Review: FlyTampa St. Maarten

St. Barth

Der Anflug auf St. Barth ist mindestens genauso spektakulär für die Zuschauer, wie auf St. Maarten oder Saba. Die Piloten haben es auch hier nicht leicht, denn es gilt zunächst eine Hügelkette zu überwinden, bevor es anschließend recht steil hinunter geht, denn der Pistenanfang liegt direkt am Fuß dieser Anhöhe.

Allzu spät sollte man nicht aufsetzen, denn die Bahn ist ebenfalls recht kurz und endet direkt am Meer. Wer auch nur ein paar Meter über die Piste hinausrollt, geht unweigerlich baden.

Bei der Umsetzung dieses Platzes hat sich FlyTampa noch einmal selbst übertroffen! Hier stimmt einfach alles. Die kleine Straße, die auf den Hügel hinauf führt, ist belebt mit dynamischen Fahrzeugen. Autos und Motorräder sind auf ihr unterwegs, jedes Detail versetzt mich immer wieder ins Staunen. Die Motorräder legen sich sogar in den Kurven auf die Seite! Entlang des Hügels haben wieder einige Spotter Posten bezogen und warten mit gezückten Kameras auf die eintreffenden Flugzeuge.

Ist man schließlich heil gelandet, wird man an einem freundlichen Terminal empfangen, das mit hohem Detailreichtum glänzt. Überall sind dreidimensional gestaltete Personen auf dem Gelände verteilt und sorgen für ein wenig Leben auf dem Platz.

Auch hinter dem Terminal geht es detailliert weiter. Zahlreiche Häuser der Ortschaft sind ebenso akkurat nachgebildet, wie die Flughafengebäude. So weiß ich jetzt, wo auf Saint-Barthélemy die Apotheke ist, wo ich meinen Leihwagen betanken kann und wo die Feuerwehr ihre Wache hat.

Die Übergänge zu den weniger ausgeschmückten Bereichen, die mit Autogen-Häusern bestückt wurden, sind fließend und lassen alles wie aus einem Guss erscheinen.

Das wirklich schöne an dieser Szenerie ist, dass nicht nur die Flugplätze in bekannter FlyTampa-Qualität nachgebildet wurden, sondern die gesamten Inseln überarbeitet wurden. Es sind also keine weiteren Zusatz-Szenerien nötig, um das Umfeld dieser 3 Inseln aufzuwerten. Wie toll die Inseln abseits der Flugplätze aussehen, zeigen die nächsten Bilder von einem kleinen Rundflug recht eindrucksvoll.

Das Kapitel FSX

Wer St. Maarten Complete erwirbt, bekommt auch eine Vorabversion für den FSX mitgeliefert. Diese habe ich zu Testzwecken ebenfalls auf meinem Rechner installiert. Die Installationsroutine ist ähnlich wie beim FS9. Über ein Konfigurationsmenü sind wiederum einzelne Besonderheiten gezielt an- und abwählbar. Hier kann auch ausgewählt werden, dass die Standardszenerie von St. Maarten abgeschaltet wird und die neue FlyTampa-Szenerie im FS angemeldet wird. Dies hat in meinem Fall jedoch nicht funktioniert. Allerdings hat das Installationsprogramm bereits darauf hingewiesen, dass es nicht in der Lage war dies zu tun und hat die nötigen Schritte, die nötig sind, in einem Dialogfenster angezeigt.

Das manuelle Hinzufügen und Deaktivieren von Szenerien dürfte für die meisten Anwender eh kein Buch mit sieben Siegeln mehr sein, von daher ist es verzeihlich, dass hier selbst Hand angelegt werden muss, zumal man eindeutig darauf hingewiesen wurde. Ich denke, dass die finale FSX-Version dies sicherlich auch automatisch beherrschen wird.

Vergleicht man beide Szenerien direkt miteinander, lassen sich keine qualitativen Unterschiede der Gebäude und Texturen feststellen. Im FSX gibt es allerdings keinen dynamischen Straßenverkehr und auch der AI-Schiffsverkehr ist nicht umgesetzt. Ob dies in der finalen Version noch folgt, kann ich nicht sagen.

Um den gleichen Umfang an Objekten zu erhalten wie im FS9, müssen die Grafikeinstellungen recht hoch geschraubt werden. Dies wirkt sich natürlich entsprechend auf die Performance aus. Hier kommen ältere Systeme, wie mein eigenes, schnell an ihre Grenzen. Das neue Service Pack 1 für den FSX sollte ja ein wenig Abhilfe schaffen.

Hatte ich in der Standard-Szenerie von St. Maarten vor dem SP1 und der Szeneriedichte „Sehr dicht” eine Bildwiederholrate von 12 – 13 FPS, waren es nach der Installation des SP1 immerhin schon 18 – 19 FPS. Nach Installation der FlyTampa Szenerie war ich dann wieder bei 12 – 13 Frames. Das hilft wohl alles nichts, ohne einen schnellen DualCore-Prozessor und einer flotten Grafikkarte ist mit dem FSX bei mir nichts zu wollen.

Wer über aktuelle Hardware verfügt und dem FS9 bereits den Rücken gekehrt hat, sollte dennoch auf die finale FSX-Version von St. Maarten warten. Vielleicht wird sich noch das ein oder andere Detail verbessern.

St. Maarten macht jedenfalls in beiden Versionen eine gute Figur, wie die Gegenüberstellung in den nachfolgenden Bildern zeigt.

Das wirklich große Manko der FSX-Version ist, dass die Inseln Saint-Barthélemy und Saba auch in der finalen Version nicht enthalten sind. Das ist wirklich schade, denn beide sind eine absolute Bereicherung für die FS9-Version. St. Maarten allein ist sicherlich keine Must-have-Szenerie, zumal die St. Maarten-Szenerie, die von Haus aus mit dem Flightsimulator mitgeliefert wird, ja schon deutlich über dem üblichen Standard liegt. Erst die beiden ergänzenden Inseln der FS9-Version machen das Paket richtig attraktiv.