Nach ihrem Ausflug in die New Yorker Flughafenwelt, welcher nicht unkritisch in Erinnerung geblieben ist, ist Drzewiecki mit dem Flughafen von Warschau zurück. Ob die Besinnung auf ihre Wurzeln auch Früchte trägt, sehen wir uns an.
Seit 72 Jahren befindet sich der anfangs militärisch und zivil genutzte Flughafen „Okęcie“ an seinem heutigen Standort. Im Krieg weitestgehend zerstört, erfolgte der Wiederaufbau, 1992 entstand Terminal 1 und im Jahr 2008 Terminal 2. Die Umbenennung in Chopin-Flughafen-Warschau erfolgte 2001. Der Chopin-Flughafen besitzt ein Frachtterminal, das von verschiedenen Cargo Airlines genutzt wird. Flugverbindungen bestehen in alle europäischen Hauptstädte. Darüber hinaus ist der Flughafen die Basis der Polnischen Fluggesellschaft „LOT“, welche Warschau mit der Welt verbindet.
Kauf, Installation und Umfang
Das Ticket nach Warschau, unabhängig ob FSX oder P3D Klasse, kostet 28,83€ im simMarket. Die Installation erfolgt via Drzewiecki eigenem Installer und bietet Möglichkeiten zum Einstellen von P3D Lichtoptionen, statischen Flugzeugen und ob das Innenleben des Terminals dargestellt werden soll. Andernfalls erfolgt die Darstellung der Fassade als normale Textur. Neben dem Flughafen und dem direktem Umfeld liefert Drzewiecki auch Charts und eine Anleitung mit.
Der erste Eindruck
Das Drzewiecki auf einem hohen Level designt, haben sie bereits mit ihren Polish Airports Paketen gezeigt und auch bei Warschau bleiben sie sich treu. Die Umsetzung ist erstklassig und leidet nur an minimalen Unzulänglichkeiten.
Untergrund- und Vorfeldtexturen
Der Aufbau ist immer gleich – auf dem Satellitenbild, welches als Untergrund dient, werden hochaufgelöste Texturen gezeichnet, die als Vorfeld- und Rollwegtexturen dienen. Die Qualität des Satellitenbildes ist nicht zu beanstanden, ebenso wenig wie die Taxiwaytexturen. Diese wurden mit saubereren Rollmarkierungen, Abwasserrinnen und ausgebesserten Stellen garniert. Der Übergang zwischen den gezeichneten Texturen und dem Satellitenuntergrund ist nicht immer optimal, aber nicht schlechter als bei vergleichbaren Szenerien.
Die Kompatibilität zu Orbx FTX Global ist nicht optimal bzw. passt an einigen Stellen überhaupt nicht gegeben. Jedoch fanden an den Autobahnen umfassende Bauarbeiten statt, deren Aktualität von ORBX nicht berücksichtigt wird.
Gebäude und Objekte
Unabhängig ob Terminal, Fahrzeug, Container, Hangar oder Nebengebäude, alles ist sauber umgesetzt und mal mehr und mal weniger detailliert. Die Texturen sind ausreichend scharf und überzeugen mit einer realistischen Farbgebung. Das Terminalinnere, welches sich über den Installer abschalten lässt, ist entsprechend seiner untergeordneten Rolle ordentlich umgesetzt. Die Vielzahl an verschiedenen Figuren und ihren Posen ist imposant und der Blick durch die große Glasfassade nach außen lässt Airportfeeling aufkommen. Die Texturen im Innenbereich sind grob aufgelöst, was der VAS Auslastung zugutekommen dürfte.
Terminal
Terminalinneres
Andere Gebäude und Objekte
Der Flughafen in der Nacht und im Winter
Die Nachtumsetzung realistisch zu gestalten ist ohne Frage eine der schwierigsten Aufgaben beim Szenerie-Design. Die Beurteilung ob es gelungen ist, ist immer subjektiv. Hier ist sie geglückt, aber bei weitem ist die Umsetzung kein neuer Stern am Nachthimmel. Die Gebäude sind nicht überstrahlt, auch gibt es keine Lichtkegel oder scharfe Abgrenzungen zum unbeleuchteten Teil. Jedoch sind die FSX-Lichter zu groß und präsent. Realistischer dagegen präsentieren sich die P3D Lichter, welche auch für den FSX bei der Installation ausgewählt werden können.
FSX Lichter
P3D Lichter
Die kalten, schneereichen Monate möchten wir auch im Flugsimulator umgesetzt sehen. Drzewiecki liefert selbstverständlich Wintertexturen mit, jedoch ist die Platzierung nicht immer geglückt. An manchen Stellen durchaus realistisch, dank dezenten Verwehungen dargestellt, wirken andere Bereiche eher wie aus einer zweitklassigen Freeware Umsetzung.
Performance
Sicherlich ist der Flugsimulator wohl die einzige Anwendung, bei der die Einstellungen und deren Auswirkungen so individuell sind, wie die Piloten die vor dem Monitor platznehmen. Grundsätzlich ist es jedoch so – wer das eine will, muss das andere mögen – so verhält es sich auch mit Warschau. Das Terminalinnere hier, die statischen Flugzeuge da, dann noch Ai Traffic und am besten noch 12 Stunden Flug mit der PMDG T7 aus New York kommend – das alte Lied. Anhand der Videos erkennt man, dass das Betreiben der T7 kein Problem darstellt und ein relativ flüssiger Start sowie Landung möglich sind. Auch die Darstellung des Terminalinneren verschlingt nicht so viel Leistung wie gedacht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte schaltet die Terminaldarstellung ab und wählt bei der Installation die geringer aufgelösten Texturen. Ein merklicher Unterschied in der Qualität konnte beim normalen Betrieb nicht festgestellt werden.
Fazit
Warschau ist kein Schwergewicht wie Toronto oder die New York Airports, bietet aber weltweite Verbindungen an. Das im Vergleich zu den oben genannten Airports geringere Verkehrsaufkommen, falls man AI Traffic benutzt, kommt der Ablaufgeschwindigkeit und der Speicherauslastung zugute. Darüber hinaus bietet Drzewiecki sinnvolle Einstellungsmöglichkeiten an, die die Performance verbessern können. Wer auf der Suche nach einem bedeutenden Europäischen Flughafen ist, welcher realistische Verbindungen in alle Himmelsrichtungen anbietet, dabei aber nicht die Größe eines Mega Airports aufweist und mit Mängeln in einigen wenigen Bereichen leben kann, ist mit Warschau gut bedient. Sicherlich, dass Level eines Fly Tampa Flughafens erreicht er nicht, auch wenn der Preis sich an diesen orientiert, aber verstecken muss er sich auch nicht. Daher kann eine Kaufempfehlung unter der Beachtung der oben genannten Punkte ausgesprochen werden.
Informationen
Pro |
Contra |
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Informationen |
Testsystem |
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Thomas Hempel
gerade von Simmarket über eine neue Version informiert worden:
DRZEWIECKI DESIGN – EPWA WARSAW CHOPIN AIRPORT X FSX P3D 1.2
Changes in the new version:
– Missing/wrong textures fixed
– SODE updated
Installer upgraded
– Other minor fixes