Review: Digital Aviation Fokker

Lange hat es gedauert bis die Fokker von Digital Aviation endlich auf den Markt gekommen ist. Anfang Oktober folgt dann noch das erste Service Pack mit dem schon einige Kleinigkeiten aufgearbeitet wurden. Dennoch folgt immer noch das Virtuelle Cockpit – ob die Fokker dennoch punkten kann, haben sich Broder Illing, Ingo Voigt und Oskar Wagner angeschaut.

Review Digital Aviation Fokker

Die ersten Berührungen mit den kleinen Fokker-Jets hatte ich in Australien auf dem Weg von Cairns nach Brisbane. Eine Fokker 28 hat uns damals sicher nach Brisbane gebracht und mir als fliegerei-begeistertem Jugendlichen gezeigt, dass es außer Airbus auch noch andere (zivile) Flugzeugmuster (Turboprops ausgeschlossen) aus Europa gibt. Natürlich war mir Fokker schon ein Begriff – jeder der sich mit der Fliegerei auseinander gesetzt hat, kennt den roten Baron, Manfred von Richthofen, der mit seiner Fokker DR I im ersten Weltkrieg für viel Schrecken und Erstaunen gesorgt hat. Auch die Fokker 27 oder Fokker 50 sind vielen vermutlich bekannt. Die F28 aus dem Film “Alive (dt. Überleben)”, der die reale Begebenheit eines Flugzeugabsturzes in den Anden wiedergibt, oder eben die Fokker 50, die man gerade in den Farben der DLT früher viel und oft auf deutschen Flughäfen gesehen hat.

Die Fokker 70 oder Fokker 100 hatte ich persönlich gar nicht auf dem Schirm. Vor 3 Jahren gab es dann quasi eine Art “Wiedersehen” auf dem Weg nach Manchester zur IFC in Blackpool. Da brachte uns eine F100 von Air Berlin von Düsseldorf nach Manchester (und auch wieder zurück).

Umso schöner, dass Digital Aviation sich der Fokker angenommen hat – Florian Praxmarer, bereits durch sein Wetterradar-Gauge bekannt, hat mit seinem Team uns die Umsetzung der Fokker 70 und der Fokker 100 für den FS9 und den FSX beschert.

Die Fokker 100, die auf Basis der F28 entwickelt wurde, war die konsequente Weiterentwicklung des Regionalflugzeugs. Die F28 wurde verlängert, mit moderneren Triebwerken (Tay) und einer modernen Avionik ausgestattet. Leider sorgte der Konkurs von Fokker 1996 dafür, dass die Produktion der Maschine eingestellt wurde. Gerade bei Fluggesellschaften mit einem Streckennetz mit kurzen Flügen fand die Fokker Anklang (KLM, Swiss, einige Low-Cost-Carrier).

Heute fliegen nur noch wenige Fokker 100 und sehr wenige Fokker 70. Der Entwurf der Fokker 70 stammte bereits aus den turbulenten Zeiten vor der Insolvenz und so wurden nur knappe 50 Muster gebaut bevor Fokker Insolvenz anmelden musste.

Bisheriger Versuche die Produktion wieder aufleben zu lassen sind nicht erfolgreich gewesen.

Hoffen wir, dass der DA Fokker eine positivere Zukunft beschieden ist.

Die Fokker, die in der ersten Version ohne Kabinenmodell und ohne virtuellem Cockpit erscheint, gibt es für den FS9 und den FSX über Flight1. Knappe 50 US Dollar sind zu berappen, beim derzeitigen Dollar-Kurs ist das akzeptabel. Der Kauf läuft über das bekannte und etablierte Flight1-Wrapper-System. Einfach den Installer herunterladen, starten, Kaufdaten angeben, Key erzeugen lassen und fertig. Neuinstallationen und auch das Nachfordern von Keys sind problemlos und weitestgehend automatisiert und ohne Wartezeiten möglich.

Der Installer ist für beide Versionen jeweils knappe 290MB groß – wer also noch einen langsameren Internet-Anschluß hat, muss sich etwas gedulden können.

Nach der Installation macht sich die Fokker mit 1,4GB breit – auf den ersten Blick ist alles da, was man braucht; Dokumentation, einige Bemalungsvarianten und auch ein Konfigurator.

Schauen wir uns die Fokker genauer an.

Außenmodell

Im FSX

Auch wenn die Fokker 70/100 eher ein Schattendasein führt, ist hier ein richtig guter Wurf gelungen und die Messlatte für zukünftige Erscheinungen recht hoch gelegt worden. Wer bisher dachte, dass das Schwermetall aus Seattle gut umgesetzt sei, dem sei dieser vergleichsweise kleine Hüpfer sehr ans Herz gelegt. Die bisherigen Umsetzungen von Fliegern aus Finkenwerder lasse ich an dieser Stelle bewusst außer Acht. Mit sehr viel Liebe zum Detail haben die Entwickler sich hier richtig Mühe gegeben und einen Regionaljet geschaffen, der einfach schön anzusehen ist.

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Die “runden Ecken” sind entweder eine Limitierung des FSX oder aber meines Rechners. Wenn ich aber so durch die PAX Tür schaue, kann ich mir den Kaffeeduft direkt dazu vorstellen.

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Warum wir mit der Fokker ein paar hundert Kilo Papier durch die Gegend fliegen ist mir zwar nicht so ganz klar, aber es ist schon ein netter Anblick, wenn beim Öffnen der Cargotüren der Frachtraum nicht durch gähnende Leere glänzt!

