Die aktuelle Ausgabe des FS Magazins befasst sich unter anderem mit dem Mega Airport Zürich 2012 – sowohl als Rezension von Mike Strasser als auch mit einem kritischen Beitrag von Holger Kistermann im simFlight-exklusiv-Teil der Zeitschrift. Chefredakteur Bert Groner hat die Veröffentlichung des Mega Airports Zürich zum Anlass für ein Interview genommen, das er auf simFlight.de veröffentlicht: Er sprach mit dem Entwickler der Szenerie, Peter Werlitz und dem Publisher Aerosoft, in Person des Geschäftsführers Winfried Diekmann.

Das Interview gibt’s unter “weiterlesen”…

Fragen an den Publisher

FS MAGAZIN: Vor der Herausgabe Eures Mega Airport Zürich 2012 (MAZ) gab es schon zwei ansehnliche Varianten des Airports. Warum wurde die Entwicklung dennoch begonnen respektive nicht gestoppt? Ist MAZ gar ein “Abfallprodukt” einer Level-D-Entwicklung?

Winfried Diekmann: Unsere Zürich Szenerie basiert wirklich auf einer Basis von 3D Objekten, die für die reale Luftfahrt erstellt wurden. Zudem wurde eine Box von Mailsoft www.mailsoft.com, unserem Schweizer Vertrieb unbedingt gewünscht. Und für Alex Brander machen wir doch fast alles.  😉

FS MAGAZIN: Warum wurde nicht einfach der bereits vor dem Arbeitsbeginn bei Aerosoft in Entwicklung bei FreeZ  befindliche Airport, der seit Anfang Februar 2011 als Zurich X Live erhältlich ist, als Auftragsprodukt in das Portfolio übernommen?

Winfried Diekmann: Natürlich haben wir auch mit FreeZ gesprochen, allerdings sollten wir zu dem Zeitpunkt nur eine Boxversion machen und eine ‘kostenlose’ Downloadversion wäre eventuell parallel angeboten worden. Das konnten wir nicht akzeptieren.

FS MAGAZIN: Was wird Aerosoft FSDreamTeam (FSDT) antworten, die bekanntlich recht aggressiv mit Preissenkungen und Updateankündigungen auf das “dritte Zürich” reagiert haben, um ihr eigenes Produkt quasi noch einmal verkaufen zu können?

Winfried Diekmann:  Da es sich um zwei unterschiedliche Produkte handelt, lassen wir das den Kunden entscheiden. natürlich schauen wir uns die Updates sehr genau an und werden sehen, was wir vielleicht noch verschönern können.

Wir im Übrigen hätten auch gerne die Version vom FSDreamTeam herausgebracht, aber deren Kopierschutz ist noch weitaus komplizierter als unser Launcher und für Box-Versionen schwer umzusetzen. Wir sehen an der deutlichen Preissenkung, dass FSDreamTeam scheinbar nur daran in eine Chance sieht, ihre Version noch zu verkaufen.

FS MAGAZIN: Wie gut oder schlecht verkauft sich MAZ mit Stand Ende Juli 2011? Hat es sich gelohnt oder macht sich die Verfügbarkeit der beiden bisherigen Platzhirsche negativ bemerkbar?

Winfried Diekmann: Die Box-Version ist erwartungsgemäß gut angelaufen, weil es eine solche Version ja noch gar nicht gab, aber auch die Download-Version liegt in den ersten Wochen über unseren Erwartungen. Für uns ist dies ein Zeichen, dass eine gute Qualität und gute Performance von den Kunden honoriert wird.

Fragen an den Entwickler

FS MAGAZIN: Mega Airport Zürich 2012 – die Jahreszahl zeigt, dass Ihr (Peter Werlitz und Oliver Pabst – Anmerkung der Redaktion) den Flughafen auf Stand von 2012 liefert, also etwa mit dem schon fertig gestellten, neuen Terminal B. Warum habt Ihr Euch dafür entschieden und nicht auch für zeitnahe (bauliche) Updates, wie sie von den Entwicklern von Zurich X Live versprochen wurden?

Entwickler: Da stand natürlich die Frage im Raum: “Wie heben wir die Szenerie vom “Flughafen Zürich” von den schon vorhandenen Produkten der anderen Hersteller ab?” Da lag es nahe, die Szenerie in der nahen Zukunft spielen zu lassen und sie “Mega Airport Zürich 2012” zu nennen. Unverwechselbar, wie wir meinen.

