München? Kennen wir schon! Keinesfalls, Taxi2Gate hat nämlich für frischen Wind auf der Wiesn gesorgt, oder zumindest auf dem Weg dahin, denn seit zwei Wochen kann man den Flughafen der bayrischen Landeshauptstadt nun aus mexikanischer Entwicklung erwerben.
Die Wiesn, der Marienplatz, nicht ganz so weit weg Schloss Neuschwanstein, der Ammersee und die Alpen. München ist für viele Touristen ein viel erstrebenswerteres Ziel als Berlin, Hamburg oder Köln. Das dachten sich wohl auch die Macher von Taxi2Gate, die nach Destinationen auf dem ganzen Globus im Frühjahr 2015 München als neues Projekt ankündigten. Im Vorfeld der Entwicklung sprachen sich viele Community-Mitglieder erfreut über den Mut der Szenerieschmiede aus, sich in einen bisher fast monopolistisch geprägten Markt der deutschen Flughafen-Szenerien herein zu wagen, denn vor allem Aerosoft steckte in der Vergangenheit erhebliche Arbeit in die flächenweite Abdeckung Deutschlands mit großen wie auch kleinen Flugplätzen. München war bereits im allerersten German Airports Pack enthalten und wurde 2010 schließlich auch als Mega Airport mit FSX-Unterstützung released. Mit der Zeit kam die Umsetzung der Paderborner allerdings in die Jahre und der Wunsch nach einer neuen Version wurde bei vielen Nutzern größer. Im Frühjahr 2015 wurde schließlich bekannt, dass Taxi2Gate sich dem bayrischen Flughafen annehmen würde. Das mexikanische Design-Team ist spätestens seit der Veröffentlichung von “Mexico City Xtreme” vor knapp zwei Jahren weithin bekannt und reihte sich mit weiteren Werken wie Orlando, Istanbul und Seattle in die Liste namhafter Szenerieschmieden ein. Als es am 21.12. dann jedoch soweit war und Taxi2Gate München im simMarket erhältlich war wurde schnell Kritik am ersten deutschen Flughafen aus zentral-amerikanischen Hause laut. Nutzer klagten über diverse Fehler und Ungereimtheiten, der Flughafen sei zu grün, wirke eher wie ein tropischer Airport. Ob sich die Kritiken erhärten, schauen wir uns gemeinsam an.
Der Flughafen Franz Josef Strauß
Die Anfänge des Flughafens „Franz Josef Strauß“ sind bereits in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu finden. Damals wurden vermehrt Forderungen nach einem Ersatz des damaligen Flughafen München-Riem laut. Die Lage des Verkehrsflugplatzes nah am Stadtzentrum der Landeshauptstadt führte zu Sicherheitsbedenken aus Reihen der Bevölkerung und schränkte zudem die Ausbaumöglichkeiten des Geländes erheblich ein. Auf eine langwierige Standortsuche in den sechziger Jahren folgte schließlich im Jahr 1974 die Planfestellung, damals mit drei geplanten Landebahnen und zwei Terminals. Am 8. Juli 1979 begann offiziell die Bauphase des Projektes „München II“ im Nordosten der Großstadt. Aufgrund diverser Klagen und Ungereimtheiten im Planfeststellungsbeschluss erfolgte im Jahr 1981 ein Baustopp, der erst im März 1985 in Folge eines Änderungsbeschlusses wieder aufgehoben wurde. In den nächsten Jahren entstand der Flughafen München in seiner grundlegenden Form, so wie wir ihn jetzt kennen. Zwei parallele Start- und Landebahnen, zwischen denen sich ein modernes Terminal sowie Baugelände für ein optionales zweites Terminal befanden boten dem neuen Flughafen unter damaligen Bedingungen und Berechnungen optimale Wachstumschancen.
1992 öffnete der neue Münchener Flughafen „Franz Josef Strauß“ schließlich seine Pforten für den kommerziellen Flugbetrieb. Nach und nach entstand in München ein bedeutendes Drehkreuz, das nicht nur eine Vielzahl an nationalen Verbindungen bot, sondern auch grenzüberschreitend über ein vielfältiges Streckennetz verfügte. Die Lufthansa unterstrich diese Entwicklung ab 1995 mit der Stationierung erster Langstreckenmaschinen und dem Aufbau eines „Secondary Hub“. Somit wurde auch schnell deutlich, dass ein zweites Terminal von Nöten sein würde, um dem steigenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Im Jahr 2000 begann der Bau des exklusiv für die Lufthansa und ihre Partner gedachten Terminal 2. Drei Jahre später war der Erweiterungsbau zur Nutzung verfügbar. In den nächsten Jahren entstanden Planungen zur Anbindung des Flughafens mittels einer Hochgeschwindigkeits-Transrapidtrasse, die jedoch in Folge fraglicher Finanzierung letztlich scheiterte. Während der Bau einer dritten Startbahn nach heftigen Diskussionen derzeit nicht realisiert werden kann, wurde in diesem Jahr ein Satellit zum Terminal 2 komplettiert, der die Abfertigungskapazität der Anlagen mit seiner Inbetriebnahme 2016 zusätzlich erhöhen soll.
Kauf, Installation und Umfang
Taxi2Gate München ist im simMarket für 28.55€ erhältlich. Nach abgeschlossener Transaktion erhält man Zugriff auf eine 450 Mb große .exe-Datei, die den Installer für FSX und alle drei Prepar 3D Versionen enthält.
Die Installation verläuft problemlos, der Registrierschlüssel wird über den simMarket-eigenen Client abgerufen. Während des Prozesses gibt es allerdings keine weiteren Konfigurationsmöglichkeiten.
Nach abgeschlossener Installation ist ein 1,2 Gb großer Ordner im simMarket-Verzeichniss des Simulators entstanden. Dort findet man auch ein spärliches Manual, das auf acht Seiten Informationen zum Flughafen bereithält und empfohlene Einstellungen für den FSX enthält.
Erster Eindruck
München bietet ein weites Streckennetz für Kurz- Mittel- und Langstreckenpiloten. Wie schade dass es noch keine hochentwickelte Airbus A340-Umsetzung gibt; Lufthansa würde sich ansonsten mit einem großartigen Netzwerk zu Flügen rund um den Globus anbieten. Für meinen ersten Eindruck habe ich dennoch den Kranich gewählt, allerdings “nur” mit einem kurzen Zubringershuttle. Von Kopenhagen aus ging es in die bayrische Landeshauptstadt.
Nach knapp einer Stunde geht es in den Sinkflug, dem verschneiten Bayern entgegen. Im Anflug bleiben die Frames stabil, der Approach ist durchweg flüssig. Auf den ersten Blick fügt sich die Szenerie gut in die Umgebung ein. Die Texturen der Landebahn und der umliegenden Bereiche sehen gut aus und die Landung erfolgt sanft per Autoland, damit Zeit zum Fotografieren bleibt. Nachdem mein Airbus A319 “vacated” ist, lässt sich das Gelände bei gemäßigter Geschwindigkeit in Ruhe betrachten. Auffällig ist sofort das 3D-Grass, das überall aus dem Schnee sprießt und auch Wallanlagen, Besucherhügel und einige Bäume sind nicht schneebedeckt, sondern saftig grün wie an einem freundlichen Juni-Morgen. Das macht die anfänglich passende Atmosphäre dann doch ein wenig kaputt.
Auch auf dem gesamten Weg zum Gate fällt immer noch die Vegetation ins Auge, die Frames stimmen aber dennoch froh, sie bleiben stets stabil auf knapp über 30. Die Überraschung kommt dann an N3. Das ist eine der vier nördlichen Taxiwaybrücken, und die trägt meinen Airbus leider nicht. Erst kippt die Nase vorn über, außen qualmt es, kurz danach springt die Maschine wieder auf den Taxiway. Ärgerlich, denn an dieser Stelle wird das Simulationserlebnis wirklich erheblich gestört. Nach der kurzen Schrecksekunde für Passagiere und Piloten geht es weiter Richtung Gate. Rechts kann man nun einen guten Blick auf das Terminal werfen. Gute Texturen, aufwendige Modellierungen und detaillierte Inneneinrichtung überzeugen. Auch die Markierungen auf dem Rollfeld sind gut getroffen. Für das punktgenau Einparken fehlt leider die elektronische Entfernungsanzeige am Terminal, AES-Nuter werden es da vielleicht einfach haben, so auch mit dem Andocken der Fluggastbrücken; die FSX-Native Animation wirkt etwas klobig.