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Der Haltemechanismus der Frachttüren ist genauso ein weiteres Beispiel für die Detailverliebtheit der Designer, wie die Umsetzung der Halterungen für den Umkehrschub und der Speedbrakes die und ausklappbaren Landelichter.

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Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Bemalungen und die mitgelieferten Airlines sind schon ein echter Augenschmaus. Die Texturen sehen alle sehr gelungen aus und nicht zuletzt das darunter liegende Modell geben die so typische Form der F70/100 wieder.

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Im Zeitalter von Airbus und Boeing macht dieses schnittige Modell Lust auf mehr – das denken sicher auch die beiden Piloten, die mit netter Animation versehen im Cockpit ihren Dienst tun

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Einzig und allein die Größe der Texturen ist ein kleiner Wehrmutstropfen. Die von DA gelieferten Bemalungen nehmen jeweils etwa 50MB in Anspruch. Die erhöht die Ladezeiten und fordert die CPU des ambitionierten Simmers. Nun mag mancher sagen, bei den heutigen CPU und Speicherpreisen sollte das nicht weiter ins Gewicht fallen. Ja und nein, denn die inzwischen im Web erhältlichen Bemalungen für dieses Modell zeigen, dass man auch mit etwas geringerer Auflösung immer noch absolut akzeptable Resultate erzielen kann.
Alles in allem könnte dieser kleine Flieger ein Grund dafür sein, immer mal wieder im Flug in die Außenansicht zu wechseln und den Kondensstreifen nachzusehen.

Im FS9

Auch im FS9 ist das Außenmodell sehr ordentlich geraten. Es zeigen sich auch hier die selben Aspekte wie beim FSX Modell. Viel Detailtreue äußert sich in vielen, schön umgesetzten Kleinigkeiten. Um hier nicht eine Wiederholung des bereits Geschriebenen zu bringen, sollten einfach Bilder sprechen.

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Die Fokker mit vollen Flaps, Speedbrake und Umkehrschub
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Das linke Landelicht
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External Power connected und geöffnete Cargo Doors
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Geöffnete Pax-Door

2d-Panel und Systeme

Das Bedienungs-Konzept, das Florian Praxmarer mit seiner Fokker verfolgt, ist wieder in Nuancen anders als die bereits auf dem Markt etablierten Konzepte. Ich spiele damit weniger auf die Aufteilung des Panels, bzw. der einzelnen Panels an, als das Bedienungskonzept hinter den Schaltern. Schön schon einmal, dass dem User hier sehr schnell eine Systematik auffällt. Florian arbeitet bei der Bedienung wie viele andere Addon-Hersteller auch mit der linken und der rechten Maustaste. Linke Maustaste reduziert, bzw. dreht nach links und die rechte Maustaste erhöht, bzw. dreht nach rechts. Anders ist die Tatsache, dass es jetzt Bereiche für eine Grob- und eine Feineinstellung gibt. Bleibt man etwas links vom Knopf, so selektiert man über die Grobeinstellung, bspw. in 1000-Fuß-Schritten bei der Wahl der Flughöhe und rechts des Knopfes folgt dann die Feineinstellung – also die Einstellung in 100-Schritten. Ich finde das System sehr intuitiv zu bedienen und man dreht so nicht Ewigkeiten, bis endlich die 33,000 Fuß eingestellt sind.

Die Aufteilung der Panels ist sehr gut gelungen – man kann alle wichtigen Panels über Tastenkombinationen aufrufen, oder alternativ die unheimlich vielen Klickspots im Panel verwenden. Wer jetzt glaubt, dass es fieselig wird etwas einzustellen, der fehlt weit. Die Klickspots sind so elegant gewählt, dass es eigentlich nie wirklich ein “Verklicken” gibt. Auch nach dem dritten Kaffee sind meine motorischen Fähigkeiten noch ausreichend fein, um eben nicht irgendwo im Cockpit zu landen.

Die Panels sind alle sehr detailliert gearbeitet – mir ist der Blick teilweise schon zu weit an das Panel herangezoomt – gerade am Overhead-Panel geben die Sichten nicht das wieder, was man im tatsächlichen Panel sehen würde, dafür ist aber alles sehr gut bedienbar. Da man als Entwickler hier “einen Tod” sterben muss – also entweder realistisch, oder gut ablesbar, ist dieser Aspekt sehr sehr gut zu verschmerzen.

Ein wichtiger Aspekt ist noch, dass das Bedienkonzept bei beiden Sims (FS9 & FSX) identisch ist.

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Das Hauptpanel
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Overhead-Panel und Klick-Spot für das hintere Overhead am oberen Bildrand
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Overhead-Panel und Klick-Spots zum Schließen des Panels
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Das Pedestal
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Das Pedestal
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Steuerung der Türen
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Hauptpanel mit Instrumentenbeleuchtung
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Hauptpanel mit Instrumentenbeleuchtung + Flood-Light
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Licht-Steuerung

Sounds

Die Soundkulisse der Fokker ist schlicht und ergreifend in sich stimmig – eigentlich wie das ganze Paket. Es war eigentilch egal, ob ich mir die Soundkulisse in der Außenansicht, im Cockpit angehört habe, die Umsetzung der einzelnen Sounds der Systeme – alles passt und wird auch im Gegensatz zu anderen Addons und ähnlicher preislicher Größenordnung ohne Wiederholungen abgespielt.

Doch damit weiter zu den Ausführungen des Kollegen Oskar Wagner: