Frank Dainese beherrscht als einer von wenigen die Kunst, aus schnöden digitalen Höhendaten und passenden Texturen stimmungsvolle Berggipfel für die beiden FSX-basierten Simulatoren zu erschaffen. Nach seinem Freeware-Einstand Yosemite Valley bei Orbx kommt nun seine erste Payware – Monument Valley.
Das diese Szenerie grundsätzlich sehenswert ist, zeigen schon die vielen Screenshots und Videos bei Orbx. Ich möchte für euch mit diesem ersten Eindruck eher die Frage beantworten, was Monument Valley eigentlich ist – Felsen, Flugplatz oder Flächenszenerie.
Das sagt der Hersteller
Die Produktbeschreibung stellt die Modellierung der Felsen in den Vordergrund, verspricht aber auch die Modellierung der Umgebung mit diversen Autogen-Gebäuden. Es gibt eigens modellierte 3D-Modelle z.B. von Touristenhotels. Unter allem liegen saisonale Fototexturen. Auf den Flugplatz selbst wird in der Produktbeschreibung nicht eingegangen.
Erster Eindruck
Die Installation verläuft problemlos, wie bei allen Orbx-Produkten. Es sind wie immer die aktuellen Orbx-Libraries vom 28.12.2014 erforderlich, es gibt wie üblich nur eine Downloadversion im FlightsimStore – für knappe 10 €. Auf der Festplatte werden knapp 800 Mb belegt, unter anderem von einer recht kurzen Anleitung.
Um die Gegend erstmal grundsätzlich kennenzulernen habe ich mich dem Monument Valley nicht vom Flugplatz UT25 “Monument Valley” genähert, sondern bin von Marble Canyon L41 gestartet. Marble Canyon gibt es von Orbx in den FTX Global Freeware Airports.Von dort sind es etwa 160 km, die größtenteils auf dem Radial 75 von VOR Page 117.6 stattfinden – das ist in etwa auch die Grenze zwischen Utah im Norden und Arizona im Süden. Die Landschaft ist schon während des Anflugs interessant. Nach 34 Minuten kommen dann die faszinierenden Felsstrukturen von Monument Valley in Sicht, und die vorherrschende Farbe der Landschaft ändert sich von Braun zu Rot – in meinem Fall mit weißen Sprenkeln, denn es ist Winter, und das Monument Valley liegt etwa 1.800 Meter über dem Meeresspiegel.
Monument Valley im Überblick
Die Grenzen des Szeneriegebiets sieht man sehr deutlich an der anderen Färbung des Bodens. Von Westen kommend, überfliegt man zunächst am Rande des Gebiets den Flugplatz, der vor dem eigentlichen Monument Valley liegt. Die an den Flugplatz angrenzende Felswand ist auch bearbeitet, südlich davon beginnt der Übergang zur FTX Global-Umgebung. Hinter dem Flugplatz (im Bildvordergrund) liegt eine kleine Ebene, durch die zwei Straßen zu den Felsen führen. Dazwischen liegt noch eine Raststation und das Hotel “The View”.
Leider ist die Umgebung nicht nur anders gefärbt, sondern im Winter auch schneefrei – ein kleiner Nachteil der Landklassentechnik von FTX Global.
Impressionen
Für die Erkundung der Gegend eignen sich natürlich kleine Flugzeuge, aber noch viel mehr Spaß macht es mit Hubschraubern. Gerade hier kommt natürlich auch die Beleuchtungs-Engine von P3D mit Terrain- und Wolkenschatten besonders zur Geltung.
Felsformationen
Kern des Produkts Monument Valley sind die Felsformationen – und an denen ist nichts (!) auszusetzen, seht selbst.
Flugplatz UT25 “Monument Valley”
UT25 ist ein kleiner Privatflughafen mit im Schnitt 2 Flugbewegungen pro Tag – viel ist hier also nicht los. Die Betriebsrichtung ist hier unabhängig vom Wind: direkt südlich der Bahn befindet sich eine massive Felswand.
Direkt an den Flugplatz angrenzend liegt das Besucherzentrum des Monument Valley Navajo Tribal Parks und einige andere Gebäude. Der Flugplatz ist relativ grob modelliert. Die Startbahn scheint eine Default-Textur zu haben, und das direkt angrenzende Gelände besteht nur aus der Fototextur des Bodens. Der Flugplatz hier ist damit eigentlich nur ein Startpunkt für die Erkundung des Tals – weniger Kern einer Szenerie, wie das sonst bei Orbx üblich ist.
Sonstiges
Felsen, Flugplatz – war da noch was? Ja. Zwischen Felsen und Flugplatz liegt ein vergleichsweise leeres Gebiet, aufgelockert durch Autogen-Farmen, Vegetation und die beiden Straßen. An der Straße stehen ein paar Schilder, zum Beispiel zur Markierung der Staatsgrenze, und es gibt sehr kleines Dorf mit Fußballplatz (bei Google Earth stehen dort europäische Tore). Dort geht von der State Road 163 auch die kleine Zufahrtsstraße zum The View-Hotel ab, das nun tatsächlich auch im Simulator über eine beeindruckende Aussicht verfügt.
Und ja, all das trägt ungemein zur Atmosphäre bei.
Performance
Da im Monument Valley relativ wenig Autogen-Objekte zu finden sind ist die Performance hier exzellent. Mit voller Schattendarstellung kam ich mit meinem Mittelklasse-System im P3D immer noch auf 30 Frames pro Sekunde.
Fazit
Monument Valley – das ist mehr Flächen- als Flughafenszenerie. Die Felsen sind exzellent modelliert, aber auch der Rest des Tals ist sehr stimmungsvoll. Es macht Spaß, hier mit dem Helicopter unterwegs zu sein. Der Flugplatz selbst ist aber etwas grob modelliert – wer von der Ferne hierher fliegt, wird bei der Landung ein wenig enttäuscht sein.
Die Unterschiede der Farbgebung zwischen Monument Valley und umliegendem Bereich sind sichtbar, aber nicht wirklich störend. Der in der Umgebung fehlende Schnee, der sich scheinbar nur auf den Bereich des Valley konzentriert, schon eher – aber Monument Valley ist ohnehin eher ein Ziel für Sommertouristen. Und das ist es auch wert. Empfehlenswert ist hier übrigens der Einsatz eines Headtrackers (z.B. Track IR oder FacetrackNoIR).
Informationen
Pro | Contra |
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Informationen | Testsystem |
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Patrick Seiniger
Danke für’s Review 🙂
Ich glaube das wird erst richtig was mit OpenLC USA. Die “Falschfarben” im Südwesten der USA mit FTX Global wurden ja schon öfter bemängelt.
Und wo ist diese schnurgerade Straße, wo man da am Berg steht und hinten die Felsen sieht? 😀