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Der Airbus und der FSX – will vielleicht einer ein Buch darüber schreiben? Es würde ein sehr dicker Schmöker werden. Es wäre eine Geschichte von Leidenschaft, von Glaube, Liebe und Hoffnung. Von hochfliegenden Plänen und tiefen Stürzen. Von Enttäuschungen und wiederaufkeimender Zuversicht. Und am Ende solcher Bücher wartet dann meistens doch ein happy end auf den faszinierten Leser. Holger Kistermann, Stefan Benzinger, Frank SChmidt und Ingo Voigt haben sich auf eine “Lesereise” begeben; ob die Umsetzung des Airbus Extended von Aerosoft das Zeug zum Glücksbringer hat, erfahrt Ihr durch
Flugdynamiken
Das Kapitel Flugdyamiken ist beim Airbus recht umfassend. Fangen wir also vorne an.
Von Hand fliegt sich der Airbus meines Erachtens sehr angenehm. Die Airbus Steuerungslogik (umgangssprachlich gerne das Fly-By-Wire genannt) ist für mein Empfinden ganz gut getroffen. Ob nun im Kurvenflug oder im Anflug, der Airbus hält recht brav die “Attitude”, die man ihm vorgibt. Für Boeing-Piloten ist die Logik bei Airbus sicherlich eine der großen Umstellungen. Bei der Boeing entspricht der Ausschlag des Steuer-Geräts auch dem Ausschlag der Steuerflächen. Das ist beim Airbus anders – hier “kommandiert” man Rollraten und “Steig-Raten” – also mit welcher Geschwindigkeit soll der Flieger sich zur Seite neigen oder die Nase anheben oder senken. Je weiter man den Sidestick auslenkt, desto größer die Rate. Es gibt allerdings einen Rahmen maximaler Fluglagen (Flight Envelope) über die man den Airbus nicht hinaus steuern kann.
Für den fliegerischen Alltag bedeutet das aber auch, dass der Airbus die kommandierte / eingestellte Fluglage dann alleine hält. Zum Beispiel wird der Pitch im Kurvenflug nicht signifikant sinken oder im Anflug sich abhängig vom Schub ändern. Diese Logik erfordert Umdenken, ist dann aber gut handzuhaben.
Aerosofts Airbus macht das auch ganz gut mit. Mir fehlt der Vergleich zum realen Gerät, aber die Simulation erscheint mir in sich plausibel und auch passend zu Erfahrungen mit dem A340 Level-D-Sim oder 737 Classic. Lediglich die Bugrad-Steuerung am Boden erfordert sehr große Inputs / Ausschläge, was anfangs ungewohnt ist, aber sich im alltäglichen Gebrauch als nicht störend erweist.
Ebenso stimmen im wesentlichen die “Eckdaten” – meiner Erfahrung nach werden die Werte akkurater, je mehr man sich der optimalen Reiseflughöhe annähert. Auf meinem Flug von Ketchikan nach Vancouver waren beispielsweise die Werte bei FL290 sehr nah am Handbuch, bei FL250 doch mit einem gewissen Fehler entfernt. Da werden auch noch Aspekte der Außentemperatur, der Simulation der Atmosphäre im FSX etc. pp dazu kommen und das Ergebnis verfälschen, weswegen ich die Simulation passend finde.
Kommen wir zu den Computer-gestützten Flug-Modi. Zuerst einmal möchte ich die Flex Temp Kalkulation deutlich in Frage stellen. Natürlich muss man sich die FLX TEMP in der Regel abhängig vom Wetter und der Bahn errechnen, aber leider gibt der Airbus von Aerosoft ja Vorschläge vor. Diese sind meines Erachtens sehr hoch gegriffen. Zum einen zeigt sich das beim Abgleich mit dem Handbuch (die maximale Differenz zwischen gewählter FLX TEMP und Außentemperatur sollte XX°C betragen, da das schon einer Leistungsreduktion von 25% entspricht) und auch noch einmal recht deutlich beim Start selber. Alle meine Redaktions-Kollegen und ich auch hatten Starts, die arg knapp ausgegangen sind mit der vorgewählten FLX TEMP. Ergo habe ich sie oft nicht mehr genutzt oder deutlich niedriger gestellt.
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Ansonsten hat sich bei mir der Autopilot anständig benommen. Er hat mit Holdings seiner Probleme, insofern würde ich empfehlen diese von Hand zu fliegen. Ebenso finde ich das Autothrottle ziemlich zappelig – das springt extrem viel bei der Leistungseinstellung hin und her. Besonders bei Turbulenzen im Reiseflug wird das für mein Empfinden grenzwertig. Hier würde ich Aerosoft definitiv empfehlen nachzubessern.
Ansonsten habe ich im normalen Alltag keine Besonderheiten wahrnehmen können. Ganz bestimmt habe ich die Flight Guidance aber auch nicht an ihre Grenzen gebracht.
Das Verhalten bei Engine Out habe ich nicht weiter getestet, da Abnormals ohnehin kein Teil des Pakets sind.
Part 2 Systemsimulation
… ist passend. Man kann weite Teile der “Normal Ops” mit Aerosofts Airbus nachfliegen. Allerdings gibt es hier auch schon Einschränkungen; einige Tests, die im Rahmen der Normal Ops durchlaufen werden, sind (teilweise trotz Klick-Spot – siehe Cockpit Voice Recorder, CVR) nicht umgesetzt. Für die Fire Tests an Engines und APU gibt es schon gar keinen Klick-Spot mehr – das finde ich dann konsequenter.
Im Betrieb zeigen sich dann noch einige Details, die aber meines Erachtens Otto-Normal-Simmer nicht stören werden (solange er nicht real auf dem Muster fliegt und es entsprechend genau nimmt). So ist meines Erachtens die Trennung zwischen A321 und A320 lange nicht so eindeutig und strikt, wie es die Produktseite andeutet. Auf die fehlende EPR bei den IAE Triebwerken gehe ich nicht ein – dieser Makel wird ja sogar auf der Produktseite angesprochen.
Was bleibt noch? Einerseits ist das Steuerungs-Panel für die AirCon ein reines A320 Panel und dann hatte ich im Verlauf des Testens eine Fehlermeldung, die gemäß dem AOM auf meinem Schoß eine reine A321 Message ist und in einem A320 nix verloren hat (Fuel Tank Auto Transfer Fault).
Ferner sind alle Radio Control Panels (RCPs) in Reihe geschaltet. Schaltet man eines an, sind alle 3 an. Das ECAM hat bei mir in Vorbereitung zum Start manchmal etwas Eigenleben entwickelt – Ursache dürften nicht ganz saubere Trennungen sein, in welchem Modus ich (bzw. der Flieger) sich gerade befindet. So sprang dann hier und da die Door Page mit der Wheel Page hin und her. Mit einem Recall und CLR war das Thema in der Regel beendet. Im Flug habe ich solche Probleme auch nicht feststellen können.
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Die Checklisten sind schön gemacht, aber vom Inhalt stark auf den Aerosoft Airbus angepasst. Das ist für mich vollkommen in Ordnung, man sollte es halt wissen. Dafür kommen in den Checklisten die Fuel Pumps vor, die in der realen Checkliste nicht vorgekommen sind … mit entsprechendem Ergebnis, wenn man nach dem Papier-AOM fliegt … so lernte ich die A321 Fault Message im A320 kennen 🙂
Wie gesagt halte ich diese Aspekte alle für vernachlässigbar. Ja, es kleine Unstimmigkeiten, die aber den Flug und den Flugspaß nicht trüben. Wer eine Hardcore-Airbus-Simulation sucht, der sollte allerdings abwarten, was die Konkurrenten noch so auf die Beine stellen. Wer das Airbus-Flair kennenlernen möchte, der dürfte mit Aerosofts Interpretation gut bedient sein.
Das Aussenmodell
…ist von höchster Güte. Mehr gibt es dazu fast nicht zu sagen. Es ist wirklich alles richtig gemacht worden: von der Ferne sind die Proportionen stimmig. Die Animationen laufen flüssig und realistisch. Auf allzuviel “eye-candy” wurde zugunsten der Performance verzichtet. Beim obligaten walk-around sind die Texturen scharf. Objekte wie das Fahrwerk oder die Steuerflächen wurden ausserordentlich plastisch modelliert. Beschriftungen bleiben auch beim Heranzoomen gut ablesbar.
Die Menge der mitgelieferten Bemalungen ist an sich schon beeindruckend. Mit der Verfügbarkeit des Paintkits werden die üblichen Freeware-Seiten vor Repaints wahrscheinlich überquellen. Hier dürfte wirklich jeder Bemalungswunsch früher oder später in Erfüllung gehen.
Der Arbeitsplatz
Die Modellierung des virtuellen Cockpits war bereits beim Vorgängermodell eine der wenigen Bestandteile, bei dem sich die Rezensenten und Käufer schnell einig waren: hier wurde sich erkennbar sehr viel Mühe gegeben, und das Ergebnis fiel auch entsprechend hochklassig aus. In der aktuellen Ausgabe des aerosoft-Busses ist es nicht anders. Das gesamte Cockpit ist räumlich exakt und sehr stimmig wiedergegeben. Die hohe Qualität des Aussenmodells setzt sich innen nahtlos fort. Vergleiche mit realen Fotos oder auch persönlichen Erinnerungen besteht das 3D-Modell mit Bravour. Auch die heiklen Themen Nachtbeleuchtung und Ablesbarkeit der Anzeigemonitore PFD und ND sind gut gelöst worden.
Die Bedienbarkeit ist im großen und ganzen recht gut. Aus der Position des Kapitäns lassen sich jedoch einige Eingaben und Anzeigen nur schlecht tätigen. Die Bedienung des FMC ist beispielsweise so ein Thema. Glücklich, wer hier einen head-tracker wie Track IR oder ein Kameraprogramm wie EZDOK sein eigen nennt und im Idealfall über einen zweiten Monitor verfügt. Die MCDU kann übrigens sogar komplett auf ein Peripherie-Gerät ausgelagert werden (s. unten). Der Realitätsgrad der Bedienung lässt sich natürlich auch durch Einsatz von Peripheriegeräten wie der MCP Combo von VRinsight unter Verwendung des mittlerweile verfügbaren LINDA-Moduls noch erheblich steigern. Echte Airbus-Fans sollten darüber nachdenken. Alle anderen müssen sich halt wie bei allen komplexen Airlinern mit etwas Maus- und Tastaturakrobatik zufrieden geben. Das ist der Komplexität der realen Welt geschuldet. Die Programmieren haben nach meinem Empfinden für die Bedienbarkeit einen guten Kompromiss gefunden.
Statt eines 2D-Panels: vordefinierte Sichten im VC
Der Airbus X Extended verzichtet auf das klassische zweidimensionale, sprich platte, Panel. Es gibt darüber bekanntlich einen schon lange währenden Disput unter Simmern. Letztlich liegt es in der künstlerischen Freiheit der Programmierer, auf 2D-Panels zu verzichten. Hier wurde so entschieden – aber nicht ganz. Es lassen sich via Menü zwei Klickspots aktivieren, die ein direktes Umschalten auf vordefinierte Sichten des VC’s ermöglichen. Das ist meines Erachtens ein gelungener Kunstgriff, der auch deutlich macht, wie sehr mit diesem Produkt möglichst alle Wünsche der Community befriedigt werden sollen.
Der Klang
Ein Thema, zu dem sehr viele Missverständnisse existieren. Die Erwartungen der Community sind hier teilweise so grundfalsch, daß ich kurz darauf eingehen möchte. In einem Airliner-Cockpit herrscht eine Atmosphäre, die eher der in einem Serverraum entspricht. Viele Elektogeräte, Lüfter, Monitore, Warnsignale, Lämpchen, LED’s und so weiter erzeugen eine völlig andere Wahrnehmung als im Cockpit einer Cessna 152, bei der man das Gemisch nach Gehör leanen kann oder in einem Kampfjet, wo jede Veränderung an Steuerflächen oder Triebwerken intensiv und direkt auch akustisch wahrgenommen werden kann.
Das Airbus-Cockpit ist von aerosoft mit einer sehr authentischen und glaubwürdigen Kulisse ausgestattet worden. Die “Immersion”, also das Eintauchen in die Welt vorne links wird so glaubhaft vermittelt.
Auch von aussen gibt’s ordentlich was auf die Ohren. Schön wurden die Unterschiede der zwei Antriebe herausgestellt: das Kreischen der dreistufigen CFM-56-Triebwerke bei Vollast ebenso wie das charakteristische Herunterspoolen der zweistufigen IAE-2500-Antriebe im Sinkflug.
Drumherum
Ein schönes Außenmodell und ein funktionelles Cockpit sind die Grundvoraussetzungen, um in den Hangar der persönlichen Lieblingsflieger aufgenommen zu werden. Oftmals sind es auch die “Beilagen”, die darüber entscheiden, ob sich für ein Addon die Tore dieses Hangars öffnen. Und von eben diesen Beilagen hat der Airbus X Extended einige von Aerosoft spendiert bekommen. Da wären zunächst die Handbücher zu erwähnen, die in Form von PDFs im Ordner “Documentation” bei der Installation mit auf der Festplatte abgelegt werden.
Ein kurzes Einführungshandbuch ist in deutscher Sprache verfügbar. Es weist auf einige Besonderheiten des Airbus hin und gibt Tipps zu den richtigen Einstellungen im FSX. Die Übersetzung ist allerdings ein wenig holperig geraten und teilweise liest es sich etwas mühsam, da vielfach die Umlaute abhanden gekommen sind.
Besser beraten ist, wer der englischen Sprache mächtig ist, denn die Normal Procedures, der Procedure Guide, sowie die Handbücher für Systeme, Checklisten, QuickData und das ThrottleSetup liegen ausschließlich in Englisch bei. Zusätzlich gibt es noch ein StepbyStep-Handbuch mit einem Beispielflug von Frankfurt/Main nach Wien, das in sage und schreibe 15 Sprachen vorliegt! Darunter sogar Russisch und Japanisch – und selbstverständlich Deutsch.
Mithilfe dieser StepbyStep-Anleitung ist es mir als “Airbus-Noob” zumindest gelungen, einen erfolgreichen Erstflug zu absolvieren. Sie erklärt alle erforderlichen Schritte um das Flugzeug vom Status “Cold & Dark” zum Leben zu erwecken. Die Anleitung führt weiter über Pushback, Triebwerksstart, Taxi und Takeoff bis hin zum Climb, Reiseflug und Descent, sowie abschließender Landung. Im Grunde bringt diese Anleitung alles mit, um den Airbus später auch mit abweichenden Parametern und Routen zu fliegen. Während Handbücher zu den mehr oder weniger selbstverständlichen Beilagen zählen, hat Aerosoft aber noch einige “Eastereggs” hinzugefügt, die alles andere als selbstverständlich sind und besondere Beachtung verdienen. Dies sind im einzelnen:
Integriertes RAAS-System: Die Abkürzung steht für Runway Awareness and Advisory System. Dieses System erkennt die Annäherung an Landebahnen und gibt dies in Form von akustischen Meldungen aus. Es dient der Unterstützung der Piloten und soll verhindern, dass in unübersichtlichen Situationen von der falschen Runway gestartet wird. Ebenso gibt das System Alarm, wenn das Flugzeug auf einem Taxiway stark beschleunigt bzw. der Pilot versucht, auf einem Rollweg zu starten. Und auch kurz vor der Landung werden die Piloten noch einmal akustisch darüber informiert, auf welche Piste sie gerade zuhalten.
Es handelt sich bei dieser Version um das von FS2Crew entwickelte RAAS Professional, was ebenfalls als eigenständiges Addon erhältlich ist. Es kann im Anschluss an die eigentliche Installation optional hinzugefügt werden. Die Parameter von RAAS sind bereits für den Airbus passend eingestellt, können aber auf Wunsch noch verändert werden. Diese, dem Airbus beigefügte Version, ist allerdings auf die Aerosoft Airbus-Modelle beschränkt und kann nicht mit anderen Flugzeugen eingesetzt werden.
Flight-Recorder: Ein weiteres nettes Feature ist der integrierte Flight-Recorder. Er zeichnet auf Wunsch den gesamten Flugverlauf mit zahlreichen Parametern auf. Aktiviert wird er über die rechte MCDU im Optionsmenü unter “FL DATA REC”. Mit dem Flight Recorder Manager, einem eigenständigen Tool, lassen sich die aufgezeichneten Daten im Anschluss für den Import in FS Flight Keeper oder Google Earth konvertieren. Da ich den FS Flight Keeper nicht besitze, konnte ich lediglich den Export nach Google Earth testen. Der funktionierte tadellos und bietet eine interessante Ansicht des Flugverlaufs. Sicherlich nur eine kleine Spielerei, aber sie hat mir gut gefallen.
Airbus X Fuel Planner: Wo wir gerade bei den Tools sind – Der Fuel Planner bietet eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, den Airbus für den bevorstehenden Flug zu betanken. Das funktioniert hervorragend, auch wenn das Flugzeug bereits im Flightsimulator geladen ist. Es gibt sowohl eine ausführliche Möglichkeit der Einstellungen oder eine Quick-and-Dirty-Methode, bei der lediglich die Anzahl der Passagiere, das Gewicht der Fracht und die Dauer des Fluges angegeben werden muss. In beiden Fällen wird die Spritmenge per Knopfdruck an den Flightsimulator übergeben.
Airbus X Extended Livery Manager: Ein weiteres kleines Helferlein, was die Integration von zusätzlichen Bemalungen stark vereinfacht. Es ist quasi selbsterklärend in der Funktion und übernimmt natürlich auch die Einträge in die aircraft.cfg. Das bietet auch weniger versierten Stubenpiloten die Möglichkeit, ihre Airbus-Flotte zu erweitern. Eine erstklassige Quelle für exzellente Bemalungen für den Airbus X Extended ist übrigens simtexture.de.
Airbus X Connect Extended: Dieses Tool stellt ebenfalls eine innovative Neuerung dar. Es ermöglicht die “Auslagerung” der linken MCDU auf ein Webbrowser-Fenster. Das Tool kann zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt vor oder während des Fluges gestartet werden. Nach dem Start erscheint lediglich eine Anzeige mit der IP-Adresse, mit deren Hilfe die MCDU auf einem Webbrowser angezeigt werden kann. Einzige Bedingung ist, dass sich der Browser im gleichen Netzwerk befindet, wie der Rechner, auf dem der Flightsimulator läuft. Idealerweise nimmt man zur Anzeige der MCDU im Browser ein iPad oder ähnliches, damit sich diese per Touchscreen bedienen lässt.
Der Test im heimischen WLAN klappte auf Anhieb. Allerdings erwies sich die Bedienung auf dem iPad ein wenig schwierig, da teilweise die Anzeige nicht immer vollständig “refreshed” wurde. Außerdem ist mir die Bedienung insgesamt zu träge. Ansatz und Idee sind super, allerdings kränkelt die Lösung im Detail. Ich würde mir wünschen, dass die Addon-Entwickler einen Schritt weiter gehen und eine bedienbare MCDU als richtige iPad App herausbringen. Dass so etwas super funktioniert, kann man an den Apps von RemoteFlight sehen. Für eine bildschirmfüllende Darstellung mit reibungsloser Interaktion wären die Tablet-User sicherlich auch bereit noch ein paar Euro extra zu zahlen.
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Interaktive Checklisten: Den wahren Sahnebonbon unter den Beilagen stellen jedoch die interaktiven Checklisten dar. Bereits beim Einführungsflug mit der StepByStep-Anleitung wird man mit dieser Funktion vertraut gemacht und ich muss gestehen, dass ich seitdem keinen einzigen Flug mehr ohne diese Checklisten absolviert habe.
Das Prinzip ist ganz einfach: Hat man einen der vorgegebenen Panel-States geladen (Cold & Dark, Taxi oder Take-Off), kann man optional die Checklisten dazu aktivieren. Aus Cold & Dark heraus beginnen diese beispielsweise mit der Cockpit Preparation Checklist. Diese wird von der Copilotin vorgelesen. Ist ein Punkt ausgeführt oder vom Piloten bestätigt, wird der nächste Punkt verlesen. Bleibt ein Punkt unbestätigt, wiederholt die Copilotin diesen Punkt solange, bis die notwendige Aktion ausgeführt wurde. Ist man mit dem Airbus noch nicht so vertraut oder weiß nicht recht, wo die geforderte Einstellung gemacht werden muss, ist das auch nicht schlimm. Der Copilot verfügt über eine Automatik-Funktion, die jederzeit ein- oder ausgeschaltet werden kann. Diese kann dann die vollständige oder teilweise Abarbeitung der Checklisten übernehmen.
Und das Ganze funktioniert über alle Bereiche des Fluges so perfekt, dass man gar nicht mehr darauf verzichten möchte. Da auch die Zeitpunkte, wann die Checklisten abgearbeitet werden müssen, durch die jeweilige Situation gesteuert werden, ergibt sich kein Mehraufwand in der Bedienung. Möchte man eine Checkliste dennoch früher abarbeiten, so genügt ein Druck auf die “1” um sie zu starten. Beim Pushback vom Gate hat man übrigens die Wahl, ob die eingebaute Pushback-Funktion vom Airbus X Extended zum Einsatz kommt, oder ob man AES verwenden will. Beides arbeitet Hand in Hand mit den Checklisten – einfach genial!
Für mich zählen die interaktiven Checklisten auf jeden Fall zu den absoluten Highlights des Airbus X Extended. Sie allein sind fast schon einen Award wert! Einziger Verbesserungsvorschlag meinerseits wäre, dass es ein weiteren Panel-State “At the Gate” geben müsste, der den Zustand des Cockpits nach einer Landung abbildet, sodass nicht jedes Mal “Cold & Dark” geladen werden muss, um die Checklisten vom Gate weg nutzen zu können.
Service und Support: Zum Schluss sei an dieser Stelle auch noch einmal der hervorragende Support erwähnt, den Aerosoft mit seinen Produkten betreibt. Egal, ob man sich aktiv daran beteiligen möchte, oder eher passiv nach Lösungen und Verbesserungen schaut – das Forum von Aerosoft ist in jedem Fall eine gute Anlaufstelle. Unermüdlich werden Wünsche und Sorgen aufgenommen, nach Lösungen gesucht und schließlich immer wieder kleine und große Updates bereitgestellt. Kaum ein Addon für den Flugsimulator war von Anfang an fehlerfrei. Wichtig ist, dass auch nach einer Veröffentlichung des Produkts noch daran weiter gefeilt und verbessert wird. Hier hat Aerosoft gezeigt, dass sie ihre Kunden mit ihren Sorgen und Nöten nicht im Regen stehen lässt. Seit dem Release hat es hier schon zahlreiche Verbesserungen gegeben.
Alternativen:
Da steht er also nun der Airbus – und glänzt immer noch, obwohl er zwischen seiner Auslieferung und dem heutigen Tage schon recht viele Testflüge absolvieren musste. Eigentlich macht er wirklich was her – und dennoch bleibt der “Wow-Effekt”, verglichen mit Veröffentlichungen von PMDG, in der Community aus. Liegt es daran, dass er aus dem Hause Aerosoft stammt und die Rädelsführer in den einschlägigen Foren dem Produkt nach den Erfahrungen mit dem Airbus X nicht viel zugetraut haben?
Fakt ist, dass der Airbus X Extended gut dasteht – das attestieren ihm auch die Kollegen, die ebenfalls an dieser Rezension mitgearbeitet haben. Fakt ist auch, dass Aerosoft die Kritik am Airbus X konstruktiv verstanden hat und vieles besser gemacht hat. Und dafür – das muss einfach klar gesagt werden – gebührt den Programmierern Lob! Denn das wissen wir alle – es ist gar nicht so einfach, einen Airbus für den Flight Simulator zu bauen. Wohlgemerkt: Er soll gut genug sein, um auch den kritischen Zeitgeistern Genüge zu leisten UND er soll günstig sein; sogar mit Rabatt für Airbus X-Kunden. Günstig wäre er sogar, wenn Aerosoft keinen Rabatt angeboten hätte. Ihr wisst es ja: Die Airbus A320-Familie besteht eigentlich aus “fliegenden Computern” mit einem Stückpreis von durchschnittlich ca. 81 Millionen Euro. Und so standen die Programmierer vor der Herausforderung, mehrere “Computer im Computer” zu simulieren und das ganze in einer optisch ansprechenden Hülle zu verpacken.
Bravo – Aerosoft hat also das geschafft, was viele andere Firmen nicht geschafft haben: Aerosoft hat einen gut fliegbaren Airbus im Portfolio. Beim Blick auf die Alternativen sehen wir zunächst einen klägliches Bild des Scheiterns – sofern man den Blick auf Simulationen lenkt, die den Anspruch hatten, von “echten Piloten getestet” worden zu sein:
So gab es im FS2002 den wirklich guten Airbus A320 Pilot in Command von Wilco Publishing. Damals ein Projekt, das wahnsinnig viel Potenzial hatte, aber letztlich aufgrund der Finanzierung halbfertig veröffentlicht wurde. Der Programmierer hat kurze Zeit später die Szene verlassen. Zeitgleich gab es die Airbus A320-Familie von Phoenix Simulation Software, die zwar “irgendwie” flog, aber mit einer Fly-by-Wire-Simulation nichts zu tun hatte. Sie flog aber sogar noch im FS2004 und wird bestimmt auch heute noch auf einigen Rechnern installiert sein.
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Im FSX bietet sich ein merkwürdiges Bild. Da wäre zunächst der Default Airbus A321 zu nennen. “Der taugt nichts”, denkt Ihr? Damit könntet Ihr sogar falsch liegen, denn das Fly-by-Wire hat Microsoft gar nicht einmal schlecht umgesetzt. Und ich wage sogar zu sagen: Er ist gut! Auch wenn er praktisch gar keine ernstzunehmende Systemsimulation hat. Denn ohne sein Fly-by-Wire, das Microsoft extra dafür in den Kern der Game-Engine programmiert hat, wären solche Projekte wie der Airbus X Extended gar nicht möglich gewesen.
Kläglich gescheitert sind hingegen Airsimmer, die zunächst im FS2004 eine “Vorabversion” eines A320 veröffentlicht haben und schon seit einigen Jahren eine Vollversion im FSX laufen haben wollten. Die gibt es nicht und sie wird es wohl auch nie geben. Andere angekündigte Airbus-Projekte wurden gar nie umgesetzt. Man erinnere sich: Sogar Community-Liebling PMDG hat einmal angekündigt, den A320 zu bauen. Heute ist davon keine Rede mehr.
Aber es gibt noch BlackBox Simulations: BBS hinkt inzwischen weit seinem eigenem Zeitplan hinterher. Auch sie lernen gerade, dass es gar nicht so einfach ist, einen Airbus zu simulieren. Aber: Das Ding fliegt und in der bereits erhältlichen Vorabversion (=öffentlicher Alphatest mit dafür zahlenden Kunden) gibt es inzwischen auch die einen oder anderen Systeme, die simuliert werden. Ob und wie viel Potenzial das Projekt hat, vermag ich gar nicht zu sagen, denn ein zügiger Abschluss der Arbeiten ist aus meiner Sicht nicht absehbar.
Und es gibt noch FSLabs. Quasi die Team-Abspaltung von PMDG, die nun tatsächlich den Airbus bauen möchte. Von ihm haben wir sogar bereits Bilder sehen können. Und ein sichtlich motivierter Lefteris Kalamares, der Lead-Programmierer, wurde nicht müde, auf der letzten Flugsimulator-Konferenz zu erklären, wie komplex dieser Airbus einmal wird. Einen Zeitplan hat er nie genannt. Von “möglicherweise Ende 2012” war einmal die Rede. Mit “möglicherweise” kann man natürlich jede Einschränkung lockern. Fakt ist aber, dass es momentan ziemlich ruhig um das Projekt geworden ist. Wir sollten das aber als ein gutes Zeichen werten: Da könnte tatsächlich etwas Großartiges auf uns zukommen.
Wie heißt es so schön? “Das Bessere ist der Feind des Guten”. Und so freuen wir uns über den Airbus X Extended und sind gespannt, ob es tatsächlich einmal ein Wettbewerbsprodukt gibt, das sogar noch weiter gediehen ist. Bis dahin drücken wir einfach mal ein paar Knöpfchen im Airbus-Cockpit und lassen die Boeing-Piloten weiter fliegen.
PRO | CONTRA |
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INFORMATION | TESTSYSTEM |
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Dr. Stefan Benzinger, Holger Kistermann, Frank Schmidt & Ingo Voigt
Vielen Dank für dieses ausführliche und überraschend positive Review des AS-Airbus. Ich hatte aufgrund der vielen kritischen Forenbeiträge, die man so liest, einen mittleren Verriss erwartet. Um so besser, wenn Ihr auch die guten Seiten dieses Fliegers darstellt.
Weiter so! 🙂
Gerne doch, Pidder :-)!
Also ich kann dem Review voll und ganz zustimmen. Was ich noch zusätzlich anzumerken hätte wären die Motoren. Sie reagieren im unteren Bereich zu schnell beim hochdrehen. Auch das Anlassen geht meiner Meinung nach zu flink. In Videos die ich bei YT gefunden hab brauchten die 2:30 bis 3 Minuten für den Anlassvorgang beider Motoren. Tja und die Flex Einstellungen…. Na das steht ja im Review. Am besten erst mal TO/GA und gut. Ansonsten warte ich gespannt auf die V1.10. Was mich noch gewundert hat ist, dass man das ZFW selber in die CDU eingeben muß. Trotz Load Manager oder Fuel Planer, wie Aerosoft das Ding nennt. Wenn man`s vergisst merkt man es bald. hihi Sonst ist der aber ganz gut geworden dieser Airbus. Noch ein wenig am VNAV/LNAV verbessert und er ist sogar sehr gut. Find ich jedenfalls.
Ein schickes Review, ich hätte mir aber noch Anmerkungen zu Landing Lights, Managed Vertical Modes (besonders im Sinkflug) und den Diskrepanzen zur Produktbeschreibung gewünscht.
Sollte das wirklich behoben werden wie angekündigt, könnte auch ich ihn endlich für meine Bekannten empfehlen.
stimmt: diese Punkte dürfen in einem neutralem Review nicht fehlen – sonst kommt das ganze Review geschönt rüber! Das würde ich noch nachbessern, bzw. gehört im Contra erwähnt!
Ist ein “undock” der Anzeigen möglich? Also PFD, Eicas, FMC oder wie die alle heißen. Ich habe das halt immer auf einem 2ten Monitor und mag ohne diese Ansicht gar nicht mehr fliegen.
Bei der NGX hab ichs halt so:
negativ, die popups sind leider nicht implementiert. finde ich SEHR schade. MCDU (FMC) ist moeglich, sieht aber ehrlich gesagt nicht so gut aus (font und ist auch nachts hell).
Sehr schönes Review! 🙂
Mit macht der Airbus X Extended ebenfalls deutlich mehr Spaß als die Produkte von CLS, Wilco, Feelthere und Co. Und die Sound-Atmosphäre ist einfach genial! Das ATC-Chatter, Copiloten und generell der Sound sind sehr gelungen. Im Aerosoft Airbus hat man von der Atmosphäre her wirklich das Gefühl einen Airliner zu steuern. Weitaus mehr als bei der NGX. Jedenfalls habe ich die NGX, trotz ihrer überlegenen Systemsimulation, aus diesen Gründen kaum mehr benutzt seit ich den Airbus habe.
Schon mal bei der NGX mit FS2Crew emergency NGX einen Vr cut ausprobiert. Ist schon fast grenzwertig, was da jetzt machbar ist.
Nun ja, für einen mittleren Verriss hätte sicherlich ein Airbus-Pilot bzw. Techniker im Review involviert sein müssen. So bleibt der Blick auf das Ganze, bei allem Respekt, sicherlich ein wenig oberflächlich.
Für 39,- Euro ist das auch sicherlich alles okay, was man geboten bekommt. Hält man allerdings die geniale Majestic Dash dagegen, dann bekommt das wieder eine ganz andere Dimension. Abgesehen davon, finde ich nicht, dass das Produkt hält was es verspricht. Wie oben angesprochen, fehlt mit dem korrekten managed Mode ein Teil des Herzen eines Elektrobusses.
Danke für das Review!
Die (bis dato) fehlende realistische Simulation des Managed Descents kann man sicher kritisieren. Allerdings sollte man dann auch berücksichtigen, dass diese mit dem kommenden Update dann implementiert sein wird. Wie gut oder schlecht diese dann tatsächlich funktioniert, kann man natürlich jetzt noch nicht sagen.
Eventuell hätte man mit diesem Review noch auf dieses Servicepack warten sollen (soll ja in den nächsten Wochen kommen), da dieses auch zusätzlich die bislang durchaus vorhandenen Probleme mit der lateralen Navigation aus der Welt schaffen soll.
laut Aerosoft Forum soll demnächst eine neue Version veröffentlicht werden, diese Problem soll behoben wewrden. Schaun mer mal.
Der Vergleich hinkt ein wenig. Auch ich finde die Dash sehr gelungen, doch ist es eben nur ein Muster, das man bekommt. Beim Airbus bekommst Du 6 Muster – Modelle, was einen deutlichen Mehrwert, aber auch Mehrkosten verursacht. 🙂
Beim aktuellen Extended bekommst du 2 Flugmuster (A320+A321), die gefakten IAEs lasse ich nicht gelten (mit wäre es dann 4). Da Aerosoft die Unterschiede aber für mich nicht relevant genug herausgearbeitet hat (siehe Review), kann man hier glatt von eher kostengünstigen “Modelvariationen” sprechen.
Wie kommst du aber auf 6?
Die 318+A319 und A330 werden übrigens extra kosten. 😉
Weil die Sharklet Modelle noch für die IAE und CFM Version folgen. Ob Du das für Dich gelten lässt, bleibt Dir überlassen. Fakt ist, das die Modelle enthalten sind. Damit sind es 6.
Schönes Review. Auch mir gefällt der Bus ziemlich gut und der Update-Preis ist fair. Vor allem die ladbaren Aircraft State finde ich klasse für einen schnellen Flug, wenn ich nur wenig Zeit habe. Ziemlich störend ist nur, dass mir der FSX sehr oft abstürzt, wenn ich einen 2 Stundenflug gemacht habe und dann nah am Ziel bin. Ob das am Airbus X oder am restlichen System liegt, weiss ich leider nicht. Gelegentlich verschwinden auch mal alle Instrumente und nur noch die Fensteröffner sind zu sehen. Dann hilft nur noch ein kompletter Neustart des FSX. Naja, vielleicht wirds ja mit der 1.10 besser.
Kann an einer Stelle dem Review nicht zustimmen, nämlich, was den Autopilot angeht. Beim Abfliegen mancher SIDs und STARs im NAV-Modus spielt die Maschine verrückt und fliegt nur noch im Kreis (z.B. beim SID GMH 7Q in EDLW). Das ist bis heute auch nicht behoben worden und bedeutet für mich, dass man dann von Hand fliegen muss.
Habe sowohl Airbus X als auch Airbus X extended.
Ja, es hat sich in der extended-Version einiges zum Besseren verändert, aber letztlich war ich doch enttäuscht.
Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn man bei Aerosoft mehr in die Systemsimulation gesteckt hätte als in Copiloten/Checklistensystem, RAAS, und Flightrecorder.
Das hätte man auch 3rd-Party-Anbietern überlassen können.
So hat man wieder nur eine nette Hülle, die aber für mich insgesamt unter der Haube einfach zu viele Defizite hat.
Bei den Alternativen fehlt mir der WILCO-Airbus (Evolution).
Ist der Airbus X (Extended) da ein wirklicher Fortschritt oder
nur eine Alternative ?
In meinen Augen ein immenser Fortschritt. Und auch noch mit viel Potential. Da ist sicher noch Luft nach oben – in alle möglichen Richtungen.
Ein wirklicher Fortschritt NEIN! Systemtechnisch hinkt er sogar partiell nach. Die Optik, der Sound und die damit verbundene Atmosphäre sind aber bedeutend besser.
Wo hinkt er denn dem Wilco systemtechnisch hinterher? Da bin ich aber gespannt.
– Managed Descent + Hockey Sticks
– ECAM Page Selection und ECAM Symbole
Insbesondere ist frustrierend, dass Aerosoft offenbar abgelehnt hat, die Hockeysticks für die Climb/Descent-predicition zu implementieren, mit dem Verweis, man würde doch den managed descent nachliefern.
Netter Review, wenngleich ich nicht ganz verstehe, wie man als Nicht-Pilot einschätzen kann, inwiefern das Flugverhalten (insb. FBW) realistisch ist.
Hi Tilo,
vielleicht weil auch Nicht-Piloten schon Fullflight Simulatoren geflogen sind?
Von entsprechender Literatur noch mal ganz abgesehen 😉
Viele Grüße,
Ingo
Bin wirklich begeistert, auch wenn ich nicht der grosse Airbus-crack bin.
Allerdings bei MCP-Combo II – Airbus ist Vorsicht geboten. Nicht kaufen, bevor man jemand findet, der es zum laufen gebracht hat. LINDA unterstützt das nicht. VRinsight hat für diese Teil offensichtlich auch noch keine vernünftige Lösung. FCU geht jedoch.
Max
An und für sich ein netter Review, aber eins geht ganz und gar nicht und stimmt niemals:
“…das Kreischen der dreistufigen CFM-56-Triebwerke bei Vollast ebenso wie das charakteristische Herunterspoolen der zweistufigen IAE-2500-Antriebe im Sinkflug…”
Es gibt keine dreistufigen CFM-56 und zweistufigen V2500. Es gibt Zwei-Wellen- (CFM,GE..) bzw. Drei-Wellen-Triebwerke (Rolls Royce), aber ein Triebwerk besitzt grundsätzlich mehrere Stufen.
Zudem muss noch diffenziert werden, wo wie viele Stufen angeordnet sind, da das Triebwerk sich aus dem Niederdruckverdichter, (Mitteldruckverdichter–>Rolly Royce), Hochdruckverdichter, Hochdruckturbine, (Mitteldruckturbine–>Rolly Royce), Niederdruckturbine zusammensetzt.
Beispiel CFM-56-5A: NDV–> 4 Stufen, HDV–> 9 Stufen, HDT–> 1 Stufe, NDT–> 4 Stufen, somit besitzt dieses typische A320-Triebwerk 18 Stufen.
Sollte dies jemand anders sehen, so soll er dies widerlegen oder schweigen.
was für klugscheisser hier…
…und danke für das tolle review!
@heiko: Ich bin kein Klugscheißer, sondern vom Fach, da ich bei der LHT arbeite, zwar nicht direkt an den Triebwerken, dennoch weiß ich eine Menge über das Gesamtpaket “Flugzeug”, da ich etliche Lehrgänge über die verschiedenen Systeme hatte und auch selbst schon daran gearbeitet habe.
@Stefan B: Zu welchem Thema meinst du dies? Bezogen auf Triebwerke? Oder das komplette Flugzeug mit seinen Systemen?
@Marco: ganz frei nach Gusto. Ich glaube, daß viele Simmer gar nicht genau wissen, wie ein moderner Jet oder Turboprop angetrieben wird, was die Anzeigen im Cockpit genau bedeuten, was häufige Probleme sind. Wie kommt es zum hot start, wo sind die Fallstricke bei einem Turboprop-Triebwerk… Solche Fragen stellen sich mir immer wieder, denn die neueren high-end-Flieger von PMDG oder jetzt die MJC Dash Q400 bilden die Folgen von Fehlbedienungen ja auch mit ab.
Früher war das für den Stubenpiloten alles einfacher: mehr als STRG-E und Schubhebel auf “laut” gab der Sim halt einfach nicht her. Und heute? Erfreulicherweise sieht es da mittlerweile ganz anders aus.
Das verlangt doch nach Reaktion. Wenn Du Lust hast: Holger@simflight.de oder stefan.benzinger@simflight.de Wir freuen uns!
@Stefan: Sehr gerne werde ich mal so einiges niederschreiben. Wird allerdings ein bisschen Zeit beanspruchen, da ich geschätzte 10.000 Seiten (kein Scherz!) durchblättern muss, um gewünschte Informationen herauszusuchen.
@Marco: gut, Du hast im Detail recht. Ich habe mich an der umgangssprachlichen Beschreibung orientiert, wie man sie übrigens auch in Magazinen wie der FlugRevue findet. Und eine Review ist ja auch kein Script für Maschinenbau-Studenten, sondern ein Übersichtsartikel.
Übrigens finden sich sogar bei Wikipedia mehrfach die von mir verwendeten Begriffen, z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Turbofan
Wenn Du so bewandert bist: schreibe uns doch mal einen Artikel dazu. Wir würden unser Angebot an Medien gerne ausbauen und mehr in Richtung “knowledge-based”-Artikel gehen. So nach dem Motto “…wie ist das eigentlich mit…”