Der erste Flug nach München war dann doch eher durchwachsen. Überzeugende Texturen, Modelle und gute Performance haben beeindruckt und deutlich die Qualität der mexikanischen Arbeit aufgezeigt. Die vielen Grüntöne im tiefen Prepar3d-Winter und besonders die nicht tragfähigen Brücken schränken den Genuss wirklich ein. Schnell habe ich aber festgestellt das es für beide Probleme bereits einen Fix gibt. Heruntergeladen und installiert habe ich mich sogleich dazu entschieden mich zu einem zweiten Eindruck aufzumachen.
Zweiter Eindruck
Also nochmal. Ab ins Cockpit der T7, heute geht´s nach Washington. Getankt und geboarded, gepusht und auf gehts. Diesmal trägt die Brücke und meine Boeing 777 lässt sich gemütlich über die Straße rollen.
Ärgerlicherweise fällt dann aber sofort das nächste Problem auf. Die Taxiways zieren schwarze Quadrate und Terminalzufahrten, und Wälle und Hügel sind ebenfalls ohne Textur. Dafür ist das 3D-Grass allerdings verschwunden. Auf den Wiesen ist also jetzt wirklich Winter. Es liegt dichter Schnee.
Dank eines schnellen Fixes kann man das Rollen in München nun also auch von Runway bis zum Stand genießen. Zwar zeigt sich Bayern jetzt auch wirklich verschneit, dafür ergeben sich aber neue Probleme in Form von fehlenden Texturen. Um die Szenerie mit ihrer individuellen Qualität vernünftig abbilden zu können, habe ich mich dazu entschlossen die Screenshots für dieses Review im Herbst zu schießen und auf den Winter-Fix (und somit auf die schwarzen Quadrate) zu verzichten.
Terminal 1
Terminal 1, quasi das Ur-Terminal des Flughafens, ist von den Entwicklern realitätsgetreu in seiner derzeitigen Form umgesetzt worden. Die individuelle Architektur des Gebäudes ist gut getroffen und auch Details wie Treppenhäuser und Passagierbrücken sind sauber dargestellt. Die Parkposition für Emirates´ A380 ist mit drei Fluggastbrücken umgesetzt worden. Schön gemacht sind die Sonnenblenden der Fensterfront und ihre Übergänge. Die Texturen sind scharf und gut integriert, sodass keine Bereiche farblich vom Umfeld abweichen. Leider zieht sich am gesamten Terminal entlang ein schwarzer Streifen auf dem Boden, der aus dem Cockpit heraus allerdings weniger ins Gewicht fällt. Auf dem Vorfeld sind verschiedene Fahrzeuge abgestellt, die aber teilweise entgegen der Parkstreifen stehen oder ineinander verschoben sind.
Zusätzlich gibt es auf dem Vorfeld noch einige Remotestands mit Jetways, sowie Gepäckortieranlagen und Wartehallen. Die Gebäude wurden anständig abgebildet, allerdings nicht mit Details überfrachtet. Etwas schade finde ich, dass der Boden in den Zugangsbereichen der Boardingbrücken identisch mit dem Betonbelag des Vorfelds ist.
Terminal 2
Das Lufthansa-Terminal ist zwar kapazitär auf die gleiche Menge an Passagieren ausgerichtet wie Terminal 2, wirkt in seiner Erscheinung allerdings wesentlich größer. Durch die weitläufigen Glasfronten kann man einen Blick in das Innenleben der Wartehallen werfen und in den Treppenhäusern sind Werbebanner und Fahrtreppen zu sehen. Die charakteristischen Ms und Kraniche machen eine gute Figur und sind weitestgehend scharf modelliert. Durch viele Fahrzeuge die statisch sowie dynamisch das Terminalvorfeld bevölkern wird der Szenerie ein wenig Leben eingehaucht, schade nur das man des öfteren auf amerikanisches Fabrikat trifft. Leider gibt es trotz reichhaltigem Platzangebot an beiden Terminals nur eine einzige Heavy-Parkposition. Rückt man mit schwerem Gerät an und möchte sich durch GSX versorgen lassen, muss man dem Tool deshalb erst händisch mitteilen, dass die Position für die entsprechende Maschine geeignet ist.
Auch der Satelliten-Neubau ist von Taxi2Gate bereits umgesetzt worden und im Simulator nutzbar. Die Qualität des Gebäudes ist ähnlich gut wie die von Terminal 2, zum Teil wirkt der Erweiterungsbau aber aufgrund der komplett durchsichtigen Glasfront etwas leer und ausgestorben.
Auf der Rückseite des Satelliten gibt es ein paar Ungereimtheiten. So zweigt von einer Brücke ein durchsichtiger Gang ab, der in der Luft endet und auf der anderen Seite des Gebäudes sollen Flugzeuge anscheinend von rechts geboarded werden: Drei Positionen sind seltsam verschoben zu zwei zugehörigen Jetways angeordnet. Insgesamt zeigt sich aber auch dieser Bereich gut modelliert und größtenteils sauber dargestellt. Inwiefern die Konsturktion und Positionsverteilung der Realität entspricht lässt sich schwerlich feststellen, da der Satellit zur Zeit noch nicht eröffnet ist.
Beide Terminals zeigen sehr saubere Modellierungsarbeit und lassen wenig zu wünschen übrig. Taxi2Gate konnte an dieser Stelle wirklich Stärken ausspielen und hat zudem auch den noch vor der Eröffnung stehenden Erweiterungsbau zu Terminal 2 umgesetzt. Zwar haben sich an dieser Stelle ein paar Fehler eingeschlichen, doch überwiegen die beeindruckenden Konstruktionen und ihre gute Umsetzung. Scharfe und angebrachte Texturen runden das Gesamtpaket ab und machen die Terminals zu einem Hingucker.
Zwischen den Terminals
Die Landside der Terminals ist weniger aufwendig umgesetzt. Ein grobes Luftbild liegt dem Areal zu Grunde, auf dem Gebäude und Vegetation entsprechend aufgesetzt wurden. Fahrzeuge, ob statisch oder dynamisch, sucht man an dieser Stelle vergebens. Die komplexe Konstruktion der Airport-Plaza ist deutlich aufwendiger umgesetzt als umliegende Gebäude wie Parkhäuser oder Verwaltungsgebäude. Während die Werbebanner von Sixt und das großflächige Bild der A340 hoch aufgelöst abgebildet sind, wurden einige Gebäudetexturen wie zum Beispiel an Parkhäusern deutlich grober dargestellt.
Insgesamt hat sich Taxi2Gate im Bereich zwischen den Terminals sprichwörtlich “nicht totgearbeitet”. Alles was da sein muss ist da, auf jeglichen Zusatz wie parkende Fahrzeuge oder detaillierte Bodentexturen wurde aber verzichtet. Dem Flugbetrieb macht das allerdings wenig aus, denn aus dem Cockpit ist der Bereich so gut wie gar nicht einsehbar. Dafür spart man allerdings Ressourcen, was einer anständigen Performance zuträglich ist.
Rund um die Terminals herum
Im näheren Umfeld des Flughafens gibt es Wartungsanlagen, Frachtbereiche und Tanklager. Auch Zufahrtswege auf Schiene und Straße sind von Taxi2Gate abgebildet worden, allerdings gibt es keine weiteren Details außerhalb des Flughafengeländes.
An den speziellen Gebäuden wie Hangars und Frachthallen ist wieder die hohe Qualität der Modelle aus mexikanischem Hause sichtbar. Besonders die Wartungsanlagen der Lufthansa sind nicht nur oberflächlich sondern mit verschiedenen Details umgesetzt worden. Mit zunehmender Entfernung zum Rollfeld nimmt die Qualität der Bauwerke ab, was sich jedoch nicht negativ auf das Gesamtbild auswirkt. Ganz anders verhält es sich mit dem zum Teil sehr unscharfen Luftbild im westlichen Bereich des Flughafens. Stellenweise sind parkende Fahrzeuge oder Umrisse von Wegen oder Containern auf dem Boden sichtbar. Die Übergänge der Bodentexturen wirken an dieser Stelle sehr unglücklich und befinden sich unmittelbar neben den Parkpositionen der Cargo Ramp.
Der gesamte westliche Bereich des Flughafens ist flächendeckend nur grob wiedergegeben. Modelle wie die der S-Bahn-Züge sind sehr oberflächlich umgesetzt, Gebäude und ihre Texturen einfach abgebildet. Auch die Einpflegung der Tunnel-Rampe ist wenig detailliert und passt sich sehr ungenau ins Mesh ein. Auch hier sticht das grob aufgelöste Luftbild bei näherer Betrachtung deutlich heraus. Prinzipiell ist aber alles vorhanden (ausser ein fehlendes Gebäude, erkennbar am schwarzen Quadrat auf dem Boden) und somit entsteht aus einiger Entfernung, wie beispielsweise aus dem Cockpit nach Takeoff, ein passendes Gesamtbild.
Bodentexturen
Die Bodentexturen in München machen einen rundum guten Eindruck. Die Schwächen bei saesonaler Texturierung kennen wir schon, die Grundarbeit für warme Jahreszeiten ist aber gelungen. Runways- und Taxiways machen sehen benutzt aus, das bayrische Gras setzt sich deutlich und passend vom grauen Beton ab. Die Linienführung auf den Rollwegen ist sauber und ohne extreme Sprünge. Bestimmte Stellen des Aprons wurden als asphaltierte Fläche dargestellt und bieten somit Abwechslung zum restlichen Bodenbelag. Die Oberflächen der Taxiway-Brücken setzen sich sehr deutlich vom Rest des Vorfelds ab, deswegen sei an dieser Stelle die Frage erlaubt, ob diese Tatsache wirklich der Realität entspricht. Eigentlich machen die kurzen Passage eher den Eindruck von Standard-FSX-Bodenbelag.
Aufwendig umgesetzt sind auch die Oberflächen der Terminalvorfelder. Wie auf deutschen Großflughäfen üblich, besitzt auch München blaue und orange Taxiways, die von Maschinen mit kleineren Ausmaßen anstatt des zentralen Tayiway genutzt werden können. Die verschiedenen Farben sind gut dargestellt, Markierungen sind durchweg klar lesbar und diverse Nutzungsspuren sind über das Apron verteilt – übrigens auch am neuen Satellitengebäude.
Es scheint so, als ob der Winter nicht die Lieblingsjahreszeit der Macher von Taxi2Gate ist. Denn schaut man sich die Bodentexturen zur kalten Jahreszeit an, findet man zwar in weiten Teilen die gleiche saubere Arbeit wie in Frühling, Sommer oder Herbst wieder, auf der Rückseite des Satelliten ist jedoch ein unglaublich grobes Luftbild zu sehen. Wirklich schade dafür das der restliche Bereich einen wirklich ansehlichen Bodenbelag bietet.
Der Flughafen bei Nacht
Die Nachtdarstellung einer Szenerie kann zum Aushängeschild des gesamten Produktes werden. Leider ist das den Machern von Taxi2Gate in München nicht gelungen. Das gesamte Flughafengelände liegt in seltsam diffusen und unnatürlichen Licht, da die großen Flutlichtmasten auf dem Vorfeld nicht zu leuchten scheinen. Ich persönlich hätte mir Floodlights gewünscht, die Nachts für ein schönes Ambiente sorgen. Die Inneneinrichtung der Terminals ist unspektakulär, aber in Ordnung, Zeichen und Schilder sind gut beleuchtet und lesbar. Schade, dass das Treppenhaus zum Satellitengebäude sich vom Rest so sehr absetzt.
An Terminal 1 fällt auf, dass Tower und Apronkontrolle keine Beleuchtung haben, sondern einfach schwarz sind. Die Vorfeldlotsen erreichen ihren Arbeitsplatz nachts über eine Fototapete. Dafür ist der scharze Streifen am Terminalsockel verschwunden. Abseits der Abfertigungsgebäude stechen die Taxiway-Linien stark aus der Dunkelheit hervor. Irgendetwas ist hier mit dem Farbton schiefgelaufen, denn auf diese Weise wirken die Rollwege sehr unnatürlich.
Betrachtet man das gesamte Flughafengelände aus der Ferne, sticht besonders die Airportplaza und das Hauptgebäude zu Terminal 2 heraus. Der extreme Blauton des Letzteren wirkt etwas übertrieben. Aus einem bestimmten Winkel gibt es im Süden der Terminals sehr helle Lichter an der Straße, die anscheinend Laternen darstellen sollen, zum Teil allerdings sehr deplaziert sind.
Seit dem 3.1. gibt es einen Fix, der Probleme mit nächtlichen roten Texturen beheben soll. Bei einem meiner Flüge habe ich dieses Phänomen auch beobachten können, es ließ sich allerdings nicht reproduzieren, daher kann ich keine Aussagen zur Wirksamkeit des Fixes machen.
Vergleich zum Mega Airport
Lohnt sich nun ein Umstieg auf “den Neuen”? Aerosofts Mega Airport München war und ist bei vielen Simmern sehr gefragt und besonders auf IVAO erfreut sich die Destination großer Beliebtheit. Mit der neuen Alternative von Taxi2Gate für immerhin knapp 30€ drängt sich die Frage auf, ob ein Wechsel angebracht wäre.
Wie bereits beschrieben hält München von Taxi2Gate einige Überraschungen für den Nutzer bereit, und das ist nicht unbedingt schmeichelhaft gemeint. Die diversen Fehler, die sich dem virtuellen Piloten aufdrängen, sind in ihrer Vielzahl und manchmal auch in ihrer Deutlichkeit ziemlich frustrierend. Immerhin gibt es mittlerweile viele Ausbersserungen, die die gröbsten Probleme beseitigen sollen, doch das viele Downloaden, Kopieren, Ersetzen, Sichern und so weiter geht einem spätestens dann auf die Nerven, wenn es zwar alte Probleme löst, aber dadurch neue auf den Plan ruft. Da ist der gute alte Mega Airport irgendwie entspannter, denn der läuft ganz einfach vor sich hin und funktioniert…
… ist aber nun auch schon fast sechs Jahre alt. Und das merkt man an vielen Stellen. Die moderne Terminalmodellierung, detaillierte Texturen und schön umgesetzte Bodentexturen inklusive 3D-Gras der Taxi2Gate-Version entsprechen ganz einfach einer modernen Flughafen-Szenerie. Hinzu kommt noch der aktuelle Ausbaustand des Airports und uneingeschränkter Prepar 3D-Support. Man verzichtet zwar auf die Massen an dynamischen Verkehr aus dem Aerosoft-Werk, dafür ist man aber vermutlich mit besserer Performance unterwegs.
Sonstiges
Taxi2Gate München liefert im Flugbetrieb eine wirklich gute Performance ab. Der Anflug auf den bayrischen Flughafen lief auf meinem System stets flüssig und machte selbst bei dichten Wolken keine Probleme. Auch der VAS-Verbrauch liegt im guten Bereich; München kombiniert mit PMDG 777, REX4, ASN und FTX Global belegt um die 2,8 Gb des virtuellen Speichers. Leistungstechnisch spielt die Szenerie also in einer der oberen Ligen mit, umso wünschenswerter wäre es, ein passendes Konfigurationstool zu haben, mit dem man bei stärkerem System noch einige Extras wie Floodlights, animierten Verkehr, die ein oder andere Animation oder ähnliches zuschalten könnte. Auch seasonale Texturen lassen sich gut über ein solches Tool steuern.
Fazit
Taxi2Gate setzt mit München einen Trend fort, den man bereits im Vorgängerprodukt Seattle erkennen konnte. Die Entwickler spielen ihre Stärken in der Erstellung komplexer Modelle aus und setzen auf stabile Performance. Letzteres gelingt vor allem deshalb, weil die Szenerie auf ihre wesentliche Nutzung ausgelegt ist. Vom Flugzeug aus nicht einsehbare Bereiche sind nur oberflächlich umgesetzt und verbrauchen somit keine wertvollen Ressourcen. Alles in allem machen aufwendige Terminals und passende Bodentexturen viel her und zeigen ganz eindeutig das hohe Potential der Szenerie. Mit einer Vielzahl an Fehlern und einer schwachen Nachtdarstellung schneidet sich Taxi2Gate jedoch ins eigene Fleisch. Auch wenn verschiedene Ungereimtheiten bereits ausgebessert wurden, so bleiben einige Verschlimmbesserungen und ein kritisches Gefühl zurück. Nicht jede Szenerie muss so detailverliebt sein wie die Produkte bestimmter Konkurenten aber ein wenig mehr Gründlichkeit und Sorgfalt hätten München – Franz Josef Strauß von Taxi2Gate deutlich aufgewertet.
Abschließend kann ich leider keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Wer schon immer gern nach München unterwegs war und am Flughafen Franz-Josef Strauß ein privates Drehkreuz betreibt, wird sich über die aktuelle Umsetzung von Taxi2Gate sicher freuen. Eventuell ist es angebracht, zunächst den kommenden Patch V1.1 abzuwarten um die gröbsten Probleme zu umgehen. Piloten, die ihr europaweites Netz ausbauen wollen oder einfach nur eine neue Destination für ihre Transatlantikflüge suchen, sollten aber vielleicht eher auf andere Produkte zurückgreifen oder auf zuküntige Veröffentlichungen warten. Taxi2Gate München bringt besonders Nachts kaum Atmosphäre auf und schafft es nicht den nötigen Wow-Effekt zu erzeugen. Zudem schränken viele kleine wie auch größere Fehler den Genuss der Szenerie erheblich ein.
Informationen
Pro | Contra |
|
|
Informationen | Testsystem |
|
|
Toller, detaillierter Review, herzlichen Dank dafür!
Torsten
Lieben Dank für Deine Beurteilung. Im Vergleich zu vielen aktuellen Veröffentlichungen halten mich momentan die vielen Bugs die Du sehr schön dargestellt hast vom Kauf ab. Das wird wohl dem “Und-ab-unter-den-Weihnachtsbaum-Fieber” geschuldet sein: Das ist meiner Meinung nach den ersten Käufern wohl eher unfair gegenüber 🙁 Das mit dem Einbrechen der Brücken, die schwarzen Kacheln will niemand unter den Beta-Testern gemerkt haben? Auch ein Config Tool halte ich für “Standard” an Betrachts der Tatsache das nicht jeder Simmer ein High-End-System sein Eigen nennen darf.
Vielleicht kann dann der Osterhase besseres abliefern. Bis dahin reicht die GAP- Version allemal.
Danke für das ausführliche Review. Allerdings finde ich es schade, warum man mit einem solchen Review nicht wartet bis wenigstens mal der erste Service Pack raus ist. Taxi2Gate hat halt mal nun die Eigenart (die man nicht mögen muss) eher die Betaversion zu veröffentlichen und dann nachzubessern. Nach dem Service Pack sind dann zumindest die allermeisten Fehler beseitigt (wie be KSEA) und die Szenerien sind deutlich besser. So ensteht ein wenig der Eindruck, dass “die deutschen Nörgler” mal wieder nur das Haar in der Supper gesucht haben. Ich denke, wir sollten froh sein, dass sich endlich mal eine der guten Szeneriedesigner Deutschland vornimmt und wir von dem aufgewärmten FS9-Kram von Aerosoft erlöst werden. Bin ja mal gespannt was ihr dann zum EDDF von Flightbeam sagt… Ich für meinen Teil finde EDDM von Taxi2Gate trotz der Schwächen sehr gelungen und um Welten besser als die olle Aerosoft Version…
Weil bei Autotests z.B. auch gewartet wird, bis das Modell mal 3 Jahre auf dem Markt ist???
Moment mal, der Entwickler strickt mit der heißen Nadel, daher verzichten wir erstmal auf ein Review?
Ein Review hat den Sinn und Zweck, den Leser zu informieren und gerade bei so wichtigen Destinationen wie München und mit dem Hintergrund, dass sich die meisten die Frage stellen, ob ein Umstieg lohnt, sollen wir mit einem Review warten, bis im Laufe des Jahres vielleicht alle Fehler beseitigt sind?
Ich finde die Szenerie kommt in dem Review nicht schlecht weg, man muss eben nur wissen, worauf man sich einlässt. Ich bevorzuge es auch der Aerosoft Version gegenüber, alleine der Performance wegen und den Lichtern in P3D. Aber es sind derzeit schon noch grobe Bugs drin, für die es aber größtenteils schon Hofixes im Taxi2Gate Forum gibt.
Der Vergleich mit Autos ist schon etwas an den Haaren herbei gezogen. Bei Software ist es halt nicht ganz so ein Problem auch mal etwas 95% fertiges rauszubringen (zumindest bei “Freizeitsoftware”) und dann nachzubessern. Vor allem weil man das bei Taxi2Gate einfach weiß, dass es so ist. Mir ist es lieber so als wenn Entwickler jahrelang rummachen und testen bis sie endlich veröffentlichen. Nutzbar (und mehr als das) ist die Version selbst in der v1.0 allemal. Da nutze ich sie gerne erstmal mit den Unzulänglichkeiten und freue mich dann über den Service Pack, der die Probleme beseitigt.
Nein! Das ist absolut nicht an den Haaren herbeigezogen! “Der Kunde ist ein dummes Schwein, der Kunde bleibt ein dummes Schwein”. Auch moderne Autos haben extrem viel Software an Bord. Und nicht jede funktioniert so wie die Entwickler sich das vorstellen weil eben nun einmal auch andere Hersteller “mit wursteln” ohne allzu sehr auf die Kompatibilität mit den Produkten der anderen Zulieferbetriebe zu achten. Hauptsache: Termingerecht geliefert.Das Ergebnis: Zu Recht sehr unzufriedene Kunden die für die Funktionalität sofort Geld bezahlt(!!!) haben, aber teilweise Monate auf ein Software- Update warten müssen. Ich komme aus dieser Branche aus dem Bereich Gewährleistung. Ich weiß wovon ich rede…
Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Wichtig ist hierbei für mich nur: sollte das Service Pack tatsächlich alle (oder die Mehrheit) der Fehler ausbügeln, wäre ein kurzer Nachtest fair und angebracht. Ansonsten bleibt eben doch ein fader Beigeschmack.
Lieber Carlo, wir versuchen, für euch ein Review zu schreiben, damit ihr eine Kaufentscheidung treffen könnt. Unsere Reviews versuchen objektiv zu sein und schließen nicht mit einer Prozent-Bewertung, sondern beleuchten die Vor- und Nachteile eines Produktes. Genau das hat Tom auch gemacht! Die Gewichtung der Vor- und Nachteile zum Finden einer Kaufentscheidung ist dann wieder eure Sache – wenn ihr der Meinung seid, diese Mängel sind akzeptabel und werden sicher bald behoben, dann könnt ihr doch eine klare Kaufempfehlung aus dem Review lesen.
Wir versuchen, für euch Reviews relativ schnell zu schreiben (wie lange ist München schon auf dem Markt?). Wenn wir bis zum Service Pack warten würden wäre es der Mehrzahl der Leser sicher auch nicht Recht (dann interessiert es sicher niemanden mehr).
Ich hatte vor einiger Zeit mal einen ersten Eindruck zu T2G’s Hong Kong geschrieben, in dem ich viele dieser Unzulänglichkeiten dann nicht erwähnt habe (weil ein erster Eindruck bei uns per Definition einfach ein schneller, nicht zu detaillierter Eindruck ist), und da wurden mir dann ein paar Fehler der Szenerie in den Kommentaren unter die Nase gerieben. Was wollt ihr eigentlich hören?
In diesem Kontext: Ihr als Leser erwartet natürlich eine gewisse Qualität des Reviews (das liegt dann auch in meiner Verantwortung als einer von zwei Review-Leitern), aber dafür erwarten wir eben auch eine gewisse Fairness. Das bedeutet eben, zu akzeptieren, dass ein Produkt mit Fehlern diese Fehler auch vorgehalten bekommt.
Bei Flugzeug-Reviews haben wir in der Vergangenheit tatsächlich gelegentlich gewartet, bis ein Service Pack erschienen ist, aber bei Szenerien eigentlich noch nie (korrigiert mich wenn ich mich irre). Und hey, Gras auf Schnee oder nicht befahrbare Taxiway-Brücken sind jetzt keine komplizierten, versteckten Fehler, die erst mit der Zeit auffallen sollten…
Absolut der richtige Weg! Die Qualität am Tag der Veröffentlichung ist entscheidend! Nur wenn es hier “Prügel” gibt können sich die Herausgeber motiviert fühlen beim nächsten Produkt kundenorientierter zu handeln. Das hätte nicht sein müssen. Ich bin überzeugt, das wenn die Qualität amTag der Veröffentlichung gestimmt hätte, es eine durchweg großartige Bewertung gegeben hätte und mittlerweile deutlich mehr Kunden bereits gekauft hätten als bisher…
Siehe Salzburg! 🙂 Lag unterm Weihnachtsbaum! München nicht!
Eure Ansichten in allen Ehren, aber wollen wir eine Wette eingehen: Taxi2Gate wird seinen Modus Operandi ganz sicher nicht ändern nur weil ihr hier im Review die Fehler ankreidet. Die werden auch weiterhin immer erstmal Versionen mit Fehlern veröffentlichen und dann anhand der Feedbacks nachbessern. Das wird sich hundertprozentig nicht ändern. Und ich denke, die sind recht erfolgreich mit dem Modell. Ob es euch gefällt oder nicht. Jeder hat halt seine Art zu arbeiten. Wenn es euch nicht gefällt, dann kauft die Produkte eben nicht. Ist doch einfach, oder? Dann mal viel Spaß noch mit dem alten Aerosoft EDDM…
Ja, ganz sicher. Aber wir werden unsere Vorgehensweise trotzdem nicht ändern.
Ob es uns gefällt oder nicht???
WIR haben wir kein Problem damit. Wie gesagt, ich hab die Szenerie auch und bin mir auch sicher, das bald alles gepatcht ist.
Taxi2Gate hat sicherlich auch kein Problem damit, natürlich werden die ihre Arbeitsweise auch nicht wegen diesem Review ändern – vielleicht, vielleicht nicht. Wahrscheinlich werden sie es als Mexikaner(?) eh nicht lesen.
Aber das war NICHT die Intention dieses Reviews!
Ich sehe im Großen und Ganzen nur einen, der ein Problem damit hat …
Es ist eine neue Szenerie erschienen und wir haben darüber berichtet. Und das werden wir das nächste Mal auch so machen.
Ob es Dir gefällt oder nicht! 😉
Nur damit ihr mich nicht falsch versteht. Ich habe mit dem Review was die Fakten angeht kein Problem. Die Fehler, die ihr ansprecht, sind ja auch da. Es ist ja ein wirklich gut gemachtes Review. Dafür habe ich mich oben ja auch bedankt. Ich würde nur in solchen Fällen zwei alternative Wege bevorzugen: Entweder ihr berichtet ganz objektiv über die Fehler und verzichtet auf eine Kaufempfehlung oder ihr wartet bis die Szenerie den ersten Service Pack bekommen hat und dann gerne mit Kaufempfehlung. So hat das für mich einen etwas faden Beigeschmack, da einfach jeder weiß, dass die T2G Szenerien in der 1.0 Version nicht annähernd so gut sind wie nach der Korrektur der Fehler. KSEA war am Anfang auch ein ziemlicher Krampf und jetzt ist es eine sehr sehr gute Szenerie (auch wenn man bedenkt, dass sich kein anderer Dev da ran getraut hat und alle immer nur rumgeheult haben, man können keine performante Szenerie von KSEA machen. Und jetzt hat man KSEA von T2G, die besser performt als die Default Szenerie). Aber auch das ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung. Mir ist nur wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen eure Arbeit. Mich hat nur das aus meiner Sicht vorschnelle Urteil etwas gestört.
Happy flying!
Carlo, ich denke du solltest den Leuten von Simflight überlassen was sie machen und was nicht. Kannst ja gerne eine eigene Seite auf machen wo du den Leuten erzählen kannst wie gut Taxi2Gate ist.
Ich weiß nur nicht, was an dem Review “nicht objektiv” gewesen sein soll (im Übrigen: Bewertungen sind immer subjektiv, du meinst statt “nicht objektiv” wohl eher “unfair” oder “unausgewogen”). Tom hat nicht nur ausführlich erklärt, worin die Fehler liegen – er hat sie sogar mit umfangreichem Bildmaterial illustriert. Das finde ich sehr löblich, weil es sein Urteil nachvollziehbar macht.
Und auch den Punkt “Kaufempfehlung – ja oder nein?”, den du aufmachst, kann ich nicht nachvollziehen. Tom hat hier auch ganz klar und transparent kommuniziert, dass er keine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben kann – natürlich basierend auf dem Stand des Add-Ons, wie er sich zum Zeitpunkt des Reviews ihm präsentierte. Warum man dann gleich ganz auf eine Äußerung zum Thema “Kaufen – ja oder nein?” verzichten muss, nur weil es ja sein kann, dass die Fehler später noch gefixt werden (was Tom ja ausdrücklich als Möglichkeit genannt hat), ist mir schleierhaft.
Letztlich muss sich ja eh jeder potenzielle Kunde selber ein Urteil bilden, ob er sich ein bestimmtes Produkt kaufen will oder nicht.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls zu dem Urteil gekommen, dass die T2G-Version von EDDM für mich nach jetzigem Stand nicht kaufbar ist. Die Fehler sind mir zu zahlreich, und mir fehlt obendrein die Atmosphäre des Original-Flughafens, die selbst in der alten Aerosoft-Szenerie weitaus besser eingefangen ist. Irgendwie passen die Farben nicht, alles wirkt wahlweise grau, überzeichnet und/oder cartoonhaft. Ich warte natürlich gerne künftige Patches ab, aber ich wage zu bezweifeln, dass ein so großes Patch kommt, dass plötzlich die Atmosphäre des Originals ins T2G-Add-on “gezaubert” wird.
Nimm an der Diskussion teil (bitte die Netiquette beachten: http://www.simflight.de/netiquette)
Aufgrund eurer regen und ausdauernden Diskussion möchte ich mich doch einmal selbst zu Wort melden:
Erst einmal vielen Dank für euer aller Interesse an diesem Review und das positives Feedback. Ich denke das es viele Leser der deutschen Flusi-Community gibt, die bei großen Veröffentlichungen unsere Rezensionen auf simFlight.de abwarten und dann ihre eigene Kaufentscheidung fällen. Das zeigt ein großes Maß an Vertrauen. Aus diesem Grund versuche ich persönlich (ich denke wir alle!) in meinen Reviews einen möglichst differenzierten und detaillierten Eindruck über die Produkte zu schaffen. Dafür habe ich in diesem Fall in den letzten zwei Wochen diverse Flüge von und nach München unternommen (Ich glaube es waren 7 oder 8) und noch zahlreiche Stunden mit der Szenerie an sich verbracht. In diesem speziellen Fall mussten zusätzlich diverse Fixes installiert und ausprobiert werden, sowie händische Anpassungen gemacht werden. (Steht ja alles oben, ihr wisst bescheid.) Ich glaube ich darf sagen, dass an dieser Stelle kein vorschnelles Urteil entstanden ist.
Patrick hat bereits diverse Erläuterungen zum Erscheinen von Service Packs gemacht, ich möchte das nicht alles wiederholen. Auf den nächsten Patch von Taxi2Gate zu warten wird aber allein schon deshalb schwierig, weil diese Szenerieschmiede nicht unbedingt für das Releasen großer Updates bekannt ist. Ich will hier keine Beispiele nennen wo ein Service Pack notwendig gewesen wäre, Fakt ist aber, dass Taxi2Gate und Patches keine großen Vergangenheit haben. Um deine Kritik an der Vorgehensweise aber aufzugreifen, werde ich gerne entsprechende Vermerke in das Review einfügen wenn das Update für EDDM in nächster Zeit erscheint.
Ich glaube das meiste ist gesagt. Wir wollen euch ganz einfach einen möglichst detaillierten und neutralen Einblick in neue Produkte bieten. Neutral, das heißt auch zu sagen “Nein, im Moment ist diese Szenerie noch nicht ausgereift. Überlegt euch gut ob ihr das Geld, dafür ausgeben wollt.” Kaufempfehlungen sind eben, wie es der Name schon sagt nur Empfehlungen.
Happy Landings!
Der Tower wirkt zu klein. Ist ja eigentlich einer der höchsten in D..
Sehr ausführlich, Danke!
Ich fände es einen feinen Zug, wenn Taxi2Gate Interimspatches und da gibt es einige mittlerweile für EDDM auch auf Simmarket bereitstellen würde. Das derzeitige Gebaren, diese quasi im Wind zu verstreuen hilft niemanden.
Die gehören dort hin, wo es den Installer zum DL gibt!
Was mich besonders nervt sind die alten ILS Frequenzen für die 08er Bahnen.
Es ist im Ansatz eine tolle Scenery die bestimmt nach dem ersten SP hervorrangend sein wird.
Thomas
Auch hierzu gibt es einen Hotfix !!
Im unteren drittel der Seite gibt es mal wieder eine Vorab Hotfix !!
Also Super Preview echt klasse aber ich muss trotz den vielen Fehlern hier T2G mal zugute halten die Hotfixe kamen schnell und wurden vorab schon zum Download bereit gestellt, bei einigen anderen Anbietern wartet man gut mal 1/2 Jahr auf irgendwelche Fixes oder so !!!!
Link !!
http://forum.iflysimx.com/topic/1301-eddm-improvements-for-general-update/?page=3
MfG Wuffi @ Happy Flying
auch wenn die Hotfixes schnell kamen, erwarte ich von einem Addon welches immerhin ca. 28 € kostet, dass es nicht solch lapidare Fehler wie unkorrekte Frequenzen enthält. Es kann nicht erwartet werden, dass der Käufer sich nach Erwerb anhand von bereitgestellten Fixes eine funktionsfähige Scenery “zusammenbastelt”. Das die Brücken nicht funktionieren ist ebenfalls ein absolutes no go! Hier wurde vom Entwickler ganz eindeutig auf die erhöhten sales der bevorstehenden Feiertage geschielt. ich werde dafür definitiv noch kein Geld ausgeben!
Ja nun gebe ich dir Vollkommen Recht das hier def. auf den Weihnachtsgeschäft geschiehlt wurde def. und aber ich haben einen etwa 4 Monate alten von Aerosoft Vermarkteten Megaairport eines anderen Anbieters ! Hier lassen sich für viele Nutzer weder Taxiway´s zuweißen noch Funktioniert die AI überhaupt ! Hier ist scho eine bereitz Gefixte Afcad fertig zb. ist aber seit 3 Monaten nicht für die User bereitgestellt wurden !! Ist und bleibt Unbauchbar für viele dank des Entwicklers.
Sehr gelungene, da sehr ausführliche Rezension, vielen Dank dafür!
Danke für das Review! Schön ausführlich. Ich bin mir sicher, dass T2G da ein großes Update nachliefern. Immerhin lauschen sie den Kunden in einem eigens dazu eröffneten Thread in deren Forum. Die Szenerie ersetzt auf alle Fälle die alte Version von GAP zumindest auf meinem System ;). Schön, dass es mittlerweile auch andere Entwickler gibt, die so nach und nach die angestaubten GAP Szenerien ablösen 🙂
Vielen Dank
Ich kann Fabian nur zustimmen. Das neue Werk von T2G sieht EDDM ähnlich – aber es hat in meinen Augen relativ wenig mit dem wirklichen Airport zu tun. Ich war jahrelang Vielflieger und alle meine Flüge starteten und landeten dort.
Das “alte” Produkt kommt der Atmosphäre deutlich näher, dessen bin ich mir sicher. Ironisch möchte ich anmerken, daß T2G scheinbar ein ambitionierter Landschaftsgärtner ist. Die Begrünung hat jedenfalls mit der Realität nichts zu tun. Im Gegenteil: Nach meiner Kenntnis hat der Münchner Flughafen zahlreiche Bauern aus der Umgebung unter Vertrag genommen, die die Grasflächen regelmäßig kurz halten. Das kann man mit geübtem Auge sogar in Google earth erkennen. Aber wenn man dazu neigt, 3D-Gras oder-Begrünung pauschal als Qualitätskriterium zu bewerten, dann sieht man es vielleicht nicht 🙂
Als Brückenbauer ist T2G dagegen offenbar weniger geeignet. Nachdem ich mir KMCO – Orlando geleistet habe, war ich sehr gespannt, wie die TWY-Brücken in München wohl funktionieren werden.
Soweit ich weiß, funktionieren sie in Orlando bis heute nicht. Trotz Updates! Zumindest gibt es für AI-Flieger keine funtionierende Verbindung. So gesehen gibt es zwei Orlandos – Orlando West und Orlando Ost!
Es gibt Herausgeber, die diese Disziplin beherrschen und somit zeigen, daß es geht.
Ich wünsche mir sehr, daß ein solcher Hersteller irgendwann ein aktualisiertes und dann atmosphärisch gut getroffenes München heraus bringt!
Am Testbericht gibt es Nullkommanichts auszusetzen. Im Gegenteil – weiter so! Besten Dank!
Woher kommt eigentlich die allgemein Zuversicht hier, T2G würde bald ein umfassendes Update nachliefern? Das ist jetzt eine ernst gemeinte Frage! Man schaue sich doch nur mal Hong Kong an. Nach dem 2. Patch sind viele Fehler noch immer da, die eigentlich schon mit dem 1. Patch hätten behoben werden sollen. Und nein, da wird auch bestimmt kein 3. Patch folgen. T2G macht das nicht, Punkt. Deren Geschäftsmodell ist es, grosse Airports lieblos und ohne Sorgfalt zu bauen. Nach einem 1. Release voller Bugs werden dann notdürftig die einen oder anderen Fehler behoben, aber niemals alle. Und dann wars das, auf zum nächsten Airport.
Was T2G hier abliefert hat ja mit dem Original nun wirklich nichts gemeinsam. Die Farben sind völlig verfehlt, es wurde texturiert wie in einem düsteren Shooter-Spiel, und die Bodentexturen sind unter aller Sau. Siehe z.B. Taxiway-Brücken. Dass da der Belag plötzlich ganz anders ist als der Rest des Taxiways ist einfach nur liebloses modellieren, mehr nicht. Und den viel zu übertriebenen Dreck auf dem ganzen Airport verteilt, stört das eigentlich niemanden?
Ich wünsche viel Spass beim Warten auf den umfassenden Patch. Ja es wird einer kommen, aber der wird niemals umfassend sein. Wetten, dass?
Na ja, Markus, wenn Du Dir auf Google Maps im Satellitenfoto mal die Taxiway-Brücken anschaust, wirst Du bemerken, dass die Version von T2G zwar nicht perfekt getroffen ist, aber der unterschiedliche Belag durchaus dem Original entspricht… Und in Sachen Farbgebung: das überrascht mich nicht, dass ein Flughafen mit hauptsächlich weissen Gebäuden so unterschiedliche Reaktionen hervorbringt, da wohl kaum einer der User mit seinem Monitor einen wirklich korrekten Weissabgleich gemacht hat. Schaut man sich Fotos vom Terminal an, so gibt es durchaus Lichtverhältnisse, die dafür sorgen, dass die Farbgebung mehr als passend ist.
Danke, Chris. Die Kritik an der Farbgebung der Taxiwaybrücken ist für mich ein echt gutes Beispiel wieviel negative Stimmungsmache einige der Kommentatoren (nicht der Reviewschreiber!) hier machen. Das ist schon fast so schlimm wie die PMDG-Jünger, die bei nur der kleinsten Kritik an einem PMDG Flugzeug wutentbrannt reagieren. Wusste gar nicht, dass es so vehemente Verteidiger von Aerosoft gibt. Ich denke, es bringt hier auch nix irgendwelche objektiven Argumente vorzubringen (obwohl ein Satellitenbild ja nun wirklich diese merkwürdige Kritik zur Farbgebung der Taxiway-Brücken aus obigem Post komplett entkräften kann). Jeder soll einfach das nutzen was er meint. Wenn Leute nur wegen dem falschen Weißton an den Terminals lieber die Aerosoft Version mit ihren Klötzchen-Texturen an den Terminals nutzen will (die man bei der Flugvorbereitung am allermeisten sieht), dann bitte schön. Ich hoffe nur sehr, dass sich nicht andere ausländische Entwickler von der teilweise haarstreubenden Kritik abschrecken lassen Szenerien für Deutschland zu entwickeln. Ich bin ja schon mal mehr als gespannt auf den Shitstorm der kommen wird, wenn Orbx FTX Germany veröffentlicht. Da wird es auch wieder die Leute geben, die kritisieren, dass die Farbe des Grases nicht 100% stimmt und sie ihr Haus nicht finden können…
Du übertreibst. Es ging nicht allein um den “Weißton des Terminals” und auch nicht allein um die Qualität von Texturen. Mir und offenbar auch anderen Usern geht es bei so einem Add-On im Wesentlichen darum, ob es im Großen und Ganzen den “Look & Feel” des Originals einfängt. Dass das für mich und andere Menschen, die den Original-Flughafen kennen, nicht oder nur mit großen Einschränkungen gegeben ist, könntest du auch einfach mal akzeptieren oder konstruktiv kommentieren, anstatt es lächerlich zu machen. Geschmäcker sind, wie man auch an deinem Auftreten sieht, offenbar sehr verschieden. Und wenn zur nicht authentischen Atmosphäre, die die T2G-Szenerie verbreitet, auch noch die erwähnten technischen Mängel hinzukommen, darf Kritik erst recht gestattet sein. Der Vergleich mit Erbsenzählern, die noch bei der kleinsten Abweichung von der Realität aufschreien, hinkt nicht nur, er hat sogar einen Klumpfuß.
