Wer den FSX mit Standard-Texturen betreibt, weiß, dass Deutschland in der Savanne liegt. Und wer den FSX bereits mit Austauschtexturen betreibt, weiß auch, dass es besser geht. Doch allen Optimierungen zum Trotz – es hat lange gedauert, bis fähige Entwickler dem FSX ein ganz neues Bild gegeben haben: Doch jetzt ist es soweit! Holger Kistermann spricht mit Jan Wiese, Dr. Stefan Benzinger und Frank Schmidt über FTX Global.

Kennt Ihr das Märchen von Hans Christian Andersen, “Des Kaisers neue Kleider”? Genau, zwei Halunken weben dem Kaiser imaginäre Kleider und erklären ihm, nur intelligente und würdige Menschen würden die Kleider in ihrer wahren Schönheit sehen können. Natürlich  konnte  der Kaiser diese ganz besonderen Kleider gar nicht sehen. Doch eitel wie er war, gab er dies nicht zu und “schlüpfte” sogar bei einer Parade in diesen Hauch aus Nichts. Und so sahen die Menschen den Kaiser ganz nackt, sodass er zugeben musste, von zwei Gaunern übers Ohr gehauen worden zu sein.

Das Team von Orbx hat ebenso neue Gewänder für den “Kaiser”, also den FSX, gewebt. Doch anders als bei Dänemarks berühmten Märchenerzähler sind diese ganz real und hüllen den FSX von Pol zu Pol komplett neu ein. Damit unterscheidet sich FTX Global von den meisten anderen Austauschtexturen, die oft “nur” größere Regionen abdecken. Nach der Installation von FTX Global sieht der Flight Simulator definitiv anders aus – als sei es “ein neuer Simulator”, wie mein Kollege Stefan meint.

Doch dazu mehr später. Zuvor sollten wir einen kleinen Exkurs in die Programmierung des Microsoft Flight Simulators unternehmen. Microsoft hat bei der Entwicklung berücksichtigt, dass alle Kontinente ihr eigenes Aussehen haben; nicht nur hinsichtlich der vorherrschenden Vegetation, sondern auch hinsichtlich des Aussehens des Bodens. Deswegen bediente sich Microsoft der Olson Land Classifiction Tabelle, die das Erscheinungsbild unserer Erde in 147 verschiedene Kategorien und Werte unterteilt. Um Euch einen Eindruck dessen zu geben – dort findet man Einträge wie “Spärlich bewachsenes Grasland” über “Mischwald in kalten Zonen” oder “Vorstadt in trockenem Gebiet”,  “Vulkanischer Fels” etc.

Jede Kategorie hat von Microsoft  eine eigene Textur spendiert bekommen; mit der Mischung dieser Texturen entstehen die sogenannten Landklassen, die die unterste Ebene einer Szenerie darstellen. Die folgenden Bilder, mit FSX-Standardtexturen, verdeutlichen das.

À propos “Ebene”: Die Szenerie-Engine des FSX unterteilt eine Szenerie in verschiedene Ebenen, also Schichten, die unabhängig von einander in ihrer Gestaltung geändert werden können. Ganz unten finden wir das Drahtgittermodell,  das Mesh, das die relevanten Höhendaten enthält. Auf das Mesh werden nun die Texturen aufgetragen – die Landklassen. Das sind Texturen-Bitmaps, auf denen, passend zu ihrem Typ, entsprechende Autogen-Objekte verortet sind. Autogen-Objekte können Häuser, Bäume oder Büsche sein. Darüber folgen die Vektordaten, also Straßen, Eisenbahnlinien, Flüsse und Meere. Die oberste Ebene bilden einzelne Szenerien, wie bspw. ein Flughafen.

Microsoft hat den Globus in 24 Landklassen-Regionen unterteilt und die Landklassen in der Datei “Worldlc.bgl” gespeichert – und der Dateiname sagt bereits aus, dass diese Landklassen den gesamten Planeten darstellen. Deutschland liegt übrigens im Bereich “Europe Germanic”, in dem auch Skandinavien, der Balkan und Anatolien liegen. Kein Wunder also, dass unsere Heimat in einem frisch installierten FSX etwas merkwürdig aussieht.

Keine Sorge, ich komme jetzt zum Punkt: Hätte Orbx einfach die Default-Texturen durch eigene ersetzt, hätte dies nicht unbedingt zu einem besseren Ergebnis geführt. Denn in den globalen Landklassen von Microsoft finden sich einfach zu viele Fehler: Auch mit Orbx-Austauschtexturen hätte sich dort, wo Sumpf zu finden wäre, unter Umständen eine Wüste befunden!

