuden, Objekten inklusive des Land´s End Resort und einem hoch aufgelösten Luftbild umgesetzt.
Der erste Eindruck
Wer schon einige Szenerien sein eigen nennt erkennt sofort, dass es sich aufgrund der schönen Texturen, der sich bewegende Menschen und der Detailverliebtheit um einen ORBX Airport handelt. Allerdings gibt es Nuancen, die die vermeintliche Vollkommenheit bröckeln lassen und diese schauen wir uns an.
Untergrund- und Vorfeldtexturen
ORBX arbeitet mit verschiedenen Designern zusammen, die unter der Marke ORBX Airports entwickeln. Die Anforderungen die ORBX erfüllt sehen möchte sind hoch und besonderes Augenmerk wird sicherlich auf die Texturen gelegt. Der Anspruch an die Qualität wird hier erfüllt und enttäuscht auch nicht im Bereich der Roll- und Vorfeldtexturen. Neben der plastisch wirkenden weißen Markierung auf der Landebahn gibt es auch im Bereich der weiteren Beschriftung nichts auszusetzen. Die Beton-Asphalttexturen wirken ebenfalls sehr scharf und erzeugen durch geschickt gesetzte Risse und Verfärbungen einen realistischen Eindruck.
Der nicht befestigte Untergrund im Osten und Westen des Airports, welcher vermutlich Kies darstellen soll, hätte etwas schönere Texturen bekommen können, dennoch ist die Qualität im annehmbaren Bereich.
Das Luftbild besitzt laut ORBX eine Auflösung von 50cm sowohl für den Airport, die Stadt und der Landzunge. Im Bereich des Flugplatzes bedarf dies auch keiner Kritik, dennoch wirkt der Untergrund außerhalb des Flugbetriebsbereiches nicht so detailliert. Dies ist aber Kritisieren auf hohem Niveau.
Unschön dagegen sticht der Übergang im Bereich der Betonflächen am Terminal hervor. Diese grenzt sich sehr stark von der Rasenfläche ab und fällt auch beim Rollen unschön ins Auge.
Gebäude und Objekte
Die Platzierung jeder Halle und jeden Schuppens entspricht sowohl in geographischer als auch in architektonischer Hinsicht der Realität. Dies gilt für den Flughafen und weitestgehend für die Umgebung.
Die Texturen sind überall scharf und stimmig. Besonders hervorzuheben sind die verschiedenen Schilder und Banner, denn diese sind als extra 3D Modell angefertigt und wirken so sehr plastisch am Gebäude. Ein Augenschmaus für detailverliebte Stubenpiloten ist das Terminal. Diese ist zwar nur ein unspektakulärer Funktionsbau, der aber mit einer komplett modellierten Inneneinrichtung aufwarten kann. In dieser befinden sich je nach Tageszeit mal mehr und mal weniger Passagiere. Diese sitzen und lesen Zeitung, warten auf ihren Flug oder stehen am Counter und geben ihr Gepäck auf. Puristen können die Modellierung der Inneneinrichtung inklusive der Menschen über den Konfigurator abschalten.
Weiter hervorzuheben sind die vielen kleinen Pylone, Container, Fässer und Paletten, die den Flugplatz erst lebendig wirken lassen. Im Hafen der Homer Spit (Landzunge) finden sich allerhand Boote, Schiffe und Anleger. Für die Fans der Serie „Der gefährlichste Job Alaskas“ findet sich auch eine Umsetzung des Krabbenfangtrawlers „Time Bandit“ im Hafen wieder.
Der Flughafen in der Nacht und im Winter
Die Nachumsetzung trennt oftmals die Spreu vom Weizen. Mal sind die Gebäude überstrahlt, mal wirken die Vorfeldtexturen lila. Alex Goff, der Designer der Szenerie, hat hier jedoch ganze Arbeit geleistet. Zwar wirkt die Farbgebung des Terminaldaches etwas merkwürdig, jedoch ist dies der einzige Kritikpunkt.
Schön geworden ist der Anstrahleffekt an den Gebäuden und Hallen durch die verschiedenen Lampen. Etwas unschön wirkt der weiß und grün rotierende Beacon am Landebahnkopf der Runway 03. Man könnte meinen dort sei ein Hochintensitätslaser installiert.
Den Großteil des Jahres herrscht in Alaska Winter und Schnee gibt es dann nicht zu knapp. Um diesen Eindruck virtuell zu erzeugen, liegt auf den Gebäuden eine dicke Schneeschicht, die mittels eigener Modellierung einen realistischen Eindruck erzielt. Etwas befremdlich wirken die Sommerkleider der PeopleFlow Menschen, denn diese tragen im Sommer wie auch im Winter kurze Hose und T-Shirt. Für die Buschpiloten, die ihre Maschinen mit Schneekufen ausstatten, kann mittels Konfigurator der nah gelegene Beluga-Lake zugefroren dargestellt werden. Als nicht gelungen und zu grob strukturiert kann die Schneedarstellung auf den Rollwegen des Flugplatzes bezeichnet werden. Dies wirkt einfach nur unschön und minder qualitativ.
Performance
Das ORBX Designer detaillierte Flughäfen erstellen können, die nicht zu einer Dia-Show mutieren ist bekannt. Hier bildet auch Homer keine Ausnahme. Mit dem angegebenen Testsystem wurden immer die festgesetzten 27 Frames erreicht.
Fazit
Homer reiht sich ohne Probleme in die Liste der qualitativ hochwertigen ORBX Airports ein. Zwar hat er isoliert betrachtet hier und da Schwächen, doch im Gesamtbild verschwinden diese und machen den Airport zu einer sinnvollen Ergänzung für die Süd-Alaska-Region. Gerade die Nähe zu Kenai oder Anchorage ermöglicht schöne Flugstrecken, die auch als Feierabendflug zu bewältigen sind.
Pro | Contra |
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Informationen | Testsystem |
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Thomas Hempel