FS MAGAZIN: In einem kommenden Update werden die von Mike Strasser in seiner Review im FS MAGAZIN 5/2011 erkannten Fehler, wie der fehlende dritte Finger an der Parkposition E 67 hinzugefügt und die Betonmauer am Aussichtspunkt an der Kreuzung der beiden Bahnen gegen einen Holzlattenzaun ersetzt, der dort real steht. Was steht noch auf der Liste – über welche (wichtigen) Verbesserungen dürfen wir PC-Piloten uns noch freuen?

Peter Werlitz: Ich würde das nicht als Fehler bezeichnen. Als Entwickler kann man nur die bekannten Dinge korrekt umsetzen. Wir haben einige Gebäude und Fotos mit den 3D Objekten erhalten, die aus dem Jahre 2010 stammen, daher war die Informationen, dass an Parkposition E 67 zu Ende 2010 eine zusätzliche Fluggastbrücke gebaut wurde, leider an mir vorbei gegangen und hat mich Dank Mike Strasser nun aber erreicht. Selbstverständlich werde ich zum Ende des Sommers ein Update erstellen, wo all diese Dinge, wie Fluggastbrücke am Gate E 67 und Holzzaun drin sind. Ich werde auch noch ein paar Detailverbesserungen mit reinbringen, wie Personen hinter den Glasscheiben des Terminals E, sowie im Airport-Center. Mal sehen, ob sich die Wunschliste durch unsere Kunden noch erhöht. Ich habe da schon einiges auf dem Zettel stehen. Natürlich werden wir mit weiteren Updates versuchen, den Airport Zürich so lebensnah wie möglich darzustellen.

FS MAGAZIN: Vor MAZ habt Ihr bereits bezüglich Paris-Orly und Nice X zum dritten Mal im Wortsinne sehenswert zusammen gearbeitet. Werdet Ihr diese positive Kooperation fortsetzen und wer nimmt wem welche Arbeiten ab?

Peter Werlitz: Danke für die Blumen. Die Kooperation mit unseren externen Ent wicklern ist uns sehr wichtig. Z.B. bei der Konvertierung der von mir hergestellten FS-X-Szenerien nach FS2004, das AES-Lite mit animierten Fahrzeugen, bei der Anflugbefeuerung, um nur einige Arbeiten zu nennen, hat uns Oliver Pabst, der Entwickler von AES, unterstützt. Wir sind im Hause Aerosoft bestrebt, die Entwicklung weiter zu rationalisieren, um die Wünsche unserer Kunden noch schneller umzusetzen. Dazu gehören selbst programmierte Tools, die Nutzung von bewährten Ressourcen, die Kooperation mit anderen Entwicklern und das Dazukaufen von schon fertigen 3D-Objekten et cetera.

FS MAGAZIN: Was dürfen wir (ungefähr wann) als nächstes von Euch erwarten?

Peter Werlitz: Alles in allen gibt es eine Menge Aktivitäten nicht nur im Szeneriebereich. Der lang ersehnte Airport Düsseldorf wird vom Team German Airports im FS X umgesetzt und die Fertigstellung rückt in Sichtweite. Sim-Wings beendet in Kürze die Entwicklung vom Airport Anchorage in Alaska, da können wir uns auf eine großartige Umsetzung freuen. Mit Kopenhagen von Thorsten Reichert ist im Herbst zu rechnen. Auch die Überarbeitung vom Mega-Airport-Frankfurt beginnt in den nächsten Tagen, wird aber erst Anfang 2012 fertig sein. Die German Airfields werden ebenfalls weiter entwickelt, im Schwabenländle Baden-Württemberg und in Mecklenburg-Vorpommern sind Neuentwicklungen im Gange. Wir bereiten die Konvertierung einiger unserer Szenerien und vielleicht auch einige Flugzeuge für X-Plane vor. Ich habe bei dem Airport Toulouse-Blagnac angefangen und Andras Kozma wird zuerst Manhattan und Budapest aktualisieren und anschließend Maastricht für den FS X erstellen. Wir haben noch einiges mehr in der Pipeline, lasst Euch überraschen…

FS MAGAZIN: Ich bedanke mich für das interessante Gespräch!

Das Gespräch führte Bert Groner.