Klar. Geschmäcker sind verschieden. Ich hab auch jahrelang in München gelebt und bin von Berufswegen mindestens 3-4 mal die Woche von München aus oder nach München geflogen. Und ich finde, die Atmosphäre des echten Flughafens wird sehr wohl eingefangen (auch wenn ich die Farben der Plaza von Terminal 2 auch übertrieben finde). Aber das Ganze hier führt ja am Ende nur zu der Erkenntnis, dass eben die einen es so und die anderen es anders sehen. Ist doch auch ok. Jeder ist frei. Warum ich hier so “energisch” mitdiskutiere ist nur, weil ich einfach froh bin, dass solche Entwickler sich endlich Deutschland vornehmen und ich irgendwie Bedenken habe, dass bei der ganze Nörgelei sie davon wieder Abstand nehmen. Und ich persönlich (ja! meine Meinung) finde, dass das was von T2G kam halt leider trotz aller Fehler tausendmal besser als die alte Aerosoft Szenerie (oder was man als kommende EDDF Version auf den gruseligen Previewbildern im Aerosoft Forum sehen konnte) aussieht. Daher bin ich einfach nur froh, dass wir endlich mal was neues bekommen. Bin ja mal gespannt wie das Feedback auch zu Flightbeam EDDF wird. Wenn es da noch groß zu meckern gibt, dann weiß ich auch nicht…
Kleiner Off-topic-Exkurs: Na ja, auch bei den EDDF-Previewbildern von Aerosoft kann man trefflich anderer Meinung sein. EDDF kenne ich ebenfalls ziemlich gut, und fand es in den Previews gut getroffen. Zumal es (wenn ich richtig gehe) vom selben Entwicklerteam kommt, die auch die Aerosoft-Version von EDDL designt und wirklich gut getroffen haben (und das kann ich mit der größten Überzeugung sagen, denn EDDL ist mein alter Stamm-Flughafen).
Ich werde leider das Gefühl nicht los, dass du Aerosoft eh ein wenig auf dem Kieker hast. Und nein, hier schreibt kein Aerosoft-Fanboy, ich finde nicht alles von Aerosoft gut und weiß zugleich auch gute Leistungen anderer Entwickler und Publisher sehr zu schätzen. 😉 Auch deshalb war ich ja so enttäuscht, dass Taxi2Gate trotz seines recht guten Rufes so eine Leistung bei EDDM abgeliefert hat.
Ich finde nur, man sollte auch mal anerkennen, dass die Aerosoft-Szenerie ein paar Jahre auf dem Buckel hat und daher natürlich nicht in allen Belangen “State of the art” ist. Trotzdem ist sie atmosphärisch in meinen Augen noch heute weitaus besser gelungen als die offenkundig überhastete T2G-Version.
Bei dem Vergleich Aerosoft-Frankfurt und Realairport muss einfach schauen, dass es den meisten nicht unbedingt auf die Texturen ankommt, sondern auf die Qualität und Arbeitstechniken dort, die einfach überholt sind. Ich finde auch, dass die Farben bei den Previews zu Aerosoft/GA Frankfurt gut getroffen sind, aber es fehlen einfach Dinge, die heute bei jeder neuen Szenerie selbstverständlich sein sollten, wie durchsichtige Terminalscheiben, hochaufgelöste Texturen, gutes 3D-Gras, und das bei ordentlicher Framerate. In DUS gibt es zumindest schonmal (ein bisschen) 3D-Gras. Oft wirken die Texturen aber sehr blass, weil es an gerenderten Schatten usw. fehlt. Aber alles noch ok. Nur gerade in Frankfurt, das seit der Renovierung von Terminal 1 durch eine wirklich sehr beeindruckende, schöne Glasfassade gläzt, muss durchsichtiges Terminalglas her, oder zumindest ein ordentlicher Glaseffekt durch vernünftige Reflexionen. Auch die Bodentexturen wirken bei diesen Airports immer etwas sauber. Es gibt kaum Risse, kaum körnige Struktur des Betons, sondern vieles sieht wie eine gemalte graue Fläche aus. Ich traue was die Umsetzung angeht dem GA Team einen Top detaillierten FRA zu, aber grafisch muss man sich so langsam mal etwas weiter entwickeln. Auch die Performance ist bei all diesen Szenerien immer grenzwertig, wenn man vergleicht was Flightbeam mit seinen wohl weltbesten Szenerien für eine super Performance bei Top-Grafik hinbekommt. Ich bin auf keinen Fall gegen Aerosoft, ich nutze täglich viele tolle Produkte aus dem Hause, und finde z.B. SimWings Heathrow (AS) deutlich treffender als Heathrow von UK2000, aber was state-of-the-art Gestaltungstechniken angeht, müssen sich einige der Schmieden, die bei AS publishen einfach mal weiterentwickeln.
Es wäre sehr spannend gewesen, hätte simFlight die Preview-Bilder zu EDDF damals unter “T2G” veröffentlicht und dieses Review zur München Szenerie von Aerosoft. Ich bin überzeugt, die Previewbilder wären begeistert kommentiert worden und bei der Aerosoft-Szenerie wäre natürlich absolut notwendig und fair gewesen, die Schwachstellen möglichst früh aufzudecken. 🙂
Ich kann das vermutlich nur bedingt beurteilen, aber an den Vorschaubildern von Frankfurt gab es technisch und optisch nichts auszusetzen. Es steht vermutlich nur der falsche Name darunter…
Übrigens entwickelt Aerosoft nur sehr wenige Add-ons selbst. Aerosoft vermarktet sie. So wie die Wallander-Romane nicht vom DTV Verlag geschrieben wurden, sondern von Henning Mankell. Aerosoft hat nur bedingt Einfluss auf das Produkt und umgekehrt ist es für einen Entwickler nicht schön, wenn man sein Arbeit ablehnt, weil sie bei Aerosoft vertrieben wird. Das ist natürlich für einen Neuling in der Szene schwer zu durchschauen, aber die meisten Aerosoft-Kritiker hier sind ja schon lange genug dabei. 😉
Gefühlt ist es mittlerweile unmöglich, es der (deutschen) FS Szene recht zu machen. Durchsichtige Scheiben sind heute ein Muss, aber transparent dürfen sie nicht sein, weil es dann zu viel Performance kostet. Ohne 3D Gras darf keine Szenerie mehr verkauft werden, aber es darf nicht sichtbar sein, da es real nicht vorhanden ist…
Die Szenerien müssen schneller auf den Markt, aber nicht überhastet. Sie sollen nicht mehr von lokalen Entwicklern umgesetzt werden aber auch nicht von Entwicklern aus anderen Regionen. Also mir wird hier langsam schwindelig. 😉
Ich vergaß: Das Review des Add-ons natürlich möglichst vor dem ersten Release aber nach dem ersten Patch. Damit die simFlight-Redakteure nicht das Gefühl bekommen, sie wären bei der Aufzählung vergessen. 🙂
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Es ist unfassbar wie einige auf diese tolle Szenerie reagieren. Ja, es gibt ein paar Fehlerchen, aber die nehme ich gerne hin, wie die Szenerien dafür in sinnvollem Tempo auf den Markt kommen, und man nicht 5 Jahre auf einen Airport warten muss. Außerdem hat Taxi2Gate bis jetzt alle nennenswerten Bugs schnell durch Updates behoben. Sowohl in Doha als auch in HongKong. Beide Szenerien sind heute sehr gut. Ich habe die München Szenerie nochmal mit Fotos verglichen, und muss sagen, dass es sehr auf die Lichtverhältnisse ankommt. So blass wie die Aerosoft Szenerie ist der Flughafen jedenfalls nur bei Regenwetter, bei Sonnenschein finden sich auch in München ein paar Kontraste. Natürlich ist es kein Flytampa oder Flightbeam Airport, aber die können eben auch nicht alles machen. Wir sollten froh sein endlich mal einen hochqualitativen Flughafen mit durchsichtigem Terminal-Glas, 3D-Gras, vernüftigen Modellen und hochauflösenden Gebäudetexturen zu haben, und nicht schon wieder rum meckern.