Landklassen sind das A und O im Szeneriedesign! Die Landklassen-Dateien aus den Olson-Daten werden mit der lclookup.bgl aufgerufen. Werden dort falsche Landklassen aufgerufen, weil beispielsweise den dort verorteten Texturen falsche Schlüssel zugeordnet sind, dann sieht das Ergebnis trotz korrekter Programmierung falsch aus. Das ist, so John Venema von Orbx, bei der Programmierung von Microsoft der Fall. Und deswegen musste Venemas Team die lclookup.bgl, und auch andere nicht minder wichtige Dateien, überarbeiten. Das hat viel Zeit gekostet – aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

 

Umfang, Download und Installation

Holger: Was ist FTX Global eigentlich?
Jan: Die drei Buchstaben „FTX“ im Produktnamen, die für „Full Terrain eXperience“ stehen, sind eigentlich missverständlich. Mit diesem Kürzel bezeichnen Orbx ihre regionalen Flächenszenerien für Australien, Nordamerika usw., die auf einigen tausend Quadratkilometern der Landschaft durch detailliertere Küstenlinien, Straßen, Eisenbahnlinien, aufgewerteten Flugplätzen, neuen Texturen und kleineren, fotorealen Arealen ein komplett neues Gesicht geben. Dagegen besteht das FTX Global Base Pack erstmal nur aus einem Haufen Texturen, die die Standardtexturen der FSX-Landschaft in dem oben beschriebenen System ersetzen.

Holger: Aber da ist noch mehr… Sonst würde die FTX Global-Welt ja letztlich genau die gleichen Defizite haben wie die Microsoft-Welt.
Jan: Da ist in der Tat noch etwas mehr, wobei die Betonung hierbei auf “etwas” liegt. Obwohl die Texturen der Hauptbestandteil des Produkts sind, liefert Orbx noch eine Reihe Anpassungen mit, die vor allen Dingen die Landklassendefinitionen in der lclookup.bgl betreffen. Sprich: Insbesondere in Südostasien, aber auch in anderen Regionen, in denen Microsoft besonders “geschlampt” hat, wurden die Texturzuweisungen umverteilt, um ein realistischeres Bild zu ermöglichen. Wer will schließlich eine Wüste in den Tropen? Außerdem haben auf den Texturen selbstverständlich regionaltypische 3D-Objekte Platz genommen, die dank durchdachter Programmierung und Anordnung eine höhere Dichte bei verbesserter Performance bieten sollen. Die dreidimensionale Vektor-Nachtbeleuchtung soll gar überhaupt keinen Einfluss mehr auf die Performance haben.

 

Holger: Andere Hersteller, wie bspw. Flight One mit der Ground Environment X-Serie, teilen den Planeten in mehrere Pakete auf. Orbx bietet einen Download für den gesamten Planeten an. Ist das gut für den Kunden oder bleibt dabei die Qualität auf der Strecke?
Frank: Das ist meines Erachtens nach nicht so einfach pauschal zu beantworten. Hier kommt es auch sehr auf die Vorlieben des Nutzers an. Wenn ich überhaupt plane, meine Flüge über den gesamten Globus zu erstrecken, ergibt eine globale Lösung überhaupt einen Sinn. Wenn ich aber sowieso nur in Europa unterwegs bin, interessiert mich die korrekte Landschaftsdarstellung in Sibirien überhaupt nicht. In diesem Fall bin ich auch mit einer “Insellösung” gut bedient. Möchte ich hingegen den gesamten Globus erkunden, bietet eine globale Lösung viele Vorteile. Sie ist meist unterm Strich günstiger und macht im Zweifel weniger Kompatibilitätsprobleme. Über die Qualität sagt das gar nichts aus, da muss sich jedes Produkt mit dem Mitbewerber messen. Gerade im Textur-Bereich gibt es eine Menge Mist – und der ist mit Pech auch noch teuer bezahlt worden.

Holger: Ich stelle mir gerade vor, wie unser Raumschiff Erde durch die Datenleitungen gequetscht wird. Über wie viel Daten reden wir eigentlich und wird es das Produkt auch auf DVD geben?
Jan: In der Rohfassung bringt es unser „Raumschiff“ FSX im Festplattenabdruck auf knappe 15 Gigabyte, wovon ein nicht unerheblicher Teil aus Texturen besteht. Die knapp 4,2 GB Datenvolumen der Ursprungsversion von FTX Global sind also durchaus gerechtfertigt, zumal wir hier von globalen Verbesserungen sprechen. Diese Menge ist für einen einzelnen Download noch erträglich, wenn man, wie ich, eine schnelle DSL-Leitung besitzt und bereits nach einer knappen Stunde mit der Installation beginnen kann. Ist das Datenvolumen allerdings begrenzt, besteht nach der Einstellung des DVD-Vertriebs nur die Möglichkeit, zum Herunterladen einen anderen PC zu benutzen.

Holger: Sofern die Kunden daran denken, eine Sicherungskopie ihrer aktuell instalierten Texturen zu schaffen, gibt es keine Fallstricke bei der Installation. Gibt es irgendetwas, an das die Kunden von anderen Anbietern von Austauschtexturen denken müssen, wenn sie zu FTX Global wechseln wollen?
Jan: Orbx betonen stets die Kompatibilität ihrer Texturen zu gängigen Vektor- und Landclass-Add-Ons wie Ultimate Terrain X oder der SceneryTech Landclass, solange diese keine Texturveränderungen im globalen Maßstab vornehmen. Aufpassen müssen all jene, die ähnliche Austauschtexturen für die Landschaft benutzen. Das betrifft das weit verbreitete Ground Environment X (GEX) von Flight1, das nach Herstellerempfehlung komplett deinstalliert werden sollte, bevor FTX Global aufgespielt wird. Genauso verhält es sich mit FScene X und etwaigen Freeware-Texturen.

 

Für wen ist FTX-Global?

Holger: Stefan, Du bist leidenschaftlicher Dickblech-Pilot. Würdest Du anderen Airliner-Freunden FTX Global empfehlen?
Stefan: Ja! Und zwar ohne Einschränkungen – denn rauf und runter müssen sie schließlich alle. Die Landschaft erfährt durch FTX Global in allen Höhenbändern bis FL 400 eine deutliche Verbesserung – vorausgesetzt, Wolken und Dunst lassen einen Blick nach unten zu. Und fliegt man Airliner realistisch, d.h. mit Autopilot ab und bis (zirka) 1000 ft AGL, hat man auch genug Zeit, die sich darstellende Qualität der Szenerie zu genießen.

 

Holger: Als VFR-Pilot würde mir Deine Erklärung einleuchten. Aber wenn ich in 12 Kilometern Höhe in Richtung virtuellen Urlaub jette, bekomme ich von der Welt da unten nicht mehr so viel mit. Was rechtfertigt die Investition von ca. 70,- €?

Stefan: Ich glaube, ORBX hatte wirklich nicht nur VFR-Simmer als Zielgruppe im Sinn. Gerade aus größerer Höhe ergibt sich doch oft ein ganz charakteristisches Landschaftsbild. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob ich in FL 240 mit einer Turboprop über Alaska, Norwegen oder viel dichter besiedelte Regionen wie Südtirol oder Oberitalien fliege. FTX Global bildet diesen Unterschied ab.

Mit Vektordaten wie bspw. Ultimate Terrain X von Flight One wird der Eindruck noch deutlicher. Übrigens schafft Ground Environment X, auch von Flight One, diese Perspektive nicht. Die Kacheln sind viel kleinteiliger, so dass ab einer gewissen Höhe wirklich ein Texturenbrei herrscht, der keine landschaftlichen Charaktere unterscheidbar macht. Hier punktet Orbx klar.

Und wenn ich an meine letzten realen Urlaubsflüge denke – Du kriegst “da oben” sehr wohl was mit vom “da unten”. In der hereinbrechenden Nacht von Kreta kommend bei Alexandria die afrikanische Küste zu überfliegen und wenig später querab Kairo ausmachen zu können, schafft eine tolle “Airliner-Atmosphäre”, die ich mit ORBX jetzt nachempfinden kann.

Holger: An wen richtet sich denn dieses Produkt in erster Linie? IFR-Piloten oder VFR-Fliegern? Oder gar beiden?
Frank: Ich denke, FTX-Global hat für beide Lager etwas zu bieten. Auch wenn ich in großen Höhen nicht allzu viel davon zu sehen bekomme, rauf und runter müssen beide, VFR- und IFR-Piloten gleichermaßen. Und spätestens hier kommt auch der IFR-Pilot auf seine Kosten.

 

 

Holger: Eine andere Sache: Orbx verspricht, dass man im sogenannten “Hybrid Mode” der Szenerie nun auch in andere Orbx-Flächenszenerien hineinfliegen bzw. herausfliegen kann. Früher war das nicht möglich, weil sich die Orbx-Szenerien so tief in die FSX-Szenerie-Engine eingegraben haben, dass wir die Szenerien in der FTX-Central ein- bzw. ausschalten mussten. Hast Du das mal ausprobiert?
Frank: Der Hybrid-Modus funktioniert tatsächlich. Orbx empfiehlt allerdings, diesen Modus auch nur für solche “Transfer-Flüge” zu benutzen und sich ansonsten eher für die reine Region bzw. die globale Darstellung ohne “Hybrid Mode” zu entscheiden.

Holger: Ich bin seit Ewigkeiten Nutzer der Ground Environment X-Texturen aus dem Hause Flight One. Sollte ich Deiner Meinung nach auf FTX Global umsteigen?
Frank: Wer überzeugter ORBX-Fan ist, dem stellt sich diese Frage nicht. Und wer mit seinen alten Austausch-Texturen zufrieden ist, muss nicht wechseln. Wer hingegen schon immer die ganze Welt verändern wollte, kann dies zumindest in seinem FSX nun machen. Die Besitzer von Ground Environment X-Paketen werden sich bei diesem Schritt zumindest nicht verschlechtern.

 

 

Holger: Ich trauere dem ganzen Geld nach, dass ich in GEX gesteckt habe… Aber Du sagst, die Texturen sähen realistischer aus. Die GEX-Texturen sind, wie auch die Standardtexturen von Microsoft, bei weitem nicht so gesättigt wie die von Orbx. Was sagst Du als Textur-Experte dazu?
Frank: Letzten Endes ist es eine Geschmacksfrage. Wir bewegen uns im FSX in einer simulierten Welt. Und wenn sich die Entwickler noch so viel Mühe geben, es wird immer künstlich aussehen. Mir gefällt, was Orbx abliefert. Es gefällt mir, weil ich etwas erkennen kann. Ob es in der Realität vielleicht anders aussieht, ist mir egal.

In der virtuellen Fliegerei möchte ich Gegenden erkunden, die ich in der Realität sehr wahrscheinlich niemals zu sehen bekomme. Das ist es doch, was uns immer wieder vor den Bildschirm treibt. Ein guter Kontrast und gesättigte Farben helfen mir dabei, die simulierten Landschaften besser zu erkennen und wahrzunehmen. Ich finde, das ist erlaubt, wenn es dem Ergebnis dient. Letztendlich passiert doch in der digitalen Bildbearbeitung von Zeitschriften und Magazinen nichts anderes. Kein Mensch würde eine Mode- oder Automagazin lesen, wenn die Bilder dort so abgedruckt sein würden, wie der Fotograf sie aufgenommen hat. So gesehen ist also nicht das Aussehen der Texturen realistischer, sonder das Empfinden.

 

So sieht die Orbx-Welt aus!

Holger: Dass es in den gemäßigten Breiten Jahreszeiten gibt – und dass diese von FTX Global auch im Simulator abgebildet werden müssen – ist mir klar. Wie sieht es aber in den Tropen oder in den Polargebieten aus? Gibt es einen Sommer in der Taiga? Oder einen Winter auf Kuba?
Stefan: Nein, derartige Schnitzer leistet sich FTX erfreulicherweise nicht. In den Tropen gibt es bekanntlich keine “vier Jahreszeiten”, aber sehr wohl saisonale klimatische Schwankungen wie Regenzeit, Monsun oder die Hurricane-Saison. Diese Änderungen werden durch unterschiedliche Texturierungen wiedergegeben. Hier ergänzt FTX Global entspechende Wetter- und Wolkenprodukte wie REX, FEX oder ActiveSky optimal am Boden.

 

 

Holger: Ist Australien nun auch im Flight Simulator “der roten Kontinent”?
Stefan: Na ja, das war er dank ORBX Australien vorher auch schon. Aber erst seit dem Patch auf Version V1.10 sehen die Gegend um den Uluru (früher: “Ayer’s Rock”) und das gesamte “rote Herz” des Kontinents stimmig und echt aus.

Holger: Kürzlich habe ich in einem Forum einen klagenden Kommentar gelesen, Südeuropa sei im Sommer “viel zu grün” dargestellt. Natürlich ist das immer eine Sache der Landklassen, die verwendet werden. Aber davon abgesehen – wie siehst Du das?
Jan: Ich muss zugeben, dass ich Südeuropa fast gar nicht aus der Wirklichkeit kenne. Und das ist auch der Punkt: Orbx können mit ihren Texturen, die doch recht großflächig zum Einsatz kommen, nur eine ungefähre Repräsentation dessen abbilden, wie es wirklich in einzelnen Regionen aussieht. Dass das nicht immer passen kann, wissen wir alle. Mir ist es viel wichtiger, dass ich einen glaubhaften Eindruck erhalte, wie es aussehen könnte. Und dieser ist natürlich auch individuell verschieden. Im Zweifelsfall lässt sich hier in Kombination mit Landclass-Add-Ons noch mehr herausholen.

 

 

Holger: Was sind Eure Lieblingsflecken in der Orbx-Welt?
Jan: Meine Liebglingsorte sind vor allem die, die optisch am meisten von den neuen Texturen profitieren.  Ein Aha-Erlebnis hatte ich, als ich das erste mal von Anchorage nach Fairbanks in Alaska geflogen bin: Keine grauen und pastellfarbenen Hügel mehr, sondern eine dunkelgrüne Taiga- und Tundralandschaft mit grauen Felsen und schneebedeckten Flecken, in der das Buschfliegen gerade in Verbindung mit Ultimate Terrain Alaska X nochmal deutlich mehr Spaß macht. Die Sandwüsten auf der arabischen Halbinsel sind dank feiner Dünen und Gesteinseinlagerungen viel “lebendiger” und interessanter. Aber auch Deutschland und Europa proftieren deutlich von diesem Addon: Hierzulande haben wir endlich jene sattgrüne und -braune Agrarlanschaft, die uns Microsoft als subtropische Steppe verkaufen wollte.

Stefan: Also, ich erfliege mir gerade verschiedene Strecken, die alle einen immensen Zauber haben: im Anflug auf Catania im Morgendunst an den Hängen des Ätna vorbei, Sinkflug über dem Mount Kenia und der afrikanischen Savanne Richtung Mombasa oder ein Anflug auf Tokio-Narita mit dem Fuji-San im Hintergrund – es ist umwerfend! Letztens hat mich die Strecke Leipzig – Lagos schwer beeindruckt: Aus dem Herzen Mitteleuropas über die Alpen, das Mittelmeer und den Atlas, die Sahara überquert und in Westafrika eingeschwebt. Einfach nur toll!

Frank: Als der Hype um Orbx begann, war ich noch im Tiefschlaf, da mich der Australische Kontinent fliegerisch nie interessiert hat. Als Orbx dann nach Nordamerika rüberschwappte, hat mich das Orbx-Fieber doch noch erwischt. Stundenlang habe ich mit kleinen Einmots das Gebiet um Seattle unsicher gemacht und nahezu jeden kleinen Airport nachgerüstet, der angeboten wurde. Seit kurzem freue ich mich, dass auch meine heimischen Gefilde einen Hauch von dieser Welt bekommen haben. Als ich das erste Mal mit einer 737 den Anflug auf Hamburg unternommen habe und dabei aus dem virtuellen Cockpitfenster geschaut habe, waren meine ersten Gedanken: “Wow, das sieht ja tatsächlich aus wie bei uns zuhause!” Auch wenn FTX Global sicherlich nicht überall diesen Eindruck hinterlässt – eine deutliche Verbesserung ist es in jedem Fall.

 

 

Die Jahreszeiten

Hier ein Überblick über die Jahreszeiten in Orbx FTX Global:

 

Alles eine Sache der Qualität!

Holger: “Nachts sind alle Katzen grau.”
Jan: Gäbe es im FSX Katzen, so hätte man wohl dank FTX Global jetzt die Chance, sie nachts im Schein der stimmungsvollen weißen und gelben Vektor-Lichtkegel an den Straßen zu erspähen – vorausgesetzt, man fliegt ausreichend tief genug. Denn die Größe der Lichtpunkte nimmt zu meiner Freude mit steigender Flughöhe ab und belastet die Performance nicht: Zwei Dinge, die die Nachtbeleuchtung von UTX nicht so glaubhaft zu vermitteln mag. Ein tolles Erlebnis ist es, nachts bei vollem Autogen über eine Großstadt zu fliegen und das Lichtermeer flüssig genießen zu können.

Holger: Die Straßenbeleuchtung von FTX Global irritiert mich! Praktisch alle Straßen haben nun Straßenlaternen – auch Landstraßen und Autobahnen. Das mag zwar für die Benelux-Staaten der Realität entsprechen, aber merkwürdig ist es schon. Kann man das deaktivieren?
Stefan: Ja, das geht ohne Probleme über ein Häkchen im FTX-Center.

 

Holger: Ich unternehme ungerne Nachtflüge. Was zum einen daran liegt, dass ich häufig im Cold & Dark Cockpit der Airliner nicht den Lichtschalter finde. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass ich die Szeneriedarstellung bisher stets unrealistisch empfand. In der Realität sehe ich oft über viele, viele Kilometer große Städte, bei denen es gefühlte Ewigkeiten dauert, bis sie wieder aus dem Blickfeld verschwinden. Im Simulator gab es immer nur diffuse Flecken in der nähreren Umgebung meines Flugzeugs. Wie ist das mit FTX Global?
Jan: Dabei spielen sicherlich auch noch andere Faktoren eine Rolle, darunter das begrenzte Sichtfenster des Monitors mit anderem Zoom-Verhältnis und die ganz andere Helligkeitswahrnehmung am Bildschirm. Die Lava-ähnlichen Lichtflecken am Boden sind allerdings auch nicht so wirklich meins. In diesem Fall trägt die dreidimensionale Nachtbeleuchtung von FTX Global dazu bei, einen höheren Kontrast zwischen hell und dunkel zu schaffen. Das gibt mir im Rahmen der FSX-Möglichkeiten ein ganz anderes Wahrnehmungsverhältnis bei nächtlichen Anflügen über Städten. Je nach Geschmack hätte es hier ruhig noch etwas mehr sein dürfen.

 

 

Holger: Die Default-Texturen erlauben eine frei einstellbare Auflösung bis auf wenige Zentimeter. Das sieht wirklich toll aus! Erstrecht, wenn man “Low and Slow” unterwegs ist. Reichen die Spezifikationen von FTX Global für denselben Aha-Effekt aus?
Stefan: Ich meine – ja. Selbst das Fliegen bei “Bierdeckelwetter” in engen Tälern hat eine neue Qualität. Man darf nicht vergessen, daß noch höhere Auflösungen immer auch mit sehr viel Performanceeinbuße erkauft werden muss – zumindest in der FSX-Realität. Da bräuchte es schon eine grundsätzlich andere Rendering-Technologie, die mehr Aufgaben auf die Grafikkarte auslagert.

Wenn ich an meine realen Mitflüge denke, muss ich ehrlicherweise auch sagen, dass es für den Piloten eines Rettungshubschraubers nicht wirklich relevant ist, ob er im Anflug über dem Bauernhof auch noch die Milchkannen in der Morgensonne schimmern sieht. Das nimmst Du in der Realität schlichtweg nicht wahr. Viel wichtiger ist es, in der Anflugplanung einen guten visuellen Eindruck des gesamten Gebietes einschließlich der Hindernissituation zu bekommen. Das gilt für den Simulator genauso. Mir persönlich ist eine etwas geringere Auflösung zugunsten flüssiger Performance wichtiger als eine perfekte Modelleisenbahnlandschaft, die auch neueste Systeme in die Knie zwingt. Aber das ist sicher subjektiv. 

 

Alles eine Sache der weiteren Addons!

Holger: Im realen Leben bin ich Marketingfachmann. Deswegen fühle ich mich gegen das perfekte Marketing von PMDG, Orbx und Co. ziemlich immun. Eine Screenshot-Serie ließ mir aber das Wasser im Mund zusammenlaufen: John Venema zeigte Deutschland mit FTX-Global zusammen mit dem Terrain von openVFR. Das war eine echte Offenbarung! Ich habe mich sofort mit Markus Freyt von openVFR zusammengetan und werde auch an anderer Stelle hier auf simFlight.de berichten, denn die Verwendung von akkuraten Landklassen hat schließlich einen unglaublich großen Einfluss auf die Darstellung der Landschaft im Simulator.

 

Egal, ob Dickblechflieger oder Sichtflug-Pilot: Der Simulator wird mit FTX Global auf eine ganz neue Dimension gehoben. Viele Flusianer stellen sich deswegen die Frage, wie sie ihr Simulationserlebnis darüberhinaus verbessern können. Wer die Texturen von Orbx liebgewonnen hat, wird wahrscheinlich versuchen, diese mit passenden Landklassen und Vektorszenerien aufzuwerten.

Holger: Sehr viele Stubenpiloten nutzen wahrscheinlich Ultimate Terrain X. Wie sieht es hier mit der Kompatibilität aus?
Frank: Grundsätzlich gibt es keine Kompatibilitätsprobleme mit Ultimate Terrain X. Dieses Addon enthält Vector-Straßen, die einfach über die Texturen von FTX Global gelegt werden. Und die Landklassen-Dateien bestimmen nur, wo welche Texturen angezeigt werden. Auf die Art der Texturen hat das keinen Einfluss. Daher ergänzen sich die Produkte nahezu perfekt. Einziger Wermutstropfen sind die neuen nachtbeleuchteten Straßen von FTX Global. Diese funktionieren nicht bei den Straßen von UTX. Doch auch hier gibt es schon einen Workaround, der dieses Problem beim Schopfe packt (siehe hier). Ich habe mir diese umfangreiche Modifikation allerdings verkniffen, da ich Nachtflüge in der Regel meide. Und spätestens mit der geplanten FTX Global Vector Erweiterung dürfte Orbx auch in diesem Bereich versuchen – vermutlich erfolgreich – die “Weltherrschaft” an sich zu reißen.

 

Holger: Und gibt es irgendetwas bei der Verwendung von Meshterrain-Addons, wie bspw. FS Global Ultimate von Pilot’s, zu bemerken?
Frank: Nein, Mesh und Texturen sind zwei völlig getrennte Dinge, die sich gegenseitig nicht behindern. Ich selbst verwende FS Global Ultimate und finde, dass dieses Mesh eine sinnvolle Erweiterung für FTX Global ist, denn ein engmaschiges Höhenmodell ist eine ebenso wichtige Ergänzung zur realistischen Landschaftsdarstellung wie gute Bodentexturen.

Holger: Wo wir gerade dabei sind – Orbx hat in den vergangenen Tagen ‘Orbx FTX Global Vector‘ als Addon zu FTX Global angekündigt. Darin enthalten sein werden Vektordaten, also korrekte Fluss- und Küstenlinien, Straßen, das Eisenbahnnetz und Stromleitungen enthalten sein. Wenn ich das richtig sehe, wird die globale Szenerie dadurch zwar aufgewertet – richtig realistisch jedoch keinesfalls. Schließlich fehlen Landklassen und Meshterrain. Korrekt?
Stefan: Landklassen und Meshterrain fehlen. Aber es soll ja die openLC, also die “offenen Landklassen” geben, bei denen ich mich frage, was daran “offen” sein soll. Wie akkurat diese sein werden, bleibt abzuwarten. An genauen Landklassen sind schon viele Entwickler gescheitert, aber Orbx hat eigentlich viel Erfahrung genau damit. Ich bin gespannt…

Holger: Airport-Szenerien und ähnliche Addons dürften doch gar kein Problem darstellen, oder?
Stefan: Jein! Wie so oft gibt es je nach Produkt gewisse Probleme mit der Farbgebung und der Detaillierung. Das hängt immer wesentlich vom verwendeten Untergrund des Airports ab. Es liegt letztlich an den Szeneriedesignern und an ORBX gleichermaßen, sich hier zukünftig abzustimmen.

 

 

Holger: Gegenüber anderen Bodentexturen-Addons verhält sich FTX Global restriktiv – sie werden einfach überschrieben. FTX Global erlaubt keine Auswahl, welche Regionen im Simulator verändert werden dürfen – es gilt die Devise “Alles oder Nichts!” Gibt es auch noch andere Produkte, die davon betroffen sein könnten?
Stefan: “Andere Produkte” ist gut formuliert. (schmunzelt) Nein, sogar der FSX selbst wird in einigen “core files” modifiziert. Es wurden schon Stimmen laut, die ORBX des sogenannten “reverse engineerings” bezichtigt haben. Will sagen: die haben den FSX in Teilen modifiziert, die nach Meinung einiger Kommentatoren gar nicht verändert werden hätten dürfen.

John Venema tritt diesen Aussagen entschieden entgegen: Erstens gäbe es schon einige Designer, die an Dateien wie der “lclookup.bgl” Veränderungen vornähmen. Zweitens habe man vom seinerzeit noch bestehenden ACES-Team bereits 2007 eine offizielle Erlaubnis für derartige Modifikationen erhalten. Und drittens behebt ORBX ja schließlich mit seinen Eingriffen essentielle Fehler des FSX – die Savannenlandschaften Mitteleuropas gehen schließlich auf eine fehlerhafte Landklassenzuordnung zurück.

Kritisiert wurden auch eine fehlende Deinstallationsroutine. Diese wurde mittlerweile aber nachgereicht. Und bestehende Textursets werden nicht einfach überschrieben. Sie landen vielmehr in einem Sicherungsverzeichnis, der eine Wiederherstellung des “status quo ante” FTX Global erlaubt.

Von einem “Alles-oder-Nichts” zu sprechen, ist nach meiner Meinung übertrieben. Ebenso ist der Vorwurf des “Griffes nach der virtuellen Weltherrschaft” unangemessen. Unstrittig ist, dass FTX Global den FSX sehr umfassend verändert. Ob ein Anwender diese sehr deutlich sicht- und auch spürbaren Veränderungen gutheißt oder sich lieber für einen anderen Weg entscheidet, bleibt wie immer eine höchst individuelle Entscheidung.

Die Tatsache, daß wir als Kunden jetzt aus verschiedenen Quellen schöpfen können, ist aus marktwirtschaftlicher Sicht nur zu begrüßen.

 

Holger: Wenn das nur nicht alles auf die Performance gehen würde… Ich habe es im Internet gelesen und selbst verifiziert: FTX Global verwendet mehr dreidimensionale Autogen-Objekte als es die Standard-Texturen von Microsoft tun. Und die sind bereits für schwache Rechner ein echter Killer! Wie sieht es also mit der Performance auf Euren Systemen aus?
Stefan: Sowohl auf meinen Laptop wie dem “großen” Flusi-Rechner im Heimcockpit hatte ich noch NIE einen OOM seit FTX Global. Nicht mal mit PMDG und verschiedenen Hintergrundprogrammen. Und seit ich das Tool FSX Booster 2013 von FSPS wiederentdeckt habe, läuft der Flusi besser als je zuvor. Im Anflug auf FSDT Fort Lauterdale mit FSGRW-Wetter in Regen und Böen mit der PMDG 777 X hatte ich gestern damit stabile 18-30 fps. Inklusive proATC X im Hintergrund. Mit anderen Fliegern und Standard-Airports schaffe ich teilweise dreistellige fps.

Jan: Orbx haben für FTX Global nach eigenen Angaben dieselbe Technik verwendet, die auch schon bei ihren Neuseeland- und Europa-Szenerien zum Einsatz kam: Eine Verdichtung des Autogens bei gleichzeitig effizienter Performance. Auch die Nachtbeleuchtung mit den dreidimensionalen Lichtpunkten wurde überarbeitet und hat nun keinerlei Einfluss mehr auf die Ablaufgeschwindigkeit. Damit sollte FTX Global in höheren Detailstufen auch auf älteren Systemen nutzbar sein. Mit meinem kräftigen 4,2-GHz-i5-Prozessor liege ich auch in Extremsituationen selten unter den limitierten 30 FPS.

Frank: In meinem Rechner werkelt ein übertakteter i7-Prozessor und eine nicht ganz neue, aber dennoch zeitgemäße Grafikkarte mit mehr als einem 1 GB RAM. Dennoch waren die ersten Flüge mit FTX Global ziemlich ernüchternd. Dummerweise fielen diese Flüge in den gleichen Zeitraum des PMDG 777-Release, sodass ich zunächst gar nicht wusste, wer oder was mir diese diversen Out-Of-Memory-Abstürze beschert hat. Nachdem ich aber selbst mit der PMDG 737NGX plötzlich Probleme bekam, wo ich zuvor niemals welche hatte, war schnell klar, dass FTX Global der Übeltäter war. Nachdem ich den AI-Traffic heruntergeschraubt habe und die Autogen-Dichte auf “Normal” zurückgesetzt habe, läuft das System auch mit den PMDG-Schwergewichten wieder rund.

 

 

Holger: Die befürchtete “Your computer has run out of available memory”-Meldung ist also wieder da! Hat das tatsächlich etwas mit FTX Global zu tun oder ist das eher eine Sache der darüber hinaus verwendeten Addons?
Frank: Die Limitierung liegt hier leider beim FSX – selbst wenn der eigene Rechner über noch so viel RAM verfügt und der Prozessor das alles noch berechnet bekommt, bei ca. 4 GB Virtual Size-Auslastung im 64 Bit-Betriebssystem ist Schluss! Da streicht die 32bit-Architektur des FSX die Segel. Wenn man also versucht, mit einem anspruchsvollen Addon-Flugzeug einen größeren Addon-Flughafen anzufliegen und dabei auch noch die hochauflösenden FTX Global Texturen verwendet, bekommt man vielleicht noch kein Problem. Kommen dann noch AI-Traffic und Wolkentexturen von Drittherstellern hinzu, dann wird es eng. Die Kunst besteht halt darin, alles auf einander anzustimmen und Prioritäten zu setzen. Wer stur alles auf 100% stellt, wird nicht weit kommen…

Holger: Was für Empfehlungen gibt Orbx?
Jan: Orbx empfiehlt einen AI Traffic mit gerade einmal 16% und normale Autogen-Dichte. Dafür aber 7cm-hochauflösende Texturen, eine extrem dichte Szeneriekomplexität und 100% Meshauflösung. Mit anderen Worten: Alle Ressourcen auf die Darstellung der Szenerie zu Ungunsten der Darstellung des Luftfahrzeugs und des Wettergeschehens.

Holger: Ich habe viel ausprobiert, um das Problem zu lösen. Eine Deinstallation brachte dann den gewünschten Erfolg: Mit Default-Texturen oder den Ground Environment X-Texturen trat das Speicherproblem nicht mehr auf. Aber damit wollte ich nicht leben – also doch zurück zu FTX Global. Schließlich habe ich mich bei anderen speicherintensiven Addons eingeschränkt. Erlaubt die FTX Central irgendwelche Möglichkeiten, eine Individualisierung durch den Benutzer?
Frank: Wie gesagt, die Darstellung des Autogen entscheidet eine Menge über den Speicherverbrauch des FSX. Orbx empfiehlt hier die Einstellung “Normal”, bei High-End-Rechnern auch eine Stufe höher. Letzteres hingegen ist tückisch, denn wie bereits gesagt ist die Speicherbelegung die Wurzel allen Übels. Hier begrenzt der FSX das Machbare, nicht die Hardware selbst. Wer jetzt denkt, das zurückregeln auf “Normal” wäre ja ein totaler Rückschritt, muss sich allerdings vor Augen führen, dass Orbx bei dieser Einstellung immer noch mehr Autogen-Objekte darstellt, als der FSX mit Standard-Texturen und der Einstellung “Extrem Dicht”!

 

 

Holger: Sag doch bitte abschließend noch etwas, wie andere Orbx FTX Flächenszenerien zusammen mit FTX Global funktionieren…
Frank: Orbx nutzt schon lange das bei ihren Produkten mitgelieferte Tool “FTX Central”, um die Besonderheiten in den Flächenszenerien von der übrigen Welt des Simulators abzugrenzen. So musste man früher immer die Orbx-Region anwählen, in der man fliegen wollte. Und später stellte man dann wieder auf “Global” um sich im Rest der Welt zu vergnügen. Nun ist mit FTX Global der Rest der Welt quasi selbst eine Orbx FTX-Flächenszenerie. Trotzdem gibt es die Umschaltung der Gebiete über “FTX Central” nach wie vor. Neu hinzugekommen ist allerdings ein sogenannter Hybrid-Modus, der es erlaubt, in die Orbx FTX-Flächenszenerien hinein- und wieder herauszufliegen. Allerdings handelt es sich dabei um eine Krücke, die zwar das Zusammenspiel beider Gebiete erlaubt, aber trotz alledem gewisse Dinge nicht unterstützt. Daher wird empfohlen, bei längerem Verweilen in einer Orbx FTX Flächenszenerie oder dem FTX Global Gebiet nicht den Hybrid-Modus zu benutzen, sondern sich stattdessen für die Region bzw. die globale Welt zu entscheiden. An welchen Stellen der Hybrid-Modus hingegen für Einschränkungen sorgt, darüber schweigt sich das Handbuch leider aus.

 

Fazit

Es gibt viele Gründe, die für die Verwendung von FTX Global sprechen. Im Vergleich zu den Texturen anderer Hersteller spricht vor allen Dingen die weltweite Abdeckung mit hochqualitativen Texturen, die höhere Autogen-Dichte und die tolle Nachtbeleuchtung, welche beide im Hinblick auf die Ablaufgeschwindigkeit entworfen wurden. Dadurch besteht aber auch die Gefahr, gerade bei höheren Settings und in Verbindung mit anderen speicherintensiven Add-Ons, schneller in einen Out-of-Memory zu laufen. Hier empfiehlt sich das Experimentieren mit den Settings bei mitlaufendem Process Explorer und dem Beobachten der Virtual Size.

Der Rest ist größtenteils Geschmackssache: Manchen sind die Farben zu kräftig, andere bemängeln die zu dunkle Nachtbeleuchtung. Toll ist, dass sich FTX Global durch die Verwendung eines zusätzlichen Landclass- und Vector-Add-Ons nach Geschmack aufpeppen lässt. Mit der Orbx-eigenen OpenLC und Vector-Erweiterung steht zudem eine maßgeschneiderte Komplettlösung ins Haus.

Auf den Rechnern der Rezensenten hat FTX Global mittlerweile die länger erhältlichen Produkte der Konkurrenz abgelöst.

 

 

Möglichkeit zum Kauf

Erwerben könnt Ihr FTX Global im FlightSim Store für aktuell 69,76 €.

 

Von:

Dr. Stefan Benzinger
Jan Wiese
Frank Schmidt
Holger Kistermann