Erster Eindruck: TropicalSim – Santos Dumont 2014 (X-Plane)

IntroTropicalSim hat seinen Santos-Dumont 2014  (ICAO Code SBRJ) Flughafen nun auch für X-Plane veröffentlicht. Der Flughafen ist vor allem durch seinen Spektakulären Anflug auf die Landebahn 02 bekannt, bei dem die Flugzeuge zunächst den berühmten Zuckerhut anfliegen müssen um dann blitzschnell nach links zu wenden um kurz darauf aufzusetzen.

Santos-Dumont ist eines der zentralen Drehkreuze der Region, über das  Fluggesellschaften wie Avianca Brazil oder Go die über  80 verschiedene Verbindungen pro Tag abwickeln. Er wurde von 1937-1944 auf einer Landzunge erbaut, in unmittelbarer Nähe der Innenstadt von Rio de Janeiro und wird von jährlich 8,5 Millionen Passagieren genutzt. Seine Landebahn ist 1323 Meter lang.

Flughafen

TropicalSim hat dabei auch unter X-Plane durchaus gute Arbeit geleistet. So hat man dem Flughafen immerhin sein eigenes Terrain spendiert, was sich beim Rollen auf der Landebahn deutlich bemerkbar macht, weil sie eben nicht ganz eben, sondern seitlich in Richtung Meer geneigt ist. So muss man selbst mit einer Carenado C172 v3 (die im Gegensatz zu allen anderen Versionen dieses Fliegers unter X-Plane ausgesprochen stabil ist) mit vollen Ruderausschlag kämpfen. Vor allem bei etwas ungünstigen Seitenwind ist schon das Rollen eine Herausforderung und Besitzer von Pedalen lernen sehr schnell ihre Toe-Brakes zu schätzen.

Auch die Glasterminals kommen gut zur Geltung, vor allem tagsüber aus etwas gehobener Position

Die Gebäude sind durchaus gut gezeichnet, wie auch die in der Gegend herumstehenden (statischen) Fahrzeuge.

Leider entspricht aber nicht alles den  X-Plane-Welt herrschenden Standards: Es gibt weder AutoGate, noch Ground Traffic oder statische Flugzeuge, der Platz wirkt so etwas leer. Zum Glück ist der Flughafen nicht allzu groß – so wirkt der Flughafen trotz fehlender dynamischer Elemente nicht wirklich tot, dank eines recht aktiven Fährverkehrs und dem Autoverkehr der Umgebung.

Nebel

Terminal Überflug

Ein weiteres Highlight ist die recht detaillierte Fototextur, die auch noch Teile von Rio de Janeiro erfasst und auch in den Aussenbereichen ziemlich fließend in die Umgebung übergeht, vor allem wenn man Urban-Maxx im Einsatz hat. Insgesamt eine gelungene Szenerie, welche die mit X-Plane 10.30 reparierte Landschaft von Rio de Janeiro (zuvor hatte das Terrain nicht einmal entfernte Ähnlichkeit mit der Realität) gut zur Geltung bringt, auch wenn das HD Mesh-verwöhnte Auge mehr als genug Kritikpunkte findet, wie zum Beispiel der berühmte Zuckerhut selbst.

Die mitgelieferte Dokumentation ist leider ausgesprochen lückenhaft. Es werden keine Dokumente zu Approaches und Departures mitgeliefert. Eine kurze Recherche im Netz  zeigt, dass die Landebahn 20L zwar einen Localizer besitzt, im Normalfall wird aber ein Sichtfluganflug auf Landebahn 20L oder 20R durchgeführt.

Nachts

Nachts hinterlässt der Flughafen einen eher gemischten Eindruck. Das zeigt sich schon beim Start wo man ausgerechnet die Startbahn nur schwer erkennen kann. Während aus der Luft ein normaler Flughafen ausgesprochen gut zu erkennen ist, fällt die Befeuerung von Santos-Dumont im Landeanflug doch erheblich bescheidener aus und geht im allgemeinen Lichtermeer beinahe unter.
Wenn man sich dem Flughafen nähert wird der Eindruck auch nicht wesentlich besser. Es werden zwar so langsam Gebäude sichtbar, aber irgendwie passen die Elemente nicht richtig zusammen.

Es wird immer deutlicher das der Flughafen selbst nur aus Gebäuden mit Nachttexturen besteht dem man neben den automatischen Bordmitteln (Taxiway und Landebahnbefeuerung) gerade mal ein paar Lichtmasten mit realen Lichtquellen spendiert hat, was im allgemeinen Lichtermeer von X-Plane nahezu untergeht. Es ist unübersehbar das wir es hier mit einem FSX-Flughafen zu tun haben, den man gewaltsam nach X-Plane verpflanzt hat. Da gibt es zahlreiche Freeware Flughäfen mit besserer Nachtbeleuchtung.

Performance

Aufgrund seiner wenigen und einfach aufgebauten Objekte ist die Belastung durch den Flughafen vernachlässigbar.Auch der RAM Verbrauch ist  mit knapp 360 MB klein im Vergleich zu Flughäfen wie Dublin (1 GB) oder Mykonos (1,5 GB), ganz zu schweigen von Photosceneries die ohne Probleme mal auf 10 GB kommen.

Ein einfacher Performancevergleich ist unter X-Plane 10 nicht so einfach  möglich wie im FSX. So hat die CPU mit Flughäfen kaum etwas zu tun. Solche Dinge, hängen allein von RAM/VRAM, der GPU, den beteiligten Bussystemen und dem Grafikkartentreiber ab.

Es hängt allein davon ab, ob eine Komponente in Sättigung geht. So lange die Karte genug VRAM hat und die Busse hinterher kommen ist alles gut, doch fehlt auch nur ein einziges Megabyte bricht die Performance sofort zusammen, weil die Karte anfängt zu swappen (es sei denn man hat eine ATI Grafikkarte. Diese stürzen in solchen Situationen gerne ab, was verschiedene Dinge bis zum Bluescreen nach sich ziehen kann).

Es gibt zwar Flughäfen die tatsächlich sehr langsam sind, doch diese entstammen fast alle aus Zeiten als X-Plane noch kein vernünftiges WED Tool hatten.

Fazit

Eine Stärke ist schon einmal die eindrucksvolle Lage des Flughafens selbst. Die Bodentexturen und Effekte der Glasfassade machen den Flughafen sehenswert. Auch die leichte seitliche Neigung der Landebahn macht einen guten Eindruck.

Schwächen sind die Nachttexturen, das fehlen statischer Flugzeuge und das Fehlern weiterer Objekte in Rio selbst, vor allem durch die unmittelbare Nähe zum Flughafen.

 

INFORMATIONTESTSYSTEM
  • ENTWICKLER: TropicalSim
  • DISTRIBUTOR: simmarket
  • HOMEPAGE: www.tropicalsim.com
  • PREIS: 18,98 € im simmarket
  • Intel i7-950 @ 3,5 GHz
  • 18GB RAM
  • Geforce GTX770 4096 MB
  • Windows 8.1

Karsten Schubert