NOCHMAL.
auch wenn die Hotfixes schnell kamen, erwarte ich von einem Addon welches immerhin ca. 28 € kostet, dass es nicht solch lapidare Fehler wie unkorrekte Frequenzen enthält. Es kann nicht erwartet werden, dass der Käufer sich nach Erwerb anhand von bereitgestellten Fixes eine funktionsfähige Scenery „zusammenbastelt“. Das die Brücken nicht funktionieren ist ebenfalls ein absolutes no go! Hier wurde vom Entwickler ganz eindeutig auf die erhöhten sales der bevorstehenden Feiertage geschielt. ich werde dafür definitiv noch kein Geld ausgeben!
Tolles Review! Ich habe die Szenerie auch, vermisse aber einen großen Punkt im Review:
Warum wird nicht auf die komplett falschen Farben von Apron, Taxiways und Runways eingegangen?
Bei Taxi2Gate sind diese viel zu grau. Das echte München hat ein viel helleres Erscheinungsbild, als die Taxi2Gate Szenerie, welche so wirkt, als hätte man einen extremen ENB Effekt über den gesamten Simulator gelegt. Das wird doch eher wie aus einem modernen Videospiel, als in einem Simulator.
Danke für die ausführliche Review! Trotz der verhaltenen Bewertung habe ich mir meinen Heimatplatz gestern im Simmarket gekauft und in den P3Dv3.1 installiert. Die Ernüchterung folgte aus dem Fusse – vor diesem Produkt muss man in aller Deutlichkeit WARNEN! Der Auslieferungszustand ist unter aller Würde und verdient allerhöchstens die Klassifikation ‘early alpha’. Es ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit, so ein Produkt überhaupt zu verkaufen. Simmarket sollte sich vielleicht überlegen, der Verkauf (vorübergehend?) auszusetzen. Sö könnte vielleicht ausreichend Druck in den Kessel kommen, eine sehr zügige Nachbesserung auszuliefern.
T2G, Ihr seid dran. Und jetzt aber hurtig!
Hallo Stefan, ich hoffe du wirst eine entsprechende Bewertung bei Simmarket hinterlassen. Das kann evtl. auch dabei helfen, dass T2G endlich merkt, dass das so nicht geht.
@ Stefan:
weil?
@Günter …weil es mich zu Tode nervt, dass immer noch jemand die Chuzpe besitzt, völlig unreife Produkte auf den Markt zu werfen. So nach dem Motto “sie fressen eh alles”. Ich fühle mich da als Kunde absolut nicht ernst genommen. Die Fehler wurden ja in der vorangegangenen Diskussion schon ausführlich dargestellt und sind auch im Produktforum vielfach festgehalten.
Naja, aber “early alpha” ist auch übertrieben, oder?
Die Brücken, ok, verstehe ich nicht. Das hätte ein Betatest ergeben müssen. Die Frequenzen eigentlich auch, aber da wiederum braucht es fachwissende Betatester. Und wer weiß, wer und wieviele da in Mexiko testen.
Der rote Untergrund im Januar ist heftig, aber das ist ein typischer Fall von dumm gelaufen.
Ich will die Szenerie nicht sonderlich verteidigen, aber early alpha oder ein Grund für einen Verkaufsstopp ist das nun auch auch nicht. Da muss man die Kirche im Dorf lassen. Meiner Meinung nach.
Ich gehe mal davon aus, dass es dem Entwickler nicht egal ist, wenn sein Produkt noch Fehler enthält. Warten wir mal ab, ob das noch in Ordnung gebracht wird.
Ich kann auch nachvollziehen, dass das Weihnachtsgeschäft dazu verleitet, ein Produkt etwas früher auf den Markt zu bringen. Das können durchaus Einnahmen sein, die man braucht. Vergesst nicht, dass die meisten Entwickler Monate, manchmal Jahre in Vorleistung gehen müssen.
Ich kann auch nachvollziehen, dass man lokale Gegebenheiten an einem deutschen Flugplatz nicht perfekt nachbildet, wenn man in einer ganz anderen Region dieser Erde lebt. Das sind die berühmten letzten 20% die 80% zusätzlicher Arbeit machen und die nur Kunden zu schätzen wissen, die den Fluhafen kennen. Außerdem ist es schwerer z.B. an Bildmaterial zu kommen oder überhaupt vor Ort zu recherchieren. Das wirkt sich natürlich auch aus.
Wir haben jahrelang davon geträumt, dass der Markt endlich von einem anderen Entwickler aufgerollt wird. Wenn dieser dann von einem anderen Kontinent kommt, müssen wir auch mit dem Ergebnis leben. 😉 Ich hoffe nur, dass der Markt groß genug ist, für zwei Anbieter. Denn auf das regionale Produkt würde ich nur ungern verzichten…
Daran werden wir uns wohl zu gewöhnen haben, wenn deutsche Entwickler in Deutschland nichts mehr machen. Sehr schade. Und fehlerfreie Software gibt es praktisch fast nie, auch kein Problem. Aber das es inzwischen Quasistandard ist, Produkte mit Fehlern auf den Markt zu werfen, die jeder einäugige Betatester und auch der Entwickler bereits sieht, ist nicht akzeptabel und auch nicht nachvollziehbar oder doch?. Ich nenne das schlicht Vorfinanzierung der Entwicklung durch den Kunden. Billiger bekommt man ja kein Geld zum Weitermachen.
Bei dem Budget, das man für eine solche Szenerie hat, ist man auf ehrenamtliche Tester angewiesen. Und diese Tester können durchaus etwas übersehen und solange der Tester dem Entwickler nicht sagt, dass er eine falsche Frequenz übersehen hat, kann der Entwickler so einen Fehler übersehen. Aus meiner Sicht ist das nachvollziehbar. Hauptsache, es wird ausgebessert.
Wer sollte ein Projekt sonst vorfinanzieren? Immerhin hat der Kunde im Vorfeld auch die Entscheidung gefeiert, dass er eine neue Szenerie bekommt. Das Wort “billig” lese ich in dem Zusammenhang nicht gerne. Denn so ein Projekt kann für den Entwickler sehr, sehr teuer sein. Nicht nur finanziell.
Eine bessere Alternative wäre, eine Pre-Release Version zu verkaufen. Dann weiß der Kunde, worauf er sich einlässt und ist motiviert, eine falsche Frequenz selbst zu melden, damit seine Investition fehlerfrei funktioniert. Aber vermutlich malen einige schon während des Lesens meiner Zeilen ein “Skandal” oder “Protest” Schild. Obwohl das in anderen Branchen mittlerweile üblich und erfolgreich ist.
“Wer sollte ein Projekt sonst vorfinanzieren? ”
Der Rest der Wirtschaft macht das in der Regel über eine Bank und nicht über den Kunden.
Wäre mal interessant zu sehen, wie eine Bank auf so einen Antrag reagiert. 🙂 Ich vermute, wenn wir darauf angewiesen wären, gäbe es nicht mehr viele Add-ons.
Mit „der Wirtschaft“ kann man diese Nischenbranche nicht vergleichen. Und der Rest der Spielebranche macht so etwas heute mit Crowdfunding. Also der Möglichkeit, für eine Software nicht nur im „Early Access“ zu bezahlen sondern Monate oder Jahre früher. Ich vermute, dass dann noch schlimmer, oder?
Ich stimme Marcel durchaus zu, Ich habe mir schon das ein oder andere Early-Access Spiel zugelegt und würde mir das im FS Bereich auch öfters wünschen. Wichtig ist nur, dass die Software schon benutzbar ist und sich stetig weiterentwickelt. Dann kann es eine Win-Win-Situation sein.