Review: FlyTampa St. Maarten

Kleine Nachhilfestunde in Erdkunde und Geschichte

Apropos Karibik: Wo sind wir hier eigentlich? Die Insel St. Maarten hat noch einen zweiten Namen. Saint-Martin wird sie von den Franzosen genannt, die sich die Insel mit dem Königreich der Niederlande teilen. Ihren Namen hat die Insel von Christoph Kolumbus erhalten, der diese am Namenstag des Heiligen Martin, dem 11. November 1493, entdeckte.

Sie ist vulkanischen Ursprungs und ist ca. 94 Quadratkilometer groß. Auf ihr leben ca. 77000 Menschen, 36000 im französischen und 41000 im niederländischen Teil. Der französische Teil benutzt den Euro als Währung und im niederländischen Teil ist dank des Tourismus der Dollar neben dem Antillen-Gulden das gängige Zahlungsmittel. Der Euro wird auch hier akzeptiert, aber meist 1:1 zum Dollar getauscht.

Der Flughafen der Insel trägt den Namen Princess Juliana International Airport (TNCM / SXM). Seine Piste ist 2349 Meter lang und hat die Ausrichtung 09/27, wobei ein Anflug auf die Piste 27 aufgrund der umliegenden Berge nur für kleine Flugzeuge und nur bei Tageslicht gestattet ist. Im November 2006 wurde das neue Terminal eröffnet um den wachsenden Passagierzahlen (ca. 2,5 Mio pro Jahr) gerecht zu werden. Zukünftig ist auch eine Verlängerung der Piste geplant, um den internationalen Sicherheitsbestimmungen entsprechen zu können. Das wird dann wohl auch das Aus für den so beliebten Maho Beach bedeuten…

Ebenfalls in französischer Verwaltung befindet sich die Nachbarinsel Saint-Barthélemy – auch St. Barts genannt. Sie wurde genau wie St. Maarten von Christoph Kolumbus entdeckt und ist nach seinem Bruder Bartolomeo benannt. Sie hat eine Fläche von 24 Quadratkilometern und hat ca. 7000 Einwohner.

Der Flughafen St. Barth (TFFJ / SBH) hat eine Piste von gerade einmal 640 Metern Länge und sie hat die Ausrichtung 10/28. Der Flugplatz wird ausschließlich von kleineren Propellermaschinen angeflogen. Die Piste liegt hinter einer Hügelkette und endet direkt am Meer, was Start und Landung besonders abenteuerlich macht.

Eine weitere Nachbarinsel ist Saba. Sie liegt südwestlich von St. Maarten und gehört wiederum zu den niederländischen Antillen. Mit einer Größe von gerade einmal 13 Quadratkilometern ist sie die kleinste bewohnte Insel der Gruppe. Es leben ca. 1500 Menschen auf dieser Insel, die vulkanischen Ursprungs und ringsum von Steilküsten umsäumt ist. Der höchste Gipfel des erloschenen Vulkans Mount Scenery ist 877 Meter hoch und bildet die höchste Erhebung des Königreiches der Niederlande. Ach ja, entdeckt hat sie natürlich – wie könnte es anders sein – Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise am 13. November 1493. Er ging jedoch nicht an Land.

In den 60er Jahren wurde auf der einzigen größeren Ebene der Insel der kleine Flughafen errichtet, der den unaussprechlichen Namen „Juancho E. Yrausquin Airport” (SAB) trägt. Er wird ausschließlich von der karibischen Fluggesellschaft Windward Island Airways (Winair) angeflogen. Die extrem kurze Piste von 400 Metern Länge gilt als eine der kürzesten kommerziell genutzten Runways der Welt. Und genau da will ich als nächstes hin…

Saba

Besteigen wir also eine Britten Norman BN-2 Islander, die uns hinüber nach Saba bringen soll. Sie steht vor dem alten Terminal in St. Maarten zum Abflug bereit. Wenig später rollen wir auf die Piste 09, wo wir noch kurz zuvor mit dem KLM-Jumbo gelandet sind.

Nach dem Start drehen wir sofort nach rechts ab, damit wir den Hügeln in der Verlängerung der Piste nicht zu nahe kommen. Saba verfügt über keinerlei Navigationshilfen, ein Kurs von ca. 210° sollte uns aber in Sichtweite der Insel bringen. Wenige Minuten später taucht die Insel tatsächlich aus dem Dunst heraus auf.

Mit ihrer Form und Größe erinnert sie irgendwie an eine Kulisse in einem James Bond Film. Man kann sich förmlich vorstellen, das auf ihr ein böser Schurke eine Basis errichtet hat um von ihr aus den Rest der Welt zu bedrohen. Eine uneinnehmbare Festung inmitten des Ozeans. Zwar braucht es keinen Agenten im Dienste seiner Majestät um auf Saba zu landen, aber ein paar besondere Fähigkeiten sollte der Pilot schon mitbringen, denn der Anflug ist recht kniffelig und die Bahn ist alles andere als lang. Nicht umsonst ist es nur den Piloten von Winair gestattet auf Saba zu landen.

Der Flugplatz selbst ist eher winzig, jeder heimische Fliegerclub hat mehr zu bieten. Dennoch muss sich die Umsetzung von FlyTampa nicht verstecken, auch auf Saba gibt es zahlreiche Details zu entdecken. Allein die Zufahrtsstraße mit all ihren Windungen und den Holzgeländern ist eine wahre Pracht. Die Bepflanzungen mit den farbenfrohen Blüten sind einmalig gut gelungen und der Parkplatz vor dem kleinen Terminal ist belebt mit diversen Fahrzeugtypen und -farben. Eine größere Siedlung ist von hier aus nicht in Sichtweite, die Straße führt irgendwo ins Nirwana. Da die beiden Winair-Piloten weiter nach St. Barth fliegen, schauen wir mal, was es dort zu entdecken